Impuls für Mittwoch, 05. März 2025

Losung
Eure Sünden haben des HERRN Angesicht vor euch verdeckt, so dass er nicht hört.
Jesaja 59,2

Lehrtext
Der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.
Römer 6,23

Impuls für den Tag
Was ist „Sünde“? Wir stellen uns darunter wohl meist etwas vor, das wir nicht tun sollten, etwas Verbotenes, das wir zu verheimlichen versuchen. Gut: Also leben wir einfach wieder nach Gottes Geboten! Aber selbst der, dem das wirklich möglich wäre, hält sich dann vielleicht für besser als andere – und hat mit dieser Selbstgerechtigkeit schon wieder „gesündigt“. Nein, hier geht es nicht um kleinere Korrekturen an unserem Weg, der ansonsten so weiterläuft wie gewohnt. „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ hat der große Denker Theodor W. Adorno mal gesagt. Da unser Dasein grundsätzlich entfernt von Gott verläuft (und das eben meint „Sünde“), dann führen uns kleinere „Updates“ nicht weiter. Wir müssen vielmehr das „Wahnhafte“ unserer natürlichen Existenz erken-
nen (wie es im Buddhismus genannt wird): All’ die falschen Vorspiegelungen unseres Geistes, die Ab-
wege, zu denen er uns damit einladen will, unsere Selbstbezogenheit, unsere Einbildungen, aber auch unsere Zweifel und Ängste… Klingt hoffnungslos? Ist es aber nicht, wenn wir versuchen, ganz still zu werden vor dem stets gegenwärtigen Gott; alles los-
zulassen; einzuatmen, auszuatmen; Ihn in jedem Atemzug zu spüren: Welche Erlösung!

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Dienstag, 04. März 2025

Losung
Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.
Sacharja 2, 14

Lehrtext
Als Jesus in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der?
Matthäus 21, 10

Impuls für den Tag
Sind Sie närrisch? Heute ist Fastnacht. Ein mittelhochdeutsches Wort, das sich immer noch gut erschließt: Es meint den Vorabend vor dem Fasten. Heute hat die Ausgelassenheit noch einmal das Zepter in der Hand, bevor morgen dann die Besinnung ins Regiment treten will. Ganz gleich, ob Sie selbst große Faschingsfreunde sind oder nicht, so hat sicherlich auch der Karneval seine Zeit, mit all den Kostümen und Masken und der ausgelassenen Stimmung, die Gestern und Morgen vergessen macht. Menschen brauchen solche Momente. Sie sollen nicht fehlen. Sie feiern das Leben und sie stiften Gemeinschaft. Sie sind stets kurzweilig, aber sie halten leider auch nicht länger vor. Die Narren und ihre Zeit ziehen ein und ziehen aus. Vielleicht, weil man nicht auf Dauer närrisch bleiben kann. Wenn nun jemand bleiben will, Mitbewohner sein will, wie es die Losung von Gott sagt, braucht es noch mehr, als nur Narretei. Für gemeinsames Leben braucht es Zeiten der Freude und Zeiten der Besinnung, aus denen Besonnenheit wächst. Und die braucht es vor allen Dingen, in Zeiten, in denen einfach zu viele tolle Narren nicht nur den Fasching verrückt machen. Daher, sag nach der Heiterkeit: „Willkommen, liebe Fastenzeit!“

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Montag, 03. März 2025

Losung
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.
Psalm 139,23-24

Lehrtext
Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt.
Matthäus 7,14

Impuls für den Tag
Der Psalm 139 ist mein Lieblingspsalm. Im Sabbatical in Greifswald habe ich ihn für mich auswendig gelernt. So kann ich in allen Situationen an ihn denken und ihn beten.
Die heutige Losung sind die letzten beiden Verse des Psalms, welche die vorhergehenden Worte zusammenfassen und auf einen Nenner bringen. Hier wird die Jahreslosung umgekehrt. Nicht ich prüfe alles und behalte das Gute, sondern Gott soll mich prüfen und sehen, ob ich auf bösem Wege bin und mich auf den Weg zum Leben führen. So ein Prüfen und Erkennen sind für mich auch Gespräche, die ich auf langen Autostrecken mit Mitfahrern führe. Neulich fuhr eine Physiotherapeutin mit, die mit Religion kaum in Kontakt gekommen war.
In Westdeutschland lernt sie nun Klienten kennen, die in einer christlichen Gemeinschaft Halt gefunden haben. Sie erzählte mir, dass sie seitdem Achtung vor der Religion hat. Menschen finden dadurch in einer psychischen Erkrankung schneller Halt und Kraft. Ich wünschte ihr, dass sie den Weg findet, der zum Leben führt. Der sie stärken kann in der psychischen Begleitung von Menschen.

Michael Tetzner, Frohburg

Impuls für Sonntag, 2.3.25

Losung
Der HERR erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her.
[Jesaja 63,9]

Lehrtext
Und siehe, zwei Blinde saßen am Wege; und als sie hörten, dass Jesus vorüberging, schrien sie und sprachen: Ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich unser!
[Matthäus 20,30]

Impuls für den Tag
Barmherzigkeit ist heute unser Motiv.
In unserem Losungsvers erkennen wir die Verbundenheit Gottes mit seinem geliebten Volk, obwohl es ihm immer wieder den Rücken zuwendet. Jesaja kennt die Natur Gottes. Er weiß, dass Gott kein leidenschaftsloser, gefühlloser Beobachter ist, wenn sein Volk leidet.
Der Abschnitt, in dem unser Lehrtext sich befindet, endet damit, dass Jesus in seiner Barmherzigkeit die Blinden heilt. Er tut das nicht als Wohltäter, sondern als jemand, der an ihrer Not Anteil nimmt.
Und wie sieht es heute aus? Gottes Erbarmen gilt allen Menschen, da ist die Bibel eindeutig. Gott möchte alle Menschen an sein Herz ziehen. Aber er erbarmt sich vielleicht in besonderer Weise über die, die ihn suchen, die ihn anrufen. Barmherzigkeit ist Gottes Wesen. Seine Liebe und sein Erbarmen zeigt sich uns dadurch, dass er uns Weisungen schenkt, dass er uns selber führt. Die Gebote Gottes z.B. sind Zeichen seines Erbarmens. Als Christen dürfen wir uns über diese Weisungen als Weg- weiser für unser Leben freuen. Gebote sind nichts, was uns einengt. Er will uns führen und leiten und seine Weisungen sollen uns ein gutes und erfülltes Leben ermöglichen. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Samstag, 1.3.25

Losung
Denkt an den Anfang, an das, was schon immer war: Ich bin Gott und keiner sonst, ich bin Gott, und meinesgleichen gibt es nicht.
Jesaja 46,9

Lehrtext
Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
Offenbarung 1,8

Impuls für den Tag
Justin der Märtyrer, ein Kirchenvater der ersten Christenheit, Philosoph und überzeugter Christ, begründete seinen Glauben gegenüber seiner heidnischen Umwelt gerne mit der Tradition.
Die Spuren des Wirkens Gottes sehe man schon von Anbeginn der Welt. Das Wort Gottes habe schon überall auf der Welt lange vor Jesus gewirkt.
Gott ist ja der Ewige und war schon immer da.

Heute höre ich in der Kirche oft den Ruf nach Innovation. Es muss alles neu werden, damit Menschen zum Glauben finden. Das könnte an manchen Stellen ein Trugschluss sein. Der Prophet Jesaja weist auf die Vergangenheit zurück. Aber nicht, um sie zu glorifizieren, sondern um darin Gottes Wirken zu erkennen. Schauen wir doch auch mal mit solchem Blick auf die Vergangenheit unseres Lebens. Gab es da nicht auch Punkte, wo Gott wirksam war? Vielleicht zunächst unbemerkt und unscheinbar? Wo hat Gott geholfen, und ich sah es erst im Nachhinein?

Bekennen will ich als Christ ähnlich wie Justin: Der schon immer da war, ist mir auch heute und morgen nahe.

Michael Karwounopoulos/Bad Urach