Impuls für Sonntag – Silvester; 31. Dezember 2023

Losung
Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. Jesaja 54, 7

Lehrtext

Unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute Hoffnung durch Gnade, der tröste eure Herzen und stärke euch in allem guten Werk und Wort. 2.Thessalonicher 2, 16-17

Impuls für den Tag

Das also war das Jahr 2023. In wenigen Stunden beginnt ein neues Jahr. 365 Tage liegen unwiederbringlich hinter mir. Ich versuche einen Rückblick. Womit waren diese 365 Tage eigentlich gefüllt? Da gab es viel Schönes: unbeschwerte Stunden mit Kindern, Enkeln, Freunden, meine Reise nach Israel, mit unvergesslichen Eindrücken. Es gab aber auch dunkle Zeiten, der Tod meines Vaters zum Beispiel. Zeiten, die mich herausgefordert, überfordert haben, körperlich und emotional. Von den Unsicherheiten und verstörenden Ereignissen außerhalb meines kleinen persönlichen Lebenskreises ganz abgesehen. Manchmal hab ich mir die Frage gestellt: ŒWo bist du jetzt, Gott? Hast du nur mal kurz weggeschaut? Eine eindeutige Antwort habe ich darauf noch nicht bekommen. Aber ich habe erlebt, dass auch dieses Jahr eine bunte Mischung aus Hell und Dunkel, Lachen und Weinen, Leicht und Schwer war. Alles gehört dazu und alles hat seine Zeit. Und ich darf gespannt sein auf das neue Jahr. Nicht mit Angst was wohl diesmal wieder passieren wird, sondern mit der Zusage im Gepäck, dass da Einer ist der sagt: „Ich bin dabei, auch wenn es anders scheint. Und gemeinsam sind wir ein starkes Team.“

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Samstag, 30.12.23

Losung
Josef sprach zur Frau des Potifar, die ihn verführen wollte: Wie könnte ich ein so großes Unrecht begehen und gegen Gott sündigen?
1.Mose 39,9

Lehrtext
Gott hat uns nicht zur Unlauterkeit berufen, sondern zu einem Leben in Heiligung.
1.Thessalonicher 4,7

Impuls für den Tag

Dieser Losungstext bestätigt mein gelegentliches Unbehagen gegen die Herrnhuter Losungen, sofern sie Texte aus dem Zusammenhang reißen und verstümmelt wiedergeben: So ist hier einerseits der Einleitungssatz hinzuerfunden und nicht, wie der Anschein erweckt wird, Bestandteil des Bibeltextes. Zum anderen begründet Josef seine Ablehnung mit dem großen Vertrauen, das ihm sein Herr Potifar entgegen gebracht hat (und das er ganz offensichtlich als Gottes Gnade ansieht) und erst dann mit dem Hinweis darauf, dass die Frau ja dessen Ehe- frau ist – er also nicht gegen das 6. Gebot verstoßen will. Er möchte – so könnte man übertragen – ganz bleiben, heil bleiben, ganz bei Gott bleiben, rein und ehrlich bleiben.

Dazu ruft Paulus auch im heutigen Lehrtext auf: Bleibt rein und ehrlich (denn das bedeutet „lauter“) – vor Gott, aber auch vor euch selbst -, betrügt euch nicht selbst, bleibt un- versehrt, bleibt heil. Denn so hat Gott euch eigent- lich gedacht.

Gerade zum Jahresschluss, dem „klassischen“ Ort für Bilanzen, kann ich doch einmal mein Da-Sein auf einen solchen Prüfstand stellen, damit es im Augenblick, nämlich dem, den ich gerade er-lebe, heil werden kann.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Freitag, 29.12.23

Losung
Wenn du dich bekehrst zu dem HERRN, deinem Gott, wird er deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen.
5. Mose 30,2.3

Lehrtext
Erfüllt ist die Zeit, und nahe gekommen ist das Reich Gottes. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!
Markus 1,15

Impuls für den Tag

Edwin ist ein sehr geschäftiger Mann. Er hat wenig Zeit. Aber ab und an geht er in die Kirche. Hier will er aus dem Getöse der Tage austreten; und eintreten, in eine Stunde für das Herz, so sagt er. Gut anfühlen soll sich das. Darum legt er viel Wert auf Liturgie und eine freundliche Predigt. Politik gehört für ihn nicht dorthin. Die Welt da draußen ist schon voll davon. Bitte nicht auch noch hier!
Es gibt sicher viele wie Edwin. Ich kann das sogar gut verstehen. Ein Mensch kann sich einfach nicht pausenlos dem Gewirr der Welt aussetzen. Schon gar nicht in Zeiten des Internets.

Aber ich frage mich, ob der Kirchgang sich nur gut anfühlen kann. Es ist ja Gott selbst, der mit unangenehmen Wahrheiten ankommt: Umkehr fordert er – die Krippenszene der Heiligen Nacht ist sein Bild dafür. Und wenn uns in 3 Tagen das neue Jahr begrüßt, dann lautet die Jahreslosung: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Kor 16,14) Wer dann darüber reden will, kann nicht nur bei Wohlfühlfloskeln stehen bleiben. Wer umkehrt und dem Evangelium glaubt, wird auch danach handeln müssen. Manchmal schmerzlich. Auch für Edwin. Immerhin, das freundliche Ende der Predigt gibt es trotzdem: Der HERR wird sich deiner erbarmen.

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Donnerstag, 28.12.23

Losung
Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass du Brot aus der Erde hervorbringst.
[Psalm 104,14]

Lehrtext
Sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
[Epheser 5,20]

Impuls für den Tag

Danke, vielen Dank waren wahrscheinlich mit die am häufigsten gesprochenen oder geschriebenen Worte in den vergangenen Tagen. Danke für die tollen Socken, Danke für das schöne Smartphone, Danke für das Bild von Euch, Danke, dass Ihr für mich Zeit hattet, Danke, dass wir uns versöhnt haben und uns wieder liebhaben dürfen.

Unsere Losung und den Lehrtext sollte man im Zusammenhang, hintereinander lesen. Die Texte wollen uns sicher zur Dankbarkeit für das Essen ermuntern. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir jeden Tag genug Lebensmittel haben. Allein das ist Grund genug, Gott zu loben.

Aber der Mensch lebt nicht vom Brot allein – Jesus ist das nahrhafte Brot des Lebens, das unseren Glauben ernähren möchte. Er allein! Er ist Gottes gutes Wort an uns, das wie ein Schlüssel alle anderen Bibelworte im Alten und Neuen Testament aufschließt. Von ihm her und zu ihm hin führen die Worte der Bibel. Ich wünsche uns, dass diese für uns immer wieder zu einem guten, nahrhaften Lebensbrot werden.

Lieber Herr Jesus, ernähre du heute meine Seele. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Mittwoch, 27.12.23

Losung
Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.
Jesaja 44,6

Lehrtext
Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt.
Matthäus 6,9

Impuls für den Tag

Zwei Leute sind es ja immer, die beim Klassenausflug eine besondere Verantwortung tragen. Oft macht die Lehrerin den Anfang und eine zuverlässige Begleitperson den Schluss. Die Führungsperson kennt den Weg, und wer den Schluss macht, muss schauen, dass niemand zurück bleibt.

Durch den Mund des Propheten lässt Gott verkünden, dass er beide Funktionen hat für unser Leben und damals für das Leben seines Volkes. Gott weiß, wo es lang geht für uns. Er zeigt uns den Weg des Lebens wie er Israel den Weg durch die Wüste ins gelobte Land gezeigt hat. Und weil er Gott ist, kennt er auch das Ziel. Er weiß um das Ende dieser Welt und das dieses Ende nicht das Chaos, sondern das Heil ist. Zwischendurch sendet er als Wegmarkierung der Menschheitsgeschichte seinen Sohn Jesus, damit auch niemand unterwegs verloren geht in den Wirren dieser Welt voller Schuld und Versagen der Menschheit. Jesus achtet auf die Seinen.

Darum durften wir Weihnachten feiern. Ich freue mich über mein von Anfang bis Ende behütetes Leben mit Jesus, dem Kind von Bethlehem, dem Mann von Golgatha und dem, der im Grab am Ostermorgen nicht zu finden war.

Dekan Michael Karwounopoulos, Bad Urach

Impuls für Dienstag, 26.12.23 – 2. Weihnachtstag

Losung
Ich, der HERR, bin dein Heiland, und ich, der Mächtige, dein Erlöser.

Lehrtext

2.Timotheus 1,10

Impuls für den Tag

Mary did you know?

Maria, ahnst du, dass das Kind auf deinem Arm kein gewöhnliches ist?
Dass es die Welt verändern wird?
Dass mit dem Tag, an dem du es geboren hast, eine neue Zeitrechnung beginnt?
Maria, ahnst du, dass das Kind, das du so sehr liebst, dich noch tausend mal mehr lieben wird?
Maria, vielleicht ahnst du all das. Gott hat dir schließlich wundersame Zeichen gegeben.
Aber kommen dir nicht auch manchmal Zweifel?
Daran, dass du den Retter dieser Welt in deinen Armen trägst?
Ich könnte dich gut verstehen. Alles an dieser Geschichte wirkt so unwirklich.
Und doch möchte ich ihr vertrauen.
Im Angesicht von Leid und Krieg, innerer wie äußerer Unruhe.
Da möchte ich glauben, dass dein Kind all das besiegt hat. Und dass es für das Leben ist.
Maria, noch schreit dein Kind in deinen Armen. Einestages wird es am Kreuz schreien. Für dich und mich.
Ahnst du das?

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Montag, 25.12.23 – Weihnachtsfest

Losung
Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!
Jesaja 38,14

Lehrtext
Euch ist heute der Heiland geboren.
Lukas 2,11

Impuls für den Tag

Was ist das für eine Losung! Heute, zu Weihnachten! Jeder freut sich schließlich auf das Fest der Feste mit Frieden, Familie, Geschenken, Tannenbaum und gutem Essen. Und wo wirklich Not ist, dann sollte sie wenigstens für ein paar Stunden ausgeblendet werden. Nichts soll das Weihnachtsfest trüben.

Ist das aber wirklich so? Spätestens beim offenen Blick auf viele unserer Mitmenschen und hinein in unsere Welt erkennen wir, dass die Not auch an diesem Feiertag nicht Halt macht. Mitunter sogar sehr, sehr große Not, die pausenlos um Hilfe schreien lässt. Auch die eigenen Sorgen und Probleme lassen sich nicht immer so einfach wegfeiern.

Vor 2000 Jahren war das nicht anders. Hinein in Not, Dunkel und Hilfeschreie der Menschen damals kam aber auf einmal die rettende Nachricht des Engels: Euch ist heute der Heiland geboren! Dieser Heiland ist Gottes Sohn. So wunderbar tritt Gott für uns Menschen ein. Diese Engelsbotschaft gilt heute genauso wie damals. In jeder Not, ob bei uns oder anderen. Losung und Lehrtext von heute … zusammen! – sind die schönste und kürzeste Weihnachtspredigt. Sie zeigen die Hauptsache von Weihnachten!

Stefan Gneuß, Hainichen

Impuls für Sonntag, den 24. Dezember 2023 – Heiliger Abend

Losung
Siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.
Jesaja 60,2

Lehrtext
Da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
Lukas 2,15

Impuls für den Tag

Gespräch mit Ansage: Haben Sie schon besprochen, wohin Sie heute Nachmittag oder Abend gehen werden, um die Geschichte zu hören oder zu sehen, die uns der Herr seit Jesu Geburt kundtut? Nein? Weil Sie sich, da Sie keine Hirten sind, von den Engeln nicht angesprochen fühlen? Weil Sie keinen anderen Menschen haben, der Ihnen dieses ermunternde „Lasst und gehen und sehen…“ zuspricht? Weil Sie befürchten, nur ein altes Märchen zu Gesicht zu bekommen und dass die Welt in Finsternis und die Menschheit im Dunkel zu Grunde gehen werden? Gott sagt: „Das Volk, das im Finstern wandelt sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finster’n Lande, scheint es hell.“ Begnügen Sie sich nicht mit dem kleinen bisschen Licht in ihren Häusern. Gehen Sie raus, aus Ihren Befürchtungen, dass sich Weihnachten nicht lohnt. Denn: „Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr.“ Deshalb ermutige ich Sie: „Mache dich auf, werde licht, denn dein Licht kommt.“ und wünsche gesegnetes Fest.

Diemut Scherzer, Hainichen

Impuls für Samstag, den 23. Dezember 2023

Losung
So spricht der HERR: Ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer.
Hosea 6,6

Lehrtext
So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.
Römer 13,10

Impuls für den Tag

Seniorenresidenz ŒAbendfrieden: Schwester Helga läuft durch die Gänge. Die Tür zum Zimmer von Opa Meier steht offen. Sie sieht, wie er gerade ein Päck- chen auspackt. Es war erst heute angekommen. Von seiner Tochter. Helga tritt durch die offene Tür. Auf dem Tisch türmt sich der Inhalt des Päckchens: eine Schachtel Pralinen, eine Blechdose mit Keksen, drei Paar Socken, Rasierwasser und ein Marzipanbrot. ŒDas sieht ja sehr gut aus, Herr Meier! Toll, dass ihre Kinder Sie nicht vergessen haben! Opa Meier hingegen blickt bedröppelt. Er sieht alles andere als glücklich aus. ŒWas ist denn los? Gehts Ihnen nicht gut? fragt die Schwester besorgt. ŒDoch, doch … mir gehts gut. Aber das Päckchen … wissen Sie … da ist keine Liebe drin!
Eine wahre Geschichte. Mit der Liebe steht und fällt eben alles. Wo keine Liebe Œdrin ist, fehlt das Wesentliche, das Herz, die Seele! Jesus ist nicht an unseren heroischen Meisterleistungen interessiert. Auf unsere Überstunden legt er wenig Wert. Aber darauf, dass wir mit Liebe für ihn im Einsatz sind. Das ist die brennende Frage: Was ist wirklich „drin“
in unserem Dienst? Nur Pflichtbewusstsein? Suche
nach Anerkennung? Oder echte, pulsierende Liebe zu Jesus, unserem Retter?

Reinhard Pilz, Hainichen

Impuls für Freitag, den 22. Dezember 2023

Losung
Werdet ihr der Stimme des HERRN nicht gehorchen, so wird die Hand des HERRN gegen euch sein wie gegen eure Väter.
1.Samuel 12,15

Lehrtext
Wer sich vertieft in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seinem Tun.
Jakobus 1,25

Impuls für den Tag

Samuel war Prophet und der letzte Richter im alten Israel. Er war derjenige, der dem Volk Gottes Willen kund tat. Er war der Übermittler des WIllen Gottes und gleichzeitig brachte er die Anliegen der Menschen vor Gott.
Dann geschah etwas Ungeheuerliches, was Gott nicht gefiel. Das Volk wollte einen König, der über sie regiert. Ihr Argument: Alle Völker haben einen König, jetzt wollen wir auch einen.
Sie ignorierten dabei, dass Gott ihr alleiniger König sein wollte. Gott erlaubte es ihnen schlußendlich doch. So salbte Samuel den ansehnlichen Saul zum König.
Jahre vergingen. Nun Samuel alt. Er nimmt Abschied. Und er erinnert das Volk Israel an seine Geschichte: „Wer nicht aus der Geschichte lernt, der ist verdammt, sie zu wiederholen.“ In diesem Sinne warnt Samuel das Volk Gottes: Ihr habt gesehen, wie es euren Vorfahren erging, als sie Gott verließen. Macht es besser, bleibt Gott treu. Seid nicht nur dem Namen nach Volk Gottes, sondern handelt auch als sein Volk.
Auch uns soll dies Erinnerung und Mahnung sein: Wort und Tat gehören zusammen. Das Wort Gottes hören und danach danach handeln, das ist eine Einheit.

Renate Henke, Meißen