Impuls für Freitag, 17. Mai 2024

Losung
Einen Fremden sollst du nicht quälen. Denn ihr wisst, wie dem Fremden zumute ist, seid ihr doch selbst Fremde gewesen im Land Ägypten.
(2. Mose 23, 9)

Lehrtext
Dann werden die, die den Willen Gottes getan haben fragen: Herr, wann kamst du als Fremder zu uns, und wir nahmen dich auf? Dann wird der König antworten. Ich versichere euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder, oder eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.
(Matthäus 27,37.38.40)

Impuls für den Tag

Im September war ich in Israel. Dabei waren wir auch zu Gast bei einem alten Ehepaar, die Frau eine Überlebende des Holocaust. Wir feierten Shabat bei einer jüdischen Familie und wir waren Gäste bei palästinensischen Christen. Überall wurden wir freundlich empfangen und bewirtet. Wir haben viel erzählt und gelacht. Manchmal war das, was wir hörten auch bedrückend, machte nachdenklich. Gelebte Gastfreundlichkeit, ohne Wenn und Aber, für völlig fremde Menschen. Gelebte
Gastfreundlichkeit habe ich auch an anderen Orten erlebt. Vor vielen Jahren bei einer Familie in der Slowakai, an der Ostsee als ich völlig erschöpft und mit einem platten Rad am Straßenrand saß, in einem kleinen Ort in der Lüneburger Heide wo jeder für jeden da ist und man selbst irgendwie gleich dazugehört. Ich bin eher ein vorsichtiger Mensch. An alles was mir fremd erscheint muss ich mich erst herantasten. Das braucht etwas Überwindung. Aber ich hätte viel verpasst, wenn ich es nicht gewagt hätte. Darüber hinaus kann es sein, dass der oder die Fremde auch meine Zuwendung braucht, so wie ich mit meinem platten Rad. Die Bibel sagt dazu klare Worte. Wir sollten sie beherzigen. Denn wir alle sind Gottes Kinder.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach