Impuls für Samstag, 31. Dezember 2022

Losung
So spricht der Herr; Ich will mich selbst als Wache um mein Haus lagern.
Sach 9,8

Lehrtext
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
Röm 8,31-32

Impuls für den Tag
Gott als Wache, als Wächter über uns. Gerade am Silvestertag, wo doch schon seit Tagen die Böller für den Übergang ins neue Jahr 2023 ausprobiert werden, spricht mich das an. Unsere kleinen Kinder hatten am Silvesterabend immer Angst vor den lauten Knallern, plötzlichem Zischen einer Rakete und Knallfröschen zwischen den Stiefeln. Und es grenzte für mich oft an Hausfriedensbruch, wenn ein Böller in eine Familie geworfen wurde. Manchmal sind wir mit dem Auto zur Andacht zum Jahresübergang gefahren, damit unseren Kindern die Ängste ein bisschen genommen waren. Am Übergang zum neuen Jahr verspricht Gott den Seinen seinen Schutz. Er engagiert keinen Nachtwächter oder Security. Wir sind ihm so wichtig, dass er sich selbst kümmert. Wache halten ist ja nicht nur aufpassen. Wer wacht, sorgt für das Gefühl von Sicherheit bei den anderen. Wer wacht, warnt bei Gefahr und verteidigt im Ernstfall sein Haus. Wir wissen, was uns im Jahr 2022 um die Ohren geflogen ist. Was uns 2023 erwartet, wissen wir noch nicht. Es macht Mut und stimmt hoffnungsvoll, dass wir bewacht, d. h. geschützt, ins Neue Jahr gehen. Schalom für 2023.

Diemut Scherzer, Hainichen

Impuls für Freitag, 30. Dezember 2022

Losung
Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun.
2.Mose 20,9.10

Lehrtext
Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht.
Markus 2,27

Impuls für den Tag

Es war Liebe auf den ersten Blick! Der rote Volvo P1800 hatte Iry Gordon auf Anhieb so gut gefallen, daß er ihn kaufte. Das war 1966. Aber nicht einmal im Traum hätte er damals gedacht, daß sein Auto zweiundfünfzig Jahre später im Guinness-Buch der Rekorde stehen würde: mit 5.231.280 Kilometern auf dem Tacho! Weltrekord! Zum Geheimnis seines Volvo befragt, sagte Gordon: ŒWartung, Pflege! Tu, was das Handbuch verlangt. Die Leute, die das Auto gebaut haben, haben das Handbuch geschrieben!
Das Handbuch zu studieren und dann auch zu befolgen, ist eine kluge Entscheidung und gut investierte Zeit. Wer die Vorgaben des Herstellers ernst nimmt, erspart sich unnötigen Ärger, Stress und teure Reparaturen. Gottes Handbuch für unser Leben ist die Bibel. Verfasst in der Kreativwerkstatt des Chef-Konstrukteurs. Eine Bedienungsanleitung, die mir erklärt, wie ich mit meinem Leben richtig umgehe und gut ans Ziel komme. Zum biblischen Einmaleins eines gelingenden Lebens gehört der ausgewogene Rhythmus zwischen Arbeit und Ruhe. Sechs Tage gehören der Arbeit. Der siebte Tag gehört Gott. Nicht als frommes Pflichtprogramm. Sondern als lebenswichtige Oase zum Auftanken, Innehalten, zum Hören auf den Schöpfer.

Reinhard Pilz, Hainichen

Impuls für Donnerstag, 29. Dezember 2022

Losung
Sollte Gott etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten?
4.Mose 23,19

Lehrtext
Jesus Christus war nicht Ja und Nein, sondern in ihm ist das Ja Wirklichkeit geworden.
2.Korinther 1,19

Impuls für den Tag
Kennen Sie das?
Da bitten Sie Ihr Kind etwas zu erledigen und es sagt: „Ja, mach ich.“ Dann passiert lange nichts. Gar nichts, nicht heute und nicht morgen.
Und dann gibt es da ein zweites Kind, da ist es genau anders herum. Es sagt: „Nein, mach ich nicht. Keine Lust!“ Es geht noch mal in sich und macht es dann doch.
Ich kenne beide Arten von Kindern.
Und Sie dürfen erraten, welches mir in seiner Reaktion letztlich angenehmer ist.
Erst mal natürlich, das Kind, das immer „Ja“ sagt.
Ich freue mich, darüber, dass da jemand mitdenkt und bereit ist, etwas zu tun.
Doch die Freude darüber dauert leider meistens nur kurz, weil nichts passiert. Und dann spüre ich, Ärger in mir aufsteigen, der sich gerne hörbar Luft verschafft.
Ich fühle mich verschaukelt, weil ich mich einfach nicht verlassen kann. 
Dann freue ich mich mehr über das Kind, das die Dinge erledigt, obwohl es meine Bitte erst mal nicht erfüllen wollte.
Wie ist es bei Gott?
Auf ihn kann ich mich hundertprozentig verlassen. Er steht zu seinem Wort.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Mittwoch, 28. Dezember 2022

Losung
Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.
Psalm 42,12

Lehrtext
Weil wir nun solche Hoffnung haben, sind wir voller Freimut.
2. Korinther 3,12

Impuls für den Tag

Wer kennt es nicht: die Weihnachtsfeiertage „erfolgreich“ absolviert und an den Tagen danach kommt die Erkenntnis, was alles nicht geworden ist, das Erwachen aus dem Heile-Welt-Traum.
Zuviel gegessen und getrunken, in der Küche gestanden und eben nicht Zeit für die Familie gehabt. Unausgesprochene hohe Erwartungen und exklusive Vorstellungen wurden nicht erfüllt, der Nachfeiertagsblues betrübt die Seele.
Wie wäre es, wenn es gelänge, einfach dem Konsum und den äußeren Rahmenbedingungen eine nicht so hohe Bedeutung zu geben? Kann ich das ertragen? Macht mich das unruhig vor und nach den Feiertagen?
Welche Freude ist es dann, sich auf das Wesentliche von Weihnachten zu fokussieren. Gott wird Mensch und will uns so nahe sein, verschenkt sich – welch Grund zur Freude.
Das gibt meinem Leben Hoffnung, zu wissen, dass meine Hilfe vom Allmächtigen Gott kommt. Ich darf mich an ihm orientieren und so herausfinden, was für meine Seele gut ist. Mit dieser Sicherheit im Rücken kann ich die Freiheit eines Christen- menschen erleben.
Amen

Martin Creutz, Döbeln

Impuls für Dienstag, 27. Dezember 2022

Losung
Gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureißen und einzureißen, so will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR.
Jeremia 31,28

Lehrtext
So seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen.
Jakobus 5,7

Impuls für den Tag

Als die Geduld verteilt wurde, stand ich hupend im Stau… Naja, ganz so extrem ist es nicht, aber Geduld zählt nicht zu meinen angeborenen Stärken, sondern musste ich mühsam einüben – bis heute. Und wer Kinder großgezogen hat, weiß wovon ich rede.

Apropos großziehen: Es war einmal ein junger Bauer, der bestellte seinen Acker und säte Getreide. Tag für Tag ging er daraufhin zum Feld, um nachzuschauen ob denn da schon etwas gewachsen ist. Eines Tages – siehe da – kamen kleine zarte Hälmchen zum Vorschein. Auch die folgenden Tage ging der Bauer nachschauen, aber die Halme wuchsen nur seeeehr langsam. Da hatte er eine geniale Idee. Er würde einfach mal etwas nachhelfen. Also begann er, an den Halmen zu ziehen – und siehe da – die Halme wurde tatsächlich länger! Als er am folgenden Tag seine Arbeit fortsetzen wollte – siehe da… Sie können sich sicher denken, dass seine „Großziehungsversuche“ gründlich schief gegangen waren.

So wie der Landwirt Geduld haben muss und das Pflanzenwachstum nicht beschleunigen kann, so sollen auch wir Geduld haben – mit unseren Mitmenschen und mit uns selber, bis Jesus wiederkommt und alles vollendet.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Montag, 26. Dezember 2022

Losung
Sie gingen zu ihren Zelten fröhlich und guten Mutes über all das Gute, das der HERR an David, seinem Knecht, und an seinem Volk Israel getan hatte.
1. Könige 8,66

Lehrtext
Die Hirten kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
Lukas 2,16-17

Impuls für den Tag

Wir teilen unsere Zeit ein in die Zeit vor der Geburt von Jesus und in die Zeit danach. Damit machen wir deutlich: Mit der Geburt von Jesus ist etwas wirklich Bedeutendes passiert. Die Hirten haben das wohl geahnt. Ich habe mich gefragt: Was würden sie sagen, wenn sie sehen könnten, wie heute in der Welt Weihnachten gefeiert wird? Wahrscheinlich wären sie erstaunt, welcher Aufwand für das Fest betrieben wird. Wahrscheinlich würden sie sich aber noch viel mehr wundern, was eigentlich gefeiert wird. Von der Geburt des Retters der Welt in einem Stall in Bethlehem ist da nicht mehr viel übrig. Vielleicht würden sie ja dann das tun, was sie im Stall vor Maria und Joseph getan haben: Sie breiteten das Wort aus, was zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Die Hirten sind nicht mehr am Leben. Aber wir sind es. Und wir können das Wort ausbreiten, was von diesem Kinde zu uns gesagt wurde. Unsere Städte und Dörfer und vor allem die Menschen hier brauchen diese Botschaft: Christus, der Retter ist da. Amen.

Pfr. Jörg Matthies, Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Sonntag, 25.12.2022

Losung
Tut von euch die fremden Götter, die unter euch sind, und neigt euer Herz zu dem HERRN.
Josua 24,23

Lehrtext
Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.
Johannes 1,18

Impuls für den Tag

Vor dem Gottesdienst fällt mir ein Karton in der Sakristei auf. Darauf steht: „Absperrung für Corona-Zeit“. Ich erinnere mich an das letzte Jahr. Wie wir vor dem Heiligen Abend jede zweite Bank mit roten Bändern abgesperrt haben. Das fiel mir schwer. Denn Jahr für Jahr freue ich mich ja über die volle Kirche zu Heiligabend: Feierliche Stimmung, etwas aufgeregte Krippenspieler, die Kerzen an den Bänken, die vollbesetzte Kirche. Mit Posaunenmusik ziehen die Jugendlichen in die Kirche ein, allen voran das Friedenslicht von Bethlehem. Mein Herz schlägt höher, wenn ich daran denke.
Ist damit das gemeint, was im Buch Josua gefordert wird? … ŒNeigt Euer Herz zu dem Herrn!. Hoffentlich ist es mehr, als nur einmal im Jahr in der Kirche Platz zu nehmen. Wir können diese Weihnachtsfreude mit in unser Leben tragen, statt sie tief in uns für ein Jahr zu verstauen. Denn hier und da im Leben können wir immer wieder unser Herzen höher schlagen lassen – für Gott, unseren Herrn, und für das Wunder der Weihnacht.

Pfr. Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Samstag, 24.12.2022

Losung
Er wird Frieden gebieten den Völkern.
Sacharja 9, 10

Lehrtext
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Lukas 2, 14

Impuls für den Tag

Der Film „Stille Nacht-das Weihnachtswunder“ erzählt eine wahre Begebenheit. Am Heiligabend 1944 trifft in einer Waldhütte in den Anden eine Gruppe deutscher Soldaten auf eine Gruppe amerikanischer Soldaten. Eine hochexplosive Mischung, normalerweise standen sie sich an der Front als erbitterte Feinde gegenüber. Eine Begegnung auf „Messers Schneide“. Die Hütte gehörte einer deutschen Familie. Die Mutter hatte sich mit ihrem 12 jährigen Sohn dorthin geflüchtet, um sich und ihr Kind zu schützen. Der mutigen Frau gelang es immer wieder, die Situation kurz vorm Eskalieren zu entschärfen: „Das ist mein Haus. Hier gibt es keine Waffen. Heute ist Weihnachten!“ Dieser resoluten Ansage folgte noch ein bestimmtes: „Bitte, meine Herren!“ Dann wurde das Unmögliche möglich. Verfeindete Männer saßen am Weihnachtsabend an einem Tisch und teilten miteinander, was sie hatten: ihren Proviant, ihre Lebensgeschichte, ihre Schicksale. Schließlich sangen sie zusammen: „Stille Nacht“. Am nächsten Tag gingen sie wieder auseinander, jeder etwas verändert. Ein bisschen Frieden mitten im Krieg. Gottes Frieden im Großen wie im Kleinen, wünsche ich uns heute. Es liegt auch an uns, ob es gelingt.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Freitag, 23.12.2022

Losung
HERR, erhebe dich in deiner Kraft, so wollen wir singen und loben deine Macht.
Psalm 21,14

Lehrtext
Groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.
1. Tim 3,16

Impuls für den Tag

Müssen wir erst auf ein einschneidendes Geschehen, ein umwälzendes äußeres Erlebnis warten, bevor wir Gott loben und ihm singen? Das Psalmwort scheint das nahezulegen.
Doch Paulus schreibt im heutigen Lehrtext vom Geheimnis des Glaubens. Ein Geheimnis aber ist vor den Augen der Meisten verborgen, man muss es erst finden und dann gut bewahren.
Auch das Weihnachtswunder, das wir ab morgen abend wieder feiern, das Ungeheure, dass Gott sich uns Menschen in Liebe derart zuwendet, uns Sein Walten und den Weg zu Ihm so unmittelbar vor Augen stellt, hat seinerzeit keinen Aufschrei in der Weltgeschichte verursacht, sondern blieb den wenigen vorbehalten, die dafür offen waren. Und doch ist es wohl der größte Krafterweis, den Gott uns überhaupt geben kann … aber eben ein stiller, wie es den Geschehnissen wahrer Liebe so eigen ist.
Wir stehen unmittelbar vor der Festtagstür: Öffnen wir sie frohen Mutes, öffnen wir uns selbst, jede und jeder auf ganz eigene Weise, damit Gott in all seiner stillen geheimnisvollen Kraft einziehen kann.
Mit Licht und Glanz kommt unser Gott … zu jedem von uns in sein ganz persönliches Dunkel.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Donnerstag, 22.12.2022

Losung
Die ihr Gott sucht, euer Herz lebe auf!
Psalm 69,33

Lehrtext
Maria kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt.
Lukas 1,40-41

Impuls für den Tag

Es hat etwas von einer Wüstenwanderung, die lang wird und karg. Vielleicht auch etwas von Marias „Spaziergang“ durch den Dornwald. Als wäre die Oase in Sicht; als würden dort vorn schon Rosen in den Dornen blühen. Als finge da etwas an. Es ist schon zu erahnen. Auch von denen, die noch dabei sind, das Leben erst zu beginnen – wie der ungeborene Johannes, das Kind in Elisabeths Leib, der später am Jordan Wasser schöpfen wird, zur Taufe, zur Umkehr, zum Neuanfang. Schon hüpft er vor Freude. Als würde Johannes im Mutterleib vorwegnehmen, was Paulus einmal an die Philipper schreiben wird: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ (Phil 4,4) Und dann sagt er: „Der Herr ist nahe!“
So nahe, wie die beiden Kinder in den Bäuchen von Elisabeth und Maria einander waren, als die Frauen sich umarmten. Nur eine Dünne Wand zwischen Menschen und Gott, dem Nachbarn Gott, wie ihn Rainer M. Rilke in einem Gedicht nannte.
Und ich kann auf der Wanderung durch diese Welt schon die Oase sehen, die Rose, die blüht, wenn am Heiligen Abend das Kind in der Krippe liegen wird und ich weiß, dass Gott nicht nur nahe ist, sondern sogar einer von uns. Und mein Herz lebt auf.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf