Impuls für Mittwoch, 13.11.24
Losung
Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke.
1 Samuel 2, 4
Lehrtext
Paulus schreibt: Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.
2 Korinther 12, 10
Impuls für den Tag
Sie war keine, die man gern in seiner Runde hatte; vielleicht ein bisschen schrullig, auf jeden Fall aber seltsam. Auf dem Markt machten sie einen Bogen um sie, auf dem Gehweg wechselten einige die Straßenseite. Ich kann sie vor mir sehen, diese tragische, bedauernswerte Frau. Hannah hieß sie. Verheiratet, aber ihr Mann hatte noch eine Andere; kinderlos, obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschte, als ein Kind. Von ihr stammen diese Zeilen der Losung aus dem Samuel-Buch. Das verwundert, oder? Es gibt sie ja heute noch genauso, die Menschen am Rand, die Außenseiter, die Schrulligen, Seltsamen und Tragischen. Würde ich nun erwarten, dass diese ein Lied mit jenen Zeilen schreiben? Vielleicht ein Hoffnungslied, einen Protest-Song, meinetwegen, aber ein Loblied? Doch Hannah singt ein Loblied. Wohl eines der ältesten Lieder der Bibel. Sie lobt und dankt Gott, weil sie ein Kind erwartet. Damit ist sicher nicht jede Verletzung der Vergangenheit geheilt, aber wohl ihr größter Schmerz gestillt. Ihr Sohn, Samuel, wird ein großer Prophet. Und Hannahs Geschichte zeigt: Gott ist auch und gerade mit denen am Rand unterwegs, mit den Außenseitern, den Schrulligen, den Seltsamen und den Tragischen. Gott sei Dank!
Sebastian Schirmer, Leipzig