Impuls für Dienstag, 11.01.2022

Losung
Wer viel träumt, träumt manches Sinnlose, und wer viel redet, sagt manches Unnütze. Du aber begegne Gott mit Ehrfurcht!
Prediger 5,6

Lehrtext
Prediger 5,6
Lasst eure Rettung deshalb von niemandem in Frage stellen. Schon gar nicht von solchen Leuten, die sich in falsch verstandener Demut gefallen, Engel zu verehren, und sich dabei stolz auf ihre Visionen berufen! Diese Menschen haben nicht den geringsten Grund, sich derart aufzuspielen. Sie drehen sich ja doch nur um sich selbst. Kolosser 2,18

Impuls für den Tag

Die Adressaten des Briefes – die Christen in Kolossä – waren teilweise Opfer einer Irrlehre geworden, deren Anhänger gesteigerten Wert auf Engelverehrung, Träume und Visionen und das Einhalten bestimmter Rituale und diverser Ver- und Gebote legten. Aber das ist lange her, oder?
Ich glaube, so weit weg von derartigen Denkweisen sind auch wir „aufgeklärten“ Menschen im 21. Jahrhundert nicht. Nehmen wir nur einmal das Weihnachtsfest und die Tage danach: Da wird penibel an Sitten, Gebräuchen und Ritualen festgehalten und als Glaube deklariert … auch wenn es eher ein Aberglaube ist. Es ist ja auch harmloser, niedliche Engelgeschichten zu lesen und Figürchen aufzustellen, als sich mit einem Gott zu befassen, der in einem räudigen Viehstall zur Welt kam und 30 Jahre später elend an einem Kreuz verreckte, um nach drei Tagen wieder aufzuerstehen. Ein Gott, der ganzheitlichen Anspruch auf unser Leben erhebt und dafür alles hingegeben hat, um uns von den Mächten und Zwängen dieser Welt zu befreien. Nicht das Einhalten von Vorschriften und Geboten wird uns retten sondern allein der Glaube an diesen einzig wahren Gott: Jesus Christus.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Montag, 10.01.2022

Losung
Wie kann ich alle meine Sünden erkennen, die ich begehe? Vergib mir diese verborgene Schuld! Psalm 19,13

Lehrtext
Deshalb hütet euch, voreilige Urteile über den Glauben anderer zu fällen, bevor der Herr wiederkommt.
Wenn der Herr kommt, wird er unsere tiefsten Geheimnisse ans Licht bringen und unsere verborgensten Beweggründe offenbar machen. Und dann wird Gott jeden so loben, wie es ihm zusteht. 1.Korinther 4,5

Impuls für den Tag

Die heutige Losung lässt mich zusammensinken. Sie überführt mich. Erinnert mich daran, was hinter meiner Fassade steckt.
Dunkle Geheimnisse, „Jugendsünden“, Fehler, die mir vielleicht noch nicht einmal bewusst sind – Gott kennt sie.
Spannend wird es, sich die eigenen Beweggründe anzuschauen. Wie oft steckt eigentlich Angst dahinter? Und wie oft sagt Gott uns „Fürchtet euch nicht“!
Wenn man tief bei sich schürft, kann das weh tun. Und ich denke sogar, dass diese Phase auch mal notwendig ist.

Aber gegen das Verzweifeln hat Gott dem Psalmbeter eine Lösung offenbart: Die Bitte um Vergebung.
Wahnsinn eigentlich, was Gott uns damit möglich macht!

Diese Schritte der Erkenntnis, Beichte und Erlösung sind dringend nötig dafür, dass wir unseren Nächsten lieben. Gerade auch in Bezug auf verschiedene Einstellungen zu Impfung und Co. dürfen wir niemals in die Versuchung kommen den Glauben anderer zu verurteilen (siehe auch Mt 7 oder Joh 8).
Oder?!

Elisabeth Bittmann aus Arnsdorf

Impuls für Sonntag, 9.1.22

Losung
Weh denen, die sich verlassen auf Rosse und vertrauen auf Wagen, weil ihrer viele sind! Aber sie schauen nicht auf den Heiligen Israels, und den HERRN befragen sie nicht.
Jesaja 31,1

Lehrtext
Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben.
Hebräer 2,1

Impuls für den Tag

Ein Mensch möchte von Kiel nach Oslo auf dem Seeweg reisen. Vor allem benötigt er dafür ein seetüchtiges Schiff. Es muss groß genug sein, den Wellen und dem Wind standhalten können, einen hochseetauglichen Antrieb besitzen und ein Steuer haben. Das allein reicht aber noch nicht aus. Der Reisende muss auch eine Vorstellung davon haben, wo sich Oslo befindet und wie man ein Schiff navigiert. Wenn das fehlt, dann kann das schönste Schiff „am Ziel vorbeitreiben“. Was bei einer Schiffsreise selbstverständlich ist, das ist es bei unserer Lebensreise nicht unbedingt. Nicht wenige Menschen machen ihr Lebensschiff bequemer und den Motor schneller. Sie (ver)sichern ihr Schiff gegen Wind und Wellen und bauen sich mehr Luxus ein als ihnen gut tut. Aber sie haben keine Ahnung, wohin die Reise eigentlich geht oder ob sie noch in die richtige Richtung unterwegs sind. Laut dem Lehrtext für heute hilft das Hören von dem Wort Gottes und das Achten darauf, beim Ziel anzukommen. Wenn das stimmt, dann ist ein Kutter vom Wort Gottes navigiert ein besseres Schiff als ein Luxusdampfer ohne Ziel. Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören. Amen.

Jörg Matthies, Pfarrer der Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Samstag, 8.1.22

Losung
Siehe, auch jetzt noch ist mein Zeuge im Himmel, und mein Fürsprecher ist in der Höhe. (Hiob 16,19)

Lehrtext

Es ist der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. (Hebräer 11,1)

Impuls für den Tag

Mit meinem Patenkind habe ich neulich im Auto „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ gespielt. So kam keine Langeweile auf. Es geht bekanntermaßen darum, etwas zu finden, was dem anderen nicht sofort auffällt: ein kleiner blauer Punkt am Schal, ein roter Knopf am Armaturenbrett, ein grünes Muster auf der Mütze. So pirscht sich der andere mit seinen Fragen allmählich an das scheinbar Unsichtbare heran. Das Spiel hilft nicht nur gegen lange Autofahrten. Es lässt mich zugleich aufmerksam für mein Umfeld werden.

So ist es mitunter auch mit meinem Glauben. Im Alltag übersehe ich häufig, wie farbenfroh Gott mein Leben gemacht hat. Da würde ich mir oft gern wünschen, dass mir jemand sagt: Ich sehe was, was Du nicht siehst! Besonders in den Momenten, in denen sich Zweifel und Sorge in mir ausbreiten. „Siehe!“ sagt in der Losung Hiob zu sich selbst und meint damit: Gott ist an meiner Seite – ganz vielfältig und farbenfroh kommt ER zu mir.

Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Freitag, 7.1.22

Losung
Losung:
Du sollst heute wissen und zu Herzen nehmen, dass der HERR Gott ist, oben im Himmel und unten auf Erden und sonst keiner. 5. Mose 4,39

Lehrtext
Lehrtext:
Es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohnen zu lassen und durch ihn alles zu versöhnen zu ihm hin, es sei auf Erden oder im Himmel. Kolosser 1, 19-20

Impuls für den Tag

„Du kannst dich darauf verlassen.“ Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört. Als Kind habe ich ihn oft selbst mit Nachdruck gebraucht, wenn es galt meine Mutter von irgendetwas ganz wichtigem zu überzeugen.
Im Laufe meines Lebens habe ich gelernt, dass es wohl kaum etwas gibt, das wirklich verlässlich ist. Wie oft enttäuschen wir andere oder werden enttäuscht. Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass auch „verlässliche“ Zusagen ganz schnell gekippt werden können, weil sich die Dinge verändern. Weil wir nicht alles in der Hand haben und nach unseren Wünschen steuern können und weil wir eben sehr unterschiedliche Menschen sind.
Diese Erkenntnis ist durchaus beunruhigend. Und ich frage mich: Was gibt mir denn nun wirklich Halt?
Worauf kann ich mich verlassen? Mose erinnert das Volk Israel an den Bund den Gott mit seinem Volk geschlossen hat. Er erinnert an die Rettung aus Ägypten. „Verlasst euch drauf. ER ist und bleibt der HERR im Himmel und auf Erden.“ Mehr geht nicht. Und wenn ihr euch zu ihm haltet, IHM vertraut werdet ihr das auch erleben. Verlasst euch drauf – auch im Jahr 2022.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Donnerstag, 6.1.22

Losung
Ich will sie reinigen von aller Missetat, womit sie wider mich gesündigt haben, und will ihnen vergeben.
Jeremia 33,8

Lehrtext
Jesus Christus ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
1.Johannes 2,2

Impuls für den Tag

Enten gleiten friedlich
An Jungen reich
Folgsam und niedlich
In Reihen über’n Teich

Am Rande sitz ich und brüte
Während die Sonne sinkt
Über Bande und Güte
Und wie das gelingt

Da ich nun so Gedanken rücke
Denke ich mir
Ich müsste nur über die Brücke
Und wäre bei dir

Mutig sodann
Die Brücke gequert
Schritte voran
Verdacht unbewährt

Doch als ich mich drehe
Den Kopf hebe und wende
Da staun‘ ich und sehe
Das ganze Gelände
Voll Brücken und Stegen
Auf allen Wegen
Über Lücken wie Segen
Verbindend gelegen

(Aleea Magnoliei, Bukarest, 2019)

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Mittwoch, 5.1.22

Losung
Der HERR spricht: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich.
[2.Mose 33,19]

Lehrtext
Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.
[2.Korinther 8,9]

Impuls für den Tag

Ich gucke auf den Wahlkampf im vergangenen Jahr zurück. Einzelne Punkte picke ich mir heraus, die da wortgewaltig und voller Überzeugung versprochen wurden. Jetzt vergleiche ich sie mit dem, was heute schon geschehen ist bzw. was koalitionsvertraglich in den nächsten Jahren auf uns zukommen wird. Feststellen muss ich, dass es da doch einige Abweichungen gibt. Aber auch in so vielen anderen Bereichen kommt es immer wieder vor, dass Versprechungen gemacht werden, die dann nicht erfüllt und eingehalten werden.
Und nun kommt unsere Tageslosung:
Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig. Punkt! Und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich. Punkt! Das sind Zusagen und gar nichts gibt es daran zu deuteln! Der lebendige Gott selber macht uns diese Zusage. Wir können uns darauf so sehr verlassen! Gott spricht zu uns in der Predigt, in Gedanken, durch Menschen oder im Seelsorgegespräch. Und wenn Anfechtungen kommen, weil Gottes Versprechen nicht sofort oder auch nach längerer Zeit nicht eintreffen, dürfen wir diese Gedanken im Namen Jesu wegschieben. Gott ist treu und was er uns sagt, dass hält ER gewiss! Dass Gott nicht in harter Konsequenz treu ist, sondern in Güte und Liebe, können wir auch in unserem Lehrtext erkennen. Wie wunderbar ist es, einen solchen Gott zu kennen und sich auf Ihn stützen zu können! Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Dienstag, 4.1.22

Losung
Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig! Denn auf dich traut meine Seele.
Psalm 57,2

Lehrtext
Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.
Johannes 1,16

Impuls für den Tag

Auf einem Glas mit Schokoladencreme las ich dieser Tage die Aufschrift: 20% mehr Inhalt. Und dazu das Versprechen: Der Preis bleibt der gleiche wie seither. Das war wohl so eine Weihnachtsaktion der Firma, die dieses Produkt herstellt. Das Glas war auch entsprechend schön verziert mit weihnachtlichen Motiven.

Was vielleicht einer von vielen Werbegags um die Weihnachtszeit ist, könnte ja auch als Bild für eine geistliche Aussage stehen. Mit Weihnachten gibt es ein „Mehr“ an Gnade in dieser Welt. Da gibt es ein Geschenk Gottes für die Welt. In Jesus will Gott uns Gnade um Gnade schenken, wie es der Evangelist Johannes formuliert, Lebensmöglichkeit für uns, die wir keine Gnade vor Gott verdient hätten, weil die Sünde zwischen Gott und Mensch steht. Aber Gott will demjenigen gnädig sein, der über seine Verstrickungen in Schuld nicht hinaussieht.
Nun ist Weihnachten als Fest vorbei. Das Glas mit der Schokoladencreme leert sich, auch wenn da 20% mehr drinnen war. Aber Gottes Gnade bleibt. Sie umgibt mich in meinem Leben auch nach den Weihnachtstagen. Daran glaube ich. Daran will ich festhalten, damit der Glanz des Festes noch weiter in mein Leben hinein leuchtet, denn Gott ist gnädig ohne Ende.

Dekan Michael Karwounopoulos / Bad Urach

Impuls für Montag, 3.1.22

Losung
„Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir heißen nach deinem Namen; verlass uns nicht!“
Jeremia 14,9

Lehrtext
„Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.“
Epheser 1,18

Impuls für den Tag

„Tschuldigung!“ ist eine uns allseits bekannte Bemerkung, um ein Missgeschick möglichst schnell und unkompliziert aus der Welt zu schaffen. Nicht selten wird diese Entschuldigung nur hastig und oberflächlich ausgesprochen. Das hat dann besondere Auswirkungen, wenn es nicht nur um Bagatellen handelt.

Oberflächlich gemeint waren auch die Gebete der Israeliten zur Zeit Jeremias, wie wir eins davon im heutigen Losungswort lesen. Das Volk Israel zeigte keine wirkliche Bereitschaft zur Buße. Oft hatte es Gottes Bund gebrochen, indem es anderen Göttern hinterher lief und damit Gottes Gebote übertrat. Gott kündigte dem Propheten Jeremia an, dass die Israeliten aufgrund der anhaltenden Dürre Gott um Hilfe bitten würden. Aber er würde darauf nicht antworten.

Gott sieht in unser menschliches Herz, ob wir es ernst mit ihm meinen. Sind wir wirklich bereit, seinen Willen zu tun oder ist unser Entschluss nur oberflächlich und halbherzig? Wollen wir letztlich lieber unsere eigenen Wege gehen? Vertrauen wir auf Gottes Leitung im neuen Jahr und schließen uns der Bitte Davids an: „Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz, prüfe meine Gedanken und Gefühle! Siehe, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden, und wenn ja: Hole mich zurück auf den Weg, den du uns für immer gewiesen hast (Psalm
139,23-24)!“

Gemeindepädagogin, Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Sonntag, 02.01.22

Losung
Begreift es endlich: Ich bin Gott, ich allein! Es gibt keinen anderen Gott außer mir. Ich töte und mache lebendig, ich verletze und heile. Keiner kann einen andern aus meiner Hand befreien.

Lehrtext

Denn wenn wir leben, leben wir für den Herrn. Und wenn wir sterben, sterben wir für den Herrn, Ob wir nun leben oder ob wir sterben – immer gehören wir dem Herrn!

Römer 14,8

Impuls für den Tag

Ich gebe immer mal wieder Mathe Nachhilfe. Und hatte dabei schon verschiedene Schüler. Erst letztens einen Jungen, dem ich die einfache Bruchrechnung beibringen sollte. Nichts Komplexes, noch die ganz kleinen Zahlen, wirklich nichts Krasses. Und wir saßen. Und ich erklärte und erklärte. Suchte Vergleiche. Versuchte es ganz einfach. Das ging eine halbe Stunde ohne erkenntlichen Erfolg. Irgendwann begann ich zu denken: Begreife es doch endlich!!! Ich konnte es wirklich schwer nachvollziehen, wo er noch hing. Aber dann irgendwann verstand er, was ich ihm versucht hatte zu erklären. Er rechnete die Aufgaben und kam zur richtigen Lösung. Ich war richtig stolz! Er hatte es verstanden. Als wir uns eine Woche darauf wieder trafen, spürte ich davon kaum noch etwas. Ich begann wieder von vorn, alles zu erklären und diesmal verstand er es schneller. Und doch, ja ich dachte zwischendurch wieder: Begreife es doch endlich!
Wie oft es wohl Gott so mit uns geht? Er sich denkt, ach komm, wie oft hab ich es dir schon gezeigt? Was muss diesmal geschehen dass du es verstehst?
Ich bin dein Gott, ich allein! Begreife es doch endlich.

von Lydia Creutz aus Döbeln