Impuls vom 27.4.2021

Losung
Israel, du sollst mein Knecht sein; ich erwähle dich und verwerfe dich nicht.
Jesaja 41, 9

Lehrtext
Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne!
Römer 11, 1

Impuls für den Tag

„Was soll aus dir nur werden?“, der Lehrer schüttelt den Kopf. In der Schule eine Niete. Das Elternhaus problematisch. Bei jedem Blödsinn ist er dabei. Die falschen Freunde hat er sich auch gesucht. Man kann sich mühen, wie man will, der Junge ist unbelehrbar. Eine gestrandete Existenz, ein Problemfall für die Gesellschaft, ein hoffnungsloser Fall in jeder Hinsicht.

Soweit die menschliche Einschätzung. Bei Jesaja und bei Paulus klingt das ganz anders. Sie reden von Gott, der mit seinem Volk, mit seinen Menschen noch etwas vorhat. Der nicht aussortiert oder resigniert aufgibt.

Die Bibel ist voll von Persönlichkeiten, die diese Seite Gottes brauchten: David, der egoistische Mörder, die Ehebrecherin, Zachäus der Betrüger, Petrus der Möchtegern-Held, Paulus selbst, der Christenverfolger. Sie alle haben genug „Dreck am Stecken“. Und doch haben sie alle diese Zusage erlebt: Ich verwerfe dich nicht. Ich habe dich erwählt.

Die hoffnungslosen Fälle der Menschen werden in Gottes Augen zu hoffnungsvollen Fällen. So manche „Niete“ wächst doch noch über sich hinaus. So manches „verlorene Schaf“ hat uns mehr zu sagen als wir denken. Und so mancher weiß vielleicht noch gar nichts davon, dass er oder sie von Gott erwählt sind als SEINE Kinder und als SEINE Mitarbeiter*innen.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls vom 26.04.2021
Losung
Und es wird ein einziger Tag sein – er ist dem HERRN bekannt! –, es wird nicht Tag und Nacht sein, und auch um den Abend wird es licht sein.
Sacharja 14,7

Lehrtext
Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.
1. Johannes 1,5

Impuls für den Tag
Heute vor 35 Jahren war ein schwarzer, finsterer Tag für diese Welt und fast niemand hat es gemerkt: In Tschernobyl ereignete sich ein Reaktorunfall. Erst einige Zeit später wurde es bekannt und zugegeben. Viele Menschen starben an den Folgen dieser Katastrophe, noch viele Jahrhunderte werden die Erde, Wälder und Menschen unter den zerstörerischen Folgen zu leiden haben.
Von einem anderen, hellen, lichten Tag berichtet uns der Prophet Sacharja. Er erzählt von einem Tag, an dem Gott in das Weltgeschehen eingreift, wieder Recht und Ordnung herstellt, Heilung und Leben bringt in unsere Welt.
Im alttestamentlichen Kontext ist vom „Tag des Herrn“ die Rede. Das wird ein Tag des Gerichtes sein für die einen, die Recht und Gerechtigkeit beugen und für diejenigen, die unter Unrecht, Folter, Ausbeutung und Zerstörung leiden, ein Tag der Heilung.
Dieser Tag wird Licht in die Finsternis bringen, Hoffnung zu den Hoffnungslosen, Erlösung für die Geschundenen.
Jesus hat uns die Tür zur Hoffnung geöffnet; durch ihn dürfen wir hindurchblicken, hindurchhoffen und glauben, dass seine Erlösung naht.
Er gibt uns seinen Geist der Wahrheit als Unterpfand in unser Herz:

Jesus, dein Licht,
füll dies Land mit des Vaters Ehre!
Komm heilger Geist setz die Herzen in Brand!
Fließ, Gnadenstrom,
überflute dies Land mit Liebe!
Sende dein Wort,
Herr, Dein Licht strahle auf!

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls vom 25.4.2021

Losung
Losung
Dieser ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist’s, der uns führet.

Lehrtext
Paulus schreibt: Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.
Philipper 1,6

Impuls für den Tag

„Die Unvollendete“, so wird Beethovens 10. Sinfonie auch genannt, weil ihn noch während des Komponierens der Tod ereilte. Unvollendet, halbfertig, fragmentarisch bleibt auch vieles in unserem Leben. Da kommen wir an unsere physischen und psychischen Grenzen, da reicht einfach die Zeit und die Kraft oder auch das Geld nicht, um Begonnenes zu beenden. Manch ein Eigenheim bleibt halbfertig auf der Strecke, weil das Geld alle oder die Ehe kaputt war… Und spätestens an unserem Lebensende müssen wir Angefangenes aus der Hand legen, begonnene Projekte zurück lassen…. In unserem Bibeltext geht es aber nicht um „irdisches Werk“ sondern um Veränderung des Herzens. Paulus schreibt aus dem Gefängnis an die Christen in Philippi. Er hat die dortige Gemeinde gegründet und weiß nicht, ob er sie jemals im Leben wiedersehen wird. Er ist sich dessen bewusst, dass es nicht in seiner Macht liegt, das gute Werk zu vollenden. Aber er ist zuversichtlich, dass Jesus Christus das Begonnene zur Vollendung führen wird.

Diese Zuversicht wünsche ich Dir und mir auch: Dass Jesus die Veränderung unserer Herzen beginnt und bei seiner Wiederkunft vollenden wird. Denn „vollendet“ – das ist nicht nur fertig, sondern eine Steigerung im Sinne von „Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, das ist perfekt, das ist abgeschlossen.“ Amen

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls vom 24.4.2021

Losung
Ich, der HERR, habe dich in Gerechtigkeit berufen und dich bei deiner Hand erfasst. Ich beschütze dich und mache dich zu einem Bund für das Volk und zum Licht für die Völker. Dadurch sollst du den Blinden die Augen öffnen, die Häftlinge aus dem Gefängnis befreien und die in der Dunkelheit Gefangenen ans Licht führen.
Jesaja 42,6.7

Lehrtext
Als Jesus ihn hörte, blieb er stehen und sagte: ŒSagt ihm, er soll herkommen. Da riefen sie den blinden Mann. ŒNur Mut, sagten sie. ŒKomm, er ruft dich!
Markus 10,49

Impuls für den Tag

Zum Mut machen berufen.

Jesus.

Seine Jünger.

Jesaja.

Du und Ich.

Elisabeth Bittmann, Arnsdorf

Impuls vom 23.4.21

Hüte dich und bleibe still; fürchte dich nicht, und dein Herz sei unverzagt.
Jesaja 7,4

Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!
1. Korinther 16,13

741 – 725 v. Chr. regierte Ahas als König in Juda. Damals wollte der König von Aram Juda mit seiner Armee angreifen. Ahas sollte durch einen anderen König ersetzt werden. Für Ahas und seine Familie bedeutete das Gefahr für Leib und Leben. Sie hatten deswegen große Angst, so wird es beim Propheten Jesaja erzählt. In dieser Situation sollte der Prophet Jesaja Ahas und seiner Familie mit einem konkreten Wort Gottes beistehen. Das ist der Hintergrund für die heutige Losung. Gerade werden wir nicht von einem fremden König und seiner Armee bedroht. Aber jeder kennt wohl Situationen, die wirkliche Angst machen. Können wir etwas lernen von Ahas und seiner Situation, wenn wir es mit der Angst zu tun bekommen? Ich denke ja. Und zwar glaube ich, dass Gott ein besonderes Herz für Menschen hat, die Angst haben. Und ich glaube, dass er ihnen auf unterschiedliche Weise beistehen möchte, zum Beispiel durch so ein konkretes Wort wie bei Ahas. Aber Gott hat auch andere Wege. Wichtig ist: Wenn er uns beisteht, dann sollen und dürfen wir seinen Beistand fröhlich empfangen und annehmen. Amen.

Jörg Matthies, Pfarrer der Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls vom 22.4.2021

Losung
Die auf den HERRN sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.
Psalm 34,6

Lehrtext
Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Römer
12,12

Impuls für den Tag

Ein neuer Hauptaltar kam vor 200 Jahren in die Roßweiner Kirche. Zwischen zwei Säulen ein Altargemälde, darüber ein Strahlenkranz. Dort schaut aus einer kleinen Wolke ein goldenes Auge hervor. ŒGott sieht mich kann sich so jede und jeder sagen, der vor dem Altar steht oder im Kirchenschiff Platz nimmt.
Sich gegenseitig in die Augen schauen, ist mehr als sich angucken. Solch ein Blick ist ehrlich, verbindend, berührend. Über das Detail am Roßweiner Altar können ich und andere geteilter Meinung sein. Doch hier wollte der Künstler ein wenig nachhelfen, damit ich mit Gott Blickkontakt aufnehme. Nicht äußerlich, durch ein geschnitztes Auge über dem Altar. Sondern vielmehr innerlich für diesen Moment in der Roßweiner Kirche.
Dieser Blickkontakt zwischen Gott und mir wird auch im Psalm 34 beschrieben. Hier wird versichert: Ich muss nicht beschämt zu Boden schauen. Sondern ich werde vor Freude strahlen, wenn sich unsere Blicke treffen.
Für mich ist es gerade jetzt in diesen Tagen wichtig, dass mir dieser Blickkontakt mit Gott nicht verloren geht. Auch wenn die Wolke an Meinungen und Klagen solche Momente mitunter verschleiern. So gibt es dennoch die kurzen Augenblicke mit Gott. Sie lassen mich hoffen, geduldig sein und beten. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz aus Roßwein

Impuls vom 21.4.2021

Losung
Siehe, ich habe dich geprüft im Glutofen des Elends.
Jesaja 48, 10

Lehrtext
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tage und tanzt; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel.
Lukas 6, 22-23

Impuls für den Tag

Wer in der DDR groß geworden ist und sich zu seinem Glauben bekannte hatte es oft nicht leicht. Da wurde man vor der gesamten Klasse bloßgestellt, wenn man zur Christenlehre ging, von Veranstaltungen ausgeschlossen, ungerecht bewertet bis dahin, dass der Weg zum Abitur oder Studium verwehrt wurde. Aber auch heute, viele Jahre später werden auch in unserem Land Kinder und Erwachsene für ihren Glauben verspottet oder sogar angefeindet. Von Christen in anderen Ländern, die sogar verfolgt werden, ganz zu schweigen. Die Ansage: ŒSelig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen hassenƒ finde ich eine ziemliche Herausforderung. Aber was uns in unserem Leben an Leichtem oder Schwerem widerfährt lässt sich nicht immer beeinflussen.
Umso mehr beeindrucken mich Menschen, die aus einer besonderen inneren Stärke und Fröhlichkeit heraus leben, obwohl sie viel Schweres durchgemacht haben. Oft fallen sie gar nicht auf. Sie reden nicht davon … sie leben es einfach. Es ist ein Segen, diesen Menschen zu begegnen, weil sie mein wundes Herz wärmen und mir Kraft geben weiterzumachen. Weil sie mich spüren lassen, dass die Gewalten dieser Welt an Gott scheitern müssen. Weil sie mich anstecken mit einem Gottvertrauen, das mich singen und tanzen lässt. Schon jetzt.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls vom 20.4.2021

Losung
Gott sprach zu Noah: Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit euren Nachkommen und mit allem lebendigen Getier, dass hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe.
1.Mose 9,9-10.11

Lehrtext
Weicht nicht von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt und das gepredigt ist allen Geschöpfen unter dem Himmel.
Kolosser 1,23

Impuls für den Tag

Es war ein heftiger Streit. Ein richtiges Gewitter, das da nieder ging. Der Auslöser war ein schlechtes Klischee: Rosi fuhr bei Grün nicht sofort los, hinten hupte es und neben ihr wurde Hans laut. Den Rest der Fahrt schwiegen beide. Wieder Zuhause, lässt Rosi Hans wissen, wie ungerecht sie sich behandelt fühlt; Hans erwidert, dass sie übertreibe – „Wie immer!“. Dann geht er weg. Die Schlafzimmertür fliegt hinter Rosi zu, danach schließt sie die Augen und gibt den Tränen freien Lauf. Hans lässt sich lange nicht blicken. Natürlich liegt da mehr in den großen Gefühlen, das sich angestaut hat, als nur der Vorfall im Auto. Es dauert. Rosi erhebt sich vom Bett, geht zur Tür und drückt die Klinke herunter. Sie zieht die Tür vorsichtig auf und bemerkt überrascht: Hans steht an der Schwelle. Seine Augen sind ein bisschen feucht. Beide nehmen sich stumm in die Arme. Danach reden sie. Lange. Und über vieles. Und gehen ein Stück gemeinsam: über die große Wiese hinterm Haus. Als sie sich vor einem Hügel zum Selfie bereitstellen, setzt ein leichter Landregen ein. Hans drückt den Auslöser, dann eilen sie zurück. Drinnen, in der Küche, schauen sie gemeinsam auf das Bild. Im Hintergrund: ein Regenbogen. Und es sieht fast so aus, als würde er genau zwischen den beiden beginnen.
Da hat sich Versöhnung ins Bild gesetzt.
Beinahe biblisch. Vor allem aber: hoffnungsfroh.

Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls vom 19.4.2021

Losung
Der HERR festigt dem die Schritte, dessen Weg ihm gefällt. Kommt er zu Fall, so stürzt er doch nicht, denn der HERR stützt seine Hand.
Psalm 37,23-24

Lehrtext
In dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.
Römer 8,37

Impuls für den Tag

Unsere heutige Losung klingt für mich fast wie eine Belohnung für Œgutes Christsein, eine Belohnung für ein konsequentes Leben in der Nachfolge Christi. Der HERR sagt uns: Wenn du, mein geliebtes Kind, mir nachfolgst, wenn du versuchst meine Gebote zu halten, wenn du dein Leben nach mir ausrichtest, werde ich deine Schritte in deinem Leben festigen. Folglich kann ich dadurch frohen Mutes in großem inneren Frieden durch das Leben ziehen. Ich darf gestärkt sein, denn ich habe ja feste, stabile Lebensstiefel an den Füßen. Auch wenn es mal steinig oder stürmisch zugeht, wenn Anfechtungen mich niederdrücken wollen, habe ich diese Zusage.
Aber natürlich bleiben auch diese Dinge in meinem Leben nicht aus. Da gibt es Nöte und Probleme, Ängste und Sorgen, Zweifel, aber auch immer wieder Versuchungen und Verlockungen, die uns vom rechten Weg – vom lebendigen Glauben – abbringen wollen. Unzählige Stolperfallen gefährden uns auf unserem Weg. Auch wenn es uns zu gut geht, kann das eine Stolperfalle auf unserem Lebensweg sein.
Und hier bekommen wir heute eine ganz liebevolle Zusage: Wenn du einmal stolpern solltest, werde ich dich wieder aufrichten. Ich stütze dich mit meiner starken Hand. Greif zu und nimm mein Angebot an.
HERR, hab Dank dafür! Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls vom 18.04.2021

Losung
Wer bin ich, Herr HERR, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast?
2. Samuel 7, 18

Lehrtext
Paulus schreibt: Gottes Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen.
1.Korinther 15,10

Impuls für den Tag

Eine kleine Geste mit großer Wirkung war vor über 50 Jahren der Kniefall von Warschau des deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt. Ohne Vorankündigung kniete er zum Gedenken der Ermordeten des Warschauer Ghettos nieder und verharrte so einige Zeit. Als Geste der Entschuldigung für begangenes Unrecht im Dritten Reich wurde das wahrgenommen. Aber die demütige Haltung des Kanzlers der Bundesrepublik Deutschland hatte auch Folgen für die Zukunft. Ein neues Kapitel der Versöhnung zwischen den Machtblöcken Europas wurde damals aufgeschlagen.
Wenn Mächtige wissen, dass sie ihr Amt voller Demut führen müssen, dann entsteht Positives. Das Wort der heutigen Losung stammt von einem Mächtigen von vor 3000 Jahren. Er beugt sich allerdings nicht vor der Geschichte und nicht vor Unrecht und Leid. Er beugt sich vor Gott und geht innerlich auf die Knie, weil er weiß: Nur so kann ich gut herrschen und regieren, wenn ich mich einem ewigen Gott unterstelle und von ihm alles empfange.
Gut, wenn wir heute wissen, von wem wir Kraft und Hilfe empfangen können für unsere Aufgaben und Herausforderungen. Der Mensch, der an Gott glaubt, wird gerne vor ihm auf die Knie gehen. Er zeigt damit seinen Respekt vor einer Macht die höher ist als jeder Mächtige auf dieser Erde. Das geschieht vielleicht im Gebet. Und es geschieht im Wissen: Ich selber kann ja ohne seine Hilfe so wenig erreichen. Meine menschlichen Möglichkeiten sind immer begrenzt. Aber mit Gottes Hilfe kann Großes in meinem Leben geschehen. Probieren wir es doch einmal mit dieser Art von demütigem Kniefall.

Dekan Michael Karwounopoulos,Bad Urach/Baden-Württemberg