Impuls für Sonntag, 7. April 2024

Losung
Die Israeliten sprachen zum HERRN: Wir haben gesündigt, mache du es mit uns, wie dir’s gefällt; nur errette uns heute!
Richter 10,15

Lehrtext
Der Zöllner stand ferne, wollte auch seine Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!
Lukas 18,13

Impuls für den Tag

In den Romanen des russischen Schriftstellers Dostojevski entdecke ich, wie viele seiner beschriebenen Figuren zwischen „gut“ und „böse“ hin- und hergerissen sind, oder zwischen „Schuld und Sühne“, wie der bekannteste seiner Romane auf Deutsch heißt. Dieses Hin- und Hergerissensein scheint aber schon alt zu sein. Die Israeliten sehen immer wieder ihre Schuld und verlieren doch die Hoffnung auf Errettung durch Gott nicht. Aber welch ein anstrengender Zwischenzustand kann das doch sein: Leben zwischen Hoffen und Bangen. Und wie befreiend wirkt da der hinzugefügte Lehrtext. Da sehe ich Jesus gegenüber einen, der richtig befreit wird. Ja, auch er sieht seine Schuld. Aber er weiß, wohin damit. Er kennt das Gebet, das ihn frei macht. Er kennt die Verheißung Gottes, der ein Leben ganz und gar gut machen kann.
Lassen Sie uns nicht im Zwischenzustand zwischen Schuld und Sühne Leben, sondern dem ganz vertrauen, der unsere Schuld ans Kreuz von Golgatha getragen hat und uns am Ostermorgen die Freiheit der Kinder Gottes geschenkt hat.

Michael Karwounopoulos/Bad Urach