Impuls für Mittwoch, 26. Oktober 2022

Losung
Steh auf, Gott, richte die Erde, denn dein Eigentum sind die Nationen alle.
Psalm 82,8

Lehrtext
Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
Johannes 3,17

Impuls für den Tag

Seit über 30 Jahren dürfen wir wieder in einem vereinten Deutschland leben. Dafür bin ich von Herzen dankbar. Unser Land ist eine Demokratie. Das Land, in dem ich zuvor 18 Jahre lebte, war das nur dem Namen nach. Und ja, es war nicht alles schlecht. Aber es gab eben auch Staatsbürgerkunde, Wehrkreiskommandos, den Schießbefehl an der Grenze zur BRD, das Gelbe Elend, die Staatssicherheit mit etlichen inoffiziellen Mitarbeitern, Mangelwirtschaft, die FDJ, militaristische Lieder in der Grundschule, Benachteiligung von Christen, … Gott sei Dank gibt es das alles nicht mehr. Wir werden nicht mehr von Wahnsinnigen regiert für wahnsinnige Zwecke. Wir leben nicht in Nordkorea, Weißrussland oder Nigeria. Damit das so bleibt, bete ich oft im Gottesdienst und manchmal privat für die Entscheider in unserem Land. Ich bete, dass sie mit Gottes Weisheit erfüllt werden, dass sie Entscheidungen in der Verantwortung vor dem Lebendigen Gott treffen können und dass sie umkehren, wo sie falsche Wege einschlagen. Und ich bete, dass den Entscheidern bewusst bleibt, was in der Losung steht: Alle Nationen sind Gottes Eigentum. Betet mit! Das braucht unser Land. Amen

Jörg Matthies, Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Dienstag, 25. Oktober 2022

Losung
Der HERR sprach zu Jona: Meinst du, dass du mit Recht zürnst?
(Jona 4,4)

Lehrtext

Paulus schreibt: Wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid. Und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest.
(Galater 6,1)

Impuls für den Tag

In der Stadt Döbeln wurde in diesen Tagen ein Hügel abgetragen. Er war bisher in der Mitte eines Kreisverkehrs. Irgendwie hat dieser bewachsene Hügel einem die Sicht genommen … manchmal war die Überraschung groß, wenn hinter dem Gebüsch ein Auto um die Ecke bog. Vielleicht hat sich jemand beschwert oder die Unfälle im Kreisel häuften sich. Jedenfalls ist der Hügel seit einigen Tagen verschwunden und ich habe den ganzen Kreisverkehr im Blick und werde selbst besser gesehen.
Irgendwie fasziniert mich so ein Kreisverkehr. Denn das ist wie ein Geben und Nehmen unter den Autofahrern. Mit etwas Weitblick und etwas Nachsicht läuft so ein Kreisverkehr wie ein Uhrwerk. So würde es der Apostel Paulus auch gern sehen, wenn es um das christliche Miteinander geht … mit Weitblick, wenn jemand einen Fehltritt macht oder gar auf dem Irrweg ist. Mit Nachsicht, wenn jemand wieder auf den richtigen Weg kommen will. Nicht zuletzt aber mit dem Blick auf mich selbst, damit ich weder mich noch andere in Gefahr bringe. Wenn das gelingt, dann läuft es mit dem christlichen Glauben so richtig rund. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Montag, 24. Oktober 2022

Losung
Losung:
Du, unser Gott, bist gerecht bei allem, was über uns kommt; du hast die Treue bewahrt, wir aber haben uns schuldig gemacht.
Nehemia 9,33

Lehrtext
Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
1. Johannes 1, 9

Impuls für den Tag

Ich gebe zu, mit der Losung heute habe ich etwas meine Probleme. Nicht, dass es unbedingt ein Lobpsalm sein müsste. Aber irgendwie fehlen mir gerade die Worte. Dabei fliegen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Ich möchte Gott fragen: „Was willst du mir mit diesen Worten sagen?“ Ja gut, ich weiß, zur Zeit des Propheten Nehemia war gerade ein Teil des Volkes Israel aus Babylon zurückgekehrt. Man versuchte Jerusalem wieder aufzubauen. Es gab harte Gegenwehr von außen. Es war wohl ein Ringen zwischen der Erinnerung an das alte Jerusalem und dem Mut für einen Neuanfang unter widrigen Bedingungen aber im Vertrauen auf Gott. Vielleicht auch die Frage: Ist das hier noch unser Platz? Umso länger ich darüber nachdenke, um so näher kommen mir doch diese Worte. Ich möchte sie nicht abbügeln mit: Ja Gott, du bist gut, egal was kommt. Das ist ja nicht falsch. Aber ich weiß, dass unser Leben so einfach nicht zu verstehen ist, manchmal gar nicht. Dass Gott so oft nicht zu verstehen ist. Vielleicht hilft es mir dann, einmal mehr die Nähe dessen zu suchen, von dem die Bibel sagt, dass er Gottes Sohn ist. ER, der so menschlich war und doch ganz anders.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Sonntag, 23. Oktober 2022

Losung
Gott spricht zum Frevler: Was redest du von meinen Geboten und nimmst meinen Bund in deinen Mund, da du doch Zucht hassest und wirfst meine Worte hinter dich?
Psalm 50,16-17

Lehrtext
Wer sich aber vertieft in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seinem Tun.
Jak 1,25

Impuls für den Tag

Diese Worte sollten uns besorgt machen: Einerseits über uns selbst – tragen wir nicht oft Gottes Gebote bloß als Fassade vor uns her und versäumen es dahinter, auch danach zu leben – vergessliche Hörer und sehr selten auch Täter des Wortes? Und andererseits: Üben wir genug „Unterschei- dung“ (wie die Alten das nannten), um die zu entlarven, die aus allen möglichen Ecken sehr „christlich“ hervorkriechen und damit nur ihr krudes Weltbild, ihren Hass und ihre Machtgelüste tarnen wollen? Lassen wir uns nicht auch einreden, dass „Freiheit“ bedeute, tun und lassen zu können, was man will – auf Kosten unserer Nächsten und der ganzen Welt? Damit sich solche Begriffe eben nicht ins Sinnlose verselbstständigen, braucht es, brauchen wir die rechte Ausrichtung, wie sie uns der Wochenspruch des Jeremia weist: „Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.“
Von Gott her kommt alles, was wir dankbar erwarten dürfen. Blicken wir doch dazu auch einmal in den Spiegel von Paul Gerhardts Wochenlied EG 324: Die 18 Strophen auf der Zunge zergehen zu lassen, würde sich lohnen…

Friedemann Neef (Roßwein)

Impuls für Samstag, 22. Oktober 2022

Losung
Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir.
2. Chronik 20,12

Lehrtext
Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.
Hebräer 12,2

Impuls für den Tag
In den Tagen der Wüstenwanderung wurde das Volk Israel einmal von tödlichen Schlangen überfallen. Sie kennen die Geschichte vielleicht. Als Mose eine eherne Schlange auf einem Stab aufrichtete, wurden die Menschen, die auf diese Schlange sahen, gerettet. Ich finde diese alte, biblische Geschichte immer wieder beeindruckend: Wie viel doch ein Perspektiv- wechsel verändert. Wer damals nur nach unten sah, sah nichts mehr außer den schlangen- bedeckten Boden. Kein Raum für Weite, kein Raum für Zuversicht. Wer aber aufsah, sah zwar auch eine Schlange, jedoch Himmel und Weite dahinter. Für mich bedeutet das: Hinter und über Sorgen und Problemen liegen Zukunft, auch Zuversicht und Himmel, den ich ein Stück weit vorwegnehmend schon entdecken kann.
Mit dem Kreuz Jesu ist es kaum anders – es bedeutet nur noch viel mehr und richtet sich nicht nur gegen Sorgen und Probleme auf, sondern sogar gegen den Tod. Wer also aufsieht zum Kreuz, weiß dass da noch etwas kommt, ganz egal wie aussichtslos die Lage scheint. Solche Momente der Hoffnung wünsche ich Ihnen von Herzen.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Freitag, 21. Oktober 2022

Losung
Der HERR hat mich gesandt, zu schaffen den Trauernden zu Zion, dass ihnen Schmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauer, schöne Kleider statt eines betrübten Geistes gegeben werden.
[Jesaja 61,1.3]

Lehrtext
Der Sohn sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an.
[Lukas 15,21-22]

Impuls für den Tag

Eine so wunderschöne Losung und einen großartigen Lehrtext haben wir heute geschenkt bekommen. Den Traurigen soll Gutes getan werden. Wir lesen von Schmuck, statt Asche, von Freudenöl, statt Trauer, von schönen Kleidern statt eines betrübten Geistes. Und der Lehrtext untermahlt diese freudigen Worte mit einem uns wohlbekannten Gleichnis aus der Bibel.

Hier möchte ich heute gar nicht vielmehr sagen, nur dazu einladen, dass wir uns mit hineinnehmen lassen in diesen Jubelruf voll Dankbarkeit und Freude an unseren lebendigen Gott mit dem Lobpreislied von Charlie Mathews:

„Du hast mein Klagelied verwandelt
in einen Jubelruf voll Freud‘!
Du gabst mir Freudenöl statt Trauer,
statt Angst und Sorgen Lobgesang.
Nun sind wir Bäume der Gerechtigkeit,
die Pflanzung unseres Herrn,
damit der Herr verherrlicht wird.“

Amen.
(im Telefonimpuls zum Anhören)

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Donnerstag, 20. Oktober 2022

Losung
HERR, ich preise dich! Du hast mir gezürnt! Möge dein Zorn sich wenden, dass du mich tröstest.
Jesaja 12,1

Lehrtext
Jesus spricht: Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Matthäus 9,13

Impuls für den Tag

Unter Einheimischen auf der indonesischen Insel Java gibt es das Ritual, dass man einmal im Jahr zum Vulkanberg Bromo geht und bei einem großen Fest Hühner zum Opfer in den Krater wirft, um den Zorn der Götter zu besänftigen. Menschen aller Religionen haben eine Ahnung davon, dass es auch so etwas wie den Zorn einer höheren Macht gegenüber dieser Welt gibt. In der Bibel lesen wir von Erfahrungen der Israeliten mit dem Zorn Gottes. Er folgt auf die Gottvergessenheit. Wenn wir Gott vergessen, spüren wir, wie er zu einem fernen Gott wird. Wir spüren die Schieflage in unserem Leben. Wir spüren, wie die Welt in Unordnung gerät.
Wenn ich die Botschaft des Neuen Testaments daneben lege, sehe ich aber, dass sich Gott trotz aller gut gemeinten Versuche mit einfachen Opferritualen niemals besänftigen lässt. Aber Jesus kam in diese Welt. Der Sohn Gottes hat sich geopfert. Dieses Opfer hat es nur einmal gebraucht. Und wir dürfen immer noch aus der Kraft dieses Opfers leben. Jesus ruft uns heute zu sich und will uns nicht den zornigen, sondern den liebenden Gott zeigen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Mittwoch, 19. Oktober 2022

Losung
Eile, mir beizustehen, Herr, meine Hilfe!
Psalm 38, 23

Lehrtext
Der blinde Bartimäus rief: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her!
Markus 10, 48-49

Impuls für den Tag

Was hat der wohl angestellt, dass er so bestraft wird? Kommt dieser Satz ihnen bekannt vor? Nach meiner Begrüßung tritt der Prediger an das Pult. Er beginnt mit: „Krankheiten sind die Strafe Gottes für die Sünden des betroffenen Menschen.“ So predigt er noch eine Weile und ich werde immer unruhiger. Das kann er doch nicht ernst meinen. Ich versuche der Predigt weiter zu folgen, vielleicht kommt ja noch ein aber. Nein die Kernaussage bleibt. Ich bin aufgewühlt, muss mich bewegen und verlasse den Raum. 2 Monate vor dieser Predigt erhielt ich die Diagnose Krebs und er sagt mir jetzt, dass das die Strafe Gottes für meine Sünden ist. Das kann und will ich nicht glauben. Die Moderation kann ich vergessen, da gehe ich nicht wieder rein. Ein lieber Freund, der mich beobachtet hat, übernimmt meine Aufgabe. Wie sprechen gleich noch darüber und er betet mit mir: “ Eile, mir beizustehen, Herr, meine Hilfe!“ Dieser Satz hat mir schon oft geholfen und innere Ruhe gebracht. Ich weiß, Gott ist allmächtig, aber er ist ein liebender und kein strafender Gott. Ich habe jemanden der auf mich aufpasst wie ein liebender Vater. Leider ist der gute Freund jetzt selbst im Strudel von Krankheiten gefangen. Jetzt ist es Zeit, das ich diesen Satz für ihn bete.

Cathrin Vogel

Impuls für Dienstag, 18 Oktober 2022

Losung
Der HERR tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf.
1. Samuel 2,6

Lehrtext
Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
Offenbarung 1,8

Impuls für den Tag

Es gibt Situationen im Leben, da können wir uns wie ein Kaninchen vor der Schlange fühlen. Angst und Lähmung machen sich in uns breit. Ebenso hoff- nungslose Ereignisse können uns gefangen nehmen und blockieren. Worauf schauen wir, wenn wir vor schwierigen Situationen stehen? Wie viel Raum und Macht geben wir Angst und Hoffnungslosigkeit?
Die Geschichte von der kinderlosen Hanna im AT zeigt uns, wie wir mit ausweglosen Situationen um- gehen können. Hanna lässt sich nicht von der Hoff- nungslosigkeit übermannen und wendet sich in ihrer Not an Gott. Ihre Treue und ihr Gehorsam zu Gott wird belohnt. Er beschenkt sie nicht nur mit dem langersehnten Kind, sondern sie darf noch fünf weitere Kinder gebären. Hanna schaut nicht auf die
Umstände, sondern auf Gott, der alle Macht hat.
Angesichts der aktuellen Probleme wie die anstei- genden Energiepreise, die Inflation und den gefähr- deten Frieden in Europa, dürfen wir uns Gott anvertrauen. Auch wenn Gott nicht immer unsere Wünsche erfüllen mag, so sind unsere Bitten bei ihm gut aufgehoben. Er wird zu seiner Zeit handeln. Schauen wir deshalb auf Gottes Allmacht und preisen wie Hanna seine Größe.
Denn ER hat das letzte Wort.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Montag, 17. Oktober 2022

Losung
Du sollst nicht die Frau eines anderen begehren!
5. Mose 5,21

Lehrtext
Die Liebe besteht darin,
dass wir unser Leben nach Gottes Geboten führen.
2. Johannes 1,6

Impuls für den Tag

Die wohl ehrlichsten Wesen der Welt sind Kinder. Jeder, der Kinder oder kleine Geschwister hat, weiß, wie ungefiltert die Gedanken der Kleinen aus ihnen sprudeln. Nicht selten hört man Aussagen wie „Meine Freundin darf immer viel länger wachbleiben als ich!“ oder „Das Spielzeug von meinem Bruder ist viel cooler als meins!“. Kinder zeigen offen, was Erwachsene genauso in sich tragen, aber selten aussprechen: Neid.
Es gibt unendlich viele Dinge, auf die man neidisch sein kann. Auf das neuste Handy des Klassenkameraden, das teure Auto des Nachbarn oder eben auch auf die reizende Frau oder den charmanten Mann, die/den mal wieder der/die Falsche abgekriegt hat.
Neid kann kleinlich sein, Neid kann Menschen aber auch zerfressen. Das ständige Vergleichen, wer schon wieder besser weggekommen ist als man selbst, kann kaputtmachen.
Gott kennt diese Gefahr. Deshalb rät er uns in einem der 10 Gebote dringend ab von Neid und Begehren. Egal, wieviel du hast oder leistest, es wird keinen Einfluss darauf haben, wie sehr Gott dich liebt. Denn göttliche Liebe gibt´s für alle.

von Christian Stoll aus Rostock