Impuls für Sonntag, 31. Juli 2022

Losung
Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer.
Psalm 22,12

Lehrtext
Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft.
1. Korinther 10,13

Impuls für den Tag

In schwierigen Momenten ist uns die eigene Not am nächsten. Wir fühlen uns allein, ausgeliefert, weil wir niemanden haben, der uns helfen könnte ƒ außer Gott, doch der ist gefühlt weit weg. Mich beeindruckt, dass der Psalmbeter sich dennoch genau an diesen Gott wendet. Wie Jesus am Kreuz hält er sich mit aller Kraft daran fest, dass dieser Gott nahe sein muss. Schließlich hat er genau das versprochen. Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer. Ist Gott wirklich so fern, wie wir zu fühlen meinen? In einem Gebet kann ich es so formulieren: Gott, ich habe das Gefühl, du seist weit weg. Aber ich weiss, es ist umgekehrt. Eigentlich bin ich weit weg von dir, abgelenkt, beschäftigt, hektisch. Erst wenn es mir nicht mehr gut geht, fällst Du mir wieder ein. und dann werfe ich Dir vor, dass du weg bist. Es ist unfair von mir. Danke, dass Du trotzdem da bist und ein offenes Ohr behältst, dass Du im Gespräch bleibst mit mir. So könnte eine aktuelle Version von Psalm 22,12 klingen. Ich wünsche Ihnen, dass sie erleben können, worum es geht: Die Gewissheit, dass Gott uns so nahe ist, wie es überhaupt nur geht.

Thilo Handschack

Impuls für Samstag, 30. Juli 2022

Losung
Wir wollen dem HERRN, unserm Gott, dienen und seiner Stimme gehorchen.
Josua 24,24

Lehrtext
Jesus sprach zu Pilatus: Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.
Johannes 18,37

Impuls für den Tag

Oh Schreck! Gleich zwei Begriffe, mit denen man sich in unserer Zeit alles andere als beliebt macht: Dienen und Gehorchen. Dienstleistungen selber in Anspruch nehmen … ja, gern! Anweisungen an andere erteilen … kein Problem! Aber selber dienen und gehorchen? Nur ein Beispiel: Der Personalmangel in Berufsgruppen von Kranken- und Altenpflege bis hin zur Gastronomie sprechen Bände. Dabei weiß doch jeder, dass eine Gesellschaft gerade diese beiden Tugenden dringend braucht. Sonst ist sie krank und geht unter.
Die heutige Tageslosung ist keine Anweisung Gottes. Im Gegenteil. Sie ist eine wichtige Erkenntnis, ein festes Bekenntnis. Alle Stämme Israels waren von Josua, ihrem Anführer, zu einer großen Volksversammlung zusammengerufen worden. Josua stand kurz vor seinem Tod und erinnerte das Volk noch einmal an ihre lange Geschichte mit Gott. Und, wie ein Vermächtnis, forderte er sie zur Wahl auf für oder gegen Gott. Beeindruckend bekannte sich nun das ganze Volk Israel zu Gott, ihm dienen und gehorchen zu wollen.
Wohl dem Volk, das nach Gott und seiner Stimme fragt, nach seinen Geboten lebt. Ja, es hat natürlich auch mit Dienen und Gehorchen zu tun. Gott gegenüber genauso wie unseren Mitmenschen. Jeder kann und sollte damit im Kleinen beginnen, im eigenen Umfeld. Auch wenn Dienen und Gehorchen heute nur noch so wenig populär sind.

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Freitag, 29. Juli 2022

Losung
Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag.
Spr 4,18

Lehrtext
Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
1Joh 3,2

Impuls für den Tag
Ob er zu den Gerechten zu zählen ist, mögen andere beurteilen. Dass er ein Genie war und sein Licht noch heute am Himmel der großen Klassiker zu sehen ist, bestreiten nur wenige. Johann Wolfgang von Goethe, Weltbürger, Naturwissenschaftler, Schriftsteller, Jurist, Reisender, war sich seiner Ausstrahlung und seines Ruhmes sehr bewusst. Protestantisch aufgewachsen suchte er Gott vor allem in der Natur und war religiösen Strömungen gegenüber aufgeschlossen. Der große Denker hatte bald ein kosmotheistisches Weltbild. Aber am Ende seines Lebens soll er gerufen haben: „Mehr Licht, mehr Licht!“ War es um ihn oder in ihm dunkel geworden?
Gottes Kinder zeigen etwas von dem Licht, das Gott in sie hinein gelegt hat. Aber das Licht ist der, der von sich gesagt hat: „Ich bin die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe!“ (Joh 12,46) Gott lässt uns das Licht des Lebens erblicken, will das Licht auf unserem Lebensweg sein und wird uns in sein Licht heimrufen. Wir sollten das nicht verwechseln, wir sind vielleicht die eine oder andere Leuchte, aber, was wir sind und können, verdanken wir unserem Herrn.

Pfrn. Diemut Scherzer, Hainichen

Impuls für Donnerstag, 28. Juli 2022

Losung
Die sich halten an das Nichtige, verlassen ihre Gnade.
Jona 2,9

Lehrtext
Die Welt vergeht, mit ihrem Begehren; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
1.Johannes 2,17

Impuls für den Tag

Simon Patinho war ein Genie. Sein Gespür für gute Geschäfte, sein diplomatisches Geschick und seine schier unerschöpfliche Energie waren atemberau- bend. Innerhalb weniger Jahre baute sich der bolivianische Magnat ein Bergwerks-Imperium auf und wurde mit der Förderung von Zinnerz stein- reich. In Cochabamba, am Fuß der bolivianischen Anden, ließ sich Patinho eine märchenhafte Resi- denz bauen, den ŒPalacio de los Portales. Es sollte ein Palast der Superlative werden. Dazu ließ er viele Materialien aus Europa importieren: Das Holz für den Parkettboden, den Kamin, die Möbel und sogar die Tapeten. Er ließ Kunsthandwerker aus Italien kommen und Landschaftsgärtner aus Japan. Nach zehn Jahren Bauzeit wurde der Palast fertiggestellt, jedoch nie bewohnt! Patinho starb überraschend, noch bevor er ihn in Besitz nehmen konnte. Rasant ändern sich die Zeiten. Sterne verlöschen am Firmament. Ruhm verblasst. Glanz vergeht. Haupt- darsteller werden zu Randnotizen der Geschichte. Bleiben wird nur, wer eine wichtige Entscheidung trifft: Wer sein Leben in dem verankert, der ewig ist. Wer immer neu nach Gott fragt, sein Denken und Handeln von Ihm bestimmen lässt, erfährt Leben, das nie vergeht, das ewig ist.

Reinhard Pilz

Impuls für Mittwoch, 27. Juli 2022

Losung
Danket dem Herrn aller Herren, der allein große Wunder tut, denn seine Güte währet ewiglich.
Psalm 136,3.4

Lehrtext
Einer unter den Aussätzigen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm.
Lukas 17,15-16

Impuls für den Tag
Im Psalm 136 finden wir 26 Verse – und 26 mal wiederholen sich hier die Worte: Denn seine Güte währet ewiglich. Jeder Vers endet mit diesen Worten. Unbedingt sollen sich alle Beter diese Worte einprägen und nie vergessen: Gottes Güte und Barmherzigkeit ist nicht nur groß und jeden morgen neu, nein sie ist unendlich. Gott ist und bleibt uns zugewandt. Das haben die Menschen im alten Israel bereits gewusst – das Volk hat Gottes Wunder erlebt. Prägend und nie vergessen bis heute war die Erfahrung der Rettung aus der Sklaverei in Ägypten. Aber auch in der Natur und seiner wunderbaren Schöpfung findet der Beter sprechende Hinweise auf Gottes Güte. Dankbarkeit und Lobpreis sind die angemessenen Antworten auf die Wohltaten Gottes. Viele wunderbare Lieder, alte und neue, bringen dies zum Ausdruck – wir sind eingeladen mit einzustimmen und Gott zu danken und zu loben. Hier ein link zu einem neuen, bekannten Lied: https://youtu.be/4TXFigcT27A oder Sie geben „Komm und lobe den Herrn“ ein – Sie werden es finden.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Dienstag, 26. Juli 2022

Losung
Machet kund unter den Völkern sein Tun, verkündiget, wie sein Name so hoch ist!
Jesaja 12,4

Lehrtext
Johannes schreibt: Ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre.
Offenbarung 14,6-7

Impuls für den Tag

Ich war in Bautzen. Nein, nicht im berüchtigten Gefängnis – Gott sei Dank! – sondern kürzlich als Besucherin zum Sächsischen Landesposaunenfest. Gleichzeitig wurde an diesem Tag der 125. Geburtstag der Sächsischen Posaunenmission gefeiert, und das unüberhörbar mit ca. 1500 Bläsern auf dem Domplatz. Außerdem konnte man tagsüber an vielen Orten und auf einigen der vielen Türme Bautzens Bläserklänge hören. Auf diese Weise wurde an diesem Tag in Bautzen – und seit Jahrzehnten tagtäglich an vielen Orten Sachsens (und nicht nur da!) – Gottes Name mit Blasinstrumenten groß gemacht und gelobt. Unsere Aufgabe als Christen ist es, Gott und sein Erlösungswerk an uns bekannt zu machen, „hinauszuposaunen“, auf welche Weise auch immer. Aber mit Musik geht es natürlich am besten. „Danklied der Erlösten“, so ist der Bibelabschnitt aus Jesaja 12 überschrieben. Und nichts hat unsere Umwelt dringender nötig, als dass jemand den allgegenwärtigen Klageliedern einen Kontrapunkt entgegensetzt, vielleicht so: „Er ist meine Rettung, ich vertraue ihm und habe keine Angst. Der HERR allein gibt mir Kraft. Denke ich an ihn, dann beginne ich zu singen, denn er hat mich gerettet.“ (Jes. 12,2)

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Montag, 25. Juli 2022

Losung
David wusste sich stark durch den HERRN, seinen Gott.
1. Samuel 30,6

Lehrtext
Die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben!
Lukas 17,5

Impuls für den Tag

Wie verhalten sich Menschen, die sich stark durch ihren Gott wissen? Sie leben mutiger. Bedrohungen treten sie entgegen, denn sie wissen sich ja stark durch ihren Gott. Hindernisse räumen sie aus dem Weg, denn sie wissen sich ja stark durch ihren Gott. Sie geben nicht auf, denn sie wissen sich ja stark durch ihren Gott. Ihr Lebensmotto ist Hoffnung statt Angst. Für uns Christen sollte dieser Mut von König David eigentlich selbstverständlich sein. Jesus Christus, der auferstandene Herr, hat uns versprochen, bei uns zu sein an jedem Tag. Und er ist der, dem alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben ist. Warum begegnet mir aber immer wieder Mutlosigkeit und wenig Zuversicht in mir selber und auch bei anderen? Meine Antwort: Wir sehen nur auf unsere eigenen begrenzten Möglichkeiten. Deswegen sollte am Anfang eines jeden Tages das Gebet stehen, was wir heute im Lehrtext lesen: Stärke uns den Glauben! Amen.

Jörg Matthies, Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Sonntag, 24. Juli 2022

Losung
Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben.
(Psalm 46,5-6)

Lehrtext

Siehe, die Wohnung Gottes bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird mit ihnen sein, ihr Gott. (Offenbarung 21,3)

Impuls für den Tag

Mit Farbeimer und Pinsel machten sich über 20 Jugendliche auf den Weg. In der letzten Schulwoche wollten sie gern etwas für ihre Stadt tun. Mehr Farbe sollte in den Alltag kommen. So haben sie den Zaun am Kirchgemeindehaus bunt angestrichen: rote, blaue, gelbe, grüne, orangene, violette Farbe verdrängte allmählich das bisherige Rostbraun. Erstaunte Blicke, was die Jugendlichen da machen, viel Lob von den Erwachsenen für diese Aktion. Wenn ich jetzt den Weg am Zaun entlang laufe, kommt die Freude wie von selbst in mir auf. Was doch so ein bunter Zaun inmitten der Stadt ausmacht!

So stelle ich mir auch die Stadt Gottes vor. „Fein lustig“ eben, mit bunten Zäunen und fröhlichen Menschen. In der Bibel ist diese bunte Welt Zukunftsmusik inmitten einer beschwerlichen Zeit. Doch ich muss nicht darauf warten, bis irgendwann diese Welt ihren Anfang nimmt. Sondern kann schon jetzt Gottes Reich farbenfroh strahlen lassen. Manchmal reicht dafür ein Wort, ein Blick, ein Lächeln oder eben 20 junge Menschen mit einer guten Idee.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Samstag, 23. Juli 2022

Losung
Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. Josua 1, 9

Lehrtext
Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.
2. Korinther 12, 10

Impuls für den Tag

„Mut ist Angst, die gebetet ha“, so hat Corrie ten Boom einmal gesagt. Sie wusste wovon sie sprach. Während der Zeit des NS-Regimes versteckte die niederländische Christin mehrere jüdische Familien in ihrem Haus. Dieser Einsatz brachte sie schließlich gemeinsam mit ihrer Schwester in das KZ Ravensbrück. Anders als ihre Schwester überlebte Corrie diese qualvolle Zeit. Mit einer Bibel, die sie in das Konzentrationslager eingeschmuggelt hatte hielt sie heimlich Bibelstunden und machte so ihren Mitgefangenen Mut nicht aufzugeben. Ihr Gottvertrauen stärkte den Überlebensmut anderer. Sie war eine einfache kleine Frau, unverheiratet, von Beruf Uhrmacherin, nichts Besonderes. Und doch hat sie Großes gewagt und bewirkt, auch als sie sich nach dem Krieg für die Versöhnung zwischen Opfern und Tätern einsetzte. Sie ist ein Beispiel für Menschen, aus deren Schwachheit Gott Großes werden lässt. Ich denke, es gibt sie heute noch. Menschen aus deren Gottvertrauen eine Stärke erwächst, die ihnen und anderen zum Segen wird. Eine Stärke, die auch durch ausweglose Zeiten trägt und die weder Krankheit noch Verfolgung, Leid und Tod klein kriegen. Eine Stärke, die Berge versetzt. Darum will ich IHN heute bitten.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Freitag, 22. Juli 2022

Losung
Gelobt sei der HERR, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, wie er es zugesagt hat.
1. Könige 8,56

Lehrtext
Es ist noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.
Hebräer 4,9

Impuls für den Tag

„Ruhe“ zu finden ist erstrebenswert – und so mangelt es nicht an Ratgebern, wie man Entspannung und Gelassenheit erlangt, Ruheplätze einrichtet und Nischen zum Durchatmen findet: Alles bitter nötig in unserer haltlosen Zeit und in einer Welt, die immer schneller zu funktionieren scheint und in der vieles nur dem Optimieren anheimgefallen ist. Die wahre Ruhe, das, was etwa die Mönchsväter und -mütter die „Herzensruhe“ nannten, findet man so allerdings sicher nicht. Die nämlich (und darauf macht uns der Kontext der Tageslesungen aufmerksam) entspringt einzig der Zuwendung zu Gott. „Euer Herz sei ungeteilt bei dem Herrn“ gibt Salomo seinem Volk mit auf den Weg, und die Hebräer werden aufgefordert: „So lasst uns nun bemüht sein, in diese Ruhe einzugehen…“ Da ist also keine Erholung dann und wann gemeint, sondern eine Lebenshaltung. Nur wenn wir immer in der Verbindung zur Quelle unseres Seins bleiben (wenn wir nicht etwa Gott bloß zuweilen aus den Accessoires unseres Lebens hervorkramen) – nur dann werden wir wirkliche Ruhe und wahren Frieden finden können.
Und was bei uns beginnt, könnte sich doch dann in alle Welt ausbreiten.

Friedemann Neef (Roßwein)