Impuls für Sonntag, 21. Mai 2023

Losung
Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.
Psalm 51, 14

Lehrtext
Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.
Jakobus 5, 13

Impuls für den Tag

Da stehe ich nun wieder und zünde eine Kerze an. Genauso wie der Gang an die Elbe gehören Gebet im Andachtsraum und das Anzünden einer Kerze zu den Ritualen meiner Termine an der Uniklinik. Je nach Ergebnis und Verlauf der Untersuchungen wird es ein bitten und hoffen, oder ein „singen“ von Psalmen. Wir werden heute zum Beten in jeder Lebenslage aufgefordert. Was ist beten überhaupt? Beten ist reden mit Gott, ihm Ängste, Sorgen aber auch die schönen Dinge mitzuteilen.
Der Theologe Albert Schweizer hat gesagt: „Gebete ändern nicht die Welt, aber Gebete ändern Menschen und Menschen ändern die Welt.“
Mein Impuls ist gerade fertig, als ich erfahre, dass eine gute Freundin leider wieder erkrankt ist. Was mache ich jetzt? Ich bete für sie und ihre Familie, denn ich weiß, dass gibt ihr und mir enorme Kraft mit dieser schweren Lebenslage umzugehen.

Cathrin Vogel

Impuls für Samstag, 20. Mai 2023

Losung
Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten.
Jesaja 65,1

Lehrtext
Viele, die die Ersten sind, werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein.
Matthäus 19,30

Impuls für den Tag

Verstecke ist wohl der Klassiker unter den Spielen der Kindheit. Sogar die Allerkleinsten haben Freude daran und die Erwachsenen spielen natürlich dabei schmunzelnd mit. Einmal haben wir zur Kirchvorsteherrüstzeit auch Verstecke gespielt. Ich hatte mich so gut versteckt, dass mich keiner gefunden und wohl auch nicht gesucht und vermisst hatte. Sie waren inzwischen zum nächsten Tagesordnungspunkt übergegangen…

In unserer heutigen Losung ist die Rede von Menschen, die Gott nicht gesucht haben und ihn trotzdem fanden; aber auch von solchen, die Gott eigentlich kennen sollten, allerdings nichts oder nur wenig von ihm wissen. Gott ruft sogar „Hier bin ich, hier bin ich!“ und streckt die Hände nach ihnen aus, aber keinen interessiert’s… Deshalb lässt sich Gott jetzt auch von denen finden, die nicht zum Volk Israel gehören. In Jesus ruft er allen Völkern und Kulturen zu: „Hier bin ich!“ Mit dem ersten Pfingstfest hat diese neue Ära Fahrt aufgenommen: die Botschaft von der Rettung ist in viele Sprachen übersetzt und in der ganzen Welt verbreitet worden.

Gott spielt nicht Verstecke. Du kannst ihn finden und kennenlernen, wenn Du Dich auf Jesus Christus einlässt.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Freitag, 19. Mai 2023

Losung
Die Gemeinde werde inne, dass der HERR nicht durch Schwert oder Spieß hilft.
1. Samuel 17,47

Lehrtext
Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause!
Lukas 10,5

Impuls für den Tag

Der Hirtenjunge David soll gegen die Kampfmaschine Goliath antreten. Ein mehr als ungleicher Kampf. Goliath ist größer, stärker und erfahrener als David. Und er ist besser ausgerüstet. Er hat Helm und Schild und Schwert. David hat nur eine Schleuder und ein paar Steine und seine Erfahrung als Hirte von Schafen. Aber hinter David steht Gott, der HERR. Eine einfache Rechnung: David ist gegen Goliath hoffnungslos unterlegen. Aber Gottes unendliche Kraft plus die Kraft von David ist immer mehr als die Kraft Goliaths. David erkannte, was in seiner Situation dran war: Nicht Aufrüstung mit Schwert und Spieß, sondern Schauen, was ich schon habe, nämlich Schleuder und Steine. Und schauen, wer bei mir ist, nämlich Gott, der HERR. Die heutige Losung sprach David unmittelbar vor diesem legendären Kampf. Und dieser Kampf wurde zum Signal, worauf David setzt: Nicht auf seine Stärke, sondern auf Gottes Kraft. Das möchte ich auch, wenn ich meinem Goliath gegenüber stehe. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Donnerstag, 18. Mai 2023 – Himmelfahrt

Losung
In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN.
(Sprüche 19,2)

Lehrtext

Impuls für den Tag

Heute wird wieder mancher sein Fahrrad oder den Handwagen aus dem Schuppen holen und mit Maigrün geschmückt damit über Land ziehen … im Gepäck ein paar Bier oder gleich ein ganzer Kasten, im ŒSchlepptau einige Weggefährten. So ziehen die kleinen Männergruppen umher … mit Stock und Hut, mit Bierglas und Bratwurst.
Tatsächlich hat solches Umherziehen ein lange Tradition. In früheren Zeiten gingen die Bauern am Himmelfahrtstag gemeinsam hinaus, um sich gegenseitig die bestellten Felder zu zeigen. Bei solcher ŒAckerschau ging es schon damals zünftig zu. So mancher Bierkrug wurde auch einst im Anschluss geleert.
Doch damals ging es nicht nur um Anschauen und Vorzeigen, sondern auch um Vertrauen und Hoffen. Die Bauern legten damit die bestellten Felder nicht zuletzt bewusst in Gottes Hand. Damit aus der Saat auch eine reiche Ernte werde. Denn das wusste man schon in biblischen Zeiten: Meine Pläne sind das eine, aber Gottes Ratschluss ist letztlich entscheidend. Und das gilt nicht nur für Männer, sondern für alle Menschen.
Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Mittwoch, 17. Mai 2023

Losung
Ach, HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!                       Psalm 6, 2

Lehrtext                                                                                                                                                                         Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist.                                                                                                                                  1. Thessalonicher 5, 9-10

 

Impuls für den Tag

Ich gebe zu, auch wenn man mir einen gewissen Hang zu innerer Ruhe nachsagt, es gibt Momente, da könnte ich aus der Haut fahren. Da laufen die Dinge nicht wie ich möchte, da werden Entscheidungen ausgebremst, geht alles schief, nerven mich anstrengende Zeitgenossen maßlos. Hände in die Hosentasche und bis zehn zählen. Oder eine Runde schnellen Schrittes spazieren gehen. Das hilft schon mal. Trotzdem ist es immer wieder harte Arbeit, den eigenen Zorn unter Kontrolle zu bekommen bevor er Unheil anrichten kann das meist schwer wieder gutzumachen ist. Erzürnte Emails zu nächtlicher Stunde rauben meist dem Schreiber und dem Empfänger den Schlaf. Mehr bringen sie nicht. Wenn ich daran denke wozu Menschen im Zorn fähig sind bin ich froh, dass es auch anders geht. „Selig sind, die Frieden stiften.“, heißt es im Matthäusevangelium. Das ist, auch nicht leicht aber gesünder in jeder Hinsicht. Die Bitte des Psalmbeters: „Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn.“ ist sicher berechtigt. Gott hätte allen Grund zornig auf seine Menschen zu sein. Vielleicht ist er es auch hin und wieder. Aber seine Geduld mit uns ist wohl stärker. Gott sei Dank!

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Dienstag, 16. Mai 2023

Losung
Die da sitzen mussten in Finsternis und Dunkel, gefangen in Zwang und Eisen, die dann zum HERRN riefen in ihrer Not und er half ihnen aus ihren Ängsten: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Psalm 107,10.13.15

Lehrtext
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Matthäus 5,10

Impuls für den Tag

Unsere Losung macht die Probleme deutlich, die entstehen, wenn Bibelverse aus ihrem Zusammenhang gerissen werden. Denn die in Psalm 107 ab Vers 10 geschilderten Menschen, die sich vielleicht ungerecht behandelt fühlten, sind (so heißt es weiter) durch eigenes Verschulden in ihre ausweglose Lage gekommen, weil sie eben nicht nach Gott fragten, seinen „Worten ungehorsam waren“ und seinen „Ratschluss verachtet hatten.“ Erst im Unglück besannen sie sich wieder und schrieen Gott um Hilfe an – immerhin (darauf kommen heute auch nicht alle…). Und Er half ihnen in seiner Güte, in der Er ihr Widerstreben „vergaß“ und sie neu anfangen ließ.
Wir müssen nicht bei Gott die Schuld suchen, wenn wir nicht nach ihm fragen und es uns deshalb schlecht ergeht. Das liegt ganz in unserer eigenen Verantwortung.
Um der Gerechtigkeit willen verfolgt zu sein, ist aber etwas ganz anderes. Das meint diejenigen, die „in der Welt, aber nicht von der Welt“ sind und deshalb vieles erleiden müssen. Ihnen ist laut Jesus das Himmelreich verheißen.
Ist das nicht ein Ziel, das es lohnt, Gott unter allen Umständen den ersten Platz einzuräumen?

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Montag, 15. Mai 2023

Losung
Die er aus den Ländern zusammengebracht hat von Osten und Westen, von Norden und Süden: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Psalm 107,3.8

Lehrtext
Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.
Matthäus 8,11

Impuls für den Tag

John Oxenham schrieb am Beginn des vergangenen Jahrhunderts einen Text, den Friedrich Karl Hofmann 1981 ins Deutsche übertrug und der sich nun in den Ergänzungsheften zum Evangelischen Gesangbuch (EGE) unter der Nummer 13 findet:
„1. In Christus gilt nicht Ost noch West,
es gilt nicht Süd noch Nord,
denn Christus macht uns alle eins,
in jedem Land und Ort.
2. In Christus findet unser Herz,
was wahre Einheit bringt:
Er ist es, der das goldne Band
der Liebe um uns schlingt.
3. So reicht einander eure Hand,
uns trennt kein Unterschied.
Wer immer unserm Vater dient,
ist der Familie Glied.
4. In Christus trifft sich Ost und West,
es trifft sich Süd und Nord.
Wir wissen uns in Christus eins,
gegründet auf sein Wort.“
In Liebe verbunden, händereichend, als Familie Gottes – wer so lebt, hat Grund zum Danken, denn es ist eines dieser Wunder Gottes, die er an den Menschenkindern tut.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Leipzig

Impuls für Sonntag, 14. Mai 2023

Losung
Daniel sprach: Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid antun konnten.
[Daniel 6,23]

Lehrtext
Jesus spricht: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
[Johannes 10,27.28]

Impuls für den Tag

Die Geschichte von Daniel in der Löwengrube war und ist sicher eine der ersten, die Kindern erzählt wird. Und das ist richtig gut. Sie zeigt zum einen, wie groß und mächtig unser wunderbarer Gott ist. Daniel wird in die Löwengrube geworfen, weil er sich nur zu seinem Gott, dem Gott Israels, bekannte, nur ihm gehorchte und ihn 3-mal täglich anbetete. Am nächsten Tag wird Daniel seinem Gott dankend und quicklebendig aus der Löwengrube geholt. Ein Engel des Herrn hatte den Löwen den Rachen zugehalten, so wird berichtet.
Zum anderen geht es in dieser Geschichte um absolutes und bedingungsloses Vertrauen. Im nachfolgenden Vers 24 steht: ŒEr hatte seinem Gott vertraut. Und das ist für mich das Wunderbare an dieser Geschichte: Vertrauen auf den lebendigen Gott! Das soll uns heute mit unserer Losung wieder ganz neu bewusst werden.
Sicher wird keiner von uns in DIE Löwengrube geworfen werden. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit werden wir in anderen kleinen und mittleren Gruben oder in grubenähnlichen Situationen landen. Hier schenke uns Gott dieses große Vertrauen, welches auch Daniel damals hatte. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Samstag, 13. Mai 2023

Losung
Ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR.
Jeremia 15,20

Lehrtext
Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.
Hebräer 4,16

Impuls für den Tag

Der ranghohe Politiker, den ich einmal getroffen habe, hatte neben sich eine Assistentin mit Schreibblock in der Hand, die keinen Zentimeter von seiner Seite wich. Sie notierte die Fragen und Klagen, bekam immer wieder die Anweisung: „Schreiben Sie es bitte auf. Wir werden uns darum kümmern.“ oder: „Das werden wir nachschauen“. Mir schien, der ältere Herr wäre recht hilflos bei der Begegnung mit den Menschen ohne die junge Dame mit dem Schreibblock.
Da lese ich in der Bibel immer wieder die ungewöhnliche Botschaft davon, das Gott sich zum Assistenten unseres Heils gemacht hat. Der Prophet Jeremia redet davon. Er weiß um die Hilflosigkeit seines Volkes in Glaubensdingen. Er weiß, wie Menschen in ihrer Beziehung zu Gott immer wieder scheitern. Darum stellt er sich letztlich neben uns, damit wir auf dem Weg zu ihm nicht scheitern. Welch wunderbares Bild, das wir da heute mit der Losung geschenkt bekommen. Nehmen Sie es mit in Ihren Tag heute. Richten Sie ihr Leben daran auf, dass es einen Gott gibt, der nie von Ihrer Seite weicht.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Freitag, 12. Mai 2023

Losung
Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Ich will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege, auf dem sie nicht straucheln; denn ich bin Israels Vater.
Jeremia 31,9

Lehrtext
Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Johannes 16,22

Impuls für den Tag

Wie so oft in der Bibel, liegen auch in der heutigen Losung Freude und Leid ganz nah beieinander. Einmal mehr spricht die Bibel in unser aller Lebensrealität. Bei niemandem scheint immer nur die Sonne, Regentage gehören zum Leben dazu. Diese Weisheit haben uns unsere Eltern und Großeltern erzählt und so hat es auch das Volk Israel erlebt.
Wie so viele Bibelworte, machen auch die Texte für heute Mut. Sie geben Trost und Hoffnung in Wüstenzeiten. Sie eröffnen eine neue Perspektive auf die Zukunft. Wir dürfen hoffen auf eine Zukunft der Freude, der Erfüllung und der Begegnung mit unserem liebenden Schöpfer. Unsere Zukunftsperspektive ist nicht die der Angst, auch wenn wir täglich mit solchen Prophezeiungen umgeben sind.
Wir dürfen und sollten mit anpacken und eine gute Zukunft auf der Welt unserer Kinder mitgestalten. Genauso dürfen wir uns aber auch ab und an fallen lassen in die Zuversicht, dass diese Welt nicht unser ewiges Zuhause sein wird. Denn das ist bei Gott und die Freude darüber soll niemand von euch nehmen.

von Christian Stoll aus Rostock