Impuls für Dienstag, 20. September 2022

Losung
Ich habe meinen Geist auf meinen Diener gelegt, das Recht trägt er hinaus zu den Nationen.
Jesaja 42,1

Lehrtext
Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein.
Markus 10,42-43

Impuls für den Tag

Haben Sie im Zuge des Todes der „Queen“ Elisabeth II. und der darauf folgenden Ernennung König Charles III. von England von den Boten gehört?
Als Charles ernannt war, wurden Boten ausgesandt, die die Nachricht im gesamten Königreich und wohl auch dem Commonwealth bekannt machen sollten. Sie wurden in alle Teile des Landes geschickt, um den neuen König amtlich zu verkünden. Mit rotem Wedel auf schwarzem Helm übergibt der Bote die Nachricht an den „High Sheriff“, der sie dann dem Volk verkündet. Es mag aus der Zeit gefallen sein, vielleicht gar verstörend – aus einer Zeit stammend, in der Telefone, Fernsehen und Internet noch nicht geboren waren. Aber sei’s drum. Denn die Bibel kennt solche Zeiten und Traditionen auch gut. Manchmal muss man darum Inhalte an die Gegenwart anpassen, aber es ändert nichts an der Botschaft: Der Geist Gottes wohnt in Menschen, die Boten werden und ausgesandt sind in alle Welt, um weiterzusagen, dass es einen König gibt, dessen Recht allen Nationen und aller Welt gelten soll; dessen Recht kein menschengemachtes ist; und das so manche menschliche Maßstäbe völlig verkehrt. Das mag sogar verstörend sein. Aber angesichts des Lehrtextes, mindestens heilsam.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Montag, 19. September 2022

Losung
Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden.
[Psalm 103,6]

Lehrtext
Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.
[Johannes 12,46]

Impuls für den Tag

ŒDas Hohelied der Barmherzigkeit Gottes, so ist der Psalm 103 überschrieben, aus dem unsere heutige Losung stammt. Es geht um Gnade und Barmherzigkeit. Das Beten dieses Psalms bringt mein Innerstes zur Ruhe. Dankbarkeit, Freude und ein tiefer Friede machen sich breit. Unser Leben wird wieder neu auf Gott ausgerichtet. Probiere es einfach mal aus. Nimm Dir die Zeit dazu. Gott hat immer Zeit für Dich!
ŒDer HERR schafft Gerechtigkeit und Recht allen, lesen wir heute. Das ist doch ermutigend und trostreich.
Aber sehen wir das auch immer so? Können wir das uneingeschränkt mitbeten?
Jeder von uns kennt sicher Situationen aus dem eigenen Leben oder auch bei Verwandten und Freunden, die so gar nicht gerecht für unser Empfinden sind. Wir hören vom Leid verfolgter Christen und und und.
Zu einfach und auch nicht wirklich trostreich ist ein: ŒDas gehört nun mal zum Leben dazuƒ
Unsere Losung soll uns helfen, weiterzugehen und dabei immer DEN im Blick zu haben, der uns versprochen hat, Gerechtigkeit und Recht allen zu schaffen, und der uns liebt: unser lebendiger Gott.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Sonntag, 18. September 2022

Losung
Nach dem Wort des HERRN brachen die Israeliten auf, und nach seinem Wort lagerten sie sich.
4.Mose 9,18

Lehrtext
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.
Kolosser 3,17

Impuls für den Tag

Ich gehöre noch zu denjenigen Menschen, die den Anweisungen des Navigationssystems bei einer Autofahrt nicht immer so recht trauen. Immer wieder überlege ich: Kann es denn sein, dass ich jetzt links abbiegen muss? Sagt mir mein Orientierungssinn nicht, dass ich anders fahren muss als die Stimme es mir vorgibt? Es ist nicht so leicht, fremden Stimmen zu vertrauen, auch wenn viel gespeichertes Wissen hinter so einer Stimme steht, die aus einem Gerät heraus spricht.
Vielleicht war es für das Volk Israel auf dem Zug durch die Wüste oft nicht leicht, Gottes Stimme zu folgen und die himmlische Navigation zu akzeptieren. Oft hat nur Mose diese Stimme gehört. Oft gab es Murren und Klagen angesichts der Führungen Gottes. Und doch haben sie es letztendlich gemacht. Gottes Wort hat ein Volk von der Sklaverei in die Freiheit geführt. Es hat sich aber am Ende der Geschichte gelohnt, Gottes Weisung zu befolgen.
Genau so ist es bis heute geblieben. Gott will uns durch unser Leben führen und leiten. Es wird sich lohnen, auf sein Wort zu hören. Das soll das „Ergebnis“ meines Lebens am Ende sein, dass er mich zu einem guten Ziel führt.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Samstag, 17. September 2022

Losung
Gerechtigkeit und Recht sind Stützen deines Throns. Güte und Treue gehen vor deinem Angesicht her.
Psalm 89,15

Lehrtext
Gott hat euch als seine Heiligen erwählt, denen er seine Liebe schenkt. Darum legt nun die entsprechende „Kleidung“ an: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Freundlichkeit und Geduld.
Kolosser 3,12

Impuls für den Tag

„Das ist gerecht! Das hat derjenige verdient!“
Solche Aussprüche habe ich des Öfteren zu Ohren bekommen, wenn jemand bei einer Sache ertappt und bestraft wurde. Natürlich brauchen wir Gesetze Regeln und moralische Maßstäbe, damit das Zusam- menleben untereinander funktionieren kann. Dazu gehören auch erzieherische Maßnahmen und im schlimmeren Fall strafrechtliche Folgen. Blieben diese Konsequenzen aus, würde man der Mensch- heit keinen guten Dienst erweisen. Ein heilloses Durcheinander wäre garantiert.
Gott liebt die Gerechtigkeit und das Recht. Er ist heilig und verharmlost keine Sünde. Kein Mensch kann vor ihm bestehen. Aber sein Sohn hat für uns die Schuld am Kreuz bezahlt. Dadurch erhalten wir die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Er hat uns um seines Sohnes willen gerecht gemacht. Gott geht es nicht einfach nur um die Durchsetzung des Rechts, sondern er hat den Menschen, der auf seine Vergebung angewiesen ist, im Blick. Gott ist treu und gütig. Er hält uns fest, auch wenn wir ihm Kummer gemacht haben. Er hilft uns wieder auf, wenn wir gefallen sind. Unsere Aufgabe ist es, Gottes Gnade und Vergebung anzunehmen und ihm ähnlicher zu werden.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Freitag, 16. September 2022

Losung
Dann wohnt mein Volk an einem Ort des Friedens,
es lebt in Sicherheit und sorgloser Ruhe.
Jesaja 32,18

Lehrtext
Ihr seid also nicht mehr Fremde und ohne Rechte in Israel.
Ihr seid vielmehr Mitbürger der Heiligen und Mitglieder von Gottes Hausgemeinschaft.
Ihr seid gegründet auf dem Fundament der Apostel und Propheten, dessen Grundstein Christus Jesus ist.
Epheser 2,19-20

Impuls für den Tag

Jede Fußballmannschaft hat seine Fans. Man bejubelt die Tore und Siege und weint und beweint über die Gegentreffer und Niederlagen. Man ist Gast in den Stadien, die Clubs freuen sich, dass man da ist, aber mitentscheiden, was wer wie spielt das kann ich nicht. Obwohl natürlich auf den Rängen immer die „besten“ Trainer stehen…
Unser heutiger Bibeltext macht uns deutlich, dass dies bei Gott und seiner Hausgemeinschaft anders ist. Er will uns nicht nur als Fan am Rande haben, sondern mitten im Geschehen. Er will, dass wenn wir ja gesagt haben, uns in die Hausgemeinschaft einbringen mit unseren anvertrauten Gaben an den Stellen, an die er uns stellt. Und da er uns kennt, weiß er auch, was er uns zumuten kann. Dazu gibt er uns täglich die Kraft, die wir brauchen und das beste daran ist, dass es auch zum Weitergeben reicht.
Danke Herr, dass wir uns in deiner Hausgemeinschaft sicher fühlen dürfen und daraus Kraft schöpfen können.

von Martin Creutz aus Döbeln

Impuls für Donnerstag, 15. September 2022

Losung
Wer unvorsichtig herausfährt mit Worten, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.
Sprüche 12,18

Lehrtext
Lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.
Römer 14,19

Impuls für den Tag

Hast du schon einmal deinen Gegenüber mit Worten verletzt? Oder findest du immer die richtigen Worte in jeglicher Situation. Ich kann dir die Beantwortung nicht abnehmen. Eines weiß ich jedoch – verletzende Worte schmerzen. Sie wehen nach, hemmen einen – erst recht, wenn mein Gegenüber sich im Recht sieht und keine Einsicht zeigen möchte. Mehrfach wird in den Sprüchen und auch sonst in der Bibel über das Problem gesprochen, dass wir Menschen mit unseren Worten haben können. ŒTod und Leben steht in der Zunge Gewalt, so heißt es auch in den Sprüchen und im Neuen Testament schreibt Jakobus davon, dass die Zunge nur ein kleines Körperteil ist und doch großen Schaden anrichten kann. Da hilft es auch nicht, wenn es uns hinterher unangenehm und peinlich ist. Auch wenn wir es bitter bereuen, es lassen sich die Worte nicht zurückholen. Also, weniger reden und die Lippen im Zaum halten, das hieße dann z. B., dass ich die mir Worte über einen anderen Menschen erst einmal genau überlege, bevor ich diese ihm sage. Mir vorher überlege, was meine Worte bei ihm bewirken. Ich finde, weniger reden ist angenehmer und gewinnbringender, als schnell und verletzend gesprochene Worte.

Thilo Handschack

Impuls für Mittwoch, 14. September 2022

Losung
Gott spricht: Als du mich in der Not anriefst, half ich dir heraus.
Psalm 81,8

Lehrtext
Paulus schreibt: Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich.
2. Timotheus 4,17

Impuls für den Tag

Ein tröstender wie simpler Gedanke: In Not gekommen rufe man zu Gott – und umgehend kommt Rettung und Hilfe. Funktioniert das wirklich so?
Leben und Glauben sehen oft anders aus. Erst recht Gottes Plan mit uns. Auch der eifrigste und frömmste Christ ist nicht verschont vor Problemen, Sorgen und Not. Und so geben uns Losung und Lehrtext heute ein paar wertvolle Anstöße zum Nachdenken:
1. Not muss nicht gleich Strafe Gottes sein.
2. Egal wie finster: Gott ist da und hört uns. Auch wenn sein Rettungsplan oft anders aussieht, als wir es gern hätten.
3. Immer wieder sollen wir uns – wie in der Losung – erinnern lassen, wie oft Gott uns schon geholfen hat.
4. Wie Paulus im Lehrtext machen wir nicht selten die Erfahrung, dass Gott die Not nicht wegnimmt, uns aber hindurch begleitet und stärkt.
5. Not, die Gott zulässt, kann zu einer zwar unbequemen aber wichtigen Erfahrung werden, aus der wir reifen und lernen.
6. Halten wir die Augen offen nach anderen Menschen in Not, um mit ihnen und für sie zu beten.
Und dann können wir aus ganzem Herzen einstimmen in eines der schönsten Lieder unseres Gesangbuches (EG 317):
In wieviel Not hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet!

Stefan Gneuß (Hainchen)

Impuls für Dienstag, 13. September 2022

Losung
Der Herr ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil.
Ps 118,14

Lehrtext
Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Röm 15,13

Impuls für den Tag

„Wir leben in einer schlimmen Zeit.“, sagt der Nachbar. Eine Kollegin meint: „Ich kann nicht mehr schlafen.“ Eine Freundin sitzt an am Küchentisch, während ich einen Tee koche und beginnt zu weinen. Die Sorgen um Haus und Hof, Gaspreise und der Angst, dass der Ukrainekrieg auf Deutschland übergreifen könnte, rauben ihr Lebenskraft. Und ich merke: Es fällt auch mir schwer zu singen und über meinen Gott zu jubeln, bis ich den Psalm 118 lese. Nein, auch beim Beter des Psalms steht nicht alles zum Besten, als er mit seinen Sorgen und Ängsten zu Gott geht. Doch vor ihm erkennt er, dass Gott ihm geholfen hat, ihm sogar die Kraft gab, die Feinde abzuwehren. Freude über Gott und Hoffnung auf eine Zukunft ziehen in seinem Herzen ein und werden zu einem Bekenntnis zu Gott. Gott hat nicht nur Macht, er ist der mächtige Herr. Er bringt nicht nur Heil, er ist der Heiland. Er ist das Lied, in dem Freude steckt. Ich denke, in diesen Wochen ist wohl die Zeit mit Gott das Beste, was uns geschehen kann, damit Freude und Frieden und Hoffnung in unser Leben einziehen können.

Pfrn. Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls für Montag, 12. September 2022

Losung
Was wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben, das wollen wir nicht verschweigen ihren Kindern.
Psalm 78,3-4

Lehrtext
Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch.
Matthäus 10,8

Impuls für den Tag

Mallorca, Maui und Mauritius? Nie gehört!
Bali, Bangkok und Bulgarien? Nie dort gewesen! Mit Berichten über coole Urlaubsreisen in ferne Länder konnten meine Großeltern Alfred & Marianne nie dienen. Dafür mit spannenden Augenzeugenberichten aus längst vergangenen Tagen. Wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg extrem harte Zeiten erlebten. Wie sie kämpfen mußten, um ihre Familie zu ernähren. Wie sie auf abgeernteten Weizenfeldern Ähren sammelten und daraus Mehl mahlten. Wie sie auf der Suche nach Brennholz in die Wälder zogen, um Baumwurzeln zu roden. Gott hat sie nie im Stich gelassen.

Diese Berichte, in denen Gottes treue Fürsorge hell aufleuchtet – machen Mut. Bis heute. Die Zeiten haben sich geändert. Gottes Treue bleibt. Er sorgt auch heute für uns. Wird es morgen tun. Und übermorgen. Gott hält uns fest. Auch wenn uns Krisen Angst einjagen und der Boden unter unseren Füßen schwankt. Gott kümmert sich um uns. Auch in angsterfüllten Stunden, an hoffnungslosen Tagen und in chaotischen Zeiten. Lasst uns darüber sprechen! Mit unseren Kindern, mit unseren Enkeln und unseren Freunden.

Reinhard Pilz

Impuls für Sonntag, 11. September 2022

Losung
Saul sprach zu David: Wo ist jemand, der seinen Feind findet und lässt ihn im Guten seinen Weg gehen? Der HERR vergelte dir Gutes für das, was du heute an mir getan hast!
1.Samuel 24,20

Lehrtext
Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.
Römer 12,1

Impuls für den Tag

Saul, der König von Israel, trachtet David nach dem Leben.
Er sucht ihn mit seinem Heer und kommt in die Gegend um das Tote Meer.
Dort gibt es einen Ort mit frischem Wasser, eine Oase: En Gedi.
Und es gibt dort unzählige Höhlen. In einer versteckte sich David mit seinen Leuten vor Saul, weit hinten, um nicht gesehen zu werden.
Saul kam in genau diese Höhle und verrichtete seine Notdurft. Es war DIE
Gelegenheit für David seinen Feind auszuschalten und sich zu rächen. Das fanden auch seine Männer. Doch David hielt sich zurück. Auch seine Leute hielt er zurück. Nein, an einen Gesalbten, einen von Gott Auserwählten und Gesegneten möchte er sich nicht vergreifen.
Er verschonte seinen Feind, der ihm nach dem Leben trachtete.
Viel leichter wäre es gewesen, zuzuschlagen und zu töten. Doch Davids Gewissen ließ es nicht zu.
Oft ist auch uns das Hassen und Vergelten näher und der erste Impuls.
Wer die Bibel liest, weiß, dass Gott uns zum Segnen auffordert und sogar den Feind zu lieben.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen