Impuls für Dienstag, 22. November 2022

Losung
Der das Leben seiner Getreuen behütet, wird sie retten aus der Hand der Frevler.
Ps 97,10

Lehrtext
In allem erweisen wir uns als Diener Gottes: in Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhr, in Mühen, im Wachen, im Fasten, in Ehre und Schande; in bösen Gerüchten und guten Gerüchten, als Verführer und doch wahrhaftig; als die Unbekannten und doch bekannt; als die Sterbenden, und siehe, wir leben.
2. Kor 6,4.5.8.9a

Impuls für den Tag

Der Apostel Paulus verteidigt gegenüber den Christen in Korinth sein Amt – aber, was er da sagt, gilt für uns alle, denn wir alle, die wir an ihn glauben, sind Gottes Diener. Da gilt auch für uns zunächst die Zusage des Psalmworts, dass Gott uns behütet und errettet. Er ist immer um uns und wir gehören stets zu ihm – in allen Lebenslagen, von denen Paulus ja einige anführt. Das ist ein großer und stärkender Zuspruch, denn also kann uns nichts und niemand aus Gottes Hand reißen.
Aber, so finde ich, es steckt noch etwas in diesen Worten: Weil wir immer und in jeder Lage Gottes Diener sind, müssen wir uns gar nicht verrenken, all‘ den Tiefen unseres Lebens und unserer Zeit zu entgehen, müssen wir keine Fassaden aufbauen, um Ansehen buhlen, uns gemein machen, überall dazu gehören wollen, neidisch sein oder uns benachteiligt fühlen: Wenn Gott wirklich bei uns ist (und so wir es zulassen wollen, ist Er es ja!), dann sind wir in dieser Welt zwar natürlich „die Sterbenden“ (wie alle Menschen), aber „siehe, wir leben“ (wie alle die, die eben nicht von dieser Welt sind).
Lassen wir uns doch also wirklich an Gottes Gnade genügen!

Friedemann Neef (Roßwein)