Impuls für Donnerstag, 13. Februar 2025
Losung
Fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele!
Jeremia 6, 16
Lehrtext
Wir wünschen aber sehnlichst, dass jeder von euch den gleichen Eifer für die Erfüllung der Hoffnung zeige, bis ans Ende, und dass ihr nicht träge werdet, sondern es denen gleichtut, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben.
Hebräer 6, 11–12
Impuls für den Tag
Als ich vor kurzem bei einer kleinen Weiterbildung für Pfarrpersonen in Leipzig war, klang es noch eher zwischen den Zeilen und in den Randbemerkungen an. Als ich in der vergangenen Woche bei einer Abschiedsveranstaltung war, wurde es lauter und offener: Theologinnen und Theologen, auch der Bischof der sächsischen Landeskirche und sogar die Direktorin der Universität Leipzig, die selbst keine Theologin ist, sprechen darüber – sie alle sprechen über die gegenwärtig besonders neue Relevanz der Gedanken Dietrich Bonhoeffers. Der evangelische Beinahe-Heilige ist weithin bekannt: 1906 geboren, fiel er, noch kurz vor Kriegsende, 1945 den Nationalsozialisten zum Opfer. Viele seiner Schriften werden weiter rezipiert, die Briefe aus der Haft immer noch gelesen, sein Gedicht „Von guten Mächten“ ging um die Welt. Nun werden seine Gedanken rund um den Widerstand neu bewegt und besprochen. Weil es offenbar die Zeit erfordert. Und alle, die darüber sprechen, sprechen auch von einer hässlichen Beklemmung, die sie dabei spüren. Doch es hilft nichts. Wer Seelenruhe finden will, muss nach den Wegen der Vorzeit fragen, weiß Jeremia. Und wer auf die Zeit Bonhoeffers schaut, weiß auch, was der gute Weg sein wird.
Sebastian Schirmer, Leipzig