Impuls für Freitag, 14. Februar 2025
Losung
Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.
Jesaja 53,3
Lehrtext
Sehet, welch ein Mensch!
Johannes 19,5
Impuls für den Tag
Verachtung ist ja gerade gewissermassen „in“ – ob vom derzeitigen US-Präsidenten vorgelebt, in den gar nicht so sozialen Medien massenhaft verbreitet oder auch bei uns von mindestens einer Partei gera-
dezu als Identität gepflegt: Mitmenschen, die an-
ders sind, anders handeln, anders denken, werden gerne mit Verachtung weggedrückt. Und viele las-
sen sich (Gott sei’s geklagt) davon mitreißen. So scheinen auch im Jesajavers Personen zu Wort zu kommen, die sich der allgemeinen Verachtung an-
geschlossen haben. Dabei behandelt die Diskussion die ausgegrenzten Mitmenschen „wie Klappstühle“
(so sagte es jüngst eine Journalistin). Eigentlich müssten wir Christen jedesmal aufschreien mit dem Ausruf des Johannesevangeliums. Jeder ist ein Mensch! Ertappen wir uns stattdessen aber nicht auch dabei, andere zu beurteilen, uns ein Bild von ihnen zu machen, obwohl wir so gar nichts über ihre Hintergründe wissen (oft auch nicht wissen wol-
len)? Den Leuten seinerzeit ging es mit Jesus wohl ähnlich: Anders, unverstanden, abgestempelt, ver-
achtet! Und so verpassten sie die heilsame Begeg-
nung mit Gott selbst. Dass es uns nur nicht auch so ergeht! Denn wir wissen ja nicht, in welchem merk-
würdigen Mitmenschen uns Gott begegnen will…
Friedemann Neef, Roßwein