Impuls für Samstag, 22. März 2025

Losung
Es kommt die Zeit, da werde ich meinen Geist ausgießen über alle Menschen.
Joel 3, 1

Lehrtext
Petrus sprach: Jesus ist nun zur Rechten Gottes erhöht und hat vom Vater die verheißene Gabe, den heiligen Geist, empfangen, den er jetzt ausgegossen hat, wie ihr seht und hört.
Apostelgeschichte 2, 33

Impuls für den Tag
„Enthusiasmus vergleich ich gern
Der Auster, meine lieben Herrn,
Die, wenn ihr sie nicht frisch genoßt,
Wahrhaftig ist eine schlechte Kost.
Begeistrung ist keine Heringsware,
Die man einpökelt auf einige Jahre.“
Heute, vor 193 Jahren, starb J.W. von Goethe, von dem diese Zeilen mit dem Titel „Frisches Ei, gutes Ei“ stammen. Und es mag wohl auch auf den Geist zutreffen, den Gott ausgießt, dass er frisch genossen sein will. Wenn das gelingt, dann könnten die Folgen sein, wie Goethe im März 1816 im Gedicht „Prooemion“ beschreibt:
„[…] In Seinem Namen, der den Glauben schafft,
Vertrauen, Liebe, Tätigkeit und Kraft;
In Jenes Namen, der, so oft genannt,
Dem Wesen nach blieb immer unbekannt:
So weit das Ohr, so weit das Auge reicht,
Du findest nur Bekanntes, das Ihm gleicht,
Und deines Geistes höchster Feuerflug
Hat schon am Gleichnis, hat am Bild genug;
Es zieht dich an, es reißt dich heiter fort,
Und wo du wandelst, schmückt sich Weg und Ort;
Du zählst nicht mehr, berechnest keine Zeit,
Und jeder Schritt ist Unermeßlichkeit.“

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Freitag, 21. März 2025

Losung
Den Demütigen wird der HERR Gnade geben.
Sprüche 3,34

Lehrtext
Es entstand auch ein Streit unter den Jüngern, wer von ihnen als der Größte gelten könne. Jesus aber sagte zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Macht über sie haben, lassen sich als Wohltäter feiern. Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch werde wie der Jüngste, und wer herrscht, werde wie einer, der dient.
Lukas 22,24-26

Impuls für den Tag
Neulich hörte ich diesen Satz: „Bei der Demut sind wir ganz weit vorn dabei.“ Das war natürlich ein Spaß. Denn, was ist das für ein Widerspruch.
Wer sich demütig verhält, der muss nicht ganz vorn dabei sein. Im Lehrtext lesen wir, wie unter den Jüngern ein Streit ausbricht, wer von ihnen der Größte wäre. Jesus antwortet klar: „Die Könige herrschen über ihre Völker… So soll es unter euch nicht sein. Der Größte werde wie der Jüngste.“

Jesus lehrt, dass wahre Größe nicht in Macht und Autorität liegt, sondern in der Fähigkeit, anderen zu dienen und sich selbst zurückzunehmen. Dieses Prinzip erinnert daran, dass wahre Größe durch den Dienst an anderen und durch Bescheidenheit erreicht wird, nicht durch Dominanz und Selbstüberhöhung. Wenn wir dieses Wort unseres Herrn zu Herzen nehmen, können wir eine gerechtere, mitfühlendere und harmonischere Welt schaffen.
Gott gebe zu unserem Wollen das Vollbringen.

Michael Tetzner, Frohburg

Impuls für Donnerstag, 20. März 2025

Losung
Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.
[Psalm 138,3]

Lehrtext
Jesus spricht: Wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
[Lukas 11,10]

Impuls für den Tag
Meine Mutti liegt zurzeit im Krankenhaus. Etliche altersbedingte Leiden machen ihr sehr zu schaffen und sie hat große Schmerzen. Starke Schmerzmittel darf sie aufgrund einer anderen Krankheit nicht nehmen.
Dieser Tage waren wir wieder bei ihr. Sie saß auf dem Bett, ihr Blick auf das kleine hölzerne Kreuz an der Wand in Ihrem Zimmer gerichtet. Auf die Frage, was sie den ganzen Tag so macht, kam ein starkes „Ich bete.“ über ihre Lippen und wieder sprudelten Bibelverse aus ihrem Mund.
„Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.“ Diese Worte tragen eine große Stärke in sich. Sie beschreiben die innige Verbindung zwischen unserem lebendigen Vater und uns.
Meine Mutti weiß das und lebt ihr ganzes Leben danach. Sie weiß auch, dass Gott kein Automat ist; Münze rein und alle Schmerzen sind weg. Aber sie bekommt die Kraft für ihre Seele, die ihre Sorgen lindert und ihr immer wieder neue Hoffnung schenkt. Sie erfährt Trost und Ermutigung.
Sie weiß, und auch wir vertrauen darauf, dass sie nicht allein ist, dass es jemanden gibt, der sie hört und versteht. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Mittwoch 19. März 2025

Losung
Hiob antwortete dem HERRN: Siehe, ich bin zu gering, was soll ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen.
Hiob 40,3-4

Lehrtext
Paulus schreibt: Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
1.Korinther 13,12

Impuls für den Tag
„Das Stillsein ist gereifte Weisheit“ So hat der jüdische Gelehrte Maimonides im Mittelalter einmal gesagt. Hiob erkennt das mitten im Leid. Wo er nichts mehr erklären kann, da hilft es nur zu schweigen. Aber das im Angesicht Gottes. Hiob schweigt zu seinem Leid, aber er bleibt mit Gott im Gespräch. Das klingt paradox. Aber es ist die Haltung des gläubigen Menschen.Angesichts der Not der Welt und meiner persönlichen Sorgen fällt das schwer. Kann man schweigen zur Aggression der Aggressoren auf der politischen Weltbühne? Kann man Ungerechtigkeit einfach stehen lassen?
Hiobs Antwort bezieht sich aber auf sein eigenes Schicksal. Er hat viel verloren. Und nun bleibt ihm, den Glauben aufzugeben oder an Gott festzuhalten und sich in seine Hand zu begeben. Letzteres tut er und findet Trost und neues Leben und neue Hoffnung. Lassen Sie uns diesen Weg der Treue und der Stile vor Gott wählen, wenn die Not groß wird. In Jesus hat Gott seine himmlische Hilfe Mensch werden lassen. Es ist so etwas wie „gereifte Weisheit“ ihm das eigene Leben anzuvertrauen.

Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Dienstag, 18. März 2025

Losung
HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!
Jeremia 16,19

Lehrtext
Paulus schreibt: Ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, dass er bewahren kann, was mir anvertraut ist, bis an jenen Tag.
2.Timotheus 1,12

Impuls für den Tag
Manchmal bin ich frustriert.
Weil scheinbar keiner mich versteht.
Weil dieses Gedankenkonstrukt, das mir so schlüssig erscheint, von scheinbar niemandem geteilt wird als mir selbst.
Weil die Meinungen festgefahren sind.
Weil Zuhören immer schwerer fällt.
Und weil ich selbst genauso davon betroffen bin wie alle anderen.
Manchmal bin ich frustriert.
So muss es Jeremia gegangen sein.
Fromm inmitten eines gottlosen Volkes.
Viele Worte, die keine hörenden Ohren finden.
Viel Unverständnis, viele Anfeindungen.
Berufen für ein Volk, das lieber den Untergang wählt als die greifbare Rettung.
Viele schlaflose Nächte.
Viel Angst.
Und trotzdem: Herr, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!
Und trotzdem: Gottvertrauen.
Manchmal bin ich frustriert.
Manchmal bin ich wütend.
Manchmal bin ich ängstlich.
Aber niemals bin ich allein.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Montag, 17. März 2025

Losung
Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die geblieben sind als Rest seines Erbteils; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat Gefallen an Gnade!
Micha7,18

Lehrtext
Maria sprach: Gott gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf.
Lukas 1,54

Impuls für den Tag
Heute geht es um das Herzstück unseres Glaubens: die Gnade und Barmherzigkeit. Als das Wort Barmherzigkeit in der Jahreslosung 2021 ,“ Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist“, vorkam, musste ich es erst mal erklären. Barmherzigkeit ist in unserem Sprachgebrauch nicht mehr geläufig. Ich teilte das Wort, in Erbarmen und ein Herz haben, auf. Sich jemandem annehmen, ihn sehen, Schlimmes versuchen zu lindern steckt für mich drin. Und wie schlimm ist es, wenn jemand kein Erbarmen erfährt! Ich habe einmal erlebt, dass ich unüberlegt etwas zu jemandem gesagt hatte, gleich früh, beim Frühstück, eine Bemerkung, gar nicht so tiefgreifend erst recht nicht verletzend gemeint! Als ich merkte, wie unachtsam es gewesen war, bat ich um Entschuldigung und diejenige ließ mich mit schneidendem Kommentar stehen. Das Gefühl der Demütigung ist unbeschreiblich!
Unser Gott ist ein Gott, der uns sieht und uns vergibt. Das ist Gnade! Ich bin froh, dass ich
von diesem Gott dürfen darf.

Claudia Tetzner ,Frohburg

Impuls für Sonntag, 16. März 2025

Losung
Ich sprach, als es mir gut ging: Ich werde nimmermehr wanken. Aber als du dein Antlitz verbargest, erschrak ich.
Psalm 30,7.8

Lehrtext
Jesus spricht: Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Johannes 16,22

Impuls für den Tag
Das Losungswort erinnert mich an die Zeit, als wir einen Hund hatten. Wenn wir mit unserem Golden Retriever spazieren gingen, konnte es sein, dass wir anderen Hundehaltern mit ihren kleinen Hunden, auch Taschenhunde genannt, begegnet sind. Manchmal zitterten sie vor Angst, wenn sie unsere Eyla erblickten. Die Herrchen oder Frauchen nahmen dann schnell ihr Hündchen auf den
Arm. Und kaum war es in Sicherheit, fing es an zu bellen und groß zu tun. Es blickte nun auf unsere Eyla herab und fühlte sich wohl unbesiegbar.
Manches Mal sind wir wie diese kleinen Hunde: Wir fühlen uns stark und kraftvoll und vergessen dabei, dass unser Leben in der Hand Gottes ist.
Diese „Vergesslichkeit“ tut uns nicht gut. WIr müssen wohl immer wieder auf den Boden der Tatsachen gestellt werden. Und dann begegnen uns nicht nur friedliebende Golden Retriever, sondern Bestien des Hasses und der Todessehnsucht. Sicher sind wir nur in den Armen unseres Herrn.

Renate Henke, Meißen

Impuls für Samstag, 15. März 2025

Losung
Du sollst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen des HERRN Mund nennen wird.
Jesaja 62,2

Lehrtext
Wenn jemand zu Christus gehört, gehört er schon zur neuen Schöpfung. Das Alte ist vergangen, etwas Neues ist entstanden!
2. Korinther 5,17

Impuls für den Tag
Sind sie zufrieden mit ihrem Vornamen? Ich habe sogar zwei. Den Zweiten kennen die wenigsten von mir. In meiner Kindheit und Jugend habe ich diesen nicht gemocht. Auch kann ich mich erinnern, dass ich mit meinem Rufnamen nicht so zu frieden war. Heute, Jahrzehnte später habe ich mit meinem Namen meinen Frieden gefunden, ja ich bewundere meine Eltern, die mir diese „Programmnamen“ gegeben haben. Nun wollen sie sicherlich wissen, wie mein zweiter Vorname lautet. Dieser ist Gotthelf.
Wir verbringen Jahre unseres Lebens damit, Teile von uns abzulehnen und zu bekämpfen.
Gott ruft uns mit unserm Namen in seinen Dienst. Wenn wir uns rufen lassen, dann gehören wir zu ihm, dann verändern wir uns, werden neu. Dieser Dienst kann der Besuch der kranken Nachbarin sein, das Vorbereiten des Gottesdienstes am Sonntag, das Aufheben des Papiers auf der Straße oder eben auch das Falten der Hände zum Gebet.
Dieser Erneuerung dürfen wir uns immer wieder bewusst werden und können diese so einüben. Vielleicht auch eine Übung für die Fastenzeit?

Martin Gotthelf Creutz, Döbeln

Impuls für Freitag, 14. März 2025

Losung
Der HERR wird König sein über alle Lande. An jenem Tag wird der HERR der einzige sein und sein Name der einzige.
Sacharja 14,9

Lehrtext
Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.
Römer 10,12

Impuls für den Tag
Gott ein König? Das scheint irgendwie aus der Zeit gefallen, auch wenn es z.B. in England noch einen König gibt. Aber was hat der schon zu sagen… Schließlich leben wir in einer Demokratie. Jedoch – auch die Mehrheit in einem demokratischen Staat kann ihre Macht missbrauchen und große Fehler machen. Die selbstbestimmte menschliche Herrschaft kommt immer wieder an ihre Grenzen. Weil Menschen eben nicht das Große und Ganze im Blick haben, sondern nur ihre eigenen Interessen.
Es kommt ein Tag – und das wird uns in der Bibel an vielen Stellen bezeugt – da wird Gott Schluss machen mit allen Regierungssystemen, mit Leid und Unterdrückung, mit Korruption und Ausbeutung, mit Kriegen und Morden. Dann müssen sich alle Knie vor IHM beugen, alle Herrscher vor IHM niederfallen und sich vor IHM – dem alleinigen Herrscher – verantworten müssen. Das ist mir ein großer Trost angesichts des gefühlt immer größer werdenden Wahnsinns weltweit.
Und wenn wir diesem König, dem einzigen Herrscher, der mit Gerechtigkeit und Liebe regieren wird, unser Leben anvertrauen – was haben wir dann zu verlieren? Und was können uns Menschen dann noch tun?

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Donnerstag, 13. März 2025

Losung
Noah fand Gnade vor dem HERRN.
1. Mose 6,8

Lehrtext
Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat aus der Finsternis in sein wunderbares Licht.
1. Petrus 2,9

Impuls für den Tag
Beim heutigen Lehrtext stach mir ein bestimmtes Wort ins Auge, das Wort „Eigentum“. Laut diesem Text scheint die Christenheit weder sich selbst noch anderen Menschen zu gehören. Sie ist Eigentum Gottes. Aber was bedeutet es, wenn wir Christinnen und Christen nicht uns selbst gehören, sondern Gott? Laut Bürgerlichem Gesetzbuch ist Eigentum die Herrschaft einer Person über eine Sache. Der Eigentümer kann mit dieser Sache nach Belieben verfahren. Nun sind wir keine Sachen, sondern Personen. Aber die Definition des Bürgerlichen Gesetzbuches illustriert etwas, was manchmal wohl nicht so stark im Blick ist: Gott ist nicht nur der segnende Begleiter und Helfer. Er hat Rechte über uns und an uns. Und es ist deswegen nicht beliebig, was wir tun und wie wir uns anderen gegenüber verhalten. Er hat einen Plan und eine Berufung. Und diese sind wichtiger als unsere eigenen Pläne. Und sie sind auch bedeutender, denn wir haben die Berufung, Seine Wohltaten zu verkündigen mit Wort und Tat. Wie wäre es denn, den heutigen Tag genauso zu verbringen, wie es für eine Person angemessen ist, die Gott gehört? Amen.

Jörg Matthies, Marbach