Impuls für Dienstag, den 28.02.2023

Losung
Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine Stimme! (Psalm 130,1-2)

Lehrtext
Der Blinde rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
(Lukas 18,38-39)

Impuls für den Tag

Neulich wollte sich jemand die Roßweiner Kirche ansehen. Das war anders als sonstige Kirchenbesichtigungen, denn er war blind. So gingen wir durch das Kirchenschiff und ich beschrieb ihm mit Worten, was dort zu sehen ist. Er hingegen sagte mir, was er wahrnimmt. So liefen wir gemeinsam durch den Mittelgang und machten uns gegenseitig ein Bild von der Kirche. Die gewechselten Worte waren unser Hauptmittel dafür.
So war es damals auch für den Blinden, um den es im Lukasevangelium geht. Er sprach Jesus an, nein er rief sogar laut. Dem Blinden ging es hier nicht um Beschreibungen, was andere sehen konnten. Er wollte, dass Jesus ihn hört. ŒErbarme Dich meiner! … so lautete seine Bitte. Dahinter stand der Wunsch, von seiner Blindheit geheilt zu werden.
Auch mein Blick ist manchmal für bestimmte Dinge verschlossen. Manches macht mich blind oder ich habe nicht den richtigen Blick dafür. Da ist es gut, wenn jemand mir die Augen öffnet für die Dinge, die ich so oft übersehe. Dafür rufe auch ich zu Jesus. Sein Erbarmen macht mich sehend.
Amen.

Pfr. Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Montag, den 27.02.2023

Losung
Losung:
Der HERR kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist.

Lehrtext
Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine Urteile sind offenbar geworden.
Offenbarung 15, 4

Impuls für den Tag

Ich habe genug vom Winter. Die dunklen Tage und das nasskalte, neblige Wetter der letzten Wochen haben sich schwer auf mein Gemüt gelegt. Jetzt reicht es langsam. Ich sehne mich nach Sonne, Wärme, Licht. Wenn sie dann endlich scheint, die Sonne, erwacht das Leben. Es lockt die Spaziergänger vor die Tür. Kinder düsen mit ihren Fahrädern durchs Dorf. Schneeglöckchen, Winterlinge und die ersten Krokusse blühen – wunderbar. Die Vögel zwitschern aus voller Kehle. Sogar unser Kater verlässt seinen warmen Sofaplatz. Ich entdecke ihn weit draußen auf dem Feld. Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Mit diesen Worten beginnt der Psalm 98. Er ist nicht lang. Aber er erzählt in neun Versen von einer übergroßen Freude, die sich mit Singen und Musizieren Bahn bricht und in die sogar die Natur einstimmt. Ein Loblied auf Gott, der seine Welt und seine Menschen nicht allein lässt. Ich halte mein Gesicht in die Vorfrühlingssonne. Ich summe ein Lied und weiß, dass auf jede Dunkelheit Licht folgt, dass Leben stärker ist als der Tod, dass Kälte vergeht und Liebe Berge versetzen kann. Und irgendwie fühle ich mich in diesem Moment Gott wieder ganz nah.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Sonntag, 26.2.2023

Losung
Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
1. Joh 3,8b

Der HERR wird deinen Fuß vor der Falle bewahren.
Spr 3,26

Lehrtext
Jesus betet für seine Jünger:
Ich bitte nicht, daß du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.
Joh 17,15

Impuls für den Tag

Gott/
Du bist der Quell alles Guten/die Güte schlechthin …
Sieh an all das Dunkle, das mich umgibt/die Finsternis, in der ich feststecke/das Böse, den Durcheinander-Bringer, der immer an meinem Lebensweg lauert/der in mir lauert/der mir einflüstert, wovon ich nicht weiß, ob ich’s hören will: Dass man Gewalt mit Gewalt beantworten soll/dass man sich behaupten und verwirklichen muss/dass andere mich bedrohen/dass die Selbstverleugnung naiv ist/der mich mit einem schönen behaglichen Leben lockt:
„Wer lässt sich denn heute noch die Dornenkrone aufs Haupt drücken?/Nein – das ist doch wirklich zuviel des Guten./Und überhaupt: Wem nützt denn diese Opferpose?“

Guter Gott/
bring diesen Einflüsterer zum Schweigen/
bewahre meinen Schritt vor der Falle des Erträglichen/nimm all‘ das Finstere aus meinem Herzen/zünde Dein Licht in mir an und finde für mich Wege/da mein Fuß gehen kann/durch diese Wochen bis zum Kreuz.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Samstag, 25.2.2023

Losung
Höret des HERRN Wort! Der HERR rechtet mit denen, die im Lande wohnen; denn es gibt keine Treue, keine Liebe und keine Erkenntnis Gottes im Lande.
Hosea 4,1

Lehrtext
Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden.
Jakobus 1,5

Impuls für den Tag

Ich ziehe ja gerade um. Die Kisten sind gepackt. Mein Arbeitszimmer in Bockendorf wirkt seltsam leer – beim Einpacken haben sich die Gegenstände mit Episoden in meiner Erinnerung verbunden – Freude und Wehmut schwangen mit.
Die Zeit des Propheten Hosea war auch bewegt. Israel taumelte zwischen den Großmächten, bis es von Assyrien eingenommen wurde. Da hatte Hosea aber die meisten seiner Worte schon geschrieben. Und vielleicht mag es auf die heutige Zeit zutreffen, dass Treue und Liebe und Erkenntnis Gottes Mangelware geworden sind. Aber meine Situation, jetzt, hier, zwischen den Umzugskisten, trifft es kaum. Denn ich habe hier viel Treue und Liebe und viel erkennbare Nähe Gottes erleben dürfen.
Und das war und ist wundervoll.
Es gibt sie also noch. Aber sie sind weder damals selbstverständlich gewesen, noch sind sie es heute. Es ist, wie es Losung und Lehrtext sagen: Wer auf Gottes Wort hört und um das rechte Verständnis bittet, dem wird Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt, es geben. Und dann sind Treue und Liebe nicht fern. Da bin ich sicher. Das war vor mir in den Striegistälern so und das wird nach mir so sein und vielleicht auch in unserem Land.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Freitag, 24.2.2023

Losung
Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen.
[Jesaja 55,3]

Lehrtext
Auf alle Gottesverheißungen ist in Christus das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zur Ehre.
[2.Korinther 1,20]

Impuls für den Tag

Um die Zusage Gottes, mit uns einen ewigen Bund zu schließen, geht es in der heutigen Tageslosung. Gott selber ergreift die Initiative für diesen Bund. Ob mit Mose, Abraham, Isaak und Jakob, ob mit dem Volk Israel oder ob im Œneuen Bund, den Jeremia prophezeit, Gott ist auf der Suche nach Menschen, mit denen er seinen Bund schließen kann, nach Menschen, die sich darauf einlassen.
Ein Bund ist kein Vertrag. Ein Bund kann niemals gebrochen werden, selbst dann nicht, wenn neue, unvorhergesehene Umstände auftreten. Ein Bund ist also nicht einfach nur ein Abkommen auf Zeit zweier Partner. Vielmehr besitzt er durch seine ewige Bedeutung heiligen Charakter.
Gottes Zusage, einen ewigen Bund auch mit mir zu schließen, bedeutet für mich, eine echte Beziehung zu diesem lebendigen Gott haben zu dürfen.
In der größten Aussichtslosigkeit will Gott mit mir neu anfangen, in meiner Verzweiflung, in meinem Enttäuscht- oder Verbittertsein, in meiner Sehn- sucht nach Leben. Gott bietet uns seine verlässliche und beständige Gemeinschaft an. Menschliche Gemeinschaft kann zerbrechen, seine Gemeinschaft bleibt bestehen. Sie will in unsere menschlichen Beziehungen aufbauend und heilend hineinwirken.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Donnerstag, 23.2.2023

Losung
So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben?
Hesekiel 33,11

Lehrtext
Erlöse uns von dem Bösen.
Matthäus 6,13

Impuls für den Tag

Kennen Sie das: Es ist alles ins Auto gepackt für den Urlaub? Sie sind schon fast bei der Einfahrt der Autobahn und es fällt Ihnen plötzlich ein, dass Sie etwas Wichtiges zuhause vergessen haben, vielleicht den Schlüssel der Ferienwohnung oder ein wichtiges Medikament. Ich hasse diese Momentet, denn sie zeigen mir unweigerlich: Ich muss umkehren. Da führt kein Weg dran vorbei. Die gleiche Strecke zurück und dann wieder losfahren und die gleiche Strecke noch einmal fahren.
Umkehren ist bitter. Bei einer Urlaubsfahrt ist es nur lästig. Aber wenn es ein Leben betrifft, ist es tragisch und verheerend. Gott sagt durch den Propheten Hesekiel: Ihr müsst unbedingt umkehren. Euer ganzes Leben ist in Gefahr. Zu schwer wiegt das Böse, das ihr getan habt. Menschen hören so eine Botschaft wohl nie gerne. Heute sprechen wir von den Unterschieden zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Aber die Sache bleibt die Gleiche: Gott sieht, dass Wege ohne ihn ins Verderben gehen. Und er will uns davor bewahren, indem er zur Umkehr ruft. Das schmerzt, ist aber dringend notwendig.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Mittwoch, 22.2.2023

Losung
Singet dem Herrn, rühmet den Herrn, der des Armen Leben aus den Händen der Boshaften errettet!
Jeremia 20, 13

Lehrtext
Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.
Lukas 1, 46-48

Impuls für den Tag

Aschermittwoch – vorbei ist das närrische Treiben. Heute beginnt die Passions – und Fastenzeit.
Worauf will oder sollte ich wohl 40 Tage verzichten? Da gibt es viele Möglichkeiten. Man kann Schokolade, Alkohol, fernsehen, Streit oder andere Dinge bewusst weglassen.
Von einer Sache sollten wir jedoch nie eine Fastenzeit einlegen. In unserem Kontakt zu Gott. Egal ob wir schimpfen, klagen, lobpreisen, anbeten oder nur den Tag mit IHM besprechen. In der Losung werden wir aufgefordert: singet dem Herrn, rühmet den Herrn.
Suchen und finden wir doch jeden Tag die Zeit mit IHM Kontakt zu halten, auch oder gerade in der Passions- und Fastenzeit.

Cathrin Vogel

Impuls für Dienstag, 21.2.2023

Losung
David sprach zum HERRN: Ich habe schwer gesündigt, dass ich das getan habe. Und nun, HERR, nimm weg die Schuld deines Knechts.
2.Samuel 24,10

Lehrtext
Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
1.Johannes 1,9

Impuls für den Tag

S schwer
Ü überwältigend
N nervenaufreibend
D dämonisch
E einspannend
Sünde fesselt uns. Sünde nimmt uns Freiheit und das, obwohl wir denken wir leben dabei frei. Irgendwie komisch, oder? Aber denken wir mal an die letzte Notlüge zurück, erstmal war es schön, sich so frei zu fühlen, ich hab das ja nur gemacht weil… aber dann kommt mit der Zeit so ein komisches bedrückendes Gefühl auf. Es wird immer doller. Ich kann das nicht mehr. Und es kommt noch ein zweites Gefühl dazu. Das dringende Gefühl, ich kann damit nicht mehr leben. Mit dieser Last. Ich muss sie los werden, ich muss es erzählen.
Und dann ist da Gott. Und bietet uns immer wieder seine liebevolle Hand an. Und ich glaub, er weiß nur zugut, was wir für Mist gemacht oder gesagt haben. Und dennoch bleibt er treu. Vergibt beständig neu. Und wir müssen nur zu ihm kommen. Das ist alles. Ich bin mir ziemlich sicher, das Gott jedesmal ne große Party feiert, wenn wir wieder an ihn denken. Uns aus dem Zentrum nehmen. Ihn in den Blick nehmen.

von Lydia Creutz aus Rostock

Impuls für Montag, 20.2.2023

Losung
Der Mensch vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume, welkt, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht.
Hiob 14,1-2

Lehrtext
Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
Hebräer 13,14

Impuls für den Tag

Schau ihn dir an, den Menschen, die Krone der Schöpfung. Er wird geboren, er lebt und er stirbt. Der Mensch ist vergänglich und sterblich. Hiob gebraucht das Bild einer Blume, die aufblüht und schon bald wieder verwelkt. Heute hat einer die Krone auf dem Kopf und ist stolz auf seine Karriere … und morgen wird er in den Vorruhestand geschickt. Heute gesund und voller Lebensfreude … morgen krank und verzweifelt. Was bleibt von unserem Leben, von unserer Arbeit und Mühe? »Der Mensch flieht wie ein Schatten und bleibt nicht«, sagt Hiob. Weder Faltencreme noch Medizin können verhindern, dass wir alt werden. Wie eine Blume verwelken, wie ein Blatt vom Baum fallen … das ist unser Schicksal. Doch für uns Menschen folgt auf den Winter kein neuer Frühling. Wer gestorben ist, kehrt nicht mehr zurück. 20 Jahre lang erinnert ein Grabstein an unseren Namen … dann wird abgeräumt und wir sind vergessen. Zum Glück gilt dies nur hier auf der Erde. Denn bei Gott haben wir bereits jetzt ein bleibendes Örtchen für die Ewigkeit. Danke und Amen!

Thilo Handschack

Impuls für Sonntag, 19.2.23

Losung
Am Tage sendet der HERR seine Güte, und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens.
Psalm 42,9

Lehrtext
Als Jesus das Volk hatte gehen lassen, stieg er auf einen Berg, um für sich zu sein und zu beten. Und am Abend war er dort allein.
Matthäus 14,23

Impuls für den Tag

Was muss das für ein glücklicher Mensch gewesen sein, der Beter dieses Psalms! Den ganzen Tag lang erfährt er die Güte Gottes. Und das lässt ihn vor Begeisterung nachts gar nicht schlafen sondern zu Gott singen und beten. Beneidenswert! Sowas scheint es nur in der Bibel zu geben.
Wirklich? Also lese ich den Psalm 42 einmal komplett. Und das überrascht. Glückliche Tage kommen hier nur in weiter Vergangenheit vor. Aktuell betet und weint er sich die Seele aus dem Leib. Tiefer Schmerz, tiefe Sehnsucht nach der Nähe Gottes. Dazwischen aber immer wieder auch große Hoffnung auf Gott und … die heutige Tageslosung.
Wie passt das zusammen? Sorgenfreies Leben gibt es auf dieser Erde für niemanden. Doch auch mitten in allen kleinen und großen Problemen des Alltags ist Gott da. Ob gerade glücklich oder verzweifelt: Auf ihn darf ich hoffen. In jeder Situation ist er mit seiner Güte da. So darf ich ihm offen mein Leid klagen und fröhlich mein Lied singen. Wenn ich möchte, sogar nachts. Und das gibt es nicht nur in der Bibel sondern genauso auch heute.

Stefan Gneuß (Hainichen)