Impuls für Montag, 27.12.21

Losung
Du sprachst: Ich bin unschuldig; der HERR hat ja doch seinen Zorn von mir gewandt. Siehe, ich will dich richten, weil du sprichst: Ich habe nicht gesündigt.
Jeremia 2,35

Lehrtext
Seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch dargeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi.
1.Petrus 1,13

Impuls für den Tag

In unserer Kirchgemeinde haben wir ein Gemeindeglied aus Pakistan. Wir erleben durch ihn viel Segen in der Gemeinde. Er betet für uns. Wo er gebraucht wird, packt er an. Er hat zwei Berufe gelernt: Koch, damit er Geld verdienen kann und seine Familie versorgen und er ist ausgebildeter Pfarrer der Church of Pakistan. Doch das ist in Pakistan kein Brotberuf.
Pastoren müssen um ihr Leben fürchten, wenn sie ins Visier von radikalen Moslems kommen.
So ist es bei ihm geschehen. Deshalb ist er vor fünf Jahren nach Deutschland geflohen. Sein Leben ist in Pakistan in Gefahr. Seine Familie ist untergetaucht. Seit mehr als fünf Jahren versucht er in Deutschland Asyl zu bekommen. Doch es wird ihm verwehrt. Man glaubt ihm nicht.

Vor Weihnachten waren alle sehr beschäftigt. Die einzigen beiden, die freiwillig die Kirche gereinigt haben, waren er und sein katholischer Landsmann und Freund. Beide sollen abgeschoben werden, sie haben als verfolgte Christen in Deutschland bzw. in Sachsen kein Bleiberecht bekommen.

Vor wenigen Tagen suchten ihn 12 Einsatzkräfte, um ihn abzuschieben – in den sicheren Tod. Sie haben ihn nicht gefunden. Gott sei Dank.
Ein schreiendes Unrecht – und niemand übernimmt Verantwortung. Die handelnden Personen tun „nur“ ihre Pflicht: „Ich habe nicht gesündigt!“ Ob Gott das durchgehen lässt?

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen