Impuls für Freitag, den 06. Januar 2023 – Epiphaniastag

Losung
Hiskia wurde todkrank; und er betete zum HERRN. Der redete mit ihm und gab ihm ein Wunderzeichen. Aber Hiskia vergalt nicht nach dem, was ihm geschehen war; denn sein Herz überhob sich.
2. Chronik 32,24-25

Lehrtext
Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
1. Petrus 5,5

Impuls für den Tag

Sind Sie an der Geschichte hinter den Texten des Ersten Testaments interessiert? Dann kommen Sie an dem König Hiskija nicht vorbei. Es waren er und der Schülerkreis des Propheten Hosea, die am Ende des 8. Jahrhunderts vor Christus für eine umfassende Reform in Juda sorgten, vermutlich auf der Grundlage des Bundesbuches. Hiskija scheint ein kluger Politiker und treuer Anhänger Gottes gewesen zu sein. Sogar inbrünstig im Gebet, so dass sich Gott davon erweichen ließ, ihn von Krankheit heilte und den bevorstehenden Tod noch 15 Jahre aufschoben (siehe Jesaja 38). Und dennoch ist Macht verführerisch und Dank flüchtig.
„Gedenke der Quelle, wenn du trinkst.“ sagt ein chinesisches Sprichwort.
Da mag am Epiphaniastag die Erinnerung an die Könige aus dem Morgenland gut sein – sei einmal dahingestellt, ob es nun Könige waren oder nicht. Diese drei, die sich vor dem Kind in der Krippe beugten, sind ein Beispiel der Demut – einer Demut, die auch mit Hochwohlgeborensein, Macht und Reichtum einhergehen kann. Und dann ist wohl das größte Wunderzeichen dies: Dass solche Demut beim Anblick eines noch fremden, ärmlichen Stallkindes wie Himmelslicht mein Leben erhellt.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf