Impuls für Sonntag, 11.7.2021

Losung
Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker. (Jes. 56,7)

Lehrtext

Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus. (Kolosser 3,11)

Impuls für den Tag

Das Kirchgemeindehaus in Roßwein hatte am letzten Sonntag eine Œkleine Premiere. Eine rumänische Gemeinde feierte dort ihren Gottesdienst. Sie standen vor einigen Wochen vor meiner Tür und fragten nach einem Raum. Schließlich ging es am letzten Sonntag los. Ich bin gespannt auf das Nebeneinander der beiden Gottesdienste. Und ich hoffe, es wird hier und da auch ein Miteinander.
Die Anfrage hat mich nicht überrascht. Denn einige rumänische Familien wohnen mittlerweile hier in unseren Orten. Sie arbeiten zumeist in den großen Logistikzentren an der Autobahn. An freien Tagen wollen sie sich nun versammeln und miteinander Gottesdienst feiern. Das kann ich verstehen.
Das Nebeneinander und Miteinander verschiedener Christen ist nicht neu. Auch in den ersten christlichen Gemeinden ging es offensichtlich multikulturell zu. Im Kolosserbrief wird betont: Unsere Herkunft ist unerheblich. Denn in Christus sind wir alle miteinander verbunden. Der christliche Glaube ist unser gemeinsamer Nenner. So waren die Christinnen und Christen schon immer ein Œbunter Haufen mit ganz unterschiedlichen Menschen. Doch jede und jeder hat dabei das eine Anliegen: Den christlichen Glauben mit Leben zu füllen … vielfältig und farbenfroh. Amen

Pfarrer Heiko Jadatz aus Roßwein

Impuls für Samstag, 10.7.2021

Losung
Losung:
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.

Lehrtext
Alles war ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.
Kolosser 3, 17

Impuls für den Tag

ŒDanke! Dieses kleine Wort wird schon Kindern frühzeitig ans Herz gelegt. „Danke“ kann alles sein, eine dahingesprochene, angelernte Höflichkeitsfloskel, eine ehrliche Geste oder auch der Ausdruck größter Freude und eines tiefen inneren Herzensbedürfnisses.
Dankbar können wir für so vieles sein: für unser Leben, für Familie, Kinder, Freunde, Beruf und Arbeit, für ein gutes Einkommen, für die Gesundheit, für Essen und Trinken, für die Schönheit der Natur, den Frieden in unserem Land. Bei näherem Hinsehen merken wir aber schnell, dass all diese Dinge auch sehr zerbrechlich und überhaupt nicht selbstverständlich sind. Wir haben unser Glück und unser Leben eben nicht wirklich selbst in der Hand. Eigenartigerweise sind die Menschen, die scheinbar alles haben nicht immer die Glücklichsten und oft auch nicht die Dankbarsten. Umso wichtiger scheint es mir, dass wir uns immer wieder neu darauf besinnen, dass unser ganzes Leben ein großes Geschenk Gottes ist. Dass wir alles was wir tun und sind aus seinen Händen nehmen dürfen und dass ER sogar aus den Scherben unseres Lebens wieder Gutes wachsen lassen kann für das wir Ihm danken können, aus vollem Herzen. Denken sie einfach mal darüber nach. Heute ist ein guter Tag dafür.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin

Impuls für Freitag, 9.7.2021

Losung
Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.
Psalm 103,8

Lehrtext
Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Güte, Rechtschaffenheit, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
Galater 5,22-23

Impuls für den Tag

Kennen Sie Symeon den Styliten, also den Säulenheiligen Simeon? Nein? Spannender Typ! Dieser Mann, der Ende des 4. bis Mitte des 5. Jahrhunderts lebte, war ein Asket – also einer, der viel Verzicht übte, um Gott näher zu kommen. An Geduld war er wohl kaum zu überbieten. Ließ er sich anfangs „nur“ für 2 Jahre bis zur Brust in die Erde eingraben und verharrte so, verbrachte er später den Rest seines Lebens auf einer Säule, die zum Schluss etwa 18 Meter hoch gewesen sein soll. Angeblich habe er sie nie wieder verlassen. Doch seine Weisheit und Fähigkeiten müssen so groß gewesen sein, dass viele zum Fuße seiner Säule pilgerten, um ihn zu hören oder sogar von ihm geheilt zu werden. Auch Kaiser Theodosius II. sei höchstpersönlich zu ihm hinaufgestiegen, um sich von ihm beraten zu lassen. Faszinierend, nicht wahr!? Aber weshalb erzähle ich das? Nein, Sie sollen nicht auf Bewegung verzichten und sich auf eine Säule stellen.
Aber ich glaube, dass es mindestens etwas von der Ruhe und Übersicht des Simeon auf der Säule braucht, um immer wieder neu erkennen zu können, was die Psalmbetendenden im 103. Psalm sehen: Gottes Barmherzigkeit und Gnade, Geduld und Güte. Und wenn ich daran anknüpfen kann, sind die Früchte des Geistes bestimmt nicht weit…
Also, worauf verzichten Sie heute, um sich eine Pause zu gönnen und weiter zu sehen?

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Donnerstag, 8.7.2021

Losung
Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel.
[Psalm 48,10]

Lehrtext
Petrus und Johannes gingen hinauf in den Tempel zur Zeit des Gebets.
[Apostelgeschichte 3,1]

Impuls für den Tag

Die Roßweiner Kirche hat ein schönes Glockengeläut. 8:45 Uhr geht es mit allen 4 Glocken lautstark los: sie rufen und laden ein zum Gottesdienst. Und nun höre ich leider wieder gedanklich Worte wie: ŒKlar glaube ich an Gott, aber Sonntag 9:00 Uhr in den Gottesdienst gehen – das muss ich mir nicht antuen. Die Gottesdienste geben mir nichts. Und in Gedanken antworte ich zurück: ŒDoch zumindest den Segen unseres lebendigen Gottes bekommst Du auf jeden Fall! Wenn das nichts ist?
Wie selbstverständlich singen die Söhne Korachs in dem Psalmlied, dass sie ihren Gott in SEINEM Tempel gedenken. Auch Petrus und Johannes gingen, so unser Lehrtext, selbstverständlich zur Gebetszeit in den Tempel.
Warum ist es so wichtig den sonntäglichen Gottesdienst in einer Kirche zu besuchen? Gottes Segen zu bekommen, ist schon klasse. Die besondere Gegenwart des lebendigen Gottes spüren, SEINE Nähe fühlen, sich beschenken lassen mit Frieden und Versöhnung, getröstet werden, das alles will uns Gott in SEINER Güte im Gottesdienst schenken.
Wenn Sie nächsten Sonntag wieder 8:45 Uhr die Glocken in Roßwein oder anderswo hören, dann lassen Sie sich in den Gottesdienst einladen, um Segen zu empfangen, Gott zu loben und IHM für SEINE Güte zu danken. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Mittwoch, 7.7.2021

Losung
Hilf uns, Gott, unser Helfer, um deines Namens willen! Errette uns und vergib uns unsere Sünden um deines Namens willen!
Psalm 79,9

Lehrtext
Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden.
1. Johannes 4, 10

Impuls für den Tag

Es ist ein besonderer Kick, den sich Menschen beim Bungee-Springen geben. Mir selber erschließt sich die Faszination nicht, aber andere erzählen davon. Von einer Mauer einer Talsperre fliegt man an einem elastischen Seil hängend viele Meter in die Tiefe. Der freie Fall wird aber durch das elastische Seil immer mehr gestoppt. Dann wird man wieder durch die Kraft des Seils nach oben gezogen. Aber man muss sich schon ganz auf dieses Seil verlassen, um bereit zu sein, in die Tiefe zu springen. Der Beter des Psalms verlässt sich ganz auf Gott. Er kommt mir in diesem kurzen Gebet vor wie einer, der im freien Fall ist und trotzdem weiß, ich bin gehalten. Wenn ich es auf den Glauben beziehe, erschließt sich mir die Faszination des Bungee-Springens. Im Fallen weiß man um den Halt, den der hat, der an Jesus glaubt. Rettung durch Jesus bedeutet, dass ein freier Fall in meinem Leben niemals ewig sein wird. Am Ende zieht Gott mich mit den Seilen seiner Liebe nach oben. Das ist die Hoffnung meines Glaubens. Das trägt mich in meinem Leben. Das gibt mir heute Zuversicht und den Mut, all das in Angriff zu nehmen, was heute auf mich zukommt.

Dekan Michael Karwounopoulos, Bad Urach

Impuls für Dienstag, 6.7.2021

Losung
Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum HERRN; denn wenn´s ihr wohlgeht, so geht´s euch auch wohl.
Jeremia 29,7

Lehrtext
Ihr seid das Salz der Erde.
Matthäus 5,13

Impuls für den Tag

„ICH, MICH, MEINER, MIR – das sind mir die liebsten Vier.“
Keine Frage: Egoismus ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Dieser obengenannte Spruch bringt es auf den Punkt. Die Angst zu kurz zu kommen und um sich selbst zu drehen, liegt offenbar in der Natur des Menschen. Das Sozialverhalten muss erst einmal erlernt werden, damit der Mensch gemeinschaftsfähig wird.
Auch die Bibel macht uns darauf aufmerksam, dass Geben seliger ist als Nehmen.
Unser heutiges Losungswort fordert uns dazu auf, an unseren Ort oder unsere Stadt zu denken und sich dort z.B. in humanitäre Projekte oder in die Politik einzubringen. Es lohnt sich ebenso in die Beziehung unserer Nachbarschaft oder Arbeits-
kollegen zu investieren. Wenn wir uns für etwas Gutes einsetzen, fällt es häufig positiv auf uns zurück.
Beten wir heute für die Menschen unserer Umgebung. Schließen wir dabei besonders diejenigen in die Fürbitte mit ein, die Verantwortung für uns tragen und wichtige Entscheidungen treffen müssen. Das wird auch unser persönliches Leben beeinflussen.

Heike Dieken, Gemeindepädagogin aus Pappendorf

Impuls für Montag, 5.7.2021

Losung
„Du sollst den Namen des HERRN, deinen Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht“
2.Mose 20,7

Lehrtext
Vater! Dein Name werde geheiligt.
Lukas 11,2

Impuls für den Tag

„Oh mein Gott“ – wie oft höre ich diese Worte als Ausdruck der Begeisterung anderer. „Oh mein Gott, das ist ja genial!“ – und wie oft frage ich mich dabei: Ist meinem lieben Gegenüber eigentlich bewusst, dass er da gerade nach seinem Gott ruft. Zugegeben, meistens kommt dieser Ausruf eher von meinen „nichtchristlichen“ Bekannten. Unter jungen Leuten ist diese Redewendung weit verbreitet und häufig genutzt.
Und auch ich hatte eine Zeit in meiner pubertären Phase, in der ich auf den Ausdruck zurückgriff. Einmal nachdem ich es wiedereinmal gesagt hatte, fragte mich meine Mutter, was ich denn gerade von Gott wöllte … etwas erbitten oder danken? Ob ich betete? Ich verstand es nicht so ganz, worauf sie hinauswollte. Heute weiß ich, wie sie es meinte. „Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen“.
Ganz simpel, „Oh mein Gott“ ist ein Start ins Gebet, ein Ruf zu Gott in der Not oder ein dankbarer Freudenschrei. Alles zur Ehre Gottes! Mittlerweile starte ich immer ein kleines Gebet, wenn ich den Ausdruck höre. Voller Dank für den Moment oder bitte um Segen für meinen Gesprächspartner. Manchmal, wenn die Situation passt, spreche ich die Person auch auf die tiefere Bedeutung hinter dem jugendlichen Ausdruck an, denn Gottes Name ist heilig. Amen.

von Lydia Creutz aus Döbeln

Impuls für Sonntag, 04.07.2021

Losung
„Ich gehe einher in der Kraft Gottes des Herrn; ich preise deine Gerechtigkeit allein.“
Psalm 71,16

Lehrtext
„Wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“
Epheser 2,10

Impuls für den Tag

Mein erster Gedanke war „Mann, bläst sich da jemand auf.“ Das kann doch nur ein unerfahrenes Greenhorn sein. Erstaunt war ich, als ich das Umfeld dieses Verses aufnahm. Hier spricht jemand von der Last und Lust des Altwerdens. Das ließ mich neugierig werden. Meine Erfahrung in Begegnungen und Gesprächen mit älter werdenden Menschen ist – das alles kann bitter und hart machen oder aber weise und weit. Weise und weit im Denken vor allem bei Menschen, die ihren Anker nicht in sich selber haben, sondern durch tiefe, harte, leidvolle Lebenserfahrungen nicht nur sich selbst, sondern auch Gott gefunden haben. Gott ist für sie ein fester Grund unter den Füßen, selbst wenn ihre Knie zittern. Sein Wesen, seine Wohltaten, sein rettendes Handeln ist die Kraft und Freude ihres Lebens. Und genau so einen Menschen sehe ich in dem Psalm-Dichter. Hier bläst sich niemand auf oder gibt mehr an, als er wirklich hat. Es lohnt sich den ganzen Psalm 71 nach-denkend und nach-betend zu lesen.

Thilo Handschack, Gleisberg

Impuls für Sonnabend, 03.07.2021

Losung
Wir danken dir, Gott, wir danken dir und verkündigen deine Wunder, dass dein Name so nahe ist.
Psalm 75, 2

Lehrtext
Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns.
Apg. 17, 27

Impuls für den Tag

Jedes Jahr am Ostermontag hören wir ihre Geschichte. Zwei Jünger, traumatisiert von den Ereignissen der letzten Tage in Jerusalem, machen sich enttäuscht auf den Heimweg in ihr kleines Dorf Emmaus. Auf Jesus, Gottes Sohn, hatten sie so eine große Hoffnung gesetzt. In seiner Nähe war alles gut. Doch dann mussten sie ihn am Kreuz sterben sehen. Alle Hoffnung war dahin. Jetzt bleibt nur noch der Rückzug ins alte Leben.
Auf diesem Weg nun gesellt sich ein Fremder zu ihnen. Dass dies niemand anderes als Jesus ist, erkennen sie nicht. Wie tief muss ihre Not und Traurigkeit gewesen sein! Wie deprimiert ihr Blick zu Boden gerichtet! Sie fühlen sich so weit von Jesus entfernt, und doch läuft er genau neben ihnen! Erst am Ende von Weg und Tag, als er das Brot bricht, erkennen sie ihn.
Diese Erfahrung haben unzählige Menschen in ihrem Glauben gemacht. Das Gefühl ŒGott ist weit weg kann immer wieder aufkommen. Vom Erlebnis der Emmaus-Jünger dürfen wir uns aber ermutigen lassen, denn gerade dann ist er uns ganz nahe. Wie nahe, werden auch wir mitunter erst viel später erkennen.
Wenn das kein Grund zur Dankbarkeit ist! – Gut, dass uns die Losung heute daran erinnert.

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Freitag, 02.07.2021

Losung
Siehe, die Völker sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waage. Jes. 40,15

Lehrtext

Gott wird bei ihnen wohnen und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein. Offb. 21,3

Impuls für den Tag

Wertvoll, wertgeschätzt, gesehen und geachtet sind die Völker vor Gott. So lese ich die Losung auf den ersten Blick. Auf den zweiten in die Bibel ergibt sich ein ganz anderes Bild. Es geht um Gott und seine Größe. Jesaja bekennt vor den verbannten Israeliten in Babylonien die Macht und Schöpferkraft Gottes, die allen Göttern überlegen ist. Die Israeliten meinten nämlich, dass ihr Gott vor denen der Babylonier eingeknickt war, dass ER klein beigeben musste. Nur so war für sie ihre leidvolle Situation fern der Heimat zu verstehen. Jesaja beschreibt ihnen ihren Gott mit neuen kraftvollen Vergleichen: Er kann das Wasser der Meere in seiner hohlen Hand abmessen und er kann die Weite des Himmels zwischen Daumen und Zeigefinger messen. Er kann die Berge und Hügel wiegen und! Vor ihm sind die mächtigen Feinde Israels winzig, wie ein Wassertropfen und Sandkorn. Sie gehören nicht zu denen im Eimer, die gehalten und getragen werden, die eine Aufgabe zu erfüllen haben. Sie sind wie Nichts auf der Waage. Es soll dir heute eine Hilfe sein zu wissen, was immer dir übermächtig erscheint, dir Sorgen bereitet oder gar feindlich gesinnt ist – dein Gott ist für dich – da. So nahe wie ein Mitbewohner in deinem Zuhause.

Diemut Scherzer, Pfarrerin in Hainichen