Impuls für Montag, 21. März 2022

Losung
Zeige mir, wohin ich gehen soll, denn nach dir sehne ich mich.
Psalm 143,8

Lehrtext
Es stimmt ja: Als Christ zu leben bringt großen Gewinn. Allerdings nur dann, wenn man mit dem zufrieden ist, was man hat. Denn wir sind ohne Besitz auf diese Welt gekommen, und genauso werden wir sie auch wieder verlassen.
1. Timotheus 6,6-7

Impuls für den Tag

Alles vergeblich! Hoffnungslos! Völlig am Ende!
Kennen wir solche Lebensphasen, die uns zum Schluss kommen lassen, da geht einfach nichts mehr?
In Psalm 143 beschreibt König David eine für ihn schwierige und hoffnungslose Lage. Wie ein Kaninchen ängstlich vor einer Schlange sitzend, fühlt er sich seiner Situation völlig ausgeliefert. Hoffnungslosigkeit und Ohn- macht übermannen ihn. Bleibt ihm noch eine Karte, die er ausspielen kann, wenn alle menschlichen Möglichkeiten erschöpft sind?
C.H. Spurgeon schreibt in seinem Kommentar dazu: „Der Psalmist erhebt seine Seele zu Gott: der Glaube erweist seine Nützlichkeit gerade da, wo die natürliche Kraft versagt; die Seele, die auf den HERRN vertraut, wird sich aus den Tiefen der Not erheben.“ David gesteht seine Hilflosigkeit ein. Er bittet um Wegweisung und bringt seine Sehnsucht nach Gott zum Ausdruck. Bewusst richtet David seine Seele auf dieser dunklen Wegstrecke nach Gott aus. Er weiß um seine Schwäche und völlige Ab- hängigkeit von Gott. Doch gerade in dieser Hilflosigkeit und Armut liegt der Gewinn: Ich kann nicht, aber Gott kann! Diesen Joker dürfen auch wir ausspielen, wenn wir uns ganz nach Gott ausrichten.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Sonntag, 20. März 2022

Losung
Sammle meine Tränen in deinen Krug; ohne Zweifel, du zählst sie.
Psalm 56,9

Lehrtext
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Matthäus 5,4

Impuls für den Tag
Mehr als drei Wochen sind mittlerweile vergangen, seit Russland die Ukraine überfallen und damit unbeschreibliches Leid ausgelöst hat. Über 44 Millionen Menschen leben in der Ukraine, die wenigsten dürften in den letzten Wochen kein Leid erlebt haben.
Die beiden Verse für den heutigen Sonntag passen also wie die Faust aufs Auge und sprechen ein ganzes Volk unmittelbar an. Die Soldaten, die ihr Land mit all ihrer Kraft verteidigen. Die Flüchtlinge, die alles hinter sich lassen und in andere Länder fliehen. Auch und vielleicht besonders die Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht fliehen können oder wollen und für jeden Tag dankbar sind, an dem ihnen nichts passiert. Erst vor wenigen Tagen durfte ich selbst eine geflüchtete Ukrainerin kennenlernen. Sie ließ ihre komplette Familie zurück und lebt nun allein in einem fremden Land. Ihr Schicksal treibt dem Zuhörenden Tränen in die Augen, doch sie selbst wirkt, als ob es nichts Außergewöhnliches wäre, was sie gerade durchmacht. Wer weiß, vielleicht kennt auch sie den, der ihre Tränen zählt und sie in allem Leid tröstet. Ich jedenfalls bin jeden Tag dankbar, ihn an meiner Seite zu wissen.

von Christian Stoll aus Zwickau

Impuls für Samstag, 19. März 2021

Losung
Du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, Herr, mein Gott.
Jona 2,7

Lehrtext
Der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siege: Der Herr kennt die Seinen.
2. Thimotheus 2,19

Impuls für den Tag

Der Weg des Propheten Jona ist ein unablässiges Absinken. Das wird im ersten Satz der Tagungslosung beschrieben. Jona läuft Gott davon. Er besteigt ein Schiff, das in Richtung Westen fährt, wo er doch nach Osten, nach Ninive, gehen sollte. Mitten im Sturm wird Jona … als Opfergabe an die Seegötter … von den Seeleuten über Bord geschmissen. Er sinkt und sinkt. Und dann kommt das ŒAber im zweiten Satz der Losung: Eben noch war Jona daran, zu ertrinken. Da kommt ein großer Fisch und verschluckt ihn. Jona ist für den Moment gerettet. Er betet im Bauch des Fisches. Und er schöpft neue Hoffnung. Gott hat ihn offenbar noch nicht aufgegeben. Jona wird vom Fisch ins Leben Œzurückgespuckt. Versinken und wieder ins Leben ausgeworfen werden, diese Erfahrung von Jona nimmt voraus, was mit Jesus geschehen ist. Auch unsere Welt versinkt – doch sie wird mit Gottes Hilfe wieder ins Leben ausgeworfen – da bin ich mir sicher!

Thilo Handschack

Impuls für Freitag, 18. März 2022

Losung
HERR, warum stehst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not?
Psalm 10,1

Lehrtext
Jesus war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?
Markus 4,38

Impuls für den Tag

Gott – weit weg – verborgen – und das ausgerechnet in schweren Notzeiten! Gibt es das wirklich? Eigentlich wissen wir doch, dass Gott immer und überall da ist. Vielleicht hat ja der Beter dieser Psalmverse nicht fest genug geglaubt? Hat er etwas falsch gemacht, große Schuld vor Gott gehabt?
Und schon sind wir mitten in Vorurteilen, wie sie unter Christen leider nicht selten sind. Dabei kommt genau dieses Gefühl, Gott ist fern und verborgen, in der Bibel oft vor. Selbst Jesus schrie am Kreuz verzweifelt „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Jeden von uns kann dieses Gefühl treffen. Und dafür muss sich niemand schämen. Die Gründe dafür freilich können ganz unterschiedlich sein. Sie können, müssen aber nicht unbedingt immer mit eigenem Kleinglauben oder Schuld zu tun haben.
Der Lehrtext führt uns in die Geschichte, in der die Jünger mit Jesus auf dem See Genezareth den lebensgefährlichen Sturm erleben. In ihrer Not ist Jesus nicht erreichbar, er schläft im Boot, mitten im Sturm. Doch der verzweifelte Hilferuf der Jünger kommt dennoch an. Er greift ein und kann mit einer Kraft helfen, die keinem Menschen möglich ist. Er spricht ein Machtwort und der Sturm verstummt.
Sie können uns Vorbild sein: Der Psalmbeter genau wie die Jünger. Gerade dann, wenn wir Gott überhaupt nicht mehr spüren, mit unseren Hilferufen zu ihm nicht müde zu werden.

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Donnerstag, 17. März 2022

Losung
Gedenke des ganzen Weges, den dich der Herr, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf dass er dich demütigte und versuchte, damit kund würde, was in deinem Herzen wäre.
5.Mose 8,2

Lehrtext
Jesus sprach: Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Mt 11,29

Impuls für den Tag

Das Reden von Krieg, Rezension, Flucht lässt unsere Sicherheiten im Leben wackeln. Was ist sicher, wenn nichts mehr sicher ist? Mit dieser Frage hat sich das Volk Israel vierzig Jahre in der Wüste auseinandersetzen müssen. Doch haben sie immer wieder auf eigene Stärke und Sicherheiten gebaut und sich dann bei Gott beschwert, wenn die nächste Katastrophe eintrat. Von Demut oder Sanftmut war ihre Beziehung zu Gott nicht geprägt. Und unsere? Manchmal ist es ganz wichtig, sich vor Gott erst einmal Luft zu machen, dass schier Unaushaltbare zu benennen. Dann aber ist ein zweiter Schritt, danach zu suchen, wie wir damit umgehen können. Jesus empfiehlt uns seine Tragehilfe fürs Leben, ein Joch. Es dient dazu die Lasten, die uns auf den Schultern liegen, zu verteilen. Mit zwei schweren Wassereimern links und rechts in unseren Händen kommen wir nicht weit. Sie schneiden sich ein, stoßen an unsere Beine, lassen uns stolpern und die Arme immer länger werden. Ein Joch verteilt die Last und hilft, dass wir ruhigen Schrittes vorwärts kommen. So können wir eine Strecke bewältigen. Jesus lehrt uns nicht ein Lasten freies Leben sondern wie wir mit seiner Hilfe die Lasten unseres Lebens tragen können, so dass wir am Ziel ankommen.

Pfarrerin Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls für Mittwoch, 16.03.2022

Losung
Diene Gott mit ganzem Herzen und mit williger Seele. Denn der HERR erforscht alle Herzen.
1.Chronik 28,9

Lehrtext
Der Gott des Friedens schaffe in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Hebräer 13,20.21

Impuls für den Tag

Unsere jüngste Tochter, Jasidy, ist neun Jahre alt. Ihre Liebe und Zuneigung zu bestimmten Personen drückt sie oft auf eine ganz spezielle Art aus: Sie verschenkt selbstgemalte Bilder. Nicht in Öl auf Leinwand. Sondern mit Bunt- stift auf A4 Kopierpapier. Hand-signiert. Ich besitze schon eine ganze Sammlung dieser Zeichnungen. Jede ist ein Kunstwerk. Aber nicht im herkömmlichen Sinn: ein Museum hat sich bisher nicht für diese Bilder interessiert. Im Antiquitätenhandel hätte ich wenig Chan- cen sie zu verkaufen und im Tresor muss ich sie auch nicht aufbewahren … denn dass mir Jasidys Bilder gestohlen werden, ist eher unwahrscheinlichƒ Aber für mich sind die Zeichnungen meiner Tochter ein Schatz. Unbe- zahlbar! Denn ich weiß: das, was sie gemalt hat, ist ein echter Liebesbeweis! Für Jasidys Bilder brauche ich kein Echtheitszertifikat. Denn was von Herzen kommt, erreicht das Herz. Mein Herz! So ähnlich ist das auch mit mir und Gott: Er ist nicht an Perfektion inter- essiert, sondern an meiner Liebe. Der Herzenserforscher sucht Menschen, die ihm mit Herzblut dienen, deren Herz wirklich für ihn schlägt. Echter Gottesdienst ist viel mehr als ein Programm – er ist Herzenssache!

Reinhard Pilz aus Südamerika

Impuls für Dienstag, 15. März 2022

Losung
So spricht der HERR: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund machen.

Lehrtext

Matthäus 7,7

Impuls für den Tag

Zur Zeit werden viele Tränen geweint.
Es ist einfach nicht zu fassen, dass ein einzelner (Macht-)Mensch soviel Leid verursachen kann.
Wir sehen Menschen auf der Flucht. Familien werden getrennt, die Väter bleiben zurück in diesem grausamen Vernichtungskrieg.
In einem bekannten Lied heißt es:
„Viele Tränen werden noch geweint
und der Mensch ist noch des Menschen Feind.
Doch weil Jesus für die Feinde starb,
hoffen wir, weil er uns Hoffnung gab.“
Unsere Hoffnung hat ein festes Fundament und die heißt Jesus Christus.
Unsere Hoffnung gründet sich auf Jesus, der für unsere Schuld am Kreuz gestorben ist – für die Schuld der ganzen Welt.
In vielen Kirchen wird jetzt täglich gebetet für den Frieden. Das Gebet ist wie ein Anklopfen bei Gott.
Wir bitten um sein Erbarmen. Wir bitten: „Gott, öffne die Tür, öffne die Tür zu Friedenswegen in den Konfliktregionen. Öffne die Tür zur Heilung der kranken und notleidenden Menschen.“
Und Jesus verspricht, Gott hört: „Es wird euch aufgetan!“

von Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Montag, 14. März 2022

Losung
Ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.
Jesaja 55,12

Lehrtext
Der gute Hirte ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus.
Johannes 10,3

Impuls für den Tag

Der gute Hirte – offensichtlich gibt es auch schlechte Hirten. Menschen, die ihre Schutzbefohlenen für ihre Zwecke missbrauchen, die sie „wie Schafe unter die Wölfe“ schicken und sich selber ein schönes Leben machen oder denen es schlichtweg egal ist, wie die „Herde“ durchkommt.
Jesus bezeichnet sich selber als guten Hirten. Ein solcher ist zuerst auf das Wohl seiner Schafe bedacht, schaut wo es gute Weide gibt, sticht Giftpflanzen und Disteln aus und schont sich nicht, wenn es darum geht ein verloren gegangenes Tier wieder zu finden. Ja, Jesus ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen und hat sein Leben eingesetzt, um uns Menschen – seinen „Schafen“ – die Freiheit zu ermöglichen. Wer sich an diesen guten Hirten hält und ihm nachfolgt, muss keine Angst vor lauernden Gefahren haben. Weil dieser Hirte nicht einfach abhaut wenn es brenzlig wird, sondern mit uns durch dick und dünn geht, uns tröstet und in Not und Angst immer an unserer Seite ist. Dieses Wissen, dass da einer um mich besorgt ist und mich mit Namen kennt, macht mich total gelassen und dankbar. Und das wiederum führt mich hinaus aus der Enge in die Freiheit, es eröffnet mir neue Horizonte und vor mir liegt ein weites Land.

Almut Bieber, Striegistal

Impuls für Sonntag, 13. März 2022

Einem König hilft nicht seine große Macht; ein Held kann sich nicht retten durch seine große Kraft.
Psalm 33,16

Lehrtext
Viele Erste aber werden Letzte sein und Letzte Erste.
Markus 10,31

Impuls für den Tag

Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte von Kriegen. Gibt man bei Wikipedia das Stichwort „Krieg“ ein, erscheint eine endlose Liste. Seit 1945 hatten wir nun etliche Jahrzehnte keinen Krieg in Europa. Die letzte lange Friedensperiode davor dauerte genau 63 Jahre, vom Augsburger Religionsfrieden von 1555 bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges 1618. Diese schlichten Zahlen zeigen eine bittere Wahrheit: Lange Zeiten des Friedens sind die Ausnahme. Kriege im Großen wie im Kleinen entstehen unter anderem, weil Menschen an das Recht des Stärken glauben, Gewehre als Argumente gebrauchen oder Macht nicht teilen wollen. Die Losung für heute aber zeigt: Selbst die Macht von Königen ist begrenzt und die Kraft von Helden endlich. Alle Menschen mit Macht und insbesondere alle Autokraten und Diktatoren dieser Welt sollten sich diese Worte jeden Tag vor Augen halten. Es gibt Grenzen, die dürfen nicht überschritten werden. Und es gibt den Lebendigen Gott, dem jeder Mensch verantwortlich ist. Er ist der, der Große klein und Kleine groß machen kann. Amen.

Jörg Matthies, Pfarrer der Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Samstag, 12. März 2022

Losung
Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.
Psalm 33,6

Lehrtext
Gott lässt sich nicht von Menschenhänden dienen, als ob er etwas nötig hätte; er ist es ja, der allen Leben und Atem und überhaupt alles gibt.
Apg. 17,25

Impuls für den Tag

ŒWeißt Du wieviel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt … das Lied fehlt in keinem Kindergesangbuch. Es wird gern als Lied zum Einschlafen gesungen. Denn gleich in der ersten Zeile geht es ja um die ŒSternlein am Nachthimmel. Zugegeben hat auch die Melodie etwas Beruhigendes.
Wenn ich mir das Lied genauer ansehe, ist es jedoch gar kein Schlaflied. Vielmehr ist es ein Loblied auf Gottes Schöpfung. Es gibt mir das beruhigende Gefühl: Gott hat die Welt im Blick und kennt sie genau. Er weiß sogar die genaue Anzahl der Sterne, der Wolken, der Mücken in der Luft und aller Fische im Wasser. Wer außer Gott kann das schon von sich behaupten?
In Psalm 33 finde ich den gleichen Gedanken: Ein Wort Gottes genügt und der Himmel in seiner ganzen Weite entstand.
In dieser bewegenden Zeit angesichts von Krieg und Leid werde ich mir das Lied immer mal wieder zur Hand nehmen. Nicht um besser schlafen zu können, sondern um mir Gottes Weite und Allmacht vor Augen zu führen. Denn darauf will ich jetzt besonders vertrauen: Gottes Wort und Gottes Kraft stehen über uns und der ganzen Welt. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)