Impuls für Mittwoch, 22.09.2021
Losung
Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott.
Jesaja 40,1
Lehrtext
Jesus ließ die Menge zu sich und sprach zu ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften.
Lukas 9,11
Impuls für den Tag
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie ans „Trösten“ denken? Mir fallen dazu viele Situationen ein, aber sie haben gemeinsam, dass ich damit Nähe, gute Worte und Zuspruch, manchmal auch Vertrauen verbinde.
Das deutsche Wort „Trost“ ist ursprünglich mit „treu“ und „trauen“ verwandt. Um das Jahr 700, so erfahre ich im Nachschlagewerk für Redensarten, haben christliche Missionare den Trost mit dem lateinischen Wort „consolatio“ übersetzt, was soviel meint wie „Festigkeit“. Der Trost erhielt damit eine zweite Bedeutung, die mit innerer, auch geistlicher und landläufig dann sogar geistiger, Stärke zu tun hat. So kommt es, dass das Sprichwort: „Du bist wohl nicht ganz bei Trost!“, meint, dass jemand nicht mehr recht bei Verstand ist.
Diese Bedeutung kennen die biblischen Autor*innen noch nicht. Das hebräische Wort, das der Schüler*innen-Kreis des Jesaja in der Tageslosung verwendet, meint: ermutigen, stärken und eine wohltuende Freundlichkeit
seid so zueinander, sagt Gott durch Jesaja.
Und ich denke: Ich müsste doch eigentlich schon nicht ganz bei Trost sein, wenn ich meinen Mitmenschen nicht auf eben diese Weise begegnen wollte. Immerhin, so glaube ich, zeigt sich darin etwas vom Reich Gottes, das viele gesund machen kann, die der Heilung bedürfen.
Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf