Impuls für Donnerstag, 1. Juni 23
Losung
Er wird den Tod verschlingen auf ewig.
Jesaja 25,8
Lehrtext
Christus möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten.
Philipper 3,10-11
Impuls für den Tag
Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.
Rainer Maria Rilke drückt in diesem „Schlußstück“ aus seinem „Buch der Bilder“ aus, was wir alle empfinden: Wir sind dem Tod ausgeliefert. Er ist unberechenbar. Wir können ihm nicht davonlaufen, so sehr wir uns auch anstrengen. Wir können freilich unsere verbleibende Zeit mit dem Ab-Leben einer riesigen To do-Liste anfüllen, um sie optimal auszunutzen.
Sehr wahrscheinlich gehen wir aber genau damit am Wesentlichen vorbei.
Denn wir könnten als Christen auch ganz gelassen sein. Wir sollten es ja glaubend wissen: Der Tod ist zwar unausweichlich, aber er ist nicht das Letzte. Er wird verschlungen werden. Doch das neue, das ganze Leben bei Gott gibt es nur durch den Tod hindurch. Ohne Sterben keine Auferstehung!
Dass uns diese Zuversicht schwerfällt, weiß Gott: Auch Jesus wurde ja von Anfechtung geplagt. Wenn wir ihm ganz nachfolgen, gerade in allem Leiden, können wir ihn ganz erkennen lernen und so zur Auferstehung gelangen – jetzt schon „mitten in uns“ und einst in ganzer Wirklichkeit.
Friedemann Neef, Roßwein