Impuls vom 26.3.21

Losung
Ich hatte dich gepflanzt als einen edlen Weinstock, ein ganz echtes Gewächs. Wie bist du mir denn geworden zu einem schlechten, wilden Weinstock?
Jeremia 2,21

Lehrtext
Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist, kehr um zu den Werken des Anfangs.
Offenbarung 2,5

Impuls für den Tag

Am Anfang war alles ganz intensiv. Sie fragten nach Gott und knüpften erste Kontakte zu seinem „Bodenpersonal“ . In einem Glaubenskurs lernten sie Jesus kennen, entschieden sich bewusst für eine Leben mit IHM und ließen sich taufen. Sie fanden neue Freunde, es machte ihnen Spaß, ihre Begabungen in der Gemeinde einzusetzen. Er war da, überall, wo es etwas zu bauen gab und sie dort, wo Gemeinschaft gelebt und gepflegt wurde. Es war für alle beeindruckend zu sehen, wie sie im Glauben wuchsen, auch als ganze Familie. Denn ihre Kinder waren immer dabei. Als das erste in die Schule kam, wurde er Elternsprecher. Und weil er das, was er tat, mit ganzer Kraft machte, blieb weniger Zeit für die Aufgaben in der Gemeinde und die neu gewonnenen Freunde.

Als sie einen neuen Job anfing, musste sie sich erst einarbeiten. Viele Stunden an Mehrarbeit brachten sie an eine Belastungsgrenze. Eins ihrer Kinder spielte im Fußballverein. Weil die Spiele oft am Sonntag Vormittag waren, fehlten sie immer mal im Gottesdienst. Es war ein schleichender Prozess, wie sie sich immer mehr entfernten. Auf Sätze wie: „Ihr fehlt uns. Seid ihr nächste Woche dabei?“, kam die Antwort: „Ja, ja wir haben es echt vor.“ Aber der Kontakt wurde immer spärlicher, bis er ganz einschlief. Es ist ein Schmerz für die Zurückbleibenden, aber noch viel mehr für Gott. In seinem Wort lädt Gott seine Kinder zur Umkehr ein.

von Pfarrerin Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls vom 25.3.21

Losung
Du bist meine Hilfe, verlass mich nicht und tu die Hand nicht von mir ab, du Gott meines Heils!
Psalm 27,9

Lehrtext
Der Übeltäter sprach: Jesus gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
Lukas 23, 42-43

Impuls für den Tag

Wenn ich den 27. Psalm lese, habe ich sofort eine Vertonung von G. Rüger im Kopf, die wir auf einer Singfahrt gesungen haben und mir damals, wie heute diese Worte eingeprägt und wichtig gemacht haben. Der Psalmist im 27.Psalm befindet sich in großer Bedrängnis . Er vertraut aber darauf, daß Gott ihm helfen und beistehen wird: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“ Dieses Gottvertrauen beeindruckt mich. Wie oft habe ich Gott wegen kleinerer Probleme um Hilfe und Kraft gebeten. Ob ich dieses absolute Gottvertrauen auch in solch fast auswegloser Situation hätte? Auch einer der mitgekreuzigten Übeltäter entscheidet sich für dieses Gottvertrauen: „Jesus gedenke an mich“ und setzt sein ganzes Vertrauen auf Jesu Vergebung, seine Macht und Stärke. Und auch wir können, wenn wir unseren Fokus ganz auf Gott setzen , erfahren, daß er uns Stärke, Hoffnung und Hilfe schenkt und uns letztendlich die ganze Fülle seiner Liebe und Herrlichkeit im Paradies offenbaren wird. Drum „Harre des Herrn! Sei getrost und unverzagt und harre des Herrn!“

von Susanne Röder aus Roßwein

Impuls vom 24.3.21

„Bist du meine Mama?“, fragte mich der 3-jährige Junge bei unserem ersten Besuch im Kinderheim. Ich war vorbereitet. Die Mitarbeitenden im Jugendamt sagten uns vorher: es gebe da einen 3-jährigen Jungen im Kinderheim; er frage jede fremde Frau, die ins Kinderheim komme, ob sie seine Mutter sei.

Seine Eltern, insbesondere seine Mutter war, um es mit den biblischen Worten der heutigen Losung zu sagen, zwar äußerst fruchtbar und mit vielen Kindern gesegnet, aber sie habe viele Partnerschaften, große persönliche Probleme und könne ihre vielen Kinder nicht erziehen. Ihr und dem Vater sei das Sorgerecht entzogen worden. Diese beiden konnten nicht mit dem (Kinder-)Segen, den Gott ihnen schenkte, umgehen und sahen den damit verbundenen Auftrag nicht: Nämlich diese Welt segensreich zu gestalten, selbst zum Segen zu werden für ihre Kinder, für die Schöpfung Gottes – sie in seinem Sinne zu gestalten und bewahren.

Mein Mann und ich, haben diesen leiblichen Kindersegen nie erfahren dürfen. Doch wir sind sicher: Gott will und kann auch unser Leben segnen. Im Vertrauen auf Jesus Christus gehen wir mit unseren Kindern den Weg ins Leben und beten, dass auch sie ein Segen sein können und mit ihrem Leben zu ihm gehören. Übrigens: Diesem Jungen damals antwortete ich: „Nein, ich bin nicht deine Mama, aber ich kann es kann es noch werden.“

von Renate Henke aus Meißen