Impuls für Mittwoch, 6. Dezember 2023

Losung
Die Tage deiner Trauer werden ein Ende haben.
Jesaja 60,20

Lehrtext
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Johannes 1,14

Impuls für den Tag

Der November liegt hinter uns. Ein Monat, der wie kein anderer mit einer gewissen Traurigkeit verknüpft ist. Und das nicht nur wegen des tristen Wetters, sondern weil wir uns an die Verstorbenen und auch an unsere eigene Endlichkeit erinnern. Wir betrauern damit ja im Grunde uns selbst, weil wir einen Menschen und seine Nähe vermissen. Wir trauern um unwiederbringliche Zeit, um verpasste Gelegenheiten, um kaputte Beziehungen und fühlen dabei Schmerz, Hilf- und Ratlosigkeit. Deshalb können wir auch schlecht damit umgehen und verstecken die Trauer hinter einer fröhlichen Fassade, lenken uns mit Arbeit und Dauerunterhaltung ab oder ertränken die Trauer schlimmstenfalls in Alkohol. Doch sie lässt sich nicht abschütteln und überfällt uns immer wieder…
Der Prophet Jesaja hat von Gott eine wundervolle Trost-Nachricht zu übermitteln: Die Tage der Trauer sind gezählt und werden ein Ende haben. Gott zählt sogar unsere Tränen! (Psalm 56,9) Wir sind ihm nicht egal. Deshalb hat er Seinen Sohn Jesus Christus als Mensch und als Licht in unsere dunkle, traurige Welt geschickt. ER wird uns in Seine neue Welt führen, in der es kein Leid und keine Trauer mehr geben wird (Offenbarung 21)!

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Dienstag, 5. Dezember 2023

Losung
Zu schwer lasten unsere Vergehen auf uns, du allein, kannst sie vergeben.
Psalm 65,4

Lehrtext
Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, auf dass er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Kindschaft empfingen.
Galater 4,4-5

Impuls für den Tag

Der Lehrtext von heute lässt uns hinter die Kulissen der Weihnachtsgeschichte blicken. Was wir bei den meisten Krippenspielen sehen können, verweist auf ein Drama. Gott kämpft um das Herz der Menschen. Er möchte aus Menschen, die Gott vielleicht als Herrn und Schöpfer kennen, Menschen machen, die Gott auch als Vater kennen. Dazu schickte er seinen Sohn in diese Welt. Die Geburt von Jesus, seine Ausbildung zum Handwerker, seine Wunder, seine Predigten, seine Zeit mit den Jüngern, sein Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten haben nur ein Ziel: Aus Menschen, die Geschöpfe Gottes sind, sollen Menschen werden, die Kinder Gottes sind. Als Kind hat man im Blick auf den Vater bestimmte Rechte und Privilegien und vor allem hat man Zugang auf ganz andere Weise zu ihm als die Angestellten. Und als Kind lebt es sich anders in einem Haus als als Knecht. Menschen können Kinder Gottes werden – darum feiern wir Weihnachten! Was bewegt unseren himmlischen Vater wohl in seinem Herzen, wenn er sieht, was aus dem Weihnachtsfest geworden ist? Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Montag, 4. Dezember 2023

Losung
Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. (Jesaja 41,10)

Lehrtext

Die Kinder schrien im Tempel: Hosanna dem Sohn Davids! (Matthäus 21,15)

Impuls für den Tag

ŒAdults-Only … Nur für Erwachsene. Ich traue meinen Augen nicht, dass ein Hotel an der Ostsee wirklich mit diesem Zusatz für sich Werbung macht. Es scheint Erwachsene zu geben, die darauf anspringen. In Ruhe frühstücken oder in der Hotel-Lobby sitzen, keine Kinderstimmen auf dem Gang oder im Zimmer nebenan. Kindern wird hier der Stuhl vor die Tür gestellt.
Auch zu biblischen Zeiten waren wohl Kinder nicht immer erwünscht. Im Tempel von Jerusalem zum Beispiel störten sich die Menschen daran, wenn Kinderstimmen laut wurden. Doch als Jesus selbst im Tempel zu Gast war, gab es für die Kinder kein Halten mehr. Sie jubelten und riefen begeistert: ŒHosanna dem Sohn Davids! Die Erwachsenen zischten, sie sollen doch still sein. Doch die Kinder brachten es auf den Punkt: Jesus ist Gottes Sohn … Hosianna!
Die Adventszeit beginnt, der Weg zum Weihnachtsfest wird gebahnt. Ich will mich darauf freuen wie ein Kind. Denn Gottes Sohn kam auf die Welt. Ein Grund für Jubel und Freude. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Sonntag, 03. Dezember 2023; 1. Advent

Losung
Der HERR wird Zion wieder trösten.
Sacharja 1, 17

Lehrtext
Simeon wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm.
Lukas 2, 25

Impuls für den Tag

In Roßwein gab und gibt es eine gute Tradition. Am 4. Advent besuchen Kinder und Jugendliche ältere Gemeindeglieder zu Hause, singen und bringen ihnen Weihnachtsgrüße der Kirchgemeinde. Diese Tradition ist mir von Kindesbeinen an vertraut. Später habe ich sie mitgenommen und hier in Marbach und Umgebung mit den Flöten und den Christenlehrekindern weitergeführt. Erstaunlich was dabei passierte. Die alten Menschen warteten oft schon auf unseren Besuch. Manchmal hörten wir: ŒIch hatte schon Angst sie kommen nicht mehr. Die Kinder freuten sich meist schon lange auf diese Aktion und hatten dafür Plätzchen gebacken oder gebastelt. Sie nahmen Anteil am Leben der alten Menschen. Sie waren berührt von der Freude aber auch von den Tränen, die dabei geweint wurden. Mit wachen Sinnen nahmen sie auch manches wahr, das nicht ausgesprochen wurde. Hinterher im Auto gab es noch viel zu erzählen. Manchmal waren wir auch ganz still, wenn das Erlebte noch in uns nachklang. Simeon hatte auf den Heiland, den Trost Israels gewartet, sehnsüchtig, geduldig. Sein Warten wurde belohnt. Vielleicht
haben auch wir so etwas wie Heil gebracht. Geteilte Weihnachtsfreude zu denen, die darauf warteten.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Samstag, 02. Dezember 2023

Losung
HERR, sei mir gnädig, denn mir ist angst!
Psalm 31,10

Lehrtext
Die Jünger weckten Jesus auf und sprachen: Herr, hilf, wir verderben! Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?, und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer; und es ward eine große Stille.
Matthäus 8,25-26

Impuls für den Tag

ŒWenn du Angst hast, darfst du immer zu mir kommen. Wie viele Kinder haben schon erleichtert aufgeseufzt, wenn sie von Mama oder Papa diese Zusage hören! Später als Erwachsene lernen wir, mit immer mehr Situationen selbst klar zu kommen. Umso schwerer ist es für uns, wenn wir uns als Erwachsene mit einer Angst allein gelassen und überfordert fühlen. Wohin gehen wir dann?
David, dem der 31. Psalm zugesprochen wird, war ehrlich genug, sich seine Angst einzugestehen. Und er machte daraus ein Gebet. Ehrlich und offen gestand er seinem Gott seine Angst ein und bat ihn um Hilfe.
Auch die Jünger hatten Angst als sie in Seenot gerieten und ein Sturm sie in Panik versetzte.
In ihrer Not wenden sie sich an Jesus. Und das ist gut so. Denn Jesus kann und will helfen. Er fragt sie nach ihrem Vertrauen. Das fehlt (noch) bei ihnen. Denn Vertrauen ist das Gegenmittel gegen die Angst. Weil Jesus mit im Boot ist, bräuchten sie keine Angst haben. Im Laufe der Jahre wuchs dieses Vertrauen in Jesus bei ihnen. Auch wir sind aufgefordert, Jesus zu vertrauen.

Renate Henke, Meißen

Impuls für Freitag, 01. Dezember 2023

Losung
Siehe, ich will mein Volk schmelzen und prüfen.
Jeremia 9,6

Lehrtext
Wer beharrt bis an das Ende, der wird selig.
Markus 13,13

Impuls für den Tag

Vor kurzem wurde mir die Frage gestellt:“Wie begann dein Weg mit Jesus?“ Ich weiß es nicht mehr. Was ich aber weiß: Ich will an Jesus festhalten, bis zum Ende. „Denn selig wird, wer bis zum Ende im Glauben verharrt.“ Wie aber schaffen wir es, standhaft zu bleiben, wenn der Aberglaube einer vertrauten Person uns betrifft? Ein erboster Anruf:“ Du hast meinen Stollen zerbrochen. Du weißt das bringt Unglück und da stirbt bald jemand!“ Eigentlich zum schmunzeln, aber nicht für den Angerufenen. Ihm war der Bruch des Stollens gar nicht aufgefallen, jedoch in seiner Familie ist gerade ein Angehöriger sehr krank. Soll sein Missgeschick wirklich Schuld sein, wenn der geliebte Mensch stirbt? Ich glaube nicht daran, dass ein zerbrochener Stollen über Leben und Tod entscheidet. Ich weiß aber, dass der Betroffene sehr darüber nachdenkt und es ihn beschäftigt. Der heutige Lehrtext fordert uns auf, in unserer Beziehung zu Gott und zu anderen Menschen, verantwortlich zu handeln und unsere Hoffnung auf die ewige Herrschaft Gottes zu setzen. Ich denke nicht, dass so ein Anruf dazu gehört! Beten wir um Kraft und Beharrlichkeit trotz solcher Anfechtungen bis zum Ende standhaft zu bleiben!

Cathrin Vogel

Impuls für Donnerstag, 30. November 2023

Losung
Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.
Mal 3,20

Lehrtext
Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen.
Röm 13,12

Impuls für den Tag

Sind Sie mit einem Oskarpreisträger befreundet? Ich schon: „Es dürfte der Oskar für demokratisches Engagement schlechthin sein“, hieß es im Vogtland- radio. Zwei Menschen haben den Oskar bekommen, der eigentlich „Preis für Zivilcourage“ heißt – darunter: mein Freund Andreas. Seit Jahren setzt er sich dafür ein, dass die Kirche vor allem auch jungen Menschen nicht nur ein guter Ort, sondern auch eine Alternative zu den antidemokratischen Kräften in Plauen ist – mit Erfolg. Ich freue mich für ihn, aber ich freue mich noch mehr, dass Kirche sich als Ort der Gerechtigkeit zeigt – ein Ort wie Flügel, unter denen ich gut sein und heilsame Erfahrungen machen kann. Mein Freund Andreas ist nur ein Beispiel. Und weil heute der Tag des Apostels Andreas ist, passt das gut. Genauso wie der Spruch, der zu diesem Tag gehört: „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der da Frieden verkündigt, Gutes predigt, Heil verkündigt, der da sagt zu Zion: Dein Gott ist König!“ (Jes 52,7) Solche Boten gibt es in unserer Kirche. Sie sind viele; sie haben viele Namen. Und bunt sind ihre Worte und ihr Handeln. Gott sei Dank! Und ich ahne: Kirche könnte doch noch wichtiger sein, als jüngste Untersuchungen und Zahlen vermuten lassen.

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Mittwoch, 29. November 2023

Losung
Hilf, HERR! Die Heiligen haben abgenommen, und treu sind wenige unter den Menschenkindern.
[Psalm 12,2]

Lehrtext
Jesus sprach zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?
[Johannes 6,67]

Impuls für den Tag

ŒGläubige fordern ‘mehr Ecken und Kanten von der Kirche, so konnte man neulich in der Zeitung lesen. Es ging in diesem Artikel um die Vorstellung der Ergebnisse einer repräsentativen Kirchenmitglied- schaftsuntersuchung, die auf der Tagung des Evangelischen Kirchenparlaments vorgestellt wurde. Die Ergebnisse sind – wie zu erwarten – traurig: 43 Prozent der Menschen in Deutschland sind konfessionslos, Zuwachs 1,5 % pro Jahr. Traurig ist auch, dass nur etwa ein Drittel der Kirchenmit- glieder die Aussage bejahen: ŒIch glaube an einen Gott, der sich in Jesus zu erkennen gegeben hat.
Ich denke, dass hier das eigentliche Problem liegt. Wer Jesus als seinen Herrn und Heiland, Ratgeber und Tröster völlig angenommen hat, wird auch das Bedürfnis nach ŒMitgliedschaft in einer Kirche haben. Auch wenn nicht jeder sich zu den Gottesdiensten, die oft Œnicht fetzen, hingezogen fühlt, gibt es für jeden Angebote zur Glaubensstärkung, zum Mitmachen in einer geistlich-lebendigen Gemeinschaft oder zur Hilfe. Wir müssen wieder viel mehr Jesus zur stetigen Quelle unseres Lebens machen.
Und auch die Kirche muss wieder mehr das lebendige Evangelium verkündigen. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Dienstag, 28. November 2023

Losung
Wenn dein Wort offenbar wird, so erleuchtet es und macht klug die Unverständigen.
Psalm 119,130

Lehrtext
Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Lebt als Kinder des Lichts.
Epheser 5,8

Impuls für den Tag

Zur Zeit der Gegenreformation in Österreich, als der evangelische Glaube unter Strafe verboten war, da hatten in vielen evangelischen Häusern die Fuß- böden lockere Dielen. Unter denen versteckte man die Bibeln, die damals nur evangelische Christen in den Häusern hatten. Besondere Momente waren es, wenn meist bei Dunkelheit und wenn keine Kontrollen zu erwarten waren, die Dielen geöffnet, die Bibeln herausgeholt und im Kreis der Familien gelesen wurden. Schön, dass wir heute in Freiheit die Bibel, Gottes Wort, lesen dürfen. Aber schade, dass wir nicht immer die gleiche Sehnsucht danach haben wie die evangelischen Christen zur Zeit der Gegen- reformation. Dabei kann Gottes Wort unser Leben doch aufhellen. Gerade in einer Zeit voller Unsicherheiten und Krisen. Gerade jetzt, wo viele Menschen auf unserer Erde wegen Klima- katastrophen und Kriegen die Hoffnung verlieren. Ich bin sicher, Gottes Wort erhellt auch dunkle Lebensumstände. Nur sollten wir es aus dem Verborgenen heraus und in unser Leben hinein holen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Montag, 27. November 2023

Losung
Bedrückt nicht die Witwen, Waisen, Fremdlinge und Armen!
Sacharja 7,10

Lehrtext
Ihr habt Christus nicht so kennengelernt.
Epheser 4,20

Impuls für den Tag

Er handelt selbstsüchtig, ungerecht, zerstörerisch.
Er unterdrückt andere, nimmt sich alles zu seinem Vorteil. Er lügt, er verletzt.
Er erfand den Krieg, erfand Waffen, erfand das Töten. Er erfand das Streben nach immer mehr ohne Rücksicht auf Verluste. Von ihm stammt die Idee des Nationalsozialismus, die Idee des Rassismus, Sexismus. Die Idee, in Klassen einzuteilen. Die Idee, andere zu missbrauchen.
Dabei wurde er doch so gut geschaffen. Er ist doch zu so vielem bestimmt. Und er hat auch so unendlich viele gute Eigenschaften. So viel Potenzial.
Aber so oft vergisst er all das. Denn er heißt Mensch.

Im Gebet der Vereinten Nationen heißt es:
Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.

von Christian Stoll aus Rostock