Impuls für Sonntag, 20.11.22

Losung
– Ewigkeitssonntag –
Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin euer Herr! Und ich will euch holen und will euch bringen nach Zion.
[Jeremia 3,14]

Lehrtext
Der Sohn machte sich auf und ging zu seinem Vater. Er war noch weit weg, da sah ihn sein Vater schon und fühlte Mitleid, und er eilte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
[Lukas 15,20]

Impuls für den Tag

Letzten Sonntag war in Roßwein wieder Familienkirche.
Es ging um den Schuster Martin, zu dem eines Nachts Gott spricht „Schaue morgen auf die Straße. Ich werde zu dir kommen!“ Tags darauf hilft er verschiedenen Leuten. Einen alten Straßenkehrer holt er zu sich herein, dass er sich aufwärmen kann, einer Mutter mit Kind gibt er zu essen und einen wärmenden Mantel und den Streit einer Marktfrau mit einem Lausbuben schlichtet er ebenfalls.
Am Abend denkt Martin enttäuscht „Gott hatte mir doch versprochen, mich zu besuchen. Aber wo war er? Hat mich Gott vergessen?“ Gott selber klärte ihn auf, dass ER dreimal in den verschiedenen Personen bei ihm zu Gast war.
Neben dem Hauptgedanken dieses Stückes „Brich dem Hungrigen dein Brot“, geht es hier auch noch um etwas Anderes: Wir sollen wie Martin innerlich bereit sein, den lebendigen Herrn zu hören. Wir sollen zu jeder Stunde offen sein für SEIN Reden und Wirken. Aber Gott ruft mit unserer heutigen Tagesosung auch denen, die sich von IHM abgekehrt haben, nichts mehr von ihm wissen und hören wollen, zu: „Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin euer Herr!“ Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Samstag, 19.11.22

Losung
Der HERR lässt es hören bis an die Enden der Erde: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt!
Jesaja 62,11

Lehrtext
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
1.Petrus 1,3

Impuls für den Tag

Wenn Sie am Sonntagmorgen in aller Frühe auf den Fischmarkt in Hamburg bei den Landungsbrücken gehen, bekommen Sie die besondere Stimmung dieses Ortes mit. Dort gibt es sie noch, die Marktschreier, die ihre Produkte anbieten, längst nicht mehr nur die eben in er Nacht gefangenen Fische aus der Nordsee. In Zeiten des Internethandels sind sie selten geworden, die Händler, die mit ihren Stimmen ihre Ware anpreisen.
Im Alten Testament hören wir immer wieder davon, wie Gott beinahe wie ein Marktschreier unterwegs ist. Er ist überzeugt davon, dass die Menschen die Botschaft vom Heil dringend brauchen. Darum soll sie über die ganze Welt hinweg verkündigt werden. „Du bist mir viel wert!“ ist die Grundaussage dieser Botschaft. Vieles, was auf den digitalen und analogen Märkten unserer Zeit angeboten wird, braucht man nicht unbedingt. Aber dass Gott uns das Heil, die Hoffnung auf Zukunft und die Gemeinschaft mit ihm geschenkt hat, ist enorm wichtig. Gott preist uns das an mit den Worten der Propheten. Er will uns all das umsonst schenken. Den Preis hat er schon selber bezahlt durch seinen Sohn Jesus Christus. Da lohnt es sich zuzugreifen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Freitag, 18.11.22

Losung
Der Herr sprach zu Abraham: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.
1. Mose 12,1

Lehrtext
Nehmt euch ein Beispiel an denen, die Vertrauen und Ausdauer bewahrt und darum empfangen haben, was Gott versprochen hat.
Hebräer 6,12

Impuls für den Tag

So was machen wir jetzt? Wir sitzen in der Gemeinschaft und kein Prediger ist da. Ich habe Moderation und 3 kurze Geschichten dabei. In der Vorbereitung wurde mir immer wieder eine Andacht angeboten. Das habe ich ignoriert, dafür ist ja ein Prediger da. Tja wohl wieder ein Zeichen des Herrn ignoriert. Wir rücken zusammen und jeder von uns bringt Ideen und seine Talente mit ein. Gemeinsam gestalten wir die Stunde. Einer sucht Lieder raus, ich lese die Geschichten und der Nächste leitet die Gebetsgemeinschaft. Wir sprechen darüber wofür wir dankbar sind, es ist ja schließlich Erntedank. Es wird eine individuelle und sehr persönliche Stunde. Ich bin allen dankbar die sie mitgestaltet haben. Wir müssen nicht alle in die Ferne schweifen, so wie Abraham. Ich weiß wir werden hier gebraucht. Hier hat uns Gott hingestellt. Gerade jetzt dürfen und müssen wir Dankbarkeit, Offenheit, Miteinander, Fürsorge und unseren Glauben leben. Wir dürfen und können, den Menschen etwas anbieten, das Halt gibt in diesen unruhigen Zeiten. Unseren Glauben!

Cathrin Vogel

Impuls für Donnerstag, 17.11.22

Losung
Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes.
Psalm 116,7

Lehrtext
Der Herr des Friedens gebe euch Frieden allezeit und auf alle Weise.
2.Thessalonicher 3,16

Impuls für den Tag

Seit ungefähr 6 Wochen genieße ich nun schon den Luxus, ein Studentenleben in unmittelbarer Nähe zur Ostsee führen zu können. Gerade einmal 20 Bahn- oder 40 Fahrradminuten trennen mich vom Meer. Im stressigen Alltag fehlt diese Zeit oft trotzdem. Umso erholsamer ist es, dann doch mal vor den Wassermassen zu stehen, verträumt hineinzuschauen, dem Geräusch von Wellen und Möwen zu lauschen und die Seele baumeln zu lassen. Immer wieder stehe ich vor dem Meer und bestaune dieses wunderbare Werk Gottes. Oder ich schaue auf den Leuchtturm, wenn es dunkel ist und sehe, wie er den Schiffen Signale gibt und den Weg weist. Und auch da bestaune ich Gott, der in meinem Leben auch immer wieder als Leuchtturm fungiert.
Im Bestaunen Gottes und seiner Werke liegt ein tiefer Frieden. Meine Seele erkennt: Der Herr tut mir Gutes.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Mittwoch, 16.11.22

Losung
Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und meiden das Böse, das ist Einsicht.
Hiob 28,28

Lehrtext
Gib acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist.
Lukas 11,35

Impuls für den Tag

Wie so oft im Alten Testament ist der zweite Teil des Satzes zum ersten Teil parallel geführt: „Furcht des Herrn ist Weisheit“ entspricht demnach „Meide das Böse, das ist Einsicht“. Die Wurzel alles Bösen ist, Gott nicht Gott sein zu lassen. „Ihr werdet sein wie Gott!“ war die Versuchung im Paradies. Die Parallelität ergibt sich nur völlig logisch: Wer Gott in Ehrfurcht begegnet, wer ihn Gott sein lässt, wer seinen Willen und seine Gebote ernst nimmt, der kennt die Fallen des Bösen in seinem Leben. So ein Mensch wird Gott um die Kraft bitten, den Schlingen des Bösen ausweichen zu können. Ein so geführtes Leben vertieft die Einsicht in das Wesen des guten Gottes und in das Unwesen des boshaften Bösen.

Sie fragen offenbar nach Gott und lesen diesen Impuls. Damit haben Sie den entscheidenden Schritt schon getan, um das Böse zu meiden. Lassen Sie den Tag, der Ihnen bevorsteht – so weit es schon möglich ist – vor Ihrem inneren Auge vorbeiziehen:

Wo könnte das Böse seine Fallen aufstellen? Wo benötigen Sie noch eine Portion Gottesfurcht?

Thilo Handschack

Impuls für Dienstag, 15.11.22

Losung
Samuel sprach zu Saul: Du aber steh jetzt still, dass ich dir kundtue, was Gott gesagt hat.
1. Samuel 9,27

Lehrtext
Selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören.
Matthäus 13,16

Impuls für den Tag

Auszeit. Mitten in der Hektik des Alltags. Für viele scheint das nur schwer vorstellbar. Und doch hat es jeder nötig. Um wenigstens kurz zur Ruhe zu kommen, sich zu besinnen. Und danach zu fragen, was Gott möchte. Jetzt und hier, mitten in der Hektik des Alltags.
Schön, dass Sie sich gerade diese Zeit nehmen und die Losung lesen. Für unzählige Menschen sind diese täglichen Bibelworte zum festen Bestandteil ihres Tages geworden. Viele konnten und können dabei immer wieder spüren, wie Gott uns damit ansprechen möchte. Mitten in unsere Lebenssituation hinein.
Der Prophet Samuel musste den König Saul zu solch einer Auszeit ermahnen. Vor 500 Jahren erkannte Martin Luther: „Ich habe heute viel zu tun. Darum muss ich heute viel beten.“
Was aber, wenn wir nun vor lauter Alltagshektik überhaupt keine Zeit dafür finden? Gegenüber König Saul oder Martin Luther müssten wir heute eigentlich alle viel mehr Zeit haben. Schnelle Verkehrsmittel, technische Helfer in Haushalt und Büro, Telefon und Internet, sie alle nehmen viel Arbeit ab und ersparen uns Zeit. Eigentlich! So ist es wohl eher eine Frage, welche Prioritäten wir in unserem Tagesablauf setzen. Zeit, um mit Gott zu reden und auf ihn zu hören, sollte dazugehören. Auch – oder gerade! – mitten in der Hektik des Alltags.

Stefan Gneuß (Hainchen)

Impuls für Montag, 14.11.22

Losung
So spricht Gott der HERR: Kehrt um und wendet euch ab von euren Götzen.
Hes 14,6

Lehrtext
Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Röm 12,2

Impuls für den Tag

Unsere jüngste Enkelin wird bei einem Spaziergang magisch zu dem großen Teich hingezogen. Ein „Nein“ der Eltern lässt sie kurz stoppen, dann läuft sie weiter in Richtung Wasser. Der Vater läuft schneller, sie wird schneller und lacht. Ein schönes und gefährliches Spiel. Da ruft die Mutter: Schau mal, was ich hier habe!“ Sie hält eine braun glänzende Kastanie hoch. Das kleine Mädchen hält kurz inne, dann rennt es auf die Mutter zu und weg vom gefährlichen Wasser. Wir sind keine kleinen Kinder mehr, aber auch wir werden von so Manchem angezogen, oder wollen Teil dieser Welt sein, was nicht gut für uns ist. Und wie bei unserer Enkelin erkennen wir nicht immer die Gefahr, der wir uns dann aussetzen. Wenn Paulus uns zur Erneuerung unseres Denkens ruft, dann ist das kein Spiel. Er lenkt nicht ab. Er traut uns zu aus unserer Beziehung zu Gott und dem Studium des Wortes Gottes eine eigenständige und bewusste Entscheidung zu fällen. Diese wird zu einer Neuausrichtung zu Gott hin und für die Menschen führen. Ich glaube, unsere Welt braucht heute mehr denn je Menschen, die aus der Beziehung zu Gott nicht der Welt gleichgestellt, aber mitten in dieser Welt, Botschafter seiner guten Nachricht sind.

Pfrn. Diemut Scherzer, Hainichen

Impuls für Sonntag, 13.11.2022

Losung
Gideon sprach zu dem HERRN: Hab ich Gnade vor dir gefunden, so mach mir doch ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet.
Richter 6,17

Lehrtext
Darauf gründet unsere Zuversicht: dass er uns erhört, wenn wir etwas erbitten nach seinem Willen.
1. Johannes 5,14

Impuls für den Tag

Während eines Gottesdienstes wurden Liedblätter ausgeteilt. Am Ende stand die überraschende Bitte: ŒHerr bleibe bei uns! – Nur zum innerkirchlichen Dienstgebrauch!Ž Nicht wenige Leute denken: Beten ist vor allem reserviert für den Œinnerkirch- lichen DienstgebrauchŽ; eine liturgische Übung für für den Sonntag, für den Gottesdienst, für heilige Momente… Wer so über das Gebet denkt, übersieht das Entscheidende:
Beten ist Reden mit Gott. So wie mit einem guten Freund. In jeder Lebenslage, in jeder Situation ist Gott ansprechbar. So wie es für einen liebenden Vater das Größte ist, Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, so sehnt sich Gott danach, Zeit mit uns zu verbringen … im Gebet. Gott ist interessiert an dem, was mich bewegt. Ist gern bereit, mir zu helfen. Durch Gebet hilft Gott mir, weise Entscheidungen zu treffen; zeigt mir den Weg, den ich gehen kann. Deshalb ist Gebet keine Spezial- Disziplin für Glaubens-Profis, sondern ein Geschenk des Himmels für jeden Menschen. Eine Privat- audienz bei dem, der mich über alles liebt. Oder wie es der norwegische Theologe Ole Hallesby ausdrückte: ŒBeten bedeutet nichts anderes, als sich in die Sonne der Gnade zu legen.“

Reinhard Pilz

Impuls für Samstag, 12.11.22

Losung
Die Erlösten des HERRN werden heimkehren. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen.
Jesaja 51,11

Lehrtext
Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.
Offenbarung 21,4

Impuls für den Tag

Der amerikanische Politiker Benjamin Franklin, der in seiner Jugendzeit Buchdrucker gelernt hatte, bestimmte die Inschrift für seinen Grabstein:

„Hier liegt der Leib Benjamin Franklins, eines Buchdruckers, gleich dem Deckel eines alten Buches, aus dem der Inhalt herausgenommen und der seiner Inschrift und Vergoldung beraubt ist.
Doch wird das Werk selber nicht verloren sein, sondern, wie er glaubt, einst erscheinen in einer neuen, schöneren Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser!
Im Glauben an Jesus Christus, der den Tod überwand und in seiner Auferstehung ein neues Leben hervorgebracht hat, dürfen wir auf eine ganz neue, schönere und verbesserte Auflage unseres Lebens hoffen. Kein Tod und Leid, kein Hunger und Krieg, kein Weh und Geschrei, keine Tränen und Schmerzen werden mehr sein in Gottes neuer Auflage des Lebens.“

Pfarrerin Renate Henke, Meißen

Impuls für Freitag, 11.11.22

Losung
Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt!
Hiob 1,21

Lehrtext
Wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung.
Römer 5,3-4

Impuls für den Tag

Dieser Vers aus dem Römerbrief war schon einmal Lehrtext, und zwar am 1.1.2020 – also kurz bevor die Corona Pandemie die Welt und unser kleines Leben gehörig in Bedrängnis brachte. Und nun – fast drei Jahre später – können wir bestätigen, dass diese Bedrängnis Geduld, Bewährung und Hoffnung in unser Leben gebracht hat? Diese Frage sollte jeder für sich einmal bedenken.

Im Umgang mit schwierigen Erfahrungen gehen Menschen unterschiedliche Wege. Die einen zerbrechen daran und verlieren ihren Glauben und ihre Hoffnung. Und dann gibt es auch die, die gehen gestärkt aus Krisen hervor. In der Psychologie gibt es dafür den Begriff Resilienz – psychische Widerstandskraft. Es ist die Fähigkeit, trotz allem den Lebensmut nicht zu verlieren. Diese Menschen zeichnet aus, dass sie trotz widrigster Umstände inneren Halt gefunden haben. Einer davon ist Dietrich Bonhoeffer. Er schrieb 1943 in seiner Gefängniszelle:

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. …. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.

Amen.

Almut Bieber, Arnsdorf