Impuls für Samstag, 30. April 2022

Losung
Der Herr sprach zu Mose: Du hast Gnade vor meinen Augen gefunden und ich kenne dich mit Namen.
2. Mose 33,17

Lehrtext
Jesus spricht: Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.
Joh 10,14

Impuls für den Tag

Am Ufer der Leine stand eine Mutterschafherde mit vielen Lämmern. Ein Zaun grenzte ihre Weidefläche ein und sie von den vorbeilaufenden Menschen und Hunden ab. Ein kleines Schild am Zaun erregte meine Aufmerksamkeit: ŒTelefonnummer Hirte. Während die Schafe fraßen und die Lämmer fröhlich in der Sonne spielten, dachte ich: Aha! Im Notfall rufen die Schafe beim ihrem Hirten an. Im Ernst, wozu hängt der Hirte die Nummer an den Zaun? Erwartet er, dass Vorbeikommende sehen, wenn bei den Schafen etwas nicht stimmt und ihn dann informieren? Jesus beschreibt seine Beziehung zu uns auch mit Hilfe des Bildes vom Hirten und seinen Schafen. Aber den großen Unterschied macht das Wort Œkennen aus. Es beschreibt eine Beziehung zwischen Jesus und den Menschen, die so eng, wie die Beziehung Jesu zu seinem Vater ist. Sie sind nicht nur miteinander bekannt oder wissen voneinander. Sie haben eine innere Verbundenheit, die sich aus der Beziehung zwischen Vater und Sohn bildet. Genauso gestaltet Jesus die Verbindung zu uns, zu jedem einzelnen. Und möchte, dass wir ihn so kennenlernen. Als den guten Hirten.

Pfarrerin Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls für Freitag, 29. April 2022

Losung
Keiner ersinne Arges in seinem Herzen gegen seinen Nächsten, und liebt nicht falsche Eide; denn das alles hasse ich, spricht der HERR.
Sacharja 8,17

Lehrtext
Seid untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.
Epheser 4,32

Impuls für den Tag

Freiheit – wo man sie nicht erwartet! Bei unserer Arbeit in Paraguays Gefängnissen ha- be ich immer wieder Menschen getroffen, die wirklich frei sind; auch hinter Gittern, Stachel- draht und Stahltüren. Dort, wo Männer und Frauen Jesus Christus begegnen, zerbrechen Ketten. Sie erleben echte Befreiung von Hass und Bitterkeit, von Angst und Schuld. Zur gleichen Zeit begegne ich Menschen, die zwar nie ein Gefängnis von innen gesehen haben, aber doch gefangen sind. Sie leben „in Frei- heit“ und sind doch nicht frei. Sie sind Gefangene ihrer Verbitterung. Gefangen in Groll und schmerzhaften Erinnerungen.
Jesus ruft uns auf, zu vergeben. Ohne Wenn und Aber. Ohne Bedingungen zu stellen. Wir sollen denen vergeben, die uns verletzt und unser Vertrauen missbraucht haben. Den ersten Schritt gehen, das Schweigen brechen, die Hand reichen. Das ist nicht populär. Das ist alles andere als einfach. Aber es ist dein und mein Auftrag. Und wer vergibt, entdeckt: Ver- gebung befreit, nimmt die Angst von der Seele, schenkt Hoffnung und Zukunft. Oder wie es der Buchautor Luis Smedes formulierte: „Vergebung heißt: einen Gefangenen frei- geben – und festzustellen, daß der Gefangene man selbst war.“

Reinhard Pilz

Impuls für Donnerstag, 28. April 2022

Losung
Der HERR wird zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln.
Jesaja 2,4

Lehrtext
Gott hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkündigt durch Jesus Christus, welcher ist Herr über alles.
Apostelgeschichte 10,36

Impuls für den Tag

Es ist leicht gefordert: „Schwerter zu Pflugscharen“ und „Nie wieder Krieg!“ in Friedenszeiten.
Doch wenn der Aggressor das Land überfällt und buchstäblich eine Mordslust hat zu töten und zu schänden, dann sieht es doch ein wenig anders aus.
Dann von den Überfallenen und Geschändeten zu verlangen die Waffen niederzulegen und Frieden zu stiften, ist ein Hohn!
Es ist überheblich und arrogant.
Zumal solche Forderungen meist aus sicherer Distanz und meist in einer komfortablen und unbedrohten Situation ausgesprochen werden.

Ganz anders verhält es sich mit Jesus.
Er ist unser wahrer Friedefürst, der wirkliche Friedenstifter.
Für diesen Frieden hat er nicht nur gekämpft, nein er hat ihn sich etwas kosten lassen.
Um genauer zu sein: dieser Frieden hat ihn ALLES gekostet, sein Leben.
Sein Tod am Kreuz bringt uns den Frieden.
In ihm und durch ihn haben wir Frieden. Und ich freue mich auf den Tag, am dem er alle Kriegstreiber zurechtweisen wird und sie zum Frieden zwingen.
Er darf das, er kann das. Halleluja.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Mittwoch, 27. April 2022

Losung
Haltet dem HERRN, eurem Gott, die Treue, so wie ihr es bisher getan habt.
Josua 23,8

Lehrtext
Aus eigener Kraft sind wir dieser Aufgabe nicht gewachsen; es gibt nichts, was wir uns als Verdienst anrechnen könnten. Nein, unsere Befähigung verdanken wir Gott.
2. Korinther 3,5 (NGÜ)

Impuls für den Tag

Erinnern Sie sich noch an den Werbespot der Sparkasse aus den 90er Jahren „Mein Haus, mein Auto, mein Boot…“? Hier übertrumpfen sich zwei Männer gegenseitig mit dem, was sie sich in ihrem Leben schon alles leisten konnten. In ähnlicher Form erleben wir solche Prahlereien in der Schulklasse oder im Kollegenkreis, zum Beispiel wenn es um Urlaubsziele oder -erlebnisse geht.
Abgesehen davon, dass solche Gespräche auf Menschen, bei denen es finanziell eher knapp zugeht, sehr erniedrigend wirken, vergessen die „Protzer“, dass im Grunde genommen nichts davon eigener Verdienst ist. Doch wenn ich mich frage, wer ich bin und was mein Leben ausmacht, gerate auch ich schnell ins Aufzählen: Meine Kenntnisse, meine Fähigkeiten, meine Aufgaben… Paulus holt mich hier auf den Boden der Tatsachen zurück. Er, der allen Grund gehabt hätte mit seinem Wissen, seinem Arbeitspensum, seiner Opferbereitschaft anzugeben, bekennt in großer Demut, dass alles – auch seine Fähigkeiten – ein Geschenk Gottes ist. Ich will mir vor Augen halten: Gott stattet mich aus mit Gaben, aber nicht damit ich andere beeindrucke, sondern damit ich mit diesen Gaben IHM diene in der Gemeinde und in meinem Umfeld.

Almut Bieber, Striegistal

Impuls für Dienstag, 26. April 2022

Losung
Wo ist jemand, der da lebt und den Tod nicht sähe, der seine Seele errette aus des Todes Hand?
Psalm 89,49

Lehrtext
Der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.
Römer 6,23

Impuls für den Tag

Meine Großmutter war 102 Jahre alt als sie verstarb. Das ist wirklich ein hohes und gesegnetes Alter. Als sie geboren wurde, war der Erste Weltkrieg noch nicht zu erahnen und Deutschland wurde noch von einem Kaiser regiert. Ich habe gute Erinnerungen an sie. Wir besuchten sie gern und freuten uns, wenn sie bei uns war. Besonders spannend fand ich es, wenn sie uns „von früher“ etwas erzählte. Ich kenne von ihr Geschichten über das Kohle-Klauen nach dem Zweiten Weltkrieg, Geschichten über die Bewahrung vor der Plünderung durch russische Soldaten oder Geschichten über Brote, die zur Zeit der Inflation in den zwanziger Jahren Körbe voller Geld kosteten. Diese Erinnerungen sind für mich lebendig, weil ich sie mit einer Person verbinde, die ich kannte und mochte. Für unseren jüngsten Sohn ist meine Großmutter keine lebendige Erinnerung mehr, weil er sie nicht mehr so kennenlernte wie ich sie kannte. Am Ende bleibt nur ein Name auf dem Grabstein… Gott sei Dank ist das nicht alles! Die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus. Wer diese Gabe annimmt, für den ist mit dem Tod nicht alles vorbei. Es ist ein Abschied auf Zeit bis zum Wiedersehen bei unserem himmlischen Vater. Amen.

Jörg Matthies, Pfarrer der Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Montag, 25. April 2022

Losung
Es freue sich der Himmel, und die Erde sei fröhlich, und man sage unter den Völkern, dass der HERR regiert! (1.Chronik 16,31)

Lehrtext
Jesus Christus spricht: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Völker zu Jüngern: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe.
(Matthäus 28,18-20)

Impuls für den Tag

Der Taufstein in Niederstriegis ist fast 450 Jahre alt. Selbst als eine neue Kirche dort entstand, zog der alte Taufstein in den Kirchenneubau mit um. So steht er dort seit Jahrhunderten mitten im Altarraum. Ich frage mich manchmal, wie viele Kinder hier schon getauft wurden. Tausende werden es sicherlich gewesen sein. In den letzten beiden Jahren gab es hier coronabedingt weniger Taufen. Deshalb laden wir auch im September zu einem Tauf-Sonntag nach Niederstriegis ein … in der Hoffnung, dass sich viele an diesem Tag taufen lassen.
So ist das ein wichtiges Anliegen geblieben, was Jesus damals seinen Jüngern zum Abschied sagte: Geht zu den Menschen, erzählt ihnen vom Glauben und tauft sie im Namen des Dreieinigen Gottes. Das taten die Jünger damals. Und viele Menschen kamen auf diesem Weg zum christlichen Glauben. Bis heute ist dieser Weg nicht abgerissen. Auch wenn weniger Menschen darauf unterwegs sind als in vergangenen Zeiten. Gottes Geist gibt uns nach wie vor den nötigen Schwung dafür, um Menschen für diesen Glaubensweg zu begeistern. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Sonntag, 24. April 2022

Losung
Ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in Gott, meinem Heil.                    Habakuk 3, 18

 

Lehrtext
Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.                              Lukas 10,20

Impuls für den Tag

Kinder haben es gut. Sie können sich freuen, lachen und springen, auch wenn der Himmel grau ist. Sie sind tieftraurig wenn sie etwas ärgert oder bedrückt. Weinen wenn sie sich wehgetan haben und im nächsten Moment strahlen sie wieder über das ganze Gesicht. Ich beneide sie manchmal darum. Es ist ein Phänomen. Ich kann tagelang meine Sorgen wälzen und merke wie mir das Lachen dabei immer schwerer fällt. Vielleicht liegt es daran, dass Kinder eine Gabe besitzen, die wir Erwachsenen verlernt haben. Sie leben im ŒJetzt und ŒHier. Vergangenes ist vergangen und Zukünftiges ist noch nicht dran. Sie sind ganz bei dem was jetzt, in diesem Augenblick vor ihnen liegt. Dabei können sie sich über Kleinigkeiten freuen und staunen. Vielleicht gäbe es in der Welt viel mehr Fröhlichkeit, Zufriedenheit und Menschlichkeit wenn wir uns diese Lebenskunst aus Kindertagen bewahrten. Wahrscheinlich würden wir so die glücklichen Momente unseres Lebens wieder intensiver wahrnehmen und manche Sorge ihre Kraft verlieren. Ich freue mich heute jedenfalls, dass ich an Gott glauben darf der mich kennt und dem ich auch diesen Tag wieder anvertrauen kann. Und worüber freuen sie sich heute?

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Samstag, 23. April 2022

Losung
Du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt.
Jesaja 58,11

Lehrtext
Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.
Johannes 4,14

Impuls für den Tag

Wie ich hier an meinem Schreibtisch sitze, überlege ich, was der Prophet Jesaja gesagt hätte, wenn er in meiner Zeit und in meinen Breiten leben würde… Klar, Wasser ist wichtig, dieser Baustein des Lebens. Ich bestehe zu rund 65% aus Wasser. Dennoch gibt es hier viel Wasser. Auch wenn die letzten Jahre dürrer waren als andere und wohl noch schlechtere kommen. Aber der Wert eines Gutes wird mir leider oft erst bewusst, wenn es einen Mangel gibt.
Ich sitze also in Bockendorf und darf den Luxus erleben, genug Wasser zu haben.
Jesaja, was sagst du dazu? Nun, vielleicht wüsste Jesaja, würde er heute leben, dass in den ländlichen Regionen und Dörfern manches andere Mangelware ist: Nahverkehrsanbindungen, Gasthöfe, Einkaufsmöglichkeiten und mehr. Und Jesaja könnte sagen: „Wenn du glauben kannst und Gott vertraust, wirst du sein wie ein Supermarkt auf dem Land. Du wirst genug zum Leben haben, für alle, die zu dir kommen und für dich selbst, weil dein Warenlieferant immer liefert und sein Preis immer gleich bleibt – egal wie hoch das Inflationsniveau ist, die Waren sind kostenlos, aber niemals umsonst.“ Und Johannes würde vielleicht anfügen: „Seit Ostern halten sie auch noch ewig.“

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Freitag, 22. April 2022

Losung
Mach dich auf und handle! Und der HERR möge mit dir sein.
1.Chronik 22,16

Lehrtext
Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.
Apostelgeschichte 4,33

Impuls für den Tag

ŒEinfach mal machen! – So höre ich uns heute noch bestimmend sagen, als wir voriges Jahr im Gemeindeaufbaukreis zur ŒFamilienkirche zusammensaßen und überlegten, ob dieses neue Format für unsere Roßweiner Kirchgemeinde geeignet ist oder eben nicht. So vieles stand auch auf der ŒSpricht-dagegen-Seite: Finden sich immer genügend Mitmacher? Ist das nicht zu viel Aufwand? Haben wir entsprechende Materialien für die Anspiele? Will man das überhaupt?
Vielleicht hatte damals jemand auch unseren heutigen Vers im Ohr: ŒMach dich auf und handle! Und der HERR möge mit dir sein.
Ja, wir haben uns aufgemacht und seit Oktober feiern wir einmal im Monat ŒFamilienkirche. Das Konzept ging auf – und vor allem: der lebendige HERR ist mit uns. Es ist eine Freude zu sehen, wie viele, auch der Gemeinde eher Fernstehende, sich zur Familienkirche einladen lassen. Kinder mit ihren Eltern und Großeltern, alle Altersgruppen kommen regelmäßig und finden dieses neue Konzept spitze.
ŒEinfach mal machen! – jeder von uns, kann es. Und dazu wünsche ich uns allen Kraft, Mut, Freude und dann die daraus erwachsende Gnade und den Segen unseres HERRN. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Donnerstag, 21. April 2022

Losung
Hasst das Böse und liebt das Gute, richtet das Recht auf im Tor, vielleicht wird der HERR, der Gott Zebaoth, gnädig sein.
Amos 5,15

Lehrtext

Lebt als Kinder des Lichts. Das Licht bringt nichts als Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor.
Epheser 5,8-9

Impuls für den Tag

Vor einem Gerichtsgebäude findet sich oft ein Bild von einer Frau mit verbundenen Augen. Sie symbolisiert die antike Göttin der Gerechtigkeit Justitia. Die Gerechtigkeit urteilt ohne zu sehen, sie hört nur auf die Argumente der Parteien. Sie muss Recht und Unrecht, gut und böse unterscheiden, damit die Welt im Lot bleibt … und oft wird sie mit einer Waage dargestellt. Schon im Alten Testament weiß der Prophet Amos: Gott ist nur gnädig, wo Gerechtigkeit und Recht herrscht. Er kennt alles Unrecht mit seinen Lügen und „fake news, mit seinen Gewaltorgien und Unterdrückungsmechanismen. Aber der Prophet weiß: Gott ist am Ende stärker. Recht und Gerechtigkeit lassen sich nicht ewig ausschalten, auch wenn uns Menschen die Zeit des Unrechts endlos lang erscheint. Verlieren wir die Hoffnung dennoch nicht, dass Gott uns gnädig ist und dass er unser Leben und diese Welt am Ende ins rechte Licht rückt, in dessen Lichtstrahl wir Gottes Güte vollkommen spüren werden.

Michael Karwounopoulos/Bad Urach