Impuls für Sonntag, 30. April 2023

Losung
Als Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!
1.Mose 28,16

Lehrtext
Die Jünger sprachen: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?
Lukas 24,32

Impuls für den Tag

Als Pfarrer mache ich ja manche Besuche. Nicht nur zu Geburtstagen oder Gesprächen im Rahmen von seelsorglichen Anlässen, sondern zur Zeit sind es häufig Kennenlern- und Antrittsbesuche in der neuen Umgebung, bedingt durch meinen Wechsel nach Leipzig. Oft spreche ich dabei, ehe ich mich verabschiede, ein kurzes Gebet, um auch Gott den Umstand des Besuchs ans Herz zu legen und für uns miteinander um seinen guten Segen zu bitten. Es wird still, wir falten die Hände, manche schließen ihre Augen und dann danke ich immer zuerst, dafür, dass wir zusammensein durften, danach folgt manches andere, ehe wir mit „Amen“ schließen und einander ansehen, die wir zusammen am Tisch oder in den Polstermöbeln sitzen. Es ist nur ein kurzer Moment. Aber manchmal sehen mich glänzende oder leuchtende Augen an. Und vielleicht wird gerade da solches spürbar: „brannte nicht unser Herz […] auf dem Wege“!?
Ich wünsche Ihnen stille Momente und Träume, wie Jakob und Begegnungen, wie den Freunden auf dem Weg nach Emmaus – denn Gott ist da, immer, auch dann, wenn ich es noch nicht weiß. Und manchmal schlage ich die Augen auf und denke: „Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte“! Amen.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Leipzig

Impuls für Samstag, 29. April 2023

Losung
Du sollst anbeten vor dem HERRN, deinem Gott, und sollst fröhlich sein über alles Gut, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat.
[5.Mose 26,10-11]

Lehrtext
Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, zum Teilen bereit sind.
[1.Timotheus 6,17-18]

Impuls für den Tag

„Danke Herr!“, das kann ich nicht oft genug sagen. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten über die ich mich freue, manchmal sind es große Dinge, für die ich dankbar bin. Nichts ist selbstverständlich und passiert automatisch. Von jetzt auf gleich kann auch aus dem Guten eine Situation entstehen, wo mir das Danken komplett vergeht. Auch Krankheiten können mich so runterziehen, dass ich irgendwann nicht mehr danken und froh sein kann.
Aber gerade hier macht sich doch unser Glaube an den lebendigen Gott bemerkbar. Lasst uns auf schweren Wegstrecken Gutes am Wegesrand suchen. Ich bin sicher wir finden es! Der steinige Weg wird nicht sofort ein weicher Wiesenweg, aber die schönen und Freude bereitenden Dinge am Wegesrand machen das Gehen leichter.
„Gott sei Dank!“ kann ich immer wieder über mein Leben, dass bisher wunderbar geführt wurde, sagen. Und uns allen wünsche ich, dass wir dankbar und fröhlich auch in schweren Tagen sein können. Verzagtheit bringt uns nicht weiter, ein Danklied für unseren Schöpfer schon. Probieren wir es aus, heute mit dem Lied: „Du hast mein Klagelied verwandelt in einen Jubelruf voll Freud.“
Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Freitag, 28. April 2023

Losung
Wer den Harnisch anlegt, soll sich nicht rühmen wie der, der ihn abgelegt hat.
1.Könige 20,11

Lehrtext
Erneuert euch in eurem Geist und Sinn.
Epheser 4,23

Impuls für den Tag

Friede soll stärker sein als Gewalt. Das steckt hinter diesem Wort. Aber ist das so? Behalten die Tyrannen nicht am Ende recht, und die, die die Rüstung ablegen, ziehen den Kürzeren? Vom König Ahab, der so gesprochen hat, wird erzählt, dass er nach diesen Worten den Kampf gegen den Gewalttäter Ben Hadad gewonnen hat. Und das mit Gottes Hilfe. Wenn doch die Dinge immer so ausgehen würden: Wer den Frieden sucht, gewinnt! Wer die Waffen ablegt, behält am Ende die Oberhand.
Und doch kann dauerhaft nur der Friede siegreich sein. Kein Gewaltherrscher bleibt ewig an der Macht. Irgendwann fällt er von seinem selbst errichteten Thron.
Die Menschen zur Zeit Jesu haben sich nach einem Friedensreich auf Erden gesehnt. Jesus hat es ihnen nicht gebracht, aber er hat es ihnen verheißen für eine neue Welt, die andere Prinzipien haben wird. Dort braucht es keine Rüstungen und die Tyrannen werden keinen Platz haben. Aber es ist ein Reich, das erst noch kommt, dem wir aber als Menschen des Friedens entgegen leben können.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Donnerstag, 27. April 2023

Losung
Ich habe dich bereitet, dass du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht!
Jesaja 44,21

Lehrtext
Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne!
Römer 11,1

Impuls für den Tag

Wenn es ein Land immer wieder in die Schlagzeilen und Nachrichtensendungen schafft, heißt das in den allermeisten Fällen nichts Gutes. Israel schafft das in letzter Zeit wieder häufiger. Mit riesigen Protesten aus dem Volk. Mit Vorhaben der Regierung, die Justiz zu reformieren und damit einen großen Schritt Richtung Abschaffung der Demokratie zu gehen. Mit einer extrem rechten Regierung und deren Vertretern. Sowieso mit dem ewig jungen Konflikt zwischen Israel und Palästina.
Kürzlich sogar außenpolitisch mit einem möglichen Konflikt oder sogar Krieg mit dem Iran.
Der jüdische Staat, die einzige Demokratie im Nahen Osten wie manch einer behauptet, steht aktuell vor großen Problemen. Die innen- und außenpolitischen Unruhen wachsen, viele Menschen haben Angst.
Wie wertvoll muss es da für einen besorgten Israeli sein, die Worte aus Losung und Lehrtext zu lesen.
Gott spricht selbst: Israel, ich vergesse dich nicht!
Dafür dürfen wir beten und darauf dürfen wir vertrauen.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Mittwoch, 26. April 2023

Losung
Man wird wieder hören den Jubel der Freude und Wonne, die Stimme des Bräutigams und der Braut und die Stimme derer, die da sagen: „Danket dem Herrn Zebaoth; denn der Herr ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.“
Jeremia 33,11

Lehrtext
Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.
Titus 2,11

Impuls für den Tag

Der Vers aus dem Titusbrief erinnert mich an die Zeit des Studiums. Mitten im Sommer lauschten wir den Vorlesungen zur Christologie, als unsere Dozentin auf die Idee kam, Weihnachtslieder zu singen. Schließlich können wir doch jeden Tag Weihnachten feiern. Denn Jesus kommt doch jeden Tag auf’s Neue in unser Leben. Also verbrachten wir den Vormittag damit, Weihnachtslieder zu singen. Ein Licht bemächtigt sich der Welt. Es erhellt den Erdkreis. Von der Laterne kann’s doch nicht herkommen. Nein. Von diesem Kind geht alles aus. Ein Gnadenaufgang voller Klarheit. Am Ostermorgen gelangt er zur Vollendung und bleibt – solange diese Erde besteht. Jesus, der Heiland, geboren, um mir zu vergeben und meinem Leben Sinn und Ziel zu schenken. Um mein Leben zu heilen. Deshalb bekomme ich die Freude geschenkt. Von Gott. Der extra meinetwegen auferstanden ist, mich zu suchen. Ich brauche keine Angst zu haben. Feiern wir froh in diesen Tagen solche Gnade und wissen: „Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsere Nacht nicht endlos sein. Der immer schon uns nahe war, stellt sich als Mensch den Menschen dar!“

Thilo Handschack

Impuls für Dienstag, 25. April 2023

Losung
In der Finsternis erstrahlt den Aufrichtigen ein Licht, gnädig, barmherzig und gerecht.
Psalm 112,4

Lehrtext
Unsre Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare.
2.Korinther 4,17-18

Impuls für den Tag

Dunkelheit ist für uns im 21. Jahrhundert kein großes Problem. Elektrischer Strom vermag jede noch so finstere Ecke hell zu machen. Die Zeiten vom trüben Licht der Kerzen oder Öllampen sind längst vorbei. Doch dann reicht es, wenn ein paar Mächtige in Politik oder Wirtschaft durchdrehen. Und schon wird Elektrizität schwer bezahlbar und damit zum Luxus. Viele Städte beginnen beispiels-
weise Straßenlaternen auszuknipsen, öffentliche Bauwerke werden nicht mehr angestrahlt. So schnell kann es finster werden. Wir erleben es gerade. Nicht anders in unserem Leben. Eben noch alles hell und klar. Doch auf einmal schwere Probleme, Krisen, Krankheiten. Und das auch gleich in geballter Ladung! Da geht sehr schnell um uns herum das Licht aus. Plötzlich absolute Finsternis, Hilflosigkeit, keine Orientierung.
Diese Erfahrung kommt auch in vielen Psalmen in der Bibel vor. So schwer aber eine Finsternis im Leben ist: Die Psalmbeter wissen um die große Hoffnung unseres Glaubens. Wirklich allein sind wir niemals. Gott kann und möchte neues Licht bringen. Vielleicht anders, als es unsere Lebensplanung gerade vorsieht. Auf jeden Fall aber gnädig, barmherzig und gerecht.

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Montag, 24. April 2023

Losung
Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen.
Psalm 130,6

Lehrtext
Bewahrt euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben.
Judas 21

Impuls für den Tag

Samuel Becketts Stück „Warten auf Godot“ ist sprichwörtlich geworden für eine Warte – Situation. Bei ihm sind es zwei Landstreicher, die auf einen dritten warten. Als sich nichts tut, kommen den beiden Fragen. Was soll Godot tun? Was geschieht, wenn er kommt? Gibt es ihn überhaupt? Das Warten der zwei wird zum Zeitvertreib, bei dem immer klarer wird, wie sinnlos die zwei warten. Da klärt sich nichts. Alle Menschen, die auf die Landstreicher treffen, machen ihnen klar, Godot wird nicht kommen und doch warten sie weiter. Beckett stellt mit seinem Stück die Sinnlosigkeit menschlichen Daseins dar und der Zuschauer geht betroffen nach Hause.
Ganz anders ist das Warten des Psalmbeters. Wenn er seine Sehnsucht nach einer Begegnung mit Gott mit dem Ende der Nachtschicht der Wächter vergleicht, weiß er, dass sein Gott so wie die aufgehende Sonne kommt. Und seit Ostern glauben wir, dass der auferstandene Herr uns den Weg zu Gottes ewigem Reich gebahnt hat. Wann wir am Ziel Gott begegnen werden, weiß ER allein. Bis dahin dürfen wir uns an jedem neuen Morgen freuen.
Amen

Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls für Sonntag, 23. April 2023

Losung
Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe?, spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt?
Jeremia 23,24

Lehrtext
Kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen.
Hebräer 4,13

Impuls für den Tag

Wenn alle gegangen sind, Jesus bleibt. Wenn unsere persönliche Welt zerbricht, Gott sieht. Vietnam- krieg 1965. Howard Ruthledge, Pilot der US Air Force, fällt in die Hände der Vietcong. Man bringt ihn ins Heartbreak-Hotel, ein berüchtigtes Foltergefängnis. Seine Zelle ist 2 x 2 Meter groß, voller Gestank und menschlicher Exkremente. Achtundzwanzig Tage lang wird Ruthledge brutal gefoltert. Aber er überlebt. Und inmitten dieses Alptraums findet er Gott. Den Gott, der uns sieht, der auch in der tiefsten Dunkelheit da ist.

Ruthledge erinntert sich: ŒEines Nachts versprach ich Gott: Sollte ich das alles überleben und irgendwann meine Heimat wiedersehen, dann will ich am ersten Sonntag in Freiheit, mit meiner Frau und den Kindern, einen Gottesdienst besuchen. Ich werde meinen neuen Glauben an Jesus bekennen und mich einer christlichen Gemeinde anschließen. Das war kein billiger Deal mit Gott. Es war eine Entscheidung, über die ich schon lange nachgedacht hatte. Heute weiß ich: ein Leben ohne Gott ist leer und sinnlos. Die Zeit der Gefangenschaft war nötig, um mir zu zeigen, wie sehr ich Gott brauche … und die Gemeinschaft mit anderen Christen.“

Reinhard Pilz, Hainichen

Impuls für Samstag, 22. April 2023

Es ist kein besonders schöner Gedanke, der Gedanke an den eigenen Tod. Wir wissen alle, genau so wie der Psalmbeter damals, dass unser Leben ein Ende hat. Es kann morgen oder sogar heute noch vorbei sein, das wissen wir und doch leben wir so, als ob wir ewig auf dieser Erde leben würden. Die Bibel sagt uns: Ja, ewig werden wir leben, aber eben nicht auf dieser Erde. Und wir sind klug darin beraten, schon jetzt die Weichen für die Ewigkeit zu stellen. Mementomori. Bedenke,dass du sterben musst, sagten manche Mönche im Mittelalter zueinander. Sie erinnerten sich ständig gegenseitig daran, dass alles, was sie sind und tun, vergänglich ist. Der Gedanke an den eigenen Tod sollte sie davor bewahren, überheblich zu werden und im Leben die falschen Prioritäten zu setzen. Die Mönche strebten danach, bescheiden zu sein und ihr Leben nicht für selbstverständlich zu nehmen. Denn viele Klöster waren damals dem Reichtum und allerlei Lastern verfallen. Sie hatten aus dem Blick verloren, dass alles, was sie besaßen, ein Geschenk von Gott war. Auch der heutige Tag ist Gottes wunderbares Geschenk an uns!

RenateHenke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Freitag, 21. April 2023

Losung
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
2. Mose 20,16

Lehrtext
Redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören.
Epheser 4,29

Impuls für den Tag

Stille Post – kennen Sie dieses Spiel? Man sitzt nebeneinander und einer flüstert seinem Nachbarn etwas ins Ohr. Der letzte der Mitspieler sagt dann laut, was bei ihm angekommen ist. Oft kommt da etwas ganz anderes raus, als zu Beginn gesagt wurde. Im Spiel ist es mitunter sehr lustig, was aber wenn es kein Spiel ist? Bei Gerüchten, die hinter vorgehaltener Hand weitererzählt erzählt werden, passiert das leider auch sehr oft. Ich denke, die Erfahrung hat bestimmt schon jeder einmal machen müssen. Ich bin erstaunt, was Leute so wissen oder eher glauben zu wissen. Durch drei Siebe solle alles geschüttelt werden, was einer über einen anderen spricht, soll der Philosoph Sokrates gesagt haben, als man ihm ein Gerücht zutragen wollte: Hast du dich davon überzeugt, dass es auf Wahrheit beruht? Ist das, was du sagen willst, gut? Und ist es notwendig, das zu erzählen? Nur was dieser dreifachen Prüfung standhält, sei es Wert, geredet zu werden. Einigen von uns würden Verletzungen und Kränkungen, Ärger und Enttäuschungen erspart bleiben wenn auch wir die 3 Siebe nutzen. Der heutige Lehrtext fordert uns dazu auf und ich denke einen Versuch ist es wert. Oder?

Cathrin Vogel, Schlegel