Impuls vom 31.3.21

Losung

Beneide nicht die Menschen, die Schuld auf sich laden; sondern setze stets alles daran, dem HERRN mit Ehrfurcht zu begegnen!
Sprüche 23,17

Lehrtext

Jesus sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!
Lukas 23,34

Impuls für den Tag

„Ein bisschen schummeln darf man ja.“, meinte ein Schüler aus meinem Religionsunterricht. Und nicht nur dieser Schüler vertritt diese Ansicht, wenn es z.B. um eine Notlüge oder das Abschrei- ben einer Klassenarbeit geht. Oft hört man auch den Spruch: „Das machen die anderen ja auch so.“ Es kann sich dabei um eine Unehrlichkeit gegenüber den unliebsamen Verwandten, dem Finanzamt oder Vorgesetzten handeln. Dieses Verhalten hat sich bei uns längst eingebürgert.
Wie denkt Gott eigentlich über gesellschaftlich anerkannte Kavaliersdelikte? Hat er dafür Verständnis und drückt uns gnädig ein Auge zu? Unser Losungstext nimmt dazu ganz klar Stellung. Wir sollen es nicht den anderen gleichtun. Gottes Wort fordert uns dazu auf, einen geraden Weg zu gehen. Wir sollen Gottes Gebote achten und uns von der Sünde fernhalten. Zunächst scheint es einfacher zu sein, den bequemeren Weg zu wählen, um sich Erleichterung oder einen Vorteil zu verschaffen. Doch wir sollen nach einem höheren Maßstab leben und ggf. gegen den Strom schwimmen. Das macht uns nicht unbedingt bei allen Menschen beliebt. Wem wollen wir gefallen? Wollen wir in der Gesellschaft einen Unterschied machen? Geben wir dem Heiligen Geist Raum und hören auf ihn, damit wir uns verändern lassen und Gottes Weisungen folgen.

Heike Dieken, Gemeindepädagogin aus Pappendorf

Impuls vom 30.3.21

Losung
Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter.
Jesaja 9,5

Lehrtext
Jesus Christus empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.
2. Petrus 1,17

Impuls für den Tag

„Ich habe keine Fantasie. Ich kann mir Gott nicht vorstellen.“
Das klingt wie die Aussage von jemandem, der an der Existenz Gottes zweifelt. Vielleicht wie die eines Konfirmanden, der zum ersten Mal vom biblischen Gott hört. Tatsächlich stammt dieses Zitat aber von einer Frau, die durch ihren Glauben und die damit einhergehenden Taten weltberühmt geworden ist: Von Mutter Theresa.
Die Ordensschwester, die durch ihre Arbeit so viel Nächstenliebe ausstrahlte und ganze Bücher über Gott schrieb, will uns erzählen, sie könne sich Gott eigentlich gar nicht vorstellen? Wie um alles in der Welt konnte diese Frau dann im Namen Jesu so viel Gutes tun?
Die Auflösung liegt darin, dass ihr Zitat noch einen weiteren Satz enthält: „Alles, was ich sehen kann, ist Jesus“.
Durch das Menschwerden in Jesus, macht sich Gott greifbarer. Es fällt uns leichter, Vorstellungen von ihm zu entwickeln und ihn zu verstehen, weil vier Evangelisten von seinen Worten und Taten berichten.
Gottes geliebter Sohn eröffnet uns neue Perspektiven und Herangehensweisen, den unergründlichen Gott zu verstehen.
Total genial!

Christian Stoll aus Hainichen

Impuls vom 29.3.21

Losung
Der Herr wird König sein über alle Lande. An jenem Tag wird der Herr der einzige sein und sein Name der einzige.
Sacharja 14,9

Lehrtext
Seine Knechte werden ihm dienen und sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein.
Offenbarung 22,3-4

Gott – ein König? Wie altmodisch das klingt! Es gibt zwar auch heute noch Könige. Aber was haben die schon zu sagen? Und wenn sie was zu sagen hätten, würde ich das erst recht problematisch finden. Schließlich bin ich für die Demokratie. Deshalb ist das Prophetenwort so eine unglaublich gute Nachricht: Gott weiß wirklich, was wir brauchen. Er hat die Macht, alle Herrscher dieser Erde vom Thron zu fegen. Es kann uns also gar nichts Besseres passieren, als dass Gott selbst König wird. Durch die ganze Bibel zieht sich die Hoffnung auf diese Herrschaft Gottes. Inzwischen ist eine selbstbestimmte menschliche Herrschaft an ihre Grenzen gekommen. Auch die Mehrheit in einem demokratischen Staat kann ihre Macht missbrauchen und große Fehler machen. Vielleicht ist es auch heute eine gute Nachricht: Gott wird zu seiner Zeit das Regiment ganz in die Hand nehmen. Wir müssen uns seine Herrschaft nur so vorstellen, wie er selbst sich uns zeigt.
Im Neuen Testament sagt Jesus, dass die Herrschaft Gottes mit ihm ganz nahe gekommen ist. Er ist es, der diese Herrschaft vollenden wird. Gott wird so regieren, wie er sich in Jesus Christus zeigt. Wer Jesus kennt, kann sich eigentlich nichts Besseres vorstellen. Ihm dürfen wir zutrauen, dass er wirklich gerecht regiert.

Thilo Handschack, Gleisberg

Impuls vom 28.3.21

Losung
Bei dem HERRN findet man Hilfe.
Dein Segen komme über dein Volk!

Lehrtext
Jesus zog umher in alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen.
Matthäus 9,35

Impuls für den Tag

„Hosianna!“ Heute am Palmsonntag denken wir wieder daran, wie Menschen in Jerusalem mit diesem Ruf Jesus auf der Straße begeistert zu – jubelten und dabei feierlich Palmblätter schwenkten. „Hosianna!“ – Dieser Jubelruf ist eigentlich eine Bitte und bedeutet „Hilf doch!“. Benutzt wurde er damals nur bei absolut sicherem Vertrauen auf Rettung und Hilfe, an Gott oder einen König. „Hosianna!“ umfasst also Jubel und Bitte, Ver- trauen und Bekenntnis, Anbetung und Hilferuf. Bis heute finden wir ihn in vielen Liedern und in unserer Gottesdienst-Liturgie wieder. Die Tage nach Jesu Einzug damals in Jerusalem sollten zeigen, zu welch einer aufopferungsvollen Hilfe er bereit war: Zum Leiden und Sterben am Kreuz. Als unbezahlbare Hilfe für uns, um mit unserer Schuld vor Gott fertig zu werden. In der heute beginnenden Karwoche haben wir wieder besonders Gelegenheit, dankbar daran zu denken und immer wieder unser persönliches „Hosianna“ anzustimmen. Jeder sowohl mit seinen eigenen Bitten um Hilfe und Segen als auch Lob- und Dankliedern. Für sich persönlich, für Mitmen- schen, Volk und Welt. Genau diese Erfahrung hat auch der Psalmbeter in der heutigen Tageslosung gemacht: „Bei dem HERRN findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk!“

von Stefan Gneuß (Kirchenmusiker/Gemeindepädagoge aus Hainichen)

Impuls vom 27.3.21

Losung
Wenn du nun gegessen hast und satt bist und schöne Häuser erbaust und darin wohnst, dann hüte dich, dass dein Herz sich nicht überhebt und du den HERRN, deinen Gott, vergisst.
5. Mose 8,12.14

Lehrtext
Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1. Thess 5,18

Impuls für den Tag

Die ältere Generation erinnert sich und erzählt bei Begegnungen oft von der Zeit im zweiten Weltkrieg und besonders, dass notwendige Dinge, wie Essen, Kleidung, ein Zuhause und Vieles mehr für sehr viele Menschen von einem Tag auf den anderen weg gebrochen waren. „Erst, wenn es nicht mehr da ist, merkt man, was wirklich fehlt!“ Uns fehlen seit Monaten Begegnungen mit Familien und Freunden, Konzerte, Restaurantbesuche, etlichen die Gesundheit, alles zusammen fehlt der normale Alltag. Und ja, viele sind zunehmend genervt und aggressiv. Auch wir machen die Erfahrung: „Erst, wenn es nicht mehr da ist, merkt man, was wirklich fehlt!“ Doch ich höre auch immer wieder Stimmen, die dankbar davon berichten, dass sie den Wert von Menschen in ihrem Umfeld ganz neu schätzen gelernt haben, dass sie dankbar für unser Gesundheitssystem sind, dass sie Dankbarkeit für den Frieden in unserem Land empfinden. Und da wäre ja immer noch die Grundversorgung, die nicht infrage steht. Entsteht Dankbarkeit einfach aus einem Perspektivwechsel? Ich halte das eher für schwierig. Das wäre ja die Sache mit dem halb vollen oder leeren Glas. Gottes Wort erinnert uns, dass unsere Dankbarkeit einen Grund und eine Adresse hat. Gott, der Herr, ist unser Versorger. Er ist die Quelle aller Gaben, all dessen, was uns gelingt und geschenkt wird. IHM wollen wir unseren Dank bringen, auch in diesen schwierigen Zeiten. Gott kennt unsere Situation.

von Pfarrerin Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls vom 26.3.21

Losung
Ich hatte dich gepflanzt als einen edlen Weinstock, ein ganz echtes Gewächs. Wie bist du mir denn geworden zu einem schlechten, wilden Weinstock?
Jeremia 2,21

Lehrtext
Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist, kehr um zu den Werken des Anfangs.
Offenbarung 2,5

Impuls für den Tag

Am Anfang war alles ganz intensiv. Sie fragten nach Gott und knüpften erste Kontakte zu seinem „Bodenpersonal“ . In einem Glaubenskurs lernten sie Jesus kennen, entschieden sich bewusst für eine Leben mit IHM und ließen sich taufen. Sie fanden neue Freunde, es machte ihnen Spaß, ihre Begabungen in der Gemeinde einzusetzen. Er war da, überall, wo es etwas zu bauen gab und sie dort, wo Gemeinschaft gelebt und gepflegt wurde. Es war für alle beeindruckend zu sehen, wie sie im Glauben wuchsen, auch als ganze Familie. Denn ihre Kinder waren immer dabei. Als das erste in die Schule kam, wurde er Elternsprecher. Und weil er das, was er tat, mit ganzer Kraft machte, blieb weniger Zeit für die Aufgaben in der Gemeinde und die neu gewonnenen Freunde.

Als sie einen neuen Job anfing, musste sie sich erst einarbeiten. Viele Stunden an Mehrarbeit brachten sie an eine Belastungsgrenze. Eins ihrer Kinder spielte im Fußballverein. Weil die Spiele oft am Sonntag Vormittag waren, fehlten sie immer mal im Gottesdienst. Es war ein schleichender Prozess, wie sie sich immer mehr entfernten. Auf Sätze wie: „Ihr fehlt uns. Seid ihr nächste Woche dabei?“, kam die Antwort: „Ja, ja wir haben es echt vor.“ Aber der Kontakt wurde immer spärlicher, bis er ganz einschlief. Es ist ein Schmerz für die Zurückbleibenden, aber noch viel mehr für Gott. In seinem Wort lädt Gott seine Kinder zur Umkehr ein.

von Pfarrerin Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls vom 25.3.21

Losung
Du bist meine Hilfe, verlass mich nicht und tu die Hand nicht von mir ab, du Gott meines Heils!
Psalm 27,9

Lehrtext
Der Übeltäter sprach: Jesus gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
Lukas 23, 42-43

Impuls für den Tag

Wenn ich den 27. Psalm lese, habe ich sofort eine Vertonung von G. Rüger im Kopf, die wir auf einer Singfahrt gesungen haben und mir damals, wie heute diese Worte eingeprägt und wichtig gemacht haben. Der Psalmist im 27.Psalm befindet sich in großer Bedrängnis . Er vertraut aber darauf, daß Gott ihm helfen und beistehen wird: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“ Dieses Gottvertrauen beeindruckt mich. Wie oft habe ich Gott wegen kleinerer Probleme um Hilfe und Kraft gebeten. Ob ich dieses absolute Gottvertrauen auch in solch fast auswegloser Situation hätte? Auch einer der mitgekreuzigten Übeltäter entscheidet sich für dieses Gottvertrauen: „Jesus gedenke an mich“ und setzt sein ganzes Vertrauen auf Jesu Vergebung, seine Macht und Stärke. Und auch wir können, wenn wir unseren Fokus ganz auf Gott setzen , erfahren, daß er uns Stärke, Hoffnung und Hilfe schenkt und uns letztendlich die ganze Fülle seiner Liebe und Herrlichkeit im Paradies offenbaren wird. Drum „Harre des Herrn! Sei getrost und unverzagt und harre des Herrn!“

von Susanne Röder aus Roßwein

Impuls vom 24.3.21

„Bist du meine Mama?“, fragte mich der 3-jährige Junge bei unserem ersten Besuch im Kinderheim. Ich war vorbereitet. Die Mitarbeitenden im Jugendamt sagten uns vorher: es gebe da einen 3-jährigen Jungen im Kinderheim; er frage jede fremde Frau, die ins Kinderheim komme, ob sie seine Mutter sei.

Seine Eltern, insbesondere seine Mutter war, um es mit den biblischen Worten der heutigen Losung zu sagen, zwar äußerst fruchtbar und mit vielen Kindern gesegnet, aber sie habe viele Partnerschaften, große persönliche Probleme und könne ihre vielen Kinder nicht erziehen. Ihr und dem Vater sei das Sorgerecht entzogen worden. Diese beiden konnten nicht mit dem (Kinder-)Segen, den Gott ihnen schenkte, umgehen und sahen den damit verbundenen Auftrag nicht: Nämlich diese Welt segensreich zu gestalten, selbst zum Segen zu werden für ihre Kinder, für die Schöpfung Gottes – sie in seinem Sinne zu gestalten und bewahren.

Mein Mann und ich, haben diesen leiblichen Kindersegen nie erfahren dürfen. Doch wir sind sicher: Gott will und kann auch unser Leben segnen. Im Vertrauen auf Jesus Christus gehen wir mit unseren Kindern den Weg ins Leben und beten, dass auch sie ein Segen sein können und mit ihrem Leben zu ihm gehören. Übrigens: Diesem Jungen damals antwortete ich: „Nein, ich bin nicht deine Mama, aber ich kann es kann es noch werden.“

von Renate Henke aus Meißen