Impuls vom 24.3.21

„Bist du meine Mama?“, fragte mich der 3-jährige Junge bei unserem ersten Besuch im Kinderheim. Ich war vorbereitet. Die Mitarbeitenden im Jugendamt sagten uns vorher: es gebe da einen 3-jährigen Jungen im Kinderheim; er frage jede fremde Frau, die ins Kinderheim komme, ob sie seine Mutter sei.

Seine Eltern, insbesondere seine Mutter war, um es mit den biblischen Worten der heutigen Losung zu sagen, zwar äußerst fruchtbar und mit vielen Kindern gesegnet, aber sie habe viele Partnerschaften, große persönliche Probleme und könne ihre vielen Kinder nicht erziehen. Ihr und dem Vater sei das Sorgerecht entzogen worden. Diese beiden konnten nicht mit dem (Kinder-)Segen, den Gott ihnen schenkte, umgehen und sahen den damit verbundenen Auftrag nicht: Nämlich diese Welt segensreich zu gestalten, selbst zum Segen zu werden für ihre Kinder, für die Schöpfung Gottes – sie in seinem Sinne zu gestalten und bewahren.

Mein Mann und ich, haben diesen leiblichen Kindersegen nie erfahren dürfen. Doch wir sind sicher: Gott will und kann auch unser Leben segnen. Im Vertrauen auf Jesus Christus gehen wir mit unseren Kindern den Weg ins Leben und beten, dass auch sie ein Segen sein können und mit ihrem Leben zu ihm gehören. Übrigens: Diesem Jungen damals antwortete ich: „Nein, ich bin nicht deine Mama, aber ich kann es kann es noch werden.“

von Renate Henke aus Meißen