Impuls für Sonntag, 3. Advent, 17. Dezember 2023

Losung
Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue.
4. Mose 23, 19

Lehrtext
Paulus schreibt: Bei der Treue Gottes, unser Wort an euch ist nicht Ja und Nein zugleich. Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, der war nicht Ja und Nein, sondern das Ja war in ihm.
2. Korinther 1, 18-19

Impuls für den Tag

Im Jahr 2000 kam das Buch ŒWorauf du dich verlassen kannst heraus. Darin schrieben prominente Persönlichkeiten an ihre Enkelkinder. Sie erzählten von ihren ganz persönlichen Glaubens- und Lebenserfahrungen, von Traditionen, Träumen und Ängsten, angesichts der Jahrtausendwende die mit vielen Hoffnungen aber auch düsteren Prophezeiungen einherging. Joachim Gauck schrieb darin an seine Enkelin Josefine: „ŒZu hören, zu glauben, sich darauf zu verlassen, dass wir ganz zuletzt, vielleicht ganz am Ende (oder auch ganz plötzlich) nicht mehr unserer Angst gehören, sondern Gott, dass eine stärkere Liebe existiert als die, die wir Menschen zustande bringen, das, lässt manche Menschen Hoffnung finden, wenn andere aufgeben. Es lässt sie Schritte machen, wenn andere schon liegen geblieben sind. [ƒ] Weit wird das Land, wenn Menschen das glauben.“ Starke Worte, die ihre Gültigkeit auch heute nicht verloren haben. Wir haben einen Gott, dessen ŒJa felsenfest und verlässlich steht, zu jeder Zeit und egal wer wir sind und woher wir kommen. Das unterscheidet IHN von uns. Es kann der ŒFels in der Brandung sein, auch für Generationen nach uns und in ungewissen Zeiten. Darauf will ich mich verlassen.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Samstag, 16. Dezember 2023

Losung
Der HERR sprach zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Wein und Öl die Fülle schicken, dass ihr genug daran haben sollt.
Joel 2,19

Lehrtext
Jesus nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf zum Himmel, dankte und brach’s und gab die Brote den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk. Und sie aßen alle und wurden satt.
Matthäus 14,19-20

Impuls für den Tag

Was nährt uns wirklich? Natürlich müssen wir möglichst abwechslungsreich essen, um unserem Körper das Nötige für all‘ seine wunderbaren Funktionen und vielen Aufgaben zuzuführen. Aber gerade jetzt, in der Adventszeit und im Hinblick auf das Weihnachtsfest, scheint mir das allzuoft allzusehr im Vordergrund zu stehen. Und dennoch: All die vielen Lichter, die überall jetzt schon umherschallende Weihnachtsmusik (gewiß: Denn gleich nach Weihnachten ist ja für viele unserer Mitmenschen alles vorbei…) sprechen doch von einer Sehnsucht und einer Ahnung, dass da mehr sein muss. Deshalb wohl auch das Suchen nach Wärme, nach Geborgenheit, familiärem Zusammenhalt, der einmalige Kirchbesuch an Heiligabend, nach etwas eben „fürs Herze“.
Wir dürfen gewiss sein, dass diese Sehnsucht nicht auf irgendeine dunkle Ahnung abzielt und letztlich unerfüllt bleiben muss, weil das Leben eben hart ist und irgendwie (auch nach den Festtagen) weitergehen muss.
Wir dürfen in der Sicherheit leben, dass es das Brot zum wahren Leben, nach dessen Genuss man nicht bald erneut hungern wird, dass es dieses Brot tatsächlich gibt: Bei dem einzig Leben spendenden Gott, dessen Ankunft bei uns wir in diesen Wochen erwarten.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Freitag, 15. Dezember 2023

Losung
Die mit Schiffen auf dem Meere fuhren und des HERRN Werke erfahren haben und seine Wunder im Meer: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Ps 107,23.24.31

Lehrtext
Als wir gerettet waren, erfuhren wir, dass die Insel Malta hieß. Die Leute da erwiesen uns nicht geringe Freundlichkeit, zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle auf.
Apg 28,1…2

Impuls für den Tag

„Die mit Schiffen auf dem Meer fuhren…“ – mein erster Gedanke heftete sich gleich an das Adventslied: (Evang. Gesangbuch Nr. 8)
1. Es kommt ein Schiff, geladen
bis an sein höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewigs Wort.
2. Das Schiff geht still im Triebe,
es trägt ein teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilig Geist der Mast.
3. Der Anker haft auf Erden,
da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.
Die Strophen 4 bis 7 erzählen dann von der Geburt und dem Weg des Kindes in dieser Welt. Das sind die weihnachtlichen Strophen, nicht mehr die adventlichen, die von der Ankunft des Kindes erzählen. Sie sagen: Ein Schiff trägt es herbei, über die wogenden Meere dieser Welt, voll teurer Fracht bis oben hin. Und am Ende steht ein Wunder, wie der Psalm 107 schreibt, aber unscheinbar, in Stall und Krippe; und doch wie ein entzündetes Feuer, wärmend, an dem alle aufgenommen werden.

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Donnerstag, 14.Dezember 2023

Losung
Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen und Freude den aufrichtigen Herzen.
[Psalm 97,11]

Lehrtext
Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug.
[Matthäus 25,1-2]

Impuls für den Tag

Unsere heutige Losung passt wunderbar in die Adventszeit.
Die Gerechten erwarten Licht und Freude, weil sie auf das Erscheinen Gottes hoffen. Das Licht und die Freude sind wie Vorboten, die das Kommen des Königs ankündigen. Unsere Losung und auch der Lehrtext betonen die Erwartung und die Freude der Gerechten, die nach dem Willen Gottes verlangen und seine Herrschaft sehen wollen.
Gott schenkt den Gerechten Licht und Freude, auch wenn sie in einer dunklen und bösen Welt leben. Das Licht und die Freude sind wie Samen, die in ihr Herz gesät werden und später Frucht bringen werden. Gott ist treu und durch seine Gnade lässt er seine Kinder nicht im Stich, sondern schenkt ihnen Hoffnung und Trost.
Wenn die Gerechten dies immer wieder in ihrem Herzen annehmen, werden auch sie dieses Licht und diese Freude ausstrahlen.

ŒHerr, hab Dank! dass Du auch mich aus der Finsternis in Dein wunderbares Licht gebracht hast. Lass mir auch ferner Dein Licht leuchten und bringe mich zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Amen

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Mittwoch, 13. Dezember 2023

Losung
Siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht alles wüsstest.
Psalm 139,4

Lehrtext
Der Herr wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und das Trachten der Herzen offenbar machen.
1.Korinther 4,5

Impuls für den Tag

Als ich vor vielen Jahren den 1949 geschriebenen Roman von George Orwell „1984“ gelesen hatte, war ich entsetzt. Da beschreibt der Autor als Science-Fiction-Szenario die Totalüberwachung der Menschheit mit Hilfe von Kameras und die totale Einschränkung der Rechte des einzelnen Menschen. Abgesehen davon, dass Vieles von dem, was Orwell beschreibt, eingetroffen ist, frage ich mich: Muss man sich so irgendwie Gott vorstellen. Als einen, der alles überwacht? Der Psalmvers legt das im ersten Augenblick nahe. Wenn Gott jedes meiner Worte kennt, wo bleibt meine menschliche Privat- sphäre? Schlimm wäre das, wenn ich nicht wüsste, welch einen guten Gott wir haben. Wir haben einen Gott, der Mensch geworden ist und menschliche Worte auf seiner Zunge getragen hat. So wird mir die Aussage nicht zur Ankündigung einer göttlichen Überwachung des Menschen, sondern zum Trostwort: Weil ich alles an dir kenne, kann ich dir helfen! So meint es wohl ein Gott, der mit menschlichen Worten durch Jesus zu seiner Welt geredet hat. Dieser Gott mag mich gerne durch und durch kennen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Dienstag, 12. Dezember 2023

Losung
Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken.             1.Mose 2, 3

Lehrtext                                                                                                                                                                            Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.  Philipper 4,7

Impuls für den Tag

Zwischen Glühwein, Bratwurst und Riesenrad.
Zwischen H&M und C&A, zwischen Rabatten und Aktionen.
Zwischen einer unendlichen Masse an Schokoladenweihnachtsmännern.
Umgeben von Menschen.
Die laufen, hasten, rennen.
Ich stehe.
Stehe und sehe.
Ihnen zu und nach.
Sie sehen wach und doch gleichzeitig so müde aus.
Sie haben Sinne.
Sie suchen Sinn.
Sie kaufen Bratwurst und Weihnachtsschmuck.
Ich denke nach.
Ob Jesus Bratwurst mag.
Oder Glühwein.
Vielleicht.
Da kommt sie mir wieder in den Kopf.
Die so vertraute Geschichte von Maria, Josef, den Hirten, Königen und Engeln.
Und dem Licht der Welt.
Da legt sich Frieden auf mein Herz.
Und ich komme zur Ruhe.
Und zu dem, der selbst geruht hat.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Montag, 11. Dezember 2023

Losung
Herr, vor dir liegt all mein Sehnen, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen.
Psalm 38,10

Lehrtext
Das ist die Zuversicht, mit der wir vor ihm reden: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.
1.Johannes 5,14

Impuls für den Tag

Adventszeit. Weihnachten ist nun wirklich nicht mehr weit. ŒEndlich! seufzen Kinder und können es kaum erwarten. Für Erwachsene vergeht hingegen die Zeit bis dahin viel zu schnell. Neulich habe ich Reli-Kinder der 1. Klasse nach ihren Weihnachtswünschen gefragt. Die Reaktionen waren sehr, sehr unterschiedlich. Beeindruckendste Antwort: ŒIch wünsche mir, dass Jesus bald wiederkommt!
Was sind unsere Wünsche, unser Sehnen, unser Seufzen? Vor Weihnachten spüren wir sie besonders. Manche davon können richtig schmerzen. Da geht es weniger um Puppenhaus oder Spielekonsole. Da ist die unendliche Sehnsucht nach Gesundheit, Frieden, Lösung von Problemen, Ende von Einsamkeit. Dinge, die nicht mit Geld zu bezahlen sind. Sorgen, bei denen uns offenbar kein Mensch richtig helfen kann.
All das dürfen wir aber vor Gott aussprechen. Jetzt, in der Adventszeit, spüren wir schon etwas das Licht aus der Krippe leuchten. Mitten in unsere oft so dunkle Welt hinein. Jahrhunderte haben Menschen sich nach dem Kommen Jesu gesehnt. Zu Weihnachten war es dann endlich so weit. Jesus ist da! Das gilt auch in diesem Jahr. Für Freude und Glück, für Sehnen und Seufzen.

Stefan Gneuß, Hainichen

Impuls für Sonntag, 10. Dezember 2023

Losung
Wo ist ein Gott im Himmel und auf Erden, der es deinen Werken und deiner Macht gleichtun könnte?
5. Mose 3,24

Lehrtext
Es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen.
1. Korinther 12,6

Impuls für den Tag
Wir suchen Mitspieler beim Krippenspiel! Begonnen wird der Dienst beim Engelchor, der auf den Altarraum wahlweise den Blick freigibt oder verschließt. Als nächstes darf man einen Hirten spielen, redend oder stumm, manchmal auch Schaf. Dann wächst man zum König hoch und natürlich gilt das alles auch für Mädchen. Als Krönung kommen dann die Rollen als Maria oder Josef. Warum? Das ist eine Frage der Gerechtigkeit und außerdem war das schon immer so! Bis zu dem Jahr, in dem sich schlichtweg kein Josef finden ließ. Ein aufgeweckter Junge aus der dritten Klasse stand schließlich an Marias Seite. Nur war er klein. Statt sich auf ihn zu stützen, nahm ihn Maria an die Hand. Hand in Hand baten sie in Bethlehem um Quartier und wurden abgewiesen. Bis es dem „kleinen“ Josef zu dumm wurde und er seiner Frau erklärte: Ich bin zwar klein, aber mein Herz ist rein. Es soll niemand drin wohnen, als Jesus allein.
Alle lachten, während ich daran dachte, wie Gott aus dem kleinen Josef einen großen werden ließ, der weit mehr verstanden hatte als die großen Spieler.

Diemut Scherzer, Hainichen

Impuls für Samstag, 09. Dezember 2023

Losung
HERR, du hast mich heraufgeholt aus dem Totenreich, zum Leben mich zurückgerufen von denen, die hinab zur Grube fuhren.
Psalm 30,4

Lehrtext
Jesus spricht: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören, die werden leben.
Johannes 5,25

Impuls für den Tag

Überlebenschance: Ungewiss! Jeder Herzschlag konnte der letzte sein. Die aggressive Krankheit hatte die Lungen befallen und schritt rasant voran. Am Beatmungsgerät kämpfte Isaac einen einsamen Kampf um Leben und Tod. Seine Familie rechnete mit der schlimmsten aller Nachrichten. Doch Isaac war nicht allein. Denn dort, auf der Intensivstation, an der Schwelle des Todes, inmitten seiner Angst und Verzweiflung, begegnete ihm Jesus. Er hörte Isaacs Gebet und heilte ihn auf wundersame Weise. Isaac, eine Frohnatur, Tierarzt und Lehrer, hatte sich nie besonders für Religion interessiert. Aber diese Begegnung mit Jesus änderte alles. Er entschied sich, sein bisheriges Leben mit Partys, Saufgelagen und wechselnden Frauenbekanntschaften hinter sich zu lassen und Jesus nachzufolgen. Viele alte Freunde und Kumpels wandten sich von ihm ab. Aber Isaac geht seinen neuen Weg. Ich war dabei, als er sich vor zwei Jahren in unserer Gemeinde in Paraguay taufen ließ. Und auch, als er in einer Schule, vor hunderten Schülern, ihren Eltern und Lehrern, seine Geschichte mit Jesus erzählte. Isaac hat mich danach bei Missions- einsätzen ins Gefängnis begleitet. Sein Leben ist seine Botschaft: Jesus rettet vom Tod!

Reinhard Pilz, Hainichen

Impuls für Freitag, 8. Dezember 2023

Losung
Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige! Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?

Lehrtext

Matthäus 13,31

Impuls für den Tag

Gott schafft Neues. Er wird sein Volk zurückbringen in sein Land.
Was kaum einer für möglich gehalten hatte, wird sich doch ereignen. Davon kündet der Prophet. Das Volk Israel befindet sich in der Fremde, weit weg von seiner heiligen Stadt Jerusalem. Die Babylonier hatten Jerusalem erobert: gemordet, gebrandschatzt, vertrieben, entwürdigt. Nur ein kleiner Rest blieb übrig.
Und dieser Rest wurde nach Babylonien entführt, verbannt. Dort bauten die Juden Häuser und suchten ihrer Stadt Bestes (Jeremia 29,7). Gleichzeitig blieben sie ihrem unsichtbaren Gott treu und hielten sich an seine Gebote, zumindest die meisten.
Der Prophet in Jesaja 43 spricht zum Gottesvolk von Gottes Eingreifen. Auch wenn es noch nicht sichtbar und erlebbar ist, so ist und bleibt er der Handelnde.
Er wird Neues, nie da Gewesenes schaffen. Ströme werden die Wüste bewässern, die Wüste wird erblühen, Wasserbäche werden die wilden Tiere tränken. Gott wird sich als der Souveräne, als Wiederhersteller und Zurechtbringer erweisen.
Auch heute, in Bezug auf das Geschehen in unserer Welt ist dies unsere Hoffnung und unser Gebet: Gott, baue dein Reich.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen