Impuls für Freitag, den 22. Dezember 2023

Losung
Werdet ihr der Stimme des HERRN nicht gehorchen, so wird die Hand des HERRN gegen euch sein wie gegen eure Väter.
1.Samuel 12,15

Lehrtext
Wer sich vertieft in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seinem Tun.
Jakobus 1,25

Impuls für den Tag

Samuel war Prophet und der letzte Richter im alten Israel. Er war derjenige, der dem Volk Gottes Willen kund tat. Er war der Übermittler des WIllen Gottes und gleichzeitig brachte er die Anliegen der Menschen vor Gott.
Dann geschah etwas Ungeheuerliches, was Gott nicht gefiel. Das Volk wollte einen König, der über sie regiert. Ihr Argument: Alle Völker haben einen König, jetzt wollen wir auch einen.
Sie ignorierten dabei, dass Gott ihr alleiniger König sein wollte. Gott erlaubte es ihnen schlußendlich doch. So salbte Samuel den ansehnlichen Saul zum König.
Jahre vergingen. Nun Samuel alt. Er nimmt Abschied. Und er erinnert das Volk Israel an seine Geschichte: „Wer nicht aus der Geschichte lernt, der ist verdammt, sie zu wiederholen.“ In diesem Sinne warnt Samuel das Volk Gottes: Ihr habt gesehen, wie es euren Vorfahren erging, als sie Gott verließen. Macht es besser, bleibt Gott treu. Seid nicht nur dem Namen nach Volk Gottes, sondern handelt auch als sein Volk.
Auch uns soll dies Erinnerung und Mahnung sein: Wort und Tat gehören zusammen. Das Wort Gottes hören und danach danach handeln, das ist eine Einheit.

Renate Henke, Meißen

Impuls für Donnerstag, den 21. Dezember 2023

Losung
Ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin.
Hesekiel 37,14

Lehrtext
Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
2. Korinther 3,17

Impuls für den Tag

Neulich wurde mir folgende Geschichte berichtet. Ein Mann, dessen Frau vor einem Jahr einen schweren Schlaganfall erlitten hatte und so in ein Pflegeheim gekommen ist, wird von einer Freundin des Hauses mit deren kleinen Sohn besucht. Es dämmert und er stellt fest, dass er noch dringend einen Weg erledigen muss. Er lässt die Bekannte, mit ihrem Sohn, für den Moment allein im Haus zurück. Im Wohnzimmer machen sich es die beiden gemütlich und spielen ein wenig. Eine Kerze sorgt neben der Lampe für ein warmes Licht. Als der Mann nach Hause zurückkommt ist er überwältigt. Gerührt berichtet er, dass er das erste Mal seit einem Jahr nach Hause kommt und es brennt Licht.
So will Gott uns seinem Atem einblasen, uns wieder lebendig machen. Manchmal dürfen wir Zeuge sein, und sehen, wie Gott wirkt. Auch heute noch macht Gott Menschen wieder lebendig. Versorgt sie mit einem Sinn für das eigene Leben, mit Hoffnung und mit guten Freunden. Wir dürfen ihn dafür loben und danken, dass er uns so liebt!
AMEN

Martin Creutz, Döbeln

Impuls für Mittwoch, den 20. Dezember 2023

Losung
Lobe den HERRN, der dir alle deine Sünde vergibt und heilt alle deine Gebrechen.
Psalm 103,2.3

Lehrtext
Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.
1. Johannes 4,10

Impuls für den Tag

Der heutige Losungstext unterschlägt uns ein paar wichtige Worte, deshalb hier noch einmal in voller Länge: „Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilt alle deine Gebrechen.“
(V.2+3) Mit dem Vergessen ist das so eine Sache… In der Rückschau auf vergangene Zeiten vergessen Menschen leider so vieles. Wenn manche Leute von der DDR-Zeit schwärmen, dann vergessen sie, dass damals die Läden leer und die Straßen kaputt waren, dass dieser Staat seine Bürger eingesperrt und bespitzelt hat, dass – wer nicht systemkonform war – nicht studieren durfte usw. Oder wie ist das mit der Dankbarkeit, die wir oft vergessen? Da ist man im Straßenverkehr ganz knapp einem Unfall entkommen oder eine heikle OP ist gut ausgegangen und man denkt „Glück gehabt! Wie wäre es, wenn wir anfingen uns zu erinnern, um dem Vergessen entgegen zu wirken? Wie wäre es, wenn wir Gott Danke sagen am Ende eines jeden Tages für alles, was ER uns Gutes getan hat? Und das Gute ist nicht nur äußerliche Gesundheit, sondern in erster Linie die innere Heilung und Freiheit, die uns durch die Vergebung unserer Sünden geschenkt ist. Amen.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Dienstag, 19. Dezember 2023

Losung
Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien.
Psalm 34,16

Lehrtext
Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.
Römer 12,12

Impuls für den Tag

Unser jüngstes Kind ist inzwischen schon 16 Jahre alt. Die Zeit als unsere Kinder noch sehr klein waren, scheint lange her zu sein. Und trotzdem kann ich mich noch gut daran erinnern. Sehr kleine Kinder erfordern eine besondere Aufmerksamkeit. Sie können vielleicht schon laufen, aber Gefahren können sie noch nicht richtig einschätzen. Deswegen nehmen wir sie im Straßenverkehr an die Hand, installieren Babyphone, achten darauf, dass sie die Treppe im Hausflur gut überwinden können, sind zur Stelle, wenn sie gestürzt sind und nehmen sie auf den Arm, wenn sie weinen. Werden die Kinder älter, müssen wir das alles nicht mehr tun. Dafür nehmen andere Dinge unsere Aufmerksamkeit in Anspruch. Zum Beispiel Hilfe bei den Hausaufgaben, Streit schlichten unter Geschwistern oder Trost bei Liebeskummer. Was wir tun ändert sich, aber die Aufmerksamkeit wird wohl nicht weniger. Der Grund ist einfach: Unsere Kinder sind und bleiben uns wichtig. Ich glaube, Gott ist uns gegenüber auch so aufmerksam. Und das macht mich froh. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Montag, 18. Dezember 2023

Losung
Gott ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein.
Daniel 2,21

Lehrtext
Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen.
Lukas 1,52

Impuls für den Tag

Bei Sportwettbewerben darf das Siegertreppchen nicht fehlen. Die ersten Drei stehen abgestuft auf dem Podest. Eine Medaille um den Hals und eine Urkunde in der Hand. Außerhalb des Sports kenne ich solche Siegertreppchen nicht. Aber in vielen Bereichen würde sich vielleicht manche oder mancher gern auf so ein erhöhtes Podest stellen. Um anderen zu zeigen: mit dem was ich mache oder bin, stehe ich auf Platz 1.
Bei Gott scheinen nun andere ŒSpielregeln zu gelten. Hier stehen nicht die auf dem Siegertreppchen, die sich mit großer Durchsetzungskraft dahin gebracht haben. Gott nimmt die ŒNiedrigen in den Blick, denn die werden viel zu oft übersehen. In dieser ŒNiedrigkeit kam Gott selbst zu uns Menschen. Kein Palast als Siegertreppchen für den neugeborenen König, sondern ein einfacher Stall gab Gottes Sohn ein erstes Dach über den Kopf. Gott hat uns damit gezeigt, dass er uns sieht und nahe sein will. Auch dann, wenn wir nicht ganz oben auf dem Siegertreppchen des Lebens stehen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Sonntag, 3. Advent, 17. Dezember 2023

Losung
Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue.
4. Mose 23, 19

Lehrtext
Paulus schreibt: Bei der Treue Gottes, unser Wort an euch ist nicht Ja und Nein zugleich. Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, der war nicht Ja und Nein, sondern das Ja war in ihm.
2. Korinther 1, 18-19

Impuls für den Tag

Im Jahr 2000 kam das Buch ŒWorauf du dich verlassen kannst heraus. Darin schrieben prominente Persönlichkeiten an ihre Enkelkinder. Sie erzählten von ihren ganz persönlichen Glaubens- und Lebenserfahrungen, von Traditionen, Träumen und Ängsten, angesichts der Jahrtausendwende die mit vielen Hoffnungen aber auch düsteren Prophezeiungen einherging. Joachim Gauck schrieb darin an seine Enkelin Josefine: „ŒZu hören, zu glauben, sich darauf zu verlassen, dass wir ganz zuletzt, vielleicht ganz am Ende (oder auch ganz plötzlich) nicht mehr unserer Angst gehören, sondern Gott, dass eine stärkere Liebe existiert als die, die wir Menschen zustande bringen, das, lässt manche Menschen Hoffnung finden, wenn andere aufgeben. Es lässt sie Schritte machen, wenn andere schon liegen geblieben sind. [ƒ] Weit wird das Land, wenn Menschen das glauben.“ Starke Worte, die ihre Gültigkeit auch heute nicht verloren haben. Wir haben einen Gott, dessen ŒJa felsenfest und verlässlich steht, zu jeder Zeit und egal wer wir sind und woher wir kommen. Das unterscheidet IHN von uns. Es kann der ŒFels in der Brandung sein, auch für Generationen nach uns und in ungewissen Zeiten. Darauf will ich mich verlassen.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Samstag, 16. Dezember 2023

Losung
Der HERR sprach zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Wein und Öl die Fülle schicken, dass ihr genug daran haben sollt.
Joel 2,19

Lehrtext
Jesus nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf zum Himmel, dankte und brach’s und gab die Brote den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt.
Matthäus 14,19-20

Impuls für den Tag

Was nährt uns wirklich? Natürlich müssen wir möglichst abwechslungsreich essen, um unserem Körper das Nötige für all‘ seine wunderbaren Funktionen und vielen Aufgaben zuzuführen. Aber gerade jetzt, in der Adventszeit und im Hinblick auf das Weihnachtsfest, scheint mir das allzuoft allzusehr im Vordergrund zu stehen. Und dennoch: All die vielen Lichter, die überall jetzt schon umherschallende Weihnachtsmusik (gewiß: Denn gleich nach Weihnachten ist ja für viele unserer Mitmenschen alles vorbei…) sprechen doch von einer Sehnsucht und einer Ahnung, dass da mehr sein muss. Deshalb wohl auch das Suchen nach Wärme, nach Geborgenheit, familiärem Zusammenhalt, der einmalige Kirchbesuch an Heiligabend, nach etwas eben „fürs Herze“.
Wir dürfen gewiss sein, dass diese Sehnsucht nicht auf irgendeine dunkle Ahnung abzielt und letztlich unerfüllt bleiben muss, weil das Leben eben hart ist und irgendwie (auch nach den Festtagen) weitergehen muss.
Wir dürfen in der Sicherheit leben, dass es das Brot zum wahren Leben, nach dessen Genuss man nicht bald erneut hungern wird, dass es dieses Brot tatsächlich gibt: Bei dem einzig Leben spendenden Gott, dessen Ankunft bei uns wir in diesen Wochen erwarten.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Freitag, 15. Dezember 2023

Losung
Die mit Schiffen auf dem Meere fuhren und des HERRN Werke erfahren haben und seine Wunder im Meer: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Ps 107,23.24.31

Lehrtext
Als wir gerettet waren, erfuhren wir, dass die Insel Malta hieß. Die Leute da erwiesen uns nicht geringe Freundlichkeit, zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle auf.
Apg 28,1…2

Impuls für den Tag

„Die mit Schiffen auf dem Meer fuhren…“ – mein erster Gedanke heftete sich gleich an das Adventslied: (Evang. Gesangbuch Nr. 8)
1. Es kommt ein Schiff, geladen
bis an sein höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewigs Wort.
2. Das Schiff geht still im Triebe,
es trägt ein teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilig Geist der Mast.
3. Der Anker haft auf Erden,
da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.
Die Strophen 4 bis 7 erzählen dann von der Geburt und dem Weg des Kindes in dieser Welt. Das sind die weihnachtlichen Strophen, nicht mehr die adventlichen, die von der Ankunft des Kindes erzählen. Sie sagen: Ein Schiff trägt es herbei, über die wogenden Meere dieser Welt, voll teurer Fracht bis oben hin. Und am Ende steht ein Wunder, wie der Psalm 107 schreibt, aber unscheinbar, in Stall und Krippe; und doch wie ein entzündetes Feuer, wärmend, an dem alle aufgenommen werden.

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Donnerstag, 14.Dezember 2023

Losung
Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude den aufrichtigen Herzen.
[Psalm 97,11]

Lehrtext
Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug.
[Matthäus 25,1-2]

Impuls für den Tag

Unsere heutige Losung passt wunderbar in die Adventszeit.
Die Gerechten erwarten Licht und Freude, weil sie auf das Erscheinen Gottes hoffen. Das Licht und die Freude sind wie Vorboten, die das Kommen des Königs ankündigen. Unsere Losung und auch der Lehrtext betonen die Erwartung und die Freude der Gerechten, die nach dem Willen Gottes verlangen und seine Herrschaft sehen wollen.
Gott schenkt den Gerechten Licht und Freude, auch wenn sie in einer dunklen und bösen Welt leben. Das Licht und die Freude sind wie Samen, die in ihr Herz gesät werden und später Frucht bringen werden. Gott ist treu und durch seine Gnade lässt er seine Kinder nicht im Stich, sondern schenkt ihnen Hoffnung und Trost.
Wenn die Gerechten dies immer wieder in ihrem Herzen annehmen, werden auch sie dieses Licht und diese Freude ausstrahlen.

ŒHerr, hab Dank! dass Du auch mich aus der Finsternis in Dein wunderbares Licht gebracht hast. Lass mir auch ferner Dein Licht leuchten und bringe mich zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Amen

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Mittwoch, 13. Dezember 2023

Losung
Siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht alles wüsstest.
Psalm 139,4

Lehrtext
Der Herr wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen.
1.Korinther 4,5

Impuls für den Tag

Als ich vor vielen Jahren den 1949 geschriebenen Roman von George Orwell „1984“ gelesen hatte, war ich entsetzt. Da beschreibt der Autor als Science-Fiction-Szenario die Totalüberwachung der Menschheit mit Hilfe von Kameras und die totale Einschränkung der Rechte des einzelnen Menschen. Abgesehen davon, dass Vieles von dem, was Orwell beschreibt, eingetroffen ist, frage ich mich: Muss man sich so irgendwie Gott vorstellen. Als einen, der alles überwacht? Der Psalmvers legt das im ersten Augenblick nahe. Wenn Gott jedes meiner Worte kennt, wo bleibt meine menschliche Privat- sphäre? Schlimm wäre das, wenn ich nicht wüsste, welch einen guten Gott wir haben. Wir haben einen Gott, der Mensch geworden ist und menschliche Worte auf seiner Zunge getragen hat. So wird mir die Aussage nicht zur Ankündigung einer göttlichen Überwachung des Menschen, sondern zum Trostwort: Weil ich alles an dir kenne, kann ich dir helfen! So meint es wohl ein Gott, der mit menschlichen Worten durch Jesus zu seiner Welt geredet hat. Dieser Gott mag mich gerne durch und durch kennen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach