Impuls für Samstag, 06. August 2022

Losung
Hüte dich nur und bewahre deine Seele gut, dass du nicht vergisst, was deine Augen gesehen haben.
5. Mose 4,9

Lehrtext
Denk daran, wie du die Botschaft empfangen und gehört hast, bewahre sie und kehre um!
Offb. 3,3

Impuls für den Tag

Mit der Liebe ist es so eine Sache: Sehr schnell sind wir entflammt und dann äußerst begeistert. In dieser Phase richten wir alles auf die Person oder den Gegenstand unserer Zuneigung und unseres Begehrens aus – wir sind bereit, dem alles unterzuordnen.
Doch irgendwann läßt diese erste Liebe nach und der Alltagstrott macht sich breit. Dann kann es helfen, der ursprünglichen Flamme wieder Nahrung zu verschaffen.
Eine der größten Gefahren unseres geistlichen Lebens ist eben dieses Alltägliche: Dass wir meinen, wir seien Gottes ganz sicher, wir gehörten ja schon zu den Erwählten, die Kirche sei gewissermassen unser „Wohnzimmer“ (manche benehmen sich dann dort übrigens auch so…), dass wir auch ein Anspruchsdenken entwickeln und alles Gute als selbstverständlich hinnehmen. Erinnern wir uns doch unablässig daran, was wir in Gottes Gegenwart empfangen, was wir gesehen, was wir gehört haben. „Seine Liebe zu ermessen, sei ewig meine größte Pflicht“ heißt es im Tageslied Christian Fürchtegott Gellerts. Das bedeutet eine Haltung: Täglich neu voller Staunen und Dankbarkeit.
Und es bedeutet freilich auch geistliche Arbeit, die aber weitaus lohnender ist als alles andere sonst.

Friedemann Neef (Roßwein)