Impuls für Donnerstag, den 24.02.2022

Losung
Der HERR wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen.
(Jesaja 25,8)

Lehrtext

Schon unserem Ahnvater Abraham hat er mit einem Eid versprochen, uns aus der Macht der Feinde zu befreien, damit wir keine Furcht mehr haben müssen und unser Leben lang ihm dienen können.
(Lukas 1,73-74)

Impuls für den Tag

In Augustusburg steht auf dem Weg zum Schloss ein Steinblock mit einer Kette, drumherum ist eine Absperrung mit der Aufschrift „Pranger“. Auf einem grünen Schild kann ich lesen, was es damit auf sich hat: „Hier wurden Diebe und zänkische Frauen angekettet“. Das Ganze führt mich zurück in eine Zeit, als sozusagen „auf dem kurzen Rechtsweg“ Strafen verbüßt werden mussten. Hatte jemand sich etwas zu Schulden kommen lassen, so musste er für seine Vergehen öffentlich geradestehen. Ich kann mir vorstellen, so schnell war das Stehen am Pranger bei den Leuten nicht vergessen. Man war abgestempelt – als Dieb, als zänkische Frau, als Trunkenbold oder Tunichtgut.
Gott findet dafür andere Wege. Er stellt mich nicht an den Pranger. Das macht mir der Prophet Jesaja in der heutigen Losung deutlich. Das heißt nun nicht, dass ich für meine Schuld nicht geradestehen müsste. Natürlich geht es darum, Schuld zu erkennen und Fehler einzugestehen. Doch Gott sorgt dafür, dass meine Vergehen nicht zur dauerhaften Belastung werden. Durch seine Gnade und Barmherzigkeit erfahre ich Vergebung und werde frei von meiner Schuld. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)