Impuls für Samstag, 10. September 2022

Losung
Daniel hatte an seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott.
Daniel 6,11

Lehrtext
Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.
Römer 12,12

Impuls für den Tag

„Wenn du wenig zu tun hast, dann bete eine Stunde; wenn du viel zu tun hast, zwei Stunden.“ Martin Luther

Wir waren auf dem christlichen Festival, herrliche Stimmung, fröhliche Menschen, gefühlte Gottesnähe, viel Familienzeit. Beim Bücherstand fiel mir die oben zitierte Postkarte in die Augen. Ich las den ersten Teil und dachte: „Jeden Tag eine Stunde?! Das schaff ich höchstens hier.“ Dann las ich weiter und in mir passierte das, was Pädagogen Perturbation nennen: verärgerte Verwirrung, argumentierende Gedankenwirbel. Ein Lernprozessstart, wie er im Buche steht.

Ich könnte mich gut herausreden: „Nee, Gott, also für eine ganze Stunde hab ich jetzt keine Zeit. Du weißt doch: dieses und jenes und das …“

Abgesehen davon, dass sich Daniel bei seinem stressigen Job bewusst die Zeit dafür nahm, ist es bemerkenswert, dass er in einer Situation betete, die sehr gefährlich für ihn war. Und trotz der Umstände fand er genügend Gründe zum Loben und Danken. Wenn ich viel zu tun habe, darf ich all meine Bitten und Fragen wie nebenbei mit Gott teilen. Mit Gott lerne ich, dass das echt was bringt.

Elisabeth Bittmann, Arnsdorf

Impuls für Freitag, 9. September 2022

Losung
Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.
Jeremia 17,14

Lehrtext
Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Markus 2,17

Impuls für den Tag

Wir Menschen brauchen immer wieder Heilung an Leib, Seele und Geist. Das Leben ist gefährlich. Jeder kann krank werden oder einen Unfall erleiden oder angegriffen werden. Die Losung für heute ist durchtränkt von dem Vertrauen: Bei unserem Gott sind wir in dem allen nicht allein gelassen. Er hat die Macht und kann uns helfen. Ja, eigentlich gibt es nichts, was er nicht wieder heil machen könnte. Das alles galt nicht nur damals vor etwa 2.500 Jahren zur Zeit des Propheten Jeremia. Es gilt heute! Das sollte uns wirklich Mut machen, mit allen unseren Anliegen immer wieder zu Ihm zu gehen. Weil Gott wirklich Gott ist, deswegen macht Beten Sinn. Und weil er uns kennt und liebt, deswegen ist Beten immer eine gute Entscheidung. Wir wissen, dass wir trotzdem erkranken können und irgendwann sterben müssen. Aber wir wissen auch: Er, der Lebendige Gott, ist stärker als alles. Und er wird am Ende den Sieg behalten. Deswegen sind Christen Menschen mit Hoffnung. Amen.

Jörg Matthies, Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Donnerstag, 8. September 2022

Losung
Siehe, ich will meinen Engel senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. (Maleachi 3,1)

Lehrtext

Und alsbald trieb ihn der Geist in die Wüste; und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm. (Markus 1,12-13)

Impuls für den Tag

An meinem Wohnungsschlüssel hängt ein kleiner Engel. Bin ich damit unterwegs, geht der Engel sozusagen mit. Steckt er zu Hause im Schloss, ist der Engel gleich an der Wohnungstür zur Stelle. Der kleine Schlüsselanhänger ist kein Einzelfall. Hier und da sehe ich das auch bei anderen: am Rückspiegel im Auto, am Grabstein auf dem Friedhof, am Schulranzen in der Schule oder auf dem Fensterbrett neben der Zimmerpflanze – dort stehen oder baumeln die kleinen Engel und geben einem das Gefühl von Sicherheit.
Dahinter steht der Gedanke, dass Gott seine Engel zu uns sendet, die uns behüten und für uns sorgen. Durch seinen Propheten Maleachi lässt uns Gott wissen: er schickt uns Engel, die voraus gehen und den Weg ebnen. Das ist sicherlich keine leichte Aufgabe. Mitunter müssen da große Brocken aus dem Weg geräumt oder an mancher Kreuzung richtig abgebogen werden. Meistens merke ich das gar nicht. Doch der kleine Engel am Schlüsselbund erinnert mich daran. Er gibt mir die Gewissheit: Gott sorgt für mich!
Amen

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Mittwoch, 07. September 2022

Losung
Losung:
Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR Zebaoth! Psalm 84, 2

Lehrtext
Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
Matthäus 18, 20

Impuls für den Tag

Als unsere Kinder Œflügge wurden Œflogen sie aus. Nach Görlitz, Dresden, Erfurt, Freiberg, je nachdem wohin sie Studium oder Arbeit führten. Das war für uns gewöhnungsbedürftig. So viel Stille im Haus kannten wir gar nicht. An den Wochenenden aber flogen sie oft wieder ein. Mal einzeln, mit oder ohne Partner und oft saßen auch wieder alle am Tisch. Da wurde manchmal bis spät in die Nacht erzählt und diskutiert, gelacht und geweint. Manchmal brauchten sie einen Rat, manchmal Trost, was auch immer. Ein Zuhause zu haben in das man immer wieder zurückkehren kann, wo man findet was man braucht, ist nicht selbstverständlich. Bis heute müssen Menschen ihr Zuhause verlassen, ohne Garantie auf Rückkehr. Mancher hat nie ein wirkliches Zuhause erlebt, für andere ist die Straße ihr Zuhause. Was für ein Angebot ist ein Zuhause bei Gott? Dabei ist nicht nur die Aussicht auf die Ewigkeit gemeint. Nein dieses Zuhause ist bereits jetzt bezugsfertig. Es ist nicht an einen bestimmten Ort gebunden. Es ist dort, wo wir Gottes Nähe suchen, wo wir Kräfte sammeln, Trost finden, lachen können, wo wir immer willkommen sind. Allein, zu Zweit, zu drittƒ und ganz egal wo wir sonst zu Hause sind.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Dienstag, 6. September 2022

Losung
Bei dir, Herr, unser Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung.
Daniel 9,9

Lehrtext
Alle Zöllner und Sünder suchten Jesu Nähe, um ihm zuzuhören.
Lukas 15,1

Impuls für den Tag

Wer sind eigentlich heute die „Zöllner“ und „Sünder“, die Verachteten, die, die nicht „dazu“ gehören, über die die Etablierten (wie seinerzeit die Pharisäer) die Nase rümpfen? Ertappen wir uns nicht auch manchmal dabei, sowohl auf solche herabzuschauen – stolz auf uns, es „geschafft“ zu haben und ängstlich darauf bedacht, unseren Status zu wahren? Oder aber voll Neid auf die „da oben“ zu schauen, die ein größeres Stück vom Kuchen abbekamen, um dann in allgemeine Unzufrieden-
heit zu verfallen? Mit beidem spielen wir aber bloß das Gesellschaftsspiel mit den Ellbogen mit, in dem es auf alles ankommt – außer auf Barmherzigkeit und Vergebung. Jesus hat uns gezeigt, dass ganz anderes wichtig ist, wenn wir unser Leben wieder auf die Füße stellen wollen – dass wir dazu den richtigen Ansprechpartner brauchen, den einzigen, dem es sich eigentlich zuzuhören lohnt….
… bei dem wir vor uns selbst sicher und losgelöst wären und in dessen Nähe auch wir Erbarmen und Vergeben einüben könnten, auch Großherzigkeit, Gönnen und liebevolle Zuwendung – eben die ganz anderen Spielregeln des Reiches Gottes.

Friedemann Neef (Roßwein)

Impuls für Montag, den 05.09.2022

Losung
Bringt eine Mutter es fertig, ihren Säugling zu vergessen? Hat sie nicht Mitleid mit dem Kind, das sie in ihrem Leib getragen hat? Und selbst wenn sie es vergessen könnte, ich vergesse euch nicht!
Jesaja 49,15

Lehrtext
So können wir getrost sagen: Der Herr ist mein Helfer, ich werde mich nicht fürchten.
Hebräer 13,6

Impuls für den Tag

Nun, leider ist es wohl so, dass es doch manche Mutter auf dieser Welt gibt, die es fertig bringt, ihren Säugling zu vergessen. Auch die Losung deutet das bereits an. Ich will darüber nicht urteilen.
Aber ich muss beim Lesen dieser Losung an eine andere Geschichte aus dem Ersten Testament denken: als nämlich zwei Frauen den Streit um ein Kind vor den König Salomo trugen. Beide gaben an, die leibliche Mutter und von der jeweils Anderen des Kindes beraubt worden zu sein. Und Salomo entschied den Streit mit einer List: Diejenige Frau, die beim Ziehen und Zerren um das Kind nachgeben würde, weil ihr das Wohl des Kindes wichtiger ist als ihr eigenes Recht, die wäre die wahre Mutter dieses Kindes – leibliche Mutter oder nicht.
Wenn ich nun durch die Bibel blättere und sehe, wie sich Gott auf Menschen einlässt, auch auf Recht verzichtet, weil IHM das Wohl der Menschen wichtiger ist, dann erkenne ich genau das: Eine wahre Mutter – wie immer jemand GOTT* auch lieber nennen möge.
Von der Mutter vor Salomo könnten wir miteinander sicher einiges lernen. Wie viel mehr wohl noch von GOTT* – der Kraft, die nicht vergisst, die hilft und aller Furcht begegnet!?

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Sonntag, 4.9.22

Losung
Du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!
Psalm 22,20

Lehrtext
Wir wissen, dass er uns hört.
1.Johannes 5,15

Impuls für den Tag

Inzwischen sind die heißen Tage des Sommers vorbei. Abends wird es früher dunkel. In 2 Monaten wird es richtig Herbst sein mit den entsprechend düsteren Tagen. Ich überlege weiter: heute in 3 Monaten ist schon wieder der 2. Advent. Eventuell mit dem ersten Schnee…
Und so, wie die Jahreszeiten wechseln, wechseln auch meine Gefühle und Stimmungen. Mal sind sie warm und hell, mal sind sie kalt und düster.
Auch meine Beziehung zu Gott ist nicht immer gleich. Auch hier gibt es Höhen und Tiefen. Es gibt Zeiten, wo ich den lebendigen Gott richtig deutlich spüre, SEINE Führung, Bewahrung und Segen. Aber es gibt auch Tage, wo Gott weit weg zu sein scheint.
Wie gut ist es da, einen Gott zu haben, der all diese Gefühle auch kennt und durchlebt hat; von der Freude über die Schöpfung, der Trauer über den Sündenfall und die Kreuzigung seines eigenen Sohnes, bis hin zur Freude der Auferstehung.
Diesen Gott kann ich in Lob und Freude preisen, ihn aber auch in meiner Wut und Trauer anflehen.
In ihm, der all dies selbst erlebt hat, finde ich immer wieder den liebenden Vater, der mich versteht und der zu mir hält.
Gott, ich danke dir, dass du für mich da bist. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Samstag, 3.9.22

Losung
Was verborgen ist, ist des HERRN, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unsern Kindern ewiglich.
5.Mose 29,28

Lehrtext
Jesus betet: Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.
Johannes 17,26

Impuls für den Tag

Kinder lieben gewöhnlich das Versteckspiel. Aber wenn die anderen dann das versteckte Kind gefunden haben, ist das Gelächter meist groß. Wie schön, wenn man so ein kleines Geheimnis ans Licht gebracht hat. Wie schön, wenn man um das Verborgene weiß. Die Dinge des Glaubens sind uns oft verborgen. Manchmal leiden wir darunter, dass wir den Willen Gottes in einer Lebenssituation nicht erspüren können. Warum bin ich so krank geworden? Warum ist mir der geliebte Mensch so jäh genommen worden? Und immer nur sind es Spuren von Gottes Plan, die er uns offen legt. Damit müssen wir leben. Aber wir dürfen auch damit leben. Wir dürfen Spurensucher der Geheimnisse Gottes werden. Dazu gibt Jesus uns im Evangelium Anleitung. Wenn ich ihm nachfolge, werde ich einiges von Gottes Geheimnissen spüren. Er wird mich das wissen lassen, was mich im Leben die nächsten Schritte weiter trägt. Er zeigt mir, was mir im Leben helfen und neue Kraft schenken kann. Und er steht mit seinem ewigen Gebet sogar beim himmlischen Vater für mich und mein Leben ein.

Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Freitag, 2.9.22

Losung
Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ihn!
Psalm 67,8

Lehrtext
Würdig bist du, Herr, unser Gott, zu empfangen den Lobpreis, die Ehre und die Macht, denn du hast alles erschaffen, durch deinen Willen war es und ist es erschaffen worden.
Offenbarung 4,11

Impuls für den Tag

„An Gottes Segen ist alles gelegen!“ Dieser im Volksmund bekannte Spruch ist auch als Überschrift des 127. Psalms zu lesen (in einigen Bibelübersetzungen). Wir sind von Gottes Segen abhängig. Er schenkt uns Gesundheit, Kraft und Erfolg für unsere Arbeit und Mühe. Häufig klopfen wir uns innerlich selbst auf die Schulter: „Das hast du gut gemacht!“ Natürlich sollen wir fleißig sein und dürfen die Früchte unserer Arbeit genießen. Aber Gott kann leicht aus unserem Blickfeld und in Vergessenheit geraten. Dabei ist „Er“ der Geber aller guten Gaben. Ist uns das bewusst?

Der Schreiber des 67. Psalms besitzt offenbar diese Kenntnis und wendet sie praktisch an. Er bittet um Gottes Gnade und Segen, da er um die Bedürftigkeit des Menschen weiß. Der Beter bittet nicht nur, sondern dankt Gott für den bereits empfangenen Segen. Weiterhin ist es ihm ein Anliegen, dass alle Völker von Gottes Rettung und Segen hören sollen.
Ahmen wir es diesem Beter nach. Bitten wir um den Segen Gottes und danken ihm für alles, was wir bereits erhalten haben. Tun wir es unserer Umgebung kund, damit andere davon hören und Gott ehrfürchtig loben.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Donnerstag, 1.9.22

Losung
Du warst mir nahe, als ich dich rief. Du sprachst: „Fürchte dich nicht!“
Klagelieder 3,57

Lehrtext
Bittet – und ihr werdet es bekommen. Dann wird die Freude euch ganz und gar erfüllen!
Johannes 16,24

Impuls für den Tag

Wie oft redest du mit Gott? Und wenn ihr redet, ist das dann so ein Smalltalk zwischen Tür und Angel oder setzt ihr euch gemeinsam an einen schönen, ruhigen Ort und habt auch tiefere Gespräche?
Und wenn du Gott bittest, was bittest du ihn dann? Sind das dann „Bitte mach, dass morgen die Sonne scheint“-Gebete oder vertraust du ihm deine tiefsten Geheimnisse, Sorgen und Ängste an?
Und wie gehts dir nach dem Gespräch? Bist du froh, dass es vorbei ist, bist du erfüllt von Freude oder merkst du gar keinen Unterschied zu vorher?
Ich persönlich habe eine lange Zeit lediglich ein paar Smalltalks am Tag mit Gott gehabt. Ich hab vor dem Essen kurz mit ihm geredet, auf dem Weg zur Arbeit und auf dem Weg zurück und dann nochmal vorm Schlafengehen. Wirkliche Nähe kam da nicht zustande. Einen Unterschied hat das in meinem Leben auch kaum gemacht. Mittlerweile widme ich Gott jeden Morgen eine halbe Stunde. Da ist genug Platz für alles, was ich loswerden will. Da rufe ich Gott an und spüre seine Nähe – wie in der Losung beschrieben. Gestärkt und mit tiefem Frieden kann ich so in den Tag starten. Hast du sowas auch schonmal ausprobiert? Jeder Tag könnte dein ´Anfang sein!

von Christian Stoll aus Zwickau