Impuls für Samstag, 27. Juli 2024

Losung
Der HERR wird den Armen nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich.
Psalm 9, 19

Lehrtext
Jesus spricht: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer.
Lukas 6, 20

Impuls für den Tag

Armut hat verschiedene Gesichter. Sie kann einen Mangel an lebensnotwendigen, materiellen Dingen bedeuten. Auch wenn es die meisten von uns wahrscheinlich nicht wirklich existenziell betrifft. ist dies doch durchaus auch ein Problem in den reichen und modernen Ländern. Es gibt aber auch eine innere Armut, den Mangel an Zuwendung, an Bildung, Menschlichkeit, Wertschätzung und Liebe. Sie ist vielleicht noch schwerwiegender. Hinterlässt sie doch meist innere Wunden, die kaum verheilen. Menschen, die so aufwachsen oder leben begegnen uns oft als schwierige, egozentrische Zeitgenossen mit einem gewissen Streben nach Macht und Anerkennung. Eine dritte Art der Armut ist ganz anders. Sie ist eher eine Art Demut. Nicht im Sinne von Duckmäusern oder unüberlegten hinterher Laufens hinter denen, die gerade meinen das Sagen zu haben. Vielmehr ist es das Wissen, dass unser Leben begrenzt ist. Es ist die Verantwortung und Achtung vor jedem Leben, auch vor denen die vor uns waren und die nach uns kommen werden. Die Bibel nennt es Œgeistliche Armut und meint damit auch das Wissen, dass wir letztendlich in Gottes Händen stehen. Das kann ich ablehnen. Ich kann es auch annehmen als Geschenk für schwierige Zeiten und darüber hinaus.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Freitag, 26. Juli 2024

Losung
Siehe, wenn Gott zerbricht, so hilft kein Bauen; wenn er jemand einschließt, kann niemand aufmachen.
Hiob 12,14

Lehrtext
Jesus sprach zu ihm: Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt. Sogleich schrie der Vater des Kindes: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Markus 9,23-24

Impuls für den Tag

Ohnmächtig bin ich und ausgeliefert, so scheint es. Gott schlägt mir vieles aus den Händen. Meine Freiheit, die ich so sehr erstrebe, macht Er zunichte.
Also besser ganz ohne Gott und völlig selbstbestimmt?
Doch dann komm‘ ich ganz schnell und nun erst recht an meine engen Grenzen.
Kann ich nicht völlig loslassen: Alles Enge, alles Bedrängende, ja eigentlich mich selbst? Ein Wagnis, ganz gewiss… Doch nur dann und nur so könnte ich ja Gottes unbegrenzte Weite spüren, seinen Horizont mir einverleiben und über meinen Leib und sein kümmerliches Bisschen hinaus gelangen: Der Geist nämlich ist ja immer frei! Doch lässt Verzagtheit mich stets gleich „Ja, aber“ sagen und Ängste steigen unaufhaltsam hoch. Dagegen helfe Gott – so schrei‘ ich mit dem Vater – und stärke mein so klägliches Vertrauen.
Wenn nämlich ich mein Selbst Gott vollends überlasse, so ist ja alles, wirklich alles, ganz mit Ihm getan.
Und wo Gott baut und wo Er öffnet, kann niemand je zerstören und verschließen.
Und Welt und Angst sind überwunden….

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Donnerstag, 25. Juli 2024

Losung
Gott sprach: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.
1. Mose 9,13

Lehrtext
Der jetzige Himmel aber und die jetzige Erde sind durch dasselbe Wort bewahrt worden.
2. Petrus 3,7

Impuls für den Tag

Verbunden: Himmel und Erde, Gott und Mensch und Du und ich. Alles bunt und prächtig und leuchtend. Und alles verbunden. Vom Anfang bis zum Ende. Weil Gott seine Schlüsse aus seinem Handeln gezogen hat und es besser ist – für Himmel und Erde, für Gott und Mensch, für Dich und mich, für alle. Davon erzählt der Regenbogen. Jedes Mal, wenn Regen und Sonne ihn in die Welt stellen.
Auf einer Plakataktion der Initiative „Gesicht zeigen“ zur anstehenden Wahl am 1. September las ich kürzlich: „Regenbögen sind so schön, weil kein Nazibraun dabei ist.“ Yifan heißt der Autor dieser Worte. Er hat wohl faktisch recht, dass sich im Regenbogen erstmal kein Braun findet, aber es stimmt auch im übertragenen Sinne mit der Geschichte des Regenbogens überein, die sich letztlich gegen jede Ausgrenzung wendet und stattdessen das große Verbundensein der Welt stark macht. Der Welt, die so schillernd-bunt ist, wie der Regenbogen – auch wenn ihre Probleme ebenso vielfarbig sind. Aber wären die Farben des Regenbogens nicht verbunden, gäbe es ihn nicht. Ob es mit dieser Welt ganz ähnlich sein könnte? Nun, der 2. Petrusbrief findet jedenfalls Bewahrung darin. Eure und Ihre Wahlbriefe auch?

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Mittwoch, 24. Juli 2024

Losung
Der HERR hat mich gesandt, zu trösten alle Trauernden.
Jesaja 61,1.2

Lehrtext
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.
2.Korinther 1,3-4

Impuls für den Tag

„Ja, bist du denn noch ganz bei Trost?“ sagen wir, wenn jemand etwas Verrücktes angestellt hat.
Das Wort Trost kommt in den heutigen Bibelworten 6 mal vor. Das Wort Trost hängt mit dem Wortstamm treu zusammen und bedeutet Festigkeit, auch seelischer Halt, Zuversicht und Ermutigung im Leid.
Welchen unglaublichen Trost dürfen wir als Christen an den Gräbern unserer Lieben verkündigen. Ich habe das gerade erst in diesem Jahr bei einem Familienangehörigen erfahren. Unser Glaube muss sich gerade angesichts des Todes am stärksten beweisen. So merkwürdig das auch klingt, ich begleite als Pfarrer gern Trauernde, um sie mit Gottes Wort zu trösten. Ja, das sind für mich die eindrücklichsten Gottesdienste, wenn wir in der Trauerfeier Abschied nehmen und die Worte des Trostes in der Heiligen Schrift lesen. Meistens beginne ich sogar die Feier mit den Worten: Menschliche Worte können uns jetzt – angesichts des Todes – nicht trösten, aber Gottes Wort. Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis. In diesem Sinne sind wir hoffentlich ganz bei Trost.

Michael Tetzner, Frohburg

Impuls für Dienstag, 23. Juli 2024

Losung
HERR, ich habe Freude an deinen Zeugnissen; sie sind meine Ratgeber.
Psalm 119,24

Lehrtext
Jesus spricht: Denkt ja nicht, ich bin gekommen, um das Gesetz und die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um sie außer Kraft zu setzen, sondern um sie zu erfüllen.
Matthäus 5,17

Impuls für den Tag

Unseren Sommerurlaub verbrachten wir in den Alpen. Es war herrlich, die Zeugnisse Gottes‘ wunderbarer Schöpfung hautnah zu erleben. Die gigantischen Berge, Felsformationen und dazwischen unzählige Alpenblumen, in einer Vielfalt, die wir so nicht ansatzweise erahnt hatten. Und mittendrin wir mit atemberaubenden Ausblicken von ganz oben.
Aber ich glaube in unseren Texten geht es heute um mehr: Zeugnisse – Ratgeber – Gesetz – Propheten…
Es geht darum, wie wichtig die Gebote und Richtlinien Gottes für unser Leben sind. Der Psalmist beschreibt sie als „Freude“ und „Ratgeber“. Er erlebt, dass er in den biblischen Lehren nicht nur Weisheit und Führung findet, sondern auch eine tiefgehende Freude. Und so sollen diese Ratschläge nicht einfach nur Regeln sein, sondern sollten uns DIE Quelle des Lebens, die uns stärkt und uns Halt gibt, sein. Gottes Wort ist der Ratgeber, die allumfassende Bedienungsanleitung, ein Leben zu Seiner Ehre und persönlicher Erfüllung zu führen. Gottes Wort ist für jeden Bereich unseres Lebens Zeugnis und Ratgeber und gilt für alle Zeit und an jedem Ort, nicht nur im wunderschönen Alpen- urlaub, sondern auch hier mitten im Alltag. Amen.

Thomas Meyer, Roßwein

Impuls für Montag, 22. Juli 2024

Losung
Wenn sie auch wider dich streiten, werden sie dir dennoch nichts anhaben können; denn ich bin bei dir, spricht der HERR, dass ich dich errette.
Jeremia 1,19

Lehrtext
Jesus betet für seine Jünger: Ich bitte für sie. Nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, die du mir gegeben hast, denn sie sind dein.
Johannes 17,9

Impuls für den Tag

Ich fühlte mich bei der Losung heute spontan an die Geschichten von Asterix und Obelix erinnert. Obelix, der Gallier, fiel als Kind in den Zaubertrank des Druiden und wurde dadurch unbesiegbar. Ein immerwährender Schutz umgab ihn, und so konnte er im Kampf gegen die Römer nicht besiegt werden.

Wie ist das aber in Wahrheit mit dem Schutz Gottes für sein Volk Israel? So einfach doch wohl nicht, auch wenn es hier entschlossen klingt. Immer wieder geriet das Volk an den Rand seiner Zerstörung. Und doch gilt am Ende das Versprechen: Niemand wird dich besiegen können.

Jünger Jesu können aus dieser Gewissheit auch leben. In der Nachfolge Jesu wird mich am Ende meine Schuld nicht besiegen. Auch der Tod wird am Ende keine Macht über mich haben. Aber eben: Am Ende. Um darauf zu vertrauen, braucht es die Geduld des Glaubens. Nicht automatisch wird alles gut in meinem Leben, aber am Ende, wann auch immer Gott es schenken wird.

Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Sonntag, 21. Juli 2024

Losung
Siehe auf den Bergen die Füße eines guten Boten, der da Frieden verkündigt!
Nahum 2,1

Lehrtext
Christus kam und verkündete Frieden: Frieden für euch in der Ferne und Frieden für die in der Nähe.
Epheser 2,17

Impuls für den Tag
Ich stelle mir vor, wie du die Losung liest, zufrieden lächelst und ein kurzes Dankgebet sprichst. Wie schön und warm sind die Friedensverkündigungen Jesu.
Ich stelle mir vor, wie du das Losungsheft beiseite legst und gegen die Tageszeitung tauschst. Aufstände, Gazastreifen und ein irgendwie gar nicht mehr so kalter Krieg.
Die Realität erstickt die Worte Jesu. Oder?

Die Bibel erwähnt das Wort „Frieden“ je nach Übersetzung rund 400 mal. Nicht immer ist der gleiche Frieden gemeint. Der irdische Frieden, nach dem wir uns so sehnen, ist nur ein Teil des großen Ganzen. Darüber hinaus gibt es Frieden von Gott, Frieden mit Gott, inneren Frieden und verheißungsvollen zukünftigen Frieden.

Ich stelle mir vor, dass du die Welt nicht verändern kannst. Und ziemlich sicher ist das auch so. Aber Frieden fängt in dir an. In deinem Herzen und in deiner Beziehung zu Gott.
Ich stelle mir vor, dass es keine Tageszeitungen mehr bräuchte, wenn wir alle ein bisschen mehr von dieser heutigen Losung in uns trägen.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Samstag, 20. Juli 2024

Losung
Du musst innewerden und erfahren, was es für Jammer und Herzeleid bringt, den Herrn, deinen Gott, zu verlassen und mich nicht zu fürchten.
Jeremia 2,19

Lehrtext
Als der jüngere Sohn alles verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben und ging hin und hängte sich an einen Bürger des Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten.
Lukas 15, 14-15

Impuls für den Tag
Jeder von uns kennt das: Wenn es uns gut geht, dann fällt es uns ganz leicht, Gott zu danken. Und doch erlebt jeder von uns auch Situationen und Zeiten im Leben, wo es schwer fällt an einen barmherzigen, liebevollen und fürsorgenden Gott zu glauben. Ich denke besonders an Menschen mit schweren Krankheiten, Einsame und Trauernde.
In unserem Lehrtext wird von einem Menschen – dem jüngeren Sohn, der mittellos ist – berichtet. Warum auch immer – selbst schuld oder nicht – er steht hilflos und alleine da.
Jetzt ist die Frage ganz nah: Wo ist denn Gott und warum gerade ich?! Gut, wenn wir spätestens jetzt innehalten und uns besinnen können. Dazu ermutigt uns die heutige Losung.
Vielleicht können wir auch beten und dann finden wir zu einem „Dennoch“: Dennoch halte ich fest an dir – denn Gott ist nie weiter weg als ein Atemzug.

Claudia Tetzner, Frohburg

Impuls für Freitag, 19. Juli 2024

Losung
Siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken wird.
Jesaja 65,17

Lehrtext
Der Seher Johannes schreibt: Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen.
Offenbarung 21,1

Impuls für den Tag
Welch große Hoffnung hatte der Prophet Jesaja und später dann der Seher Johannes!
Von einem neuen Himmel und einer neuen Erde zu träumen! Was sie beide verkündet haben, sprengt unser menschliches Vorstellungsvermögen. Entweder waren sie irre oder sie haben wirklich an einen solch großen Gott geglaubt, der Neues schaffen kann! Immer wieder entdecke ich Aussagen in der Bibel, die alle Vorstellungen sprengen und weit über das Sichtbare und Kalkulierbare hinausgehen. Ob wir uns an solche Aussagen gewöhnt haben oder sie gar versuchen auf unser Vorstellungsniveau herunterzubrechen? Die Frage, die sich uns stellt lautet in diesem Zusammenhang: Passe ich die Aussagen der Bibel meinem begrenzten Horizont an oder bin ich bereit meinen eingeschränkten Horizont durch Gottes Möglichkeiten sprengen zu lassen und seinem Wort zu glauben? Wenn wir klug sind, rechnen wir mit Gottes Möglichkeiten und seinen Zusagen. Wir sollten aus der Deutschen Geschichte lernen: Fast niemand hätte es vor genau 35 Jahren für möglich gehalten, dass wenige Monate später die Mauer fällt. Das wäre im Sommer 1989 noch als Hirngespinst zur Seite gewischt worden. Und doch fiel die Mauer!

Renate Henke; Meißen

Impuls für Donnerstag, 18. Juli 2024

Losung
Der HERR spricht: Er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen.
Psalm 91,14

Lehrtext
Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch
1. Petrus 5,7

Impuls für den Tag
Das Märchen vom Rumpelstilzchen ist vielen bekannt. Die Königin hatte in ihrer Not Hilfe von jemanden angenommen, von dem sie nichts wusste, noch nicht mal seinen Namen. Der Unbekannte fordert nach getaner Arbeit nun seinen Lohn. Rumpelstilzchen tanzt um das Feuer und freut sich „Heute back ich, morgen brau ich,
übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;
ach, wie gut, dass niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß!“
Doch das Märchen ist hier nicht zu Ende, der Name wird gesagt und vor Wut zerspringt der kleine Giftzwerg. Soweit das Märchen.
Von wem erwarten wir Hilfe und Schutz? Von jemanden, den wir kennen, den wir mit Namen anrufen können, der sich nicht verstellt und erwartet, dass wir seinen Namen nicht kennen.
Wie gut, dass wir Gott mit Vater, Herr oder auch mit Hey Gott ansprechen können. Wie gut, dass unser Gott in seiner Allmächtigkeit, ein Ohr für uns hat. Das Beste ist jedoch, dass er von uns nichts verlangt als ihm zu vertrauen. Er wird’s wohl machen – sprich er macht es gut. Vielleicht nicht sofort, wie wir uns es wünschen, sondern nach seinem Willen. Amen

Martin Creutz, Döbeln