Impuls für Sonntag, 16.10.22

Losung
Du sollst das Recht nicht beugen und sollst die Person nicht ansehen und keine Geschenke nehmen. Denn Geschenke machen die Weisen blind und verdrehen die Sache der Gerechten.
5. Mose 16,19

Lehrtext
Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander annehmt, und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, sucht ihr nicht?
Johannes 5,44

Impuls für den Tag

„Hast du was, dann bist du was“, so lautet das materialistische Glaubensbekenntnis. „Der oder die kann nicht genug bekommen“, sagt man wohl abfällig über andere und rechnet selbst im Überschlag, wann man sich die nächsten Kleidungsstücke, das nächste Auto, die nächste größere Reise leisten kann. Immerhin waren die Nachbarn schon in der Karibik, und so dicke haben die es doch auch nicht.

„Geld regiert die Welt“, sagt der Volksmund. „Du sollst das Recht nicht beugen und keine Geschenke annehmen, denn Geschenke machen blind“, sagt die Bibel. Ich höre natürlich sofort den Einwand: Was soll die Miesmacherei? Darf ich mir denn nichts leisten?

Es geht nicht darum, auf alles zu verzichten, alles aufzugeben. Es geht nur darum, nicht gierig zu werden und das Recht zu tun. Die Losung erinnert daran, dass die sozialen Missstände unserer Zeit das Ergebnis eines kollektiven Gedächtnisschwundes sind. Wer Gott vergisst und seine Gebote, vergisst auch bald den Nächsten. Und so ruft die Losung zurück zu den Grundwerten des Lebens, zu den Geboten Gottes, die Recht fördern und Leben gelingen lassen.

Thilo Handschack, Etzdorf