Impuls für Dienstag, 11. Oktober 2022

Losung
Sieh nun herab von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, und segne dein Volk Israel.
5. Mose 26,15

Lehrtext
Simeon sprach: Mit eigenen Augen habe ich das Heil gesehen, das du für alle Völker bereitet hast – ein Licht, das die Nationen erleuchtet, und der Ruhm deines Volkes Israel.
Lukas 2,30-32

Impuls für den Tag

Bald 38 Jahre ist es her, dass ich unser erstes Kind im Arm halten durfte – eine neue und beglückende Erfahrung! Und auch die weiteren 6, die sich in den Jahren danach dazu gesellten, ließen jedes Mal mein Herz vor Glück und Freude höher schlagen. Und mittlerweile durfte ich auch vor kurzem unser 8. Enkelkind in den Armen halten. Welch ein Geschenk, welch ein Glück!

Ich kann mir die Freude des alten Simeon gut vorstellen. Inzwischen hochbetagt geht er an diesem Tag erwartungsvoll in den Tempel, denn Gott hatte ihm angekündigt, dass er noch vor seinem Tod den Messias sehen wird. Als ein junges Paar mit einem Neugeborenen den Tempel betritt, weiß er sofort – dieses Kind ist der versprochene Messias, das Licht und die Rettung für alle Nationen! Er nimmt das Baby auf den Arm und bricht zum Erstaunen der Eltern in lauten Jubel aus. Anschließend segnet er die kleine Familie. Vielleicht waren das seine letzten Worte, die er uns als Zeugnis und Vermächtnis hinterlassen hat…

Bald feiern wir wieder den Geburtstag dieses Kindes, das später von sich sagen wird: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh.8,12) Und dieses Kind heißt Jesus Christus.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Montag, 10. Oktober 2022

Losung
Haltet meine Gebote und tut danach; ich bin der HERR.
3. Mose 22,31

Lehrtext
Ihr scheint als Lichter in der Welt, dadurch dass ihr festhaltet am Wort des Lebens.
Philipper 2,15-16

Impuls für den Tag

Jeder hat wohl mehrere Lampen in seiner Wohnung. Lampen besitzen wir nicht nur als Dekoration. Sie haben eine Aufgabe: Wenn es dunkel wird, dann sollen sie unsere Wohnung erhellen. Nun leuchtet keine Lampe von selber. Es gibt eigentlich nur einen Weg, damit sie scheint: Sie muss an eine Stromquelle angeschlossen werden. Offensichtlich ist das bei uns Christen auch so. Wir sind nicht nur als schöne Dekoration für diese Welt da. Wir sollen in dieser Welt leuchten. Und das ist sehr nötig, denn unsere Welt kann sehr dunkel sein. Aber das können wir nicht einfach so. Nach dem Lehrtext für heute gibt es wohl nur einen Weg zum Leuchten: Festhalten am Wort des Lebens! Das ist die Stromquelle. Ich halte das für eine wirklich gute Nachricht. Wie wäre es denn, wenn wir das heute genauso tun? Also nicht versuchen, andere oder gar Gott selber durch unser helles Leuchten zu beeindrucken. Einfach nur festhalten am Wort des Lebens, also, dass wir einen himmlischen Vater haben, der uns wirklich liebt. Und dass wir Jesus kennen und haben, der wirklich alles getan hat, damit wir leben können? Laut Paulus leuchten wir dann von ganz alleine. Amen.

Jörg Matthies, Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Sonntag, 9.10.22

Losung
Der HERR sprach zu Mose: Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren Brüdern und meine Worte in seinen Mund geben. (5.Mose 18,18)

Lehrtext

Wie Gott uns für wert geachtet hat, uns das Evangelium anzuvertrauen, so reden wir, nicht, als wollten wir Menschen gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. (1.Thessalonicher 2,4)

Impuls für den Tag

Im Leipziger Stadtzentrum stand vor vielen Jahren ein Mann regelmäßig auf einer Holzkiste. Er hielt die Bibel in der Hand und predigte lauthals vom Reich Gottes. Die meisten Menschen gingen eher genervt an ihm vorüber, kaum jemand blieb stehen. „Ein Spinner“ dachten wohl die meisten im Vorbeigehen.
An dieses Bild muss manchmal denken, wenn es in Bibelgeschichten um Propheten geht. Die hatten es auch nicht gerade leicht. Ihre Botschaft war einfach unbequem und ihre Wahrheiten konnten nerven. Doch die Propheten griffen das alles ja nicht aus der Luft. Denn sie handelten mit göttlichem Auftrag. Gott hat sie dazu erweckt. Seine Worte legte Gott den Propheten in den Mund.
Daran hat sich bis heute nichts geändert. Gott selbst spricht zu uns durch andere Menschen. Das kann ganz verschieden sein. Die einen stehen in der Fußgängerzone auf einer Kiste, andere verteilen einen täglichen Impuls, sie treffen sich zum Hauskreis oder gehen in die Kirche zum Gottesdienst. So bleibt Gottes Wort unter uns lebendig und geht mit uns durch die Zeit. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Samstag, 8.10.22

Losung
Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es sprosst, lasse ich`s euch hören. Jesaja 42, 9

Lehrtext
Viele Propheten und Gerechte haben sich gesehnt, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
Matthäus 13, 17

Impuls für den Tag

Mein erstes Fahrrad war ein blaues Damenrad. Mein geschickter Vater hatte es so montiert, dass ich mit meinen acht Jahren tatsächlich damit fahren konnte. Die Freude hätte riesengroß sein können, wenn, ja wenn das Fahrrad ein gelbes sportliches Klapprad gewesen wäre. Das war seit Jahren mein größter Wunsch. Lange hatte ich auf meinen Geburtstag hin gefiebert und der eine oder andere Hinweis ließ mich hoffen. Und dann das.
Propheten hatten meist die Aufgabe den Menschen unangenehme Nachrichten von Gott zu bringen. Jesaja durfte in diesem Falle dem Volk Israel in Babylon Mut machen. Gott hatte sie nicht vergessen. ER würde sein Volk aus der Verbannung befreien, auch wenn sie das jetzt nicht sahen. Eine alte und doch aktuelle Geschichte. Wie oft sehe, verstehe ich nicht, was mir Mut machen kann, was mir eine andere Perspektive eröffnet. Vielleicht passt es gerade nicht in meinen Plan, vielleicht verunsichert es mich. Und doch ist es gut. Bekomme ich vielleicht Chancen, die anderen verwehrt waren.
Drum meine Bitte: HERR, schenke mir offene Augen und Ohren für die Möglichkeiten, die du mir heute schenkst. Übrigens, mein blaues Fahrrad hat mir viele Jahre gute Dienste geleistet.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Freitag, 7.10.22

Losung
Sein Zorn währet einen Augenblick und lebenslang seine Gnade. Den Abend lang währet das Weinen, aber des Morgens ist Freude.
Psalm 30,6

Lehrtext
Wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.
Römer 5,11

Impuls für den Tag

Die Bibelworte sprechen uns zu, dass wir bei Gott und mit Ihm immer wieder neu anfangen können. Egal, wo wir gerade in unserem Leben sind, egal, wie wir gerade sind: Es gibt da keine Vorbedingungen für Gott – einzig die Voraussetzung, dass wir seine Gnade auch annehmen und die Versöhnung auch empfangen wollen.
Tun wir das eigentlich? Verbringen wir nicht unsere meiste Zeit und ungeheuer viel Lebens- energie damit, alles selbst schaffen, planen und richten zu müssen? Aber wo ist dann in so einem aktionistischen Leben noch Platz für Gottes Gnade?
Und ein zweites: Lassen wir uns von Gottes Angebot zur Versöhnung dazu bewegen, selbst versöhnlich zu sein? Sind wir selbst unseren Mit- menschen gegenüber eigentlich gnädig? Angesichts mancher Hartherzigkeit um uns herum habe ich da so meine Zweifelƒ
Wir sind aber von Gott dazu eingeladen und dazu aufgerufen, uns die genannten Fragen täglich neu zu stellen, sie auszuhalten und uns dann auch neu ausrichten zu lassen.
Denn Gottes Gnade ist ja nicht ein Feigenblatt für unseren Lebensstil.

Friedemann Neef (Roßwein)

Impuls für Donnerstag, 6.10.22

Losung
Die Wege des HERRN sind richtig und die Gerechten wandeln darauf; aber die Übertreter kommen auf ihnen zu Fall.
Hosea 14,10

Lehrtext
Redet einander zu und richtet euch gegenseitig auf, wie ihr es ja tut.
1.Thessalonicher 5,11

Impuls für den Tag

Jüngst las ich einen Kriminalbericht des 18. Jahr- hunderts von Friedrich Schiller: „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“. Es ist eine Geschichte über das Werden und Vergehen des „Sonnenwirts“ Christian Wolf, der sich aus Liebe und Mittellosigkeit zum Diebstahl verstieg und 3 Mal im Gefängnis landete. Nach dem dritten Aufenthalt, nimmt er sich vor, seine Verbrechen aus Rache und außerdem mit Vergnügen zu begehen. Die Abwärtsspirale dreht sich. Auf dem Höhepunkt seiner Verrohung, entdeckt er aber etwas Hoffnung. Da heißt es: „Er fing an zu hoffen, daß er noch rechtschaffen werden dürfe […]. Auf dem höchsten Gipfel seiner Verschlimmerung war er dem Guten näher, als er vielleicht vor seinem ersten Fehltritt gewesen war.“ Der letzte Satz beeindruckt mich, denn als eine:r der Gerechten zu gelten, ist wahrlich nicht leicht. Niemand ist davor gefeit, nicht doch selbst zu Fall zu kommen. Und manchmal sind die Bedingungen günstig, auch wenn ich nicht die Absicht hege.
Der „Sonnenwirt“ hoffte vergebens. Aber es gibt viele wie ihn. Darum ist die heutige Losung sicher wahr, aber der Lehrtext um so nötiger: „richtet euch gegenseitig auf“ – vielleicht ist die dunkelste Stunde genau die richtige für etwas Licht.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Mittwoch, 5.10.22

Losung
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen.
[Jeremia 31,31]

Lehrtext
Sie sind Israeliten, denen die Kindschaft gehört und die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen, denen auch die Väter gehören und aus denen Christus herkommt nach dem Fleisch.
[Römer 9,4-5]

Impuls für den Tag

Wieder einmal sitze ich im Zug und telefoniere. Plötzlich reißt die Verbindung ab. Auf eine gute Verbindung kommt es also an. Und nicht nur beim Telefonieren mit dem Handy gilt das, sondern das gilt für unser ganzes Leben. Gute Verbindungen zu unseren Mitmenschen brauchen wir.
Auf eine besonders lebenswichtige Verbindung kommt es ebenfalls an: die Beziehung zu Gott.
Oft haben die Menschen diesen Bund gebrochen. Aber Gott gibt sein Ziel einer guten Verbindung zu uns Menschen nicht auf. Einen neuen Bund kündigt er durch Jeremia an. In Jesus Christus hat er ihn geschlossen. Beim Abendmahl hat Jesus es seinen Freunden erklärt. Er gab ihnen den Weinkelch zu trinken und sagte: ŒDieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird! Neuer Bund heißt: Gott fängt neu an. Das Alte ist vergeben. Was war, ist versöhnt. Neues kann wachsen. Jesus Christus hat die Verbindung zu Gott wieder heil gemacht. Gott will mit uns neu verbunden sein.
Lassen wir diese Beziehung zu unserem lebendigen Gott niemals abreißen, mehr noch: lasst uns täglich im Gebet, Lobpreis oder beim Lesen SEINES Wortes diese Beziehung erneuern. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Dienstag, 4.10.22

Losung
Der HERR schafft Recht den Waisen und Witwen und hat Fremdlinge lieb, dass er ihnen Speise und Kleider gibt. Darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben.
5.Mose 10,18-19

Lehrtext
Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.
Matthäus 25,35

Impuls für den Tag

Eine Welle der Hilfsbereitschaft war zu spüren, als die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine zu uns kamen. Viele Menschen haben spontan Wohnungen zur Verfügung gestellt ohne dass der Staat viel eingreifen musste. Nun ist der Alltag eingekehrt und wieder prägt eher die Angst vor Überfremdung das Geschehen.

Das biblische Wort sieht die Sache viel grundsätzlicher und unabhängig vom politischen Tagesgeschehen: Der Fremde bedarf des Schutzes, weil er Geschöpf Gottes ist. Kein Mensch ist Fremder in der Welt Gottes. So hat Israel schon früh ins Stammbuch geschrieben bekommen, was Gott denn erwartet im Verhalten gegenüber Fremden. Und das in einer Zeit, in der noch lange nicht von verbrieften Menschenrechten die Rede war. Und um wie viel mehr sollten wir uns als Christen der Fremden annehmen, die wir um Jesus wissen. Wie ein Ausgestoßener wurde er ans Kreuz geschlagen. Wie fremd muss ihm, dem Sohn Gottes unsere Welt vorgekommen sein? Achten wir auf die großen Zusammenhänge. Gott will, dass wir, die wir als Menschen mit unserem Wesen ihm oft fremd sind, zu seinen Freunden werden. Lasst uns daher auch hier Fremde zu Freunden machen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Montag, 3.10.22

Losung
Weh dem, der mit seinem Schöpfer hadert, eine Scherbe unter irdenen Scherben! Spricht denn der Ton zu seinem Töpfer: „Was machst du?“
Jesaja 45,9

Lehrtext
Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Matthäus 6,9-10

Impuls für den Tag

„Es gibt einen Gott und ich bin es nicht!“
Natürlich sind wir nicht Gott. Aber was im ersten Moment nach christlichem Verständnis klar und logisch erscheint, mag im Alltag ganz anders bei uns aussehen. Ist es nicht oft so, dass wir uns als die Macher und Organisatoren fühlen, die scheinbar alles im Griff haben? Brauchen wir da einen Gott, der uns führt und lenkt, ja sogar formt und prägt?

Wenn alles bei uns nach Plan läuft, wähnen wir uns in Sicherheit. Wir haben das Gefühl, alles unter unserer Kontrolle zu haben. Etwas aus den Händen zu geben, dürfte den meisten von uns eher schwerer fallen und Unbehagen bereiten. Aber genau das möchte Gott von uns. Wir sollen ihm vertrauen, dass er es gut mit uns meint und alles unter seiner Kontrolle hat. Sind wir bereit, uns seinem Willen unterzuordnen? Fügen wir uns, auch wenn nicht alle unsere Pläne und Vorstellungen in Erfüllung gehen? Er ist der Herr, der alles im Blick hat – auch jeden von uns persönlich. Gott weiß, was für uns gut ist und was nicht. Hadern wir deshalb nicht, um aus der Schule Gottes oder aus seiner Töpferwerkstatt zu fliehen. Bleiben wir unter der Hand Gottes. Denn er möchte uns brauchbar machen für sein Reich.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Sonntag, 2. Oktober 2022

Losung
Weh dem, der sein Gut mehrt mit fremdem Gut – wie lange wird’s währen?

Lehrtext
Lukas 12,15

Impuls für den Tag

„Money, money, money must be funny in the rich man`s world“. So lauten die Zeilen eines der bekanntesten Lieder von ABBA. Auch in der heutigen Musik geht es nicht selten um Geld, dicke Autos und Status. Geld kann Spaß machen. Geld verschafft uns mehr denn je endlose Möglichkeiten, zu reisen, zu feiern, zu kaufen. Man könnte manchmal oberflächlich annehmen, Geld allein macht glücklich. Und wenn Geld der einzige Weg zum Glück ist, wem kann man`s dann böse nachsehen, wenn er oder sie nicht immer ehrlich ist, wenn es ums Beschaffen von Geld geht? Sei es Diebstahl oder ein kleiner Trick bei den Steuern… Jeder Mensch strebt nach Glück, nicht wenige definieren Glück mit Besitz und Reichtum. In einer Welt, in der die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden, kommen mir Zweifel, ob Geld alles ist, was zählt. Die Losung gibt eine klare Antwort: Nein. Niemand lebt davon, dass er viele Güter hat. Niemand soll andere betrügen, um sein Gut zu vermehren. Denn die Liebe Gottes ist ein viel größerer Reichtum als alle Euros in unseren Portmonnaies. Wo hast du Geld übrig? Wer braucht es dringender als du?
Money can be funny. Aber Gott hat mehr für dich.

von Christian Stoll aus Hainichen