Losung
Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.
Jesaja 57,15

Lehrtext
Die Jünger nötigten Jesus und sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.
Lukas 24,29

Impuls für den Tag

Wo wohnt Gott? Das ist eine der größten Fragen der Menschheit. „Ich war im Himmel und habe keinen Gott gesehen!“, so soll der russische Kosmonaut Juri Gagarin gesagt haben, nachdem er aus dem Weltraum zurückgekehrt war. Martin Buber, ein jüdischer Religionsphilosoph, beantwortete die Frage so: „Gott wohnt, wo man ihn einlässt.“ Durch den Propheten Jesaja gibt Gott uns selbst die Antwort: In unerreichbarer Höhe, in unnahbarer Heiligkeit. Und gleichzeitig wohnt er auch bei den Menschen. Bei denen, die traurig und bedrückt, gedemütigt und zerschlagen sind. Um ihnen neue Hoffnung zu geben, um sie aufzurichten und zu ermutigen. Er lässt sich herab – nicht als flüchtiger Besucher, angewidert vom Elend der Menschen; sondern als Mitbewohner, der selbst Schmerz, Krankheit und Trauer fühlt und mitträgt. Am Karfreitag wurde dieses Geschehen greifbar. Und seitdem wohnt Gott höchstpersönlich auch bei seinen geliebten Geschöpfen – dort wo man ihn einlässt. Öffnest Du ihm die Tür? Wenn Du wie die Jünger schlicht bittest „Bleibe bei mir, wenn es dunkel wird, wenn ich kein Licht am Ende des Tunnels sehe“, dann wird er Dein Herz heilen und Dich wieder aufrichten. Amen

Almut Bieber, Arnsdorf