Impuls für Mittwoch, 11. Mai 22

Losung
Der HERR war mit Samuel und ließ keines von allen seinen Worten zur Erde fallen.
1.Samuel 3,19

Lehrtext
Jesus spricht: Wer euch hört, der hört mich.
Lukas 10,16

Impuls für den Tag

Was Jesus seiner Jüngerschar hier mitteilt ist ganz schön spannend. Der Vers geht noch weiter: „… und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.“
Diese Aussage gilt auch für uns Christen heute – wir sind sozusagen als Botschafter im Auftrag Gottes auf der Erde eingesetzt. Ein Botschafter spricht nicht im eigenen Namen sondern vertritt und repräsentiert die Regierung seines Landes. Sein Wort hat Gewicht. Ist uns das immer bewusst? Reden und handeln wir als Christen so, wie es unserem Auftrag und unserer Stellung als „Botschaftsangehörige“ entspricht? Und – noch viel wichtiger: Hören wir auf das Wort Gottes und sagen es in unserem Umfeld weiter? Du fragst Dich vielleicht, was denn genau diese Botschaft ist, die wir verkündigen sollen. Der Apostel Paulus bringt es auf den Punkt: „Als Botschafter von Christus fordern wir euch deshalb im Namen Gottes auf: Lasst euch mit Gott versöhnen! Wir bitten euch darum im Auftrag von Christus.“ (2. Kor. 5,20)
Das ist die wichtigste Botschaft der Welt. Wer sie verachtet, verachtet letztendlich den höchsten und einzigen Gott.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Dienstag, 10. Mai 22

Losung
Es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: „Erkenne den HERRN“, denn sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der HERR.
Jeremia 31,34

Lehrtext
Da fragten sie ihn: Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.
Johannes 6,28-29

Impuls für den Tag

Jesus redete vor einer großen Menschenmenge. Irgendwas muss seine Predigt bei den Leuten angestoßen haben. Sie stellen ihm jedenfalls daraufhin eine wichtige Frage. Diese Frage können wir im heutigen Lehrtext nachlesen. Ob die Menschen mit der Antwort von Jesus auf ihre Frage zufrieden waren? Wenn jemand fragt, was er tun soll, dass er Gottes Werke wirkt, da erwartet man große Sätze wie: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!“ oder: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Aber Jesus antwortet schlicht, sie sollen an ihn glauben. Das sei Gottes Werk. Die Antwort von Jesus ist viel tiefgreifender als sie beim ersten Hören klingt. Jesus ist nämlich nicht gekommen, um uns eine Bedienungsanleitung für ein besseres Leben zu geben. Es geht in seinem Kern darum: Gott will neu ansetzen. Er will Neues schaffen, will uns neu machen. Und wer an Jesus Christus glaubt, der ist in Gottes Augen schon ein neuer Mensch. Und nun bricht das Neue sich Bahn im Alten. Amen.

Pfarrer Jörg Matthies, Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Montag, 9. Mai 22

Losung
Der HERR ist gerecht und hat Gerechtigkeit lieb. (Psalm 11,7)

Lehrtext
Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.
(Epheser 4,23-24)

Impuls für den Tag

In einer Jugendgruppe habe ich mal einen Versuch gestartet. Ein Stück Brot ging von Hand zu Hand. Jede und jeder sollte sich ein Stück davon abbrechen – doch nur so viel, dass es auch für die anderen reicht. Das Ziel war, das Stück Brot so oft wie möglich herumgehen zu lassen. Die Jugendlichen hatten ihre Freude daran und natürlich auch Ehrgeiz. Es wurde immer nur ein kleiner Krümel abgebrochen. Erstaunlich, wie viele Runden das kleine Stück Brot „durchhielt“.
Dahinter steckt ein tieferer Sinn: Es geht um Gerechtigkeit – darum, dass jede und jeder etwas vom großen Ganzen abbekommt. Schließlich macht Teilen Freude. Das haben die Jugendlichen damals erkannt. Wenn es doch überall in der Welt so zugehen würde wie an diesem Abend! Das heißt, dass alle Menschen Freude am gerechten Teilen haben – beim Brot angefangen über Wohnraum, Menschenwürde, Freiheit bis hin zur Bildung. Nicht zuletzt hätte auch Gott seine helle Freude daran. Denn in Psalm 11 steht: Gott „hat die Gerechtigkeit lieb“. Gerechtes Teilen wäre manchmal so einfach. So wie damals bei den Jugendlichen und dem Stück Brot. Gott jedenfalls würde da mitspielen. Amen

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Sonntag, 08. Mai 2022

Losung
Losung:
Die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen; ich will sie führen auf den Steigen, die sie nicht kennen.

Lehrtext
Gott hat euch berufen aus der Finsternis in sein wunderbares Licht.
1. Petrus 2, 9

Impuls für den Tag

Vor vielen Jahren war ich in der Nähe von Brno in Tschechien in einem internationalen Ferienlager. Eines Abends gab es eine besondere Wanderung, die ich nie vergessen werde. In der Dämmerung wanderten wir mitten in den Wald. Irgendwann hielt der ganze Trupp an. Wir wurden, jeder einzeln, auf den Weg aus dem Wald zurück ins Ferienlager geschickt, immer ein Kind aus einem anderen Land nacheinander, ohne Taschenlampe o.ä.. Der Wald war mir fremd und mittlerweile war es komplett dunkel geworden. Entmutigt und ängstlich blieb ich stehen. Tränen kullerten über meine Wangen. Wie sollte ich hier nur jemals raus kommen, ganz allein. Doch dann hörte ich eine Stimme neben mir. Ich verstand die Sprache nicht. Aber die Stimme klang freundlich, ruhig. Jemand nahm meine Hand und wir stapften los. So kamen wir schließlich sicher an unser Ziel. Erst jetzt sah ich wer mich geführt hatte, ein großer, fremder, tschechischer Junge. So ungefähr stelle ich es mir vor, wenn Gott mich durch mein Leben führt, durch helle und dunkle Zeiten. Wenn ich den Weg nicht kenne. Eine Stimme, die mir guttut, auch wenn ich sie nicht immer verstehe. Eine Hand, die mich hält und sicher ans Ziel bringt.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Samstag, 07.05.2022

Losung
O HERR, hilf! O HERR, lass wohlgelingen!
Psalm 118,25

Lehrtext
Der Gott des Friedens rüste euch aus mit allem Guten, dass ihr seinen Willen tut.
Hebräer 13,20.21

Impuls für den Tag

Ich sitze oft vor Gottesdiensten, während die Glocken läuten, noch einmal in Ruhe in der Bank oder vorn, auf einem Stuhl. Dann sehe ich auf den Altar, atme noch einmal durch, schließe meine Augen und spreche für mich diese Worte aus Psalm 118: „O Herr, hilf! O Herr, lass wohlgelingen!“
Was mehr will ich auch sagen? Ich weiß, dass ich in allem, was ich tue, auf GOTT und SEINE Hilfe angewiesen bin. Egal wie gut etwas vorbedacht und vorbereitet sein mag, wie gut ich glaube, bereit zu sein; egal wie gut ich kann, was ich tue – ich weiß wohl, dass ich mit GOTTES Hilfe besser beraten bin, weil ich sicherer stehen und gehen kann, wenn ich weiß, dass ich nicht nur für mich und für die Anwesenden, sondern auch für GOTT tue, was ich tue und IHN dabei im Rücken und an der Seite habe.
Und wenn ich zugleich für GOTT tue, was ich tue, dann glaube ich, hat ER ein Interesse daran, dass es wohl gelingen mag. Damit sich von IHM etwas zeigt und erfahren lässt. Zum Beispiel: Dass ER ein Gott des Friedens ist, der alles Gute bereit hält – auch das Wohlgelingen -, damit ich SEINEN Willen tun kann. Weshalb also eigentlich dieses Wort aus Psalm 118 nur vor Herausforderungen stellen und nicht vor ein ganzes Leben und jeden einzelnen Tag?

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Freitag, 06. Mai 2022

Losung
Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse.
[Prediger 12,14]

Lehrtext
Jeder von uns wird für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Darum lasst uns nicht mehr einer den andern richten.
[Römer 14,12-13]

Impuls für den Tag

Unsere Losung ist heute aus dem Buch Prediger. Es soll den Menschen nachdenklich machen und ihn dazu bringen, den Wert des Evangeliums zu erkennen. Wie viele Menschen leben oberflächlich in den Tag hinein. Manche vermitteln sogar den Eindruck, als gehe es ihnen sehr gut. Doch fragen tatsächlich nur wenige nach dem Sinn des Lebens und nach der Ewigkeit. Das Buch Prediger will aber genau dieses Bedürfnis in solchen Menschen wecken. Auf diese Weise sollen sie aufgerüttelt werden und ihren Mangel erkennen. Denn jeder Mensch hat ein Bedürfnis der Seele, das menschlich nicht gestillt werden kann. Damit fällt diesem Buch ein wichtiger Platz in Gottes Wort zu.
Unsere Losung will wachrütteln. Wir werden ermahnt, dass unserem lebendigen Gott nichts verborgen ist und wir alles vor seinem Richterstuhl einmal offenbaren müssen. Alles wird ange- sprochen, sowohl das Gute als auch das Böse, wenn ich vor Gott stehe und er mit mir Rückblick hält.
Manchmal erschreckt mich dieser Gedanke, dass Gott nichts auslässt in meinem Leben. Aber ich darf auch wissen, dass Jesus mich im Gericht verteidigen wird. Er wird mich da rausreißen, wenn ich IHM vertraue und mit IHM gelebt habe. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Donnerstag, 05. Mai 2022

Losung
Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand.

Lehrtext

Epheser 3,12

Impuls für den Tag

Mir kommt bei dieser Losung aus dem Jesajabuch das runde blaue Verkehrsschild in den Sinn, das einen Weg für Fußgänger markiert. Auf blauem Grund ist das Bild einer Frau, die ein Kind an der Hand hält. Auf diesem Weg sollen Menschen ungefährdet als Fußgänger unterwegs sein können. Für mich war dieses runde, blaue Gebotsschild von Kindheit an ein Vertrauen erweckendes Zeichen. Es steht für Sicherheit und Geborgenheit im Straßenverkehr.
Wie gut, wenn mein Leben durch Sicherheit und Geborgenheit geprägt ist. Und das deshalb, weil Gott mich an die Hand nimmt. So wie die Mutter ihr Kind. Und auch mein Lebensweg wird dann ein sicherer Weg. Zumindest hat Gott ihn so aus seiner Sicht angelegt, auch wenn aus meiner menschlichen Sicht Vieles unsicher bleibt.
Vielleicht so, wie ein Fußweg nicht vor allen Gefahren schützen kann. Und doch ist er so gedacht, dass man dort sicher und gut gehen kann. So sei es mit unserem Leben im Glauben an Gott.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Mittwoch, 04. Mai 2022

Losung
Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN.
Psalm 127,3

Lehrtext
Jesus nahm ein Kind, stellte es mitten unter sie und herzte es und sprach zu ihnen: Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
Markus 9,36-37

Impuls für den Tag

„Ich habe Hunger und mir ist furchtbar kalt. Meine Eltern habe ich verloren. Haben Sie noch Platz für mich?“, fragte ein kleiner Junge. So standen viele Kinder vor der Tür des Johannes Falk. Er und seine Frau waren dafür bekannt, dass sie Kinder in ihr Haus aufnahmen. Johannes Falk hatte selbst einmal Kinder gehabt, die er durch eine schwere Krankheit verloren hatte. Er lebte in einer schwierigen Zeit, in der Anfang des 19. Jahrhunderts der Krieg und die Pest wütete. Falk wusste, dass viele Kinder jetzt ohne Eltern auf der Straße lebten und nichts mehr zum Essen und Anziehen hatten. Da immer mehr Kinder zu Falks kamen, wurde bald ein größeres Haus gekauft. Viele Jungen fanden auf dem Lutherhof ihr neues Zuhause. Dort stand auf einer Tafel: „Wer ein Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf.“ Johannes Falk hatte den Wunsch, von Jesus zu lernen. Er handelte durch seinen Einsatz für die verwaisten Kinder vorbildlich und dichtete das bekannte Lied „O du fröhliche“.
Wenn wir im Reich Gottes Größe zeigen wollen, wenden wir uns den Kleinen zu. Kinder sind ein Se- gen, aber auch diejenigen, die sich über sie erbar-
men.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Dienstag, 03. Mai 2022

Losung
Singet dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm an den Enden der Erde.

Lehrtext

Kolosser 1,23

Impuls für den Tag

Musik spielt in der Bibel eine ziemlich große Rolle. Immer wieder steht von Lobliedern geschrieben, die Psalmen sind im Grunde auch nichts anderes als Liedtexte.
Und immer wieder geht es um Musik, die Gott ehrt, die seinen Ruhm preist. Denn Gott tut täglich so viel Gutes, wer, wenn nicht er, ist es wert, angesungen zu werden? Wenn ich in landeskirchlichen Gottesdiensten bin, denke ich mir manchmal: Warum feiern wir nicht viel ausgelassener unseren großen Gott? Warum jubeln wir auf Partys oder in Fußballstadien, aber nicht in der Kirche? Noch dazu, wenn man bedenkt, wie oft in der Bibel dazu aufgerufen wird.
Die Band Koenige & Priester fassen das in einem ihrer Texte gut zusammen:
Warum tanzen wir nicht?
Warum lachen wir nicht?
Warum feiern wir nicht, gemeinsam?
Warum singen wir nicht?
Warum beten wir nicht?
Warum feiern wir nicht, gemeinsam?

von Christian Stoll aus Zwickau

Impuls für Montag, 02. Mai 2022

Losung
HERR, deine Ratschlüsse von alters her sind treu und wahrhaftig.
Jesaja 25,1

Lehrtext
Aus Liebe hat Gott uns dazu bestimmt, seine Söhne und Töchter zu werden – durch Jesus Christus.
Epheser 1,4-5

Impuls für den Tag

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Ich kenne dieses Phänomen sehr gut. Ich nehme mir etwas unter ganz bestimmten Bedingungen vor, male mir alles wunderbar aus, freue mich darauf – und viel zu oft kommt etwas dazwischen. Meine Enttäuschung ist dann groß. Alles ist „über den Haufen“ geworfen. So scheint es in meinem irdischen, menschlichen Leben zu sein. Ich plane, plane und plane – und doch wird es dann wieder alles anders. Über Gründe spekuliere ich schon und merke, dass es doch keinen Sinn macht. Das Ergebnis bleibt das gleiche. Wie „irrwitzig“ erscheint mir dabei die Losung des heutigen Tages. Des Herren Ratschlüsse waren, sind treu und wahrhaftig. Dabei fällt mir ein, dass mein Lebensplan nicht in meiner Hand liegt, sondern eben in Gottes Hand. Dabei sind Ereignisse in meinem Leben manchmal auch nur von begrenzter Dauer. Darauf vertraue ich. Und schon weicht die „Irrwitzigkeit“ der Losung der Freude. Gott hat mein Leben geplant mit all seinen Höhen und Tiefen. Von je her, dass wird mir bewusst. Amen

Thilo Handschack