Impuls vom 18.04.2021

Losung
Wer bin ich, Herr HERR, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast?
2. Samuel 7, 18

Lehrtext
Paulus schreibt: Gottes Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen.
1.Korinther 15,10

Impuls für den Tag

Eine kleine Geste mit großer Wirkung war vor über 50 Jahren der Kniefall von Warschau des deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt. Ohne Vorankündigung kniete er zum Gedenken der Ermordeten des Warschauer Ghettos nieder und verharrte so einige Zeit. Als Geste der Entschuldigung für begangenes Unrecht im Dritten Reich wurde das wahrgenommen. Aber die demütige Haltung des Kanzlers der Bundesrepublik Deutschland hatte auch Folgen für die Zukunft. Ein neues Kapitel der Versöhnung zwischen den Machtblöcken Europas wurde damals aufgeschlagen.
Wenn Mächtige wissen, dass sie ihr Amt voller Demut führen müssen, dann entsteht Positives. Das Wort der heutigen Losung stammt von einem Mächtigen von vor 3000 Jahren. Er beugt sich allerdings nicht vor der Geschichte und nicht vor Unrecht und Leid. Er beugt sich vor Gott und geht innerlich auf die Knie, weil er weiß: Nur so kann ich gut herrschen und regieren, wenn ich mich einem ewigen Gott unterstelle und von ihm alles empfange.
Gut, wenn wir heute wissen, von wem wir Kraft und Hilfe empfangen können für unsere Aufgaben und Herausforderungen. Der Mensch, der an Gott glaubt, wird gerne vor ihm auf die Knie gehen. Er zeigt damit seinen Respekt vor einer Macht die höher ist als jeder Mächtige auf dieser Erde. Das geschieht vielleicht im Gebet. Und es geschieht im Wissen: Ich selber kann ja ohne seine Hilfe so wenig erreichen. Meine menschlichen Möglichkeiten sind immer begrenzt. Aber mit Gottes Hilfe kann Großes in meinem Leben geschehen. Probieren wir es doch einmal mit dieser Art von demütigem Kniefall.

Dekan Michael Karwounopoulos,Bad Urach/Baden-Württemberg