Impuls für Montag, 10. Juni 2024

Losung
Mose und Aaron gingen hinein zum Pharao und sprachen zu ihm: So spricht der Herr: Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene!
2.Mose 10, 3

Lehrtext
Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!
Galater 5, 1

Impuls für den Tag

ŒIch bin ein freier Mensch war mein Slogan als Jugendliche, was bei einigen Erwachsenen auf Widerstand stieß. In der Losung lesen wir, dass der Pharao das Volk Israel frei gehen lassen soll … im Lehrtext ist die Rede davon, dass Jesus uns zur Freiheit befreit hat. So viel Freiheit auf einmal.
Und doch kommt öfters das Gefühl hoch, in Zwängen zu leben – im Beruf, in der Familie, im Verein und sogar auch in der Kirche! Frei sein ƒ.ohne Grenzen zu leben? Ja, es ist ein tolles Gefühl über die Grenzen innerhalb Europas ohne Passkontrolle zu gehen. Es ist gut in dieser Gesellschaft seine Meinung frei äußern zu dürfen. Und Paulus sagt, wir sind frei in Christus. Frei vom Gesetz, reich an Gnade. Gott geht mit dem Volk Israel in die Freiheit, frei und mit ihm. Als Christ lebe ich in dieser Welt, mit ihren Zwängen! Gottes Liebe, die mich umfängt, befreit mich von manchen Zwängen, die nicht mehr so wichtig erscheinen. Diese Liebe gibt mir den Mut sie zu überwinden und seine Liebe weiterzugeben.

Sophie Heinzelmann, Hainichen

Impuls für Sonntag, 9. Juni 2024

Losung
„Sieht Gott nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?“
Hiob 31,4

Lehrtext
„Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott nicht einer von ihnen vergessen.“
Lukas 12,6

Impuls für den Tag
Im ersten Moment als ich die Losung las hatte ich ein eher befremdliches Gefühl. Gerade in der heutigen, transparenten und ungesund überwachten Welt. Da kam sofort der Gedanke „Big Brother is watching you“. Vorallem in der digitalen Welt hinterlassen wir unweigerlich Spuren. Wir sollten uns bewusst sein, welche Abdrücke wir hinterlassen und wie sie unser Leben beeinflussen. Im zweiten und entscheidenden Moment, kam mir der Gedanke über die Achtsamkeit auf. Gott achtet auf uns, er verfolgt uns nicht um uns zu kontrollieren. Ich verstehe es als einen Schutz und ein, in Erinnerung rufen. Denn jeder Schritt hat Auswirkungen auf uns selbst und auch auf unsere Mitmenschen. Achtsames und bewusstes Handeln wirkt sich zu meist positiv auf unsere Umgebung aus. Wir können Gott als Leitbild sehen um Gutes auszusenden, in seinem Sinne. Ich nehme diese Losung als Inspiration für achtsames, verantwortungsbewusstes und mitfühlendes Handeln.

Amen.

Christiane Ranft, Neugepülzig

Impuls für Samstag, 8. Juni 2024

Losung
Mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber der HERR nimmt mich auf.
Psalm 27,10

Lehrtext
Paulus schreibt:
Obwohl meine leibliche Schwäche euch eine Anfechtung war, habt ihr mich nicht verachtet oder vor mir ausgespuckt, sondern mich wie einen Engel Gottes aufgenommen, ja wie Christus Jesus.
Galater 4,14

Impuls für den Tag
2014 war ich 3 Monate pilgern. Vater und Mutter hatten mich da nicht verlassen, aber ich zum ersten Mal sie, ganz allein in die Welt GEHEND. Monatelang, heimatlos, energiegeladen — oder rastlos? Selbstständig — oder einsam…? In Italien war es oft spannend eine Herberge zu finden. Einmal hatte ich ein ganzes Schloss für mich, einmal war ich obdachlos und ohne Unterschlupf nachts im Gewitter. Priester haben mich mal wohlwollend, mal wiederwillig, mal gar nicht aufgenommen. Riesige Klöster, einst für Pilger gegründet, waren „voll“. Andererseits hat mich jemand wie ein Engel Gottes aufgenommen in seine winzige Zweizimmerwohnung, obwohl mein verstaubtes, verschwitztes Äußeres vielleicht eine Anfechtung war. Haben sie mit mir Jesus aufgenommen oder weggeschickt? Ich jedenfalls war und bin bei Gott nie heimatlos und immer geborgen, selbst wenn es nicht so scheint und ich in Blitzen um mein Leben bete — ER ist da! Wir aber sollen auch da sein für andere, und sie aufnehmen. Sicher, die Zuflucht bei uns ist endlich, selbst als Eltern, für unsere Kinder; aber heute sollen wir sein wie Christus Jesus. …Für wen bin oder sollte ich da sein?

Jonathan Seidel, Moosheim

Impuls für Freitag, 7. Juni 2024

Losung
Der HERR spricht: Siehe, ich sende
einen Engel vor dir her, der dich
behüte auf dem Wege und dich
bringe an den Ort, den ich
bestimmt habe.
2. Mose 23,20

Lehrtext
Als die Weisen aber
hinweggezogen waren, siehe da
erschien der Engel des Herrn dem
Josef im Traum und sprach: Steh
auf, nimm das Kindlein und seine
Mutter mit dir und flieh nach
Ägypten und bleib dort, bis ich
dir`s sage; denn Herodes hat vor,
das Kindlein zu suchen, um es
umzubringen.
Matthäus 2,13

Impuls für den Tag
Über Engel gibt es viele Untersuchungen und
Studien. Bei manchen dieser Studien kommt man
ins Schmunzeln und lächelt darüber wie naiv
manche Leute sind. Dabei geht es überhaupt nicht
darum, wie Engel – Eindeutschung des lateinischen
Wortes – angelus – Bote aussehen, ob sie Flügel
haben oder nicht, sondern es geht ganz einfach um
die Frage, ob es Boten Gottes in unserem Leben gibt
oder nicht. Meine Überzeugung ist: natürlich gibt es
Boten Gottes in unserem Leben, die aber manchmal
gar nicht wissen, dass sie Boten Gottes sind. Das
sind Menschen, die an unserer Seite stehen und uns
positiv zugewandt sind. Vielleicht sprechen sie eine
Wahrheit aus, oder weisen uns mit einer Bemerkung
einen neuen Weg. Vielleicht sind sie nur anwesend
in einer Situation, wo es uns gerade schlecht geht.
Aber sie sind da. Gott stellt uns diese Boten an die
Seite. Die einzige Voraussetzung, die wir brauchen,
ist, zuzuhören, wahrzunehmen und zu verstehen,
dass Gott uns gut ist.

Gerold Heinke, Marbach

Impuls für Donnerstag, 6. Juni 2024

Losung
So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir.
Jesaja 43, 5

Lehrtext
Es sprach der Herr durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu Schaden.
Apostelgeschichte 18, 9+10

Impuls für den Tag
Unser Jüngster klettert mit großem Eifer das Klettergerüst hoch. Oben erschrickt der kleine Mann von drei Jahren über seinen eigenen Mut. Hält sich ganz fest und ruft laut: ‚Papa!‘. Papa schaut, sieht den Klammergriff und die großen Augen. ‚Papa, Hilfe!‘, ruft der Kleine diesmal aufgeregter, denn er hat seinen Papa entdeckt und weiß ganz genau, er rettet ihn aus dieser misslichen Lage. ‚Warte! Hab keine Angst, ich helfe dir!‘. Die großen Hände halten den Kleinen von hinten. Langsam steigt der die Stufen wieder runter, kurz vor Ende lässt er los und fällt in die Arme seines Papas. Kinderlachen klingt durch den Garten und beide umarmen sich ganz fest. Absolutes Vertrauen in den Papa, er fängt mich auf, auch wenn ich falle.
In unserem Losungstext hören wir Gottes Zusage: ‚Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.‘ Manchmal sehne ich mich danach, mich in Gottes Arme fallen zu lassen, wie ein Kind in die seines Vaters. Denn es gibt Situationen, in denen ich mich fürchte. Wenn ich Nachrichten höre zum Beispiel oder ich nicht weiß wie es weitergeht oder jemand mich tief drinnen verletzt. Dann mich nach hinten fallen und trösten lassen und wissen, ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes liebende Hände.

Sandra Barthel, Raußlitz

Impuls für Mittwoch 5. Juni 2024

Losung
Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich an den HERRN, und mein Gebet kam zu dir. (Jona 2,8)

Lehrtext
Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! (Philipper 4,6)

Impuls für den Tag
Ein Gebetswürfel aus Holz liegt auf dem gedeckten Tisch. Eines der Kinder darf würfeln. „Und für mich und für dich ist der Tisch gedeckt, habe Dank, lieber Gott dass es uns gut schmeckt“ singt die ganze Familie darauf los und trommelt dabei auf den Tisch oder klatscht in die Hände. Denn dieses Gebet liegt beim Würfel oben auf.
Was hier wie ein Kinderspiel wirkt, ist eine bewusste Lebenshaltung. Ich danke Gott für die Dinge, die er mir im Leben schenkt. Zu oft wird das als selbstverständlich angesehen – zum Beispiel, dass der Tisch zum Essen reichlich gedeckt ist. Diese kleinen Momente des Dankes und der Bitte vor Gott entlasten mich schließlich. Ich muss mir keine Sorgen machen, denn Gott sorgt für mich. Meine Seele muss nicht verzagen, denn Gott hört meine Bitten.
So will ich mir die Zeit nehmen für meine Gebete – am Morgen, am Abend, in der Not, in Dankbarkeit, vor einer Reise oder am reich gedeckten Tisch. Amen

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Dienstag, 4. Juni 2024

Losung
Der HERR sprach: Mein Angesicht soll vorangehen; ich will dich zur Ruhe leiten.
2. Mose 33, 14

Lehrtext
Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.
Hebräer 4, 9

Impuls für den Tag
Es ist ein guter Ort. Ein Ort zum Runterkommen und ruhig werden. Am schönsten ist es abends, wenn die letzten Hummeln unterwegs sind. Wenn es rundherum still wird. Oder am frühen Morgen, im ersten Sonnenlicht, wenn die Vögel zwitschern und das Dorf langsam erwacht. Hier kann ich prima meinen Gedanken nachhängen. Manchmal setzt sich jemand zu mir und erzählt ein bisschen. Manchmal ist es gut zu zweit hier zu sitzen, manchmal allein. Ich meine die Bank unter der Kastanie auf dem Friedhof. Für mich ist es ein guter Ort. Es gibt noch mehr solche guten Orte. Auch Kirchen können solche Orte sein. Manchmal lädt ein freundliches „Herzlich Willkommen – Die Kirche ist offen“ Schild ein.
Manchmal merke ich dann, wie schwer es sein kann, wirklich zur Ruhe zu kommen, wenn das Ohr noch voller Geräusche ist und der Kopf noch voller Gedanken. Manchmal stelle ich mir dann vor wie es wäre, wenn Gott sich zu mir auf die Bank setzt. Ich denke er würde warten, geduldig, bis das Gedankenkarusell anhält, mein Herz zur Ruhe gekommen ist. Und dann würden wir sie genießen die gemeinsame Zeit an einem guten Ort, irgendwo, nur wir zwei. Wunderbar!

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Montag, 3. Juni 2024

Losung
HERR, du bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht.
2.Könige 19,15

Lehrtext
Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.
Römer 10,12

Impuls für den Tag
„ALLE Menschen“ und wieder: „Alle Menschen, alle Menschen, alle Menschen, alle Menschen, alle Menschen, alle Menschen werden Brüder“ – so schreit es uns förmlich der taube Beethoven in seiner eindringlichen Vertonung von Schillers „Ode an die Freude“ am Ende seiner 9. Sinfonie in’s Hirn. Und man möchte es auch heute so manchem in die Ohren schreien, dass alle Menschen von Gott gemeint sind, dass es da eben keinen Unterschied „zwischen Juden und Griechen“, zwischen Deutschen und Auswärtigen, Einheimischen und Zugezogenen, denen „da oben“ und „uns“ gibt: Vor Gott sitzen wir alle im selben Boot. „Brüder! Überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen.“ „Ihr stürzt nieder, Millionen? Ahnest Du den Schöpfer, Welt?“ fragen uns Schiller und Beethoven. Und meinen nicht, dass wir den Allmächtigen dann für unsere kläglichen Ziele instrumentalisieren, etwa, wenn so mancher inhumanen Attitüde das Mäntelchen des Religiösen umgehangen, trotz sonntäglichen Gottesdienst-Bekenntnisses dem Gedankengut ausgrenzender „Alternativ“-Parteien gefolgt wird. Nein, das ist schlicht nicht vereinbar. Gott ist Herr „über alle“ und „reich“ für sie – vorausgesetzt, sie rufen Ihn an; in Demut und Rechtschaffenheit, in Offenheit und Liebe zu allen Menschen.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Sonntag, 2. Juni 2024

Losung
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Ps 23,6

Lehrtext
Sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.
Apg 2,46-47

Impuls für den Tag

„Als ob!“, höre ich jemanden sagen: Gutes und Barmherzigkeit werden mir mein Leben lang folgen. „Als ob!“ Selbst Jesus kniete flehend im Garten Gethsemane und bat um das Vorübergehen des Kelches – aber Gott hatte andere Pläne. Was also meint der bekannte Psalm 23 vom guten Hirten, wenn das Gebet in Aussicht stellt, dass Gutes und Barmherzigkeit dem folgen werden, der mit dem Hirten unterwegs ist? Nur ein frommer Wunsch? Ich glaube nicht. Und ich denke an Besuche, die ich als Pfarrer in der Gemeinde gemacht habe: Immer wieder gehe ich hörend durch große Teile von Biografien. Immer wieder kennen sie Stolpersteine, Brüche und Niederlagen gut. Aber immer wieder entdecken wir gemeinsam, im Erzählen und Nachfragen, auch Bewahrung, Fügung, Geleit, gute Menschen im richtigen Moment und gute Momente mit den richtigen Menschen. Vielleicht meint der Psalm 23 das: Wer im Leben mit dem guten Hirten geht, den wird das Übel im Leben vielleicht nicht verschonen, aber ich kann daneben auch Gutes und Barmherzigkeit entdecken und merke: „Ja, doch, Gutes und Barmherzigkeit sind da; sie folgen mir und ich kann sie im Rückblick erkennen. Gott sei Dank! Denn – in der Tat – ER ist ein guter Hirte.“

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Samstag, 1. Juni 2024

Losung
Ich habe mein Herz vor dem Herrn ausgeschüttet.
1. Samuel 1, 15

Lehrtext
Die Frau trat von hinten an das Fuzßende des Polsters heran, auf dem Jesus lag. Sie weinte so sehr, dass seine Füße von ihren Tränen nass wurden. Mit ihrem Haar trocknete sie ihm die Füße, küsste sie und salbte sie mit ihrem Öl.
Lukas 7,38

Impuls für den Tag

Jemandem sein Herz ausschütten – das kann sehr erleichternd sein. Nicht überlegen müssen, sondern sagen was man auf dem Herzen hat, welche Probleme, Sorgen und Nöte einen zu erdrücken drohen.
Gut wenn man da eine Stelle weiß, wo alles gut aufgehoben ist, wo man nicht überlegen muss, ob und was man sagen darf und kann.
In unserer Losung spricht Hanna, eine ältere Frau, im Tempel zu Gott. Sie klagt ihm ihre Unfruchtbarkeit und die damit verbundenen Demütigungen und Schmähungen der anderen. Sie schüttet Gott ihr Herz aus. Sie weiß bei ihm ist alles gut aufgehoben und sie vertraut damit auch auf die Allmacht Gottes. Sie traut ihm zu, dass Gott hört und helfen kann.
In ihrem Fall erhört Gott Hanna, und sie wird einen Sohn, Samuel, zur Welt bringen und ihn dankend in Gottes Dienste stellen.
Wie ist das bei uns? Haben wir einen Platz, wo wir unser Herz ausschütten können? Suchen wir Trost und ein offenes Ohr in einer vielleicht geöffneten Kirche, in Menschen die uns dort freundlich und offen begegnen und von der Hoffnung auf Hilfe erzählen. Ich wünsche es uns.

Claudia Tetzner, Frohburg