Impuls für Freitag, 30.04.2021

Losung
Seine Herrschaft wird groß und des Friedens kein Ende sein.
Jesaja 9, 6

Lehrtext
Gott hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkündigt durch Jesus Christus, welcher ist Herr über alles.
Apostelgeschichte 10, 36

Impuls für den Tag

Ich habe einen Traum: Es herrscht Frieden. In unserer Welt, in unseren Familien. Unter Nachbarn und Kollegen. In Schulklassen und Kindergartengruppen. Zwischen politischen Lagern, egal welcher Richtung. Unter Christen, egal welcher Konfession. Zwischen Befürwortern und Gegnern der Corona-Maßnahmen. Unter allen Menschen, egal welcher Rasse, welchem Glaubens.
Aber schnell ist der Traum zu Ende. Der Nach-
richtensprecher holt mich in die Wirklichkeit zurück. Dann lese ich die Tageslosung: Œƒ des Friedens kein Ende ƒ – der ewige Traum! In Deutschland sind die Schrecken des letzten Krieges fast 76 Jahre her, eine so lange Friedenszeit ist nicht selbstverständlich. Wie sieht es aber in anderen Ländern aus? Und ist der Zustand bei uns wirklich Frieden?
Doch Halt … beinahe hätte ich den Anfang der Losung übersehen. Die Voraussetzung, der Schlüssel für den ŒFrieden ohne Ende: Gottes Herrschaft. Seit Jahrtausenden beweist die Menschheit, wie Frieden ohne Gott nicht möglich ist. Er möchte Frieden zuerst in unser Herz und Leben schenken. Den können wir dann weitergeben und erleben, wie ansteckend dieser sein kann. Und ihn als Vorgeschmack sehen auf den großen, wirklich endlosen Frieden einmal bei Gott. Ein Traum? Nein, ein reales Angebot. Wir müssen uns aber darauf einlassen.

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Donnerstag, 29.04.2021

Losung
Mose wollte den Herrn besänftigen und sprach: Ach, Herr, kehre dich ab von deinem glühenden Zorn und lass dich des Unheils gereuen, dass du über dein Volk bringen willst.
2. Mose 32,11.12

Lehrtext
Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.
1. Joh 2,1

Impuls für den Tag

Der sechzehnjährige Jugendliche steht vor Gericht. Es ist ein beschriebenes Blatt vor dem Jugendrichter. Zerstörung fremden Eigentums, Randale, Diebstahl, Köperverletzung, Drogenhandel… die Liste ist lang. Bisher war er mit Verwarnung und Sozialstunden davon gekommen. Man hatte ihn in einer Gruppe Jugendlicher aufgegriffen, als ein Güterwaggon mit Graffiti besprüht wurde. Er hat Angst. Er würde dieses Mal nicht so einfach davonkommen, das wusste er. Warum war nur mitgegangen? Er konnte gar nicht gut sprayen. Am Ende der Verhandlung stand sein Sozialarbeiter auf und erzählte von ihm. Wie er täglich im Jugendclub war, dass er dort versuchte, seinem Alltag einen Rhythmus und Sinn zu geben. Dass es nicht leicht war, aber erste Schritte in die richtige Richtung gemacht waren. Er, der Sozialarbeiter, würde sich um ihn kümmern. Der Richter soll noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen.
Genauso hat der Sozialarbeiter Mose vor Gott gestanden und für sein Volk gebeten. Er hatte nichts zu bringen als sein „Ach!“ „Herr, du kennst dein Volk.Es ändert sich nicht. Bitte noch eine Chance.“ Genau deshalb hat Jesus die Strafe auf sich genommen. Das ist die stärkste Fürsprache, die möglich ist. Damit wir frei die ersten Schritte in die richtige Richtung gehen können. Gott sei Dank.

Pfarrerin Diemut Scherzer, Hainichen

 

Impuls für Mittwoch, 28.04.2021

Losung
Ich hatte Ephraim laufen gelehrt und sie auf meine Arme genommen. Aber sie merkten nicht, dass ich sie heilte.
Hos 11,3

Lehrtext
Seid euch bewusst, dass die Langmut unseres Herrn eure Rettung ist.
2Petr 3,15

Impuls für den Tag

Ich kann mich nicht daran erinnern, wer mir dabei geholfen hat, das Laufen zu lernen. Wer anders als meine Eltern sollte das getan haben?
Ich kann mich daran erinnern, wie mir mein Vater dabei half, Fahrrad zu fahren. Erst hielt er mich im Gleichgewicht, dann rannte er hinter mir her und achtete darauf, dass ich beim Anhalten nicht einfach umkippte.
Ich kann mich auch daran erinnern, wie meine Mutter an meinem Bett saß, wenn ich krank war.
Ich habe meinen Eltern unendlich viel zu verdanken, nicht nur in der frühen Kindheit.
Meine Eltern vergessen? Das wäre nicht nur bitter für sie, sondern auch für mich selbst ein großer Verlust. Ich würde mich damit selbst um Liebe und Dankbarkeit bringen.
Gott hat sich um sein Volk gekümmert und bemüht wie ein Vater und eine Mutter. Nun ist er tief enttäuscht. Die Menschen haben ihn vergessen und ihm den Rücken zugekehrt.
Das ist nicht nur bitter für Gott, sondern das ist für uns Menschen ein unermesslicher Verlust. Für Gott wäre es eine Freude und für uns ein immenser Gewinn, wenn wir zu Gott umkehren.

Pfarrer Friedrich Scherzer, Hainichen Autor

Impuls vom 27.4.2021

Losung
Israel, du sollst mein Knecht sein; ich erwähle dich und verwerfe dich nicht.
Jesaja 41, 9

Lehrtext
Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne!
Römer 11, 1

Impuls für den Tag

„Was soll aus dir nur werden?“, der Lehrer schüttelt den Kopf. In der Schule eine Niete. Das Elternhaus problematisch. Bei jedem Blödsinn ist er dabei. Die falschen Freunde hat er sich auch gesucht. Man kann sich mühen, wie man will, der Junge ist unbelehrbar. Eine gestrandete Existenz, ein Problemfall für die Gesellschaft, ein hoffnungsloser Fall in jeder Hinsicht.

Soweit die menschliche Einschätzung. Bei Jesaja und bei Paulus klingt das ganz anders. Sie reden von Gott, der mit seinem Volk, mit seinen Menschen noch etwas vorhat. Der nicht aussortiert oder resigniert aufgibt.

Die Bibel ist voll von Persönlichkeiten, die diese Seite Gottes brauchten: David, der egoistische Mörder, die Ehebrecherin, Zachäus der Betrüger, Petrus der Möchtegern-Held, Paulus selbst, der Christenverfolger. Sie alle haben genug „Dreck am Stecken“. Und doch haben sie alle diese Zusage erlebt: Ich verwerfe dich nicht. Ich habe dich erwählt.

Die hoffnungslosen Fälle der Menschen werden in Gottes Augen zu hoffnungsvollen Fällen. So manche „Niete“ wächst doch noch über sich hinaus. So manches „verlorene Schaf“ hat uns mehr zu sagen als wir denken. Und so mancher weiß vielleicht noch gar nichts davon, dass er oder sie von Gott erwählt sind als SEINE Kinder und als SEINE Mitarbeiter*innen.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls vom 26.04.2021
Losung
Und es wird ein einziger Tag sein – er ist dem HERRN bekannt! –, es wird nicht Tag und Nacht sein, und auch um den Abend wird es licht sein.
Sacharja 14,7

Lehrtext
Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.
1. Johannes 1,5

Impuls für den Tag
Heute vor 35 Jahren war ein schwarzer, finsterer Tag für diese Welt und fast niemand hat es gemerkt: In Tschernobyl ereignete sich ein Reaktorunfall. Erst einige Zeit später wurde es bekannt und zugegeben. Viele Menschen starben an den Folgen dieser Katastrophe, noch viele Jahrhunderte werden die Erde, Wälder und Menschen unter den zerstörerischen Folgen zu leiden haben.
Von einem anderen, hellen, lichten Tag berichtet uns der Prophet Sacharja. Er erzählt von einem Tag, an dem Gott in das Weltgeschehen eingreift, wieder Recht und Ordnung herstellt, Heilung und Leben bringt in unsere Welt.
Im alttestamentlichen Kontext ist vom „Tag des Herrn“ die Rede. Das wird ein Tag des Gerichtes sein für die einen, die Recht und Gerechtigkeit beugen und für diejenigen, die unter Unrecht, Folter, Ausbeutung und Zerstörung leiden, ein Tag der Heilung.
Dieser Tag wird Licht in die Finsternis bringen, Hoffnung zu den Hoffnungslosen, Erlösung für die Geschundenen.
Jesus hat uns die Tür zur Hoffnung geöffnet; durch ihn dürfen wir hindurchblicken, hindurchhoffen und glauben, dass seine Erlösung naht.
Er gibt uns seinen Geist der Wahrheit als Unterpfand in unser Herz:

Jesus, dein Licht,
füll dies Land mit des Vaters Ehre!
Komm heilger Geist setz die Herzen in Brand!
Fließ, Gnadenstrom,
überflute dies Land mit Liebe!
Sende dein Wort,
Herr, Dein Licht strahle auf!

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls vom 25.4.2021

Losung
Losung
Dieser ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist’s, der uns führet.

Lehrtext
Paulus schreibt: Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.
Philipper 1,6

Impuls für den Tag

„Die Unvollendete“, so wird Beethovens 10. Sinfonie auch genannt, weil ihn noch während des Komponierens der Tod ereilte. Unvollendet, halbfertig, fragmentarisch bleibt auch vieles in unserem Leben. Da kommen wir an unsere physischen und psychischen Grenzen, da reicht einfach die Zeit und die Kraft oder auch das Geld nicht, um Begonnenes zu beenden. Manch ein Eigenheim bleibt halbfertig auf der Strecke, weil das Geld alle oder die Ehe kaputt war… Und spätestens an unserem Lebensende müssen wir Angefangenes aus der Hand legen, begonnene Projekte zurück lassen…. In unserem Bibeltext geht es aber nicht um „irdisches Werk“ sondern um Veränderung des Herzens. Paulus schreibt aus dem Gefängnis an die Christen in Philippi. Er hat die dortige Gemeinde gegründet und weiß nicht, ob er sie jemals im Leben wiedersehen wird. Er ist sich dessen bewusst, dass es nicht in seiner Macht liegt, das gute Werk zu vollenden. Aber er ist zuversichtlich, dass Jesus Christus das Begonnene zur Vollendung führen wird.

Diese Zuversicht wünsche ich Dir und mir auch: Dass Jesus die Veränderung unserer Herzen beginnt und bei seiner Wiederkunft vollenden wird. Denn „vollendet“ – das ist nicht nur fertig, sondern eine Steigerung im Sinne von „Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, das ist perfekt, das ist abgeschlossen.“ Amen

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls vom 24.4.2021

Losung
Ich, der HERR, habe dich in Gerechtigkeit berufen und dich bei deiner Hand erfasst. Ich beschütze dich und mache dich zu einem Bund für das Volk und zum Licht für die Völker. Dadurch sollst du den Blinden die Augen öffnen, die Häftlinge aus dem Gefängnis befreien und die in der Dunkelheit Gefangenen ans Licht führen.
Jesaja 42,6.7

Lehrtext
Als Jesus ihn hörte, blieb er stehen und sagte: ŒSagt ihm, er soll herkommen. Da riefen sie den blinden Mann. ŒNur Mut, sagten sie. ŒKomm, er ruft dich!
Markus 10,49

Impuls für den Tag

Zum Mut machen berufen.

Jesus.

Seine Jünger.

Jesaja.

Du und Ich.

Elisabeth Bittmann, Arnsdorf

Impuls vom 23.4.21

Hüte dich und bleibe still; fürchte dich nicht, und dein Herz sei unverzagt.
Jesaja 7,4

Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!
1. Korinther 16,13

741 – 725 v. Chr. regierte Ahas als König in Juda. Damals wollte der König von Aram Juda mit seiner Armee angreifen. Ahas sollte durch einen anderen König ersetzt werden. Für Ahas und seine Familie bedeutete das Gefahr für Leib und Leben. Sie hatten deswegen große Angst, so wird es beim Propheten Jesaja erzählt. In dieser Situation sollte der Prophet Jesaja Ahas und seiner Familie mit einem konkreten Wort Gottes beistehen. Das ist der Hintergrund für die heutige Losung. Gerade werden wir nicht von einem fremden König und seiner Armee bedroht. Aber jeder kennt wohl Situationen, die wirkliche Angst machen. Können wir etwas lernen von Ahas und seiner Situation, wenn wir es mit der Angst zu tun bekommen? Ich denke ja. Und zwar glaube ich, dass Gott ein besonderes Herz für Menschen hat, die Angst haben. Und ich glaube, dass er ihnen auf unterschiedliche Weise beistehen möchte, zum Beispiel durch so ein konkretes Wort wie bei Ahas. Aber Gott hat auch andere Wege. Wichtig ist: Wenn er uns beisteht, dann sollen und dürfen wir seinen Beistand fröhlich empfangen und annehmen. Amen.

Jörg Matthies, Pfarrer der Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls vom 22.4.2021

Losung
Die auf den HERRN sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.
Psalm 34,6

Lehrtext
Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Römer
12,12

Impuls für den Tag

Ein neuer Hauptaltar kam vor 200 Jahren in die Roßweiner Kirche. Zwischen zwei Säulen ein Altargemälde, darüber ein Strahlenkranz. Dort schaut aus einer kleinen Wolke ein goldenes Auge hervor. ŒGott sieht mich kann sich so jede und jeder sagen, der vor dem Altar steht oder im Kirchenschiff Platz nimmt.
Sich gegenseitig in die Augen schauen, ist mehr als sich angucken. Solch ein Blick ist ehrlich, verbindend, berührend. Über das Detail am Roßweiner Altar können ich und andere geteilter Meinung sein. Doch hier wollte der Künstler ein wenig nachhelfen, damit ich mit Gott Blickkontakt aufnehme. Nicht äußerlich, durch ein geschnitztes Auge über dem Altar. Sondern vielmehr innerlich für diesen Moment in der Roßweiner Kirche.
Dieser Blickkontakt zwischen Gott und mir wird auch im Psalm 34 beschrieben. Hier wird versichert: Ich muss nicht beschämt zu Boden schauen. Sondern ich werde vor Freude strahlen, wenn sich unsere Blicke treffen.
Für mich ist es gerade jetzt in diesen Tagen wichtig, dass mir dieser Blickkontakt mit Gott nicht verloren geht. Auch wenn die Wolke an Meinungen und Klagen solche Momente mitunter verschleiern. So gibt es dennoch die kurzen Augenblicke mit Gott. Sie lassen mich hoffen, geduldig sein und beten. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz aus Roßwein

Impuls vom 21.4.2021

Losung
Siehe, ich habe dich geprüft im Glutofen des Elends.
Jesaja 48, 10

Lehrtext
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tage und tanzt; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel.
Lukas 6, 22-23

Impuls für den Tag

Wer in der DDR groß geworden ist und sich zu seinem Glauben bekannte hatte es oft nicht leicht. Da wurde man vor der gesamten Klasse bloßgestellt, wenn man zur Christenlehre ging, von Veranstaltungen ausgeschlossen, ungerecht bewertet bis dahin, dass der Weg zum Abitur oder Studium verwehrt wurde. Aber auch heute, viele Jahre später werden auch in unserem Land Kinder und Erwachsene für ihren Glauben verspottet oder sogar angefeindet. Von Christen in anderen Ländern, die sogar verfolgt werden, ganz zu schweigen. Die Ansage: ŒSelig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen hassenƒ finde ich eine ziemliche Herausforderung. Aber was uns in unserem Leben an Leichtem oder Schwerem widerfährt lässt sich nicht immer beeinflussen.
Umso mehr beeindrucken mich Menschen, die aus einer besonderen inneren Stärke und Fröhlichkeit heraus leben, obwohl sie viel Schweres durchgemacht haben. Oft fallen sie gar nicht auf. Sie reden nicht davon … sie leben es einfach. Es ist ein Segen, diesen Menschen zu begegnen, weil sie mein wundes Herz wärmen und mir Kraft geben weiterzumachen. Weil sie mich spüren lassen, dass die Gewalten dieser Welt an Gott scheitern müssen. Weil sie mich anstecken mit einem Gottvertrauen, das mich singen und tanzen lässt. Schon jetzt.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach