Impuls für Donnerstag, 21.November 2024

Losung
Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint, der hoffe auf den Namen des Herrn!
Jesaja 50,10

Lehrtext
Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.
1. Johannes 2,8

Impuls für den Tag

„Noch verbirgt die Dunkelheit das Licht und noch sehen wir die Sonne nicht. Doch schon zieht ein neuer Tag herauf und das Licht des Morgens leuchtet auf.“ So heißt es in der 1. Strophe des Liedes „Die Gott lieben werden sein wie die Sonne“. Waren Sie auch schon mal im Dunkeln unterwegs? Ich meine so im Stockdunkeln, dass man nix mehr sieht? Dunkelheit ist so gar nicht meins, da will ich schnell wieder raus. Ich sehe nicht, wo Hindernisse kommen, kann nicht ausweichen und gerate ins Stolpern oder falle vielleicht sogar hin. Nein, ich möchte die Übersicht und Kontrolle behalten. Ich möchte wissen wo mein Weg mich hinführt. Lieber warte ich, bis es wieder dämmert. Nun gibt es aber Zeiten im Leben, in denen es stockdunkel um uns ist. Die heutige Losung fordert uns in solchen Situtionen auf, Gott blind zu vertrauen. Vertrauen, wenn ich den Weg nicht sehe. Vertrauen, wenn keine schnelle Lösung in Sicht ist. Vertrauen, wenn meine Lebenssitution gerade schwierig ist. Schaffe ich das?
Ich glaube, Gott ist ein mitgehender Gott, auch in der Dunkelheit. Er sagt: „Ich bin da!“ Egal, wie dunkel unser Lebensweg gerade ist. Vertrauen wir darauf!

Cathrin Vogel

Impuls für Mittwoch, 20. November 2024

Losung
Der HERR ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe.
Joel 2,13

Lehrtext
Der Weingärtner sprach zu dem Besitzer des Weinbergs: Herr, lass den Feigenbaum noch dies Jahr, bis ich um ihn herum grabe und ihn dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.
Lukas 13,8-9

Impuls für den Tag

Ein knorriger Baum stand in einen schönen Garten mit vielen Weinreben. Blätter und Früchte hatte er keine, denn seine Kraft wollte er nicht dafür ver- geuden. Die Früchte würden ihm eh weggenom- men. Er war überzeugt, so viel besser zu leben. Als der Weinbergsbesitzer mit einem Korb kam, um einige Feigen zu ernten, war er verärgert. Er rief den Gärtner mit der Axt. Dieser sollte den Baum fällen. Der Baum erschrak, er war doch der größte und schönste hier. Der Gärtner bat den Weinbergs- besitzer um etwas Zeit, in der er sich intensiv um den Baum kümmern könne. Der Besitzer willigte ein. So begann der Gärtner mit seiner Arbeit und der verzweifelte Baum lies es geschehen. Im Frühjahr bekam er die ersten Blätter und wurde noch größer, im Sommer wuchsen wunderbare Feigen an ihm. Der Gärtner setzte sich oft in seinen Schatten und der Baum begann ihn gern zu haben. Er lies den Gärtner gern an sich arbeiten und konnte es sich gar nicht mehr anders vorstellen. Als dann geerntet wurde, dachte er: Merkwürdig, drei Jahre habe ich mich angestrengt, um glücklich zu leben, und sollte gefällt werden. Jetzt habe ich ein Jahr lang nichts getan, als an mir arbeiten zu lassen und die anderen freuen sich an mir und ich bin glücklich.

Sandra Barthel, Raußlitz

Imuls für Dienstag, 19. November 2024

Losung
Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netze des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.
Psalm 124,7

Lehrtext
Viele Menschen waren gekommen, um Jesus zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Menschen, die unter bösen Geistern litten, wurden von ihnen befreit.
Lukas 6,18

Impuls für den Tag

Wäre der Herr nicht bei unsƒ so würde unsere Seele, also das Lebendige, Fühlende, Schaffende in uns, ersaufen „ vielleicht in Tränen, vielleicht in Gleichmut, vielleicht in Betäubungen; so leitet David diesen kurzen Psalm ein. Er endet mit den Worten, die uns heute aus der Liturgie so vertraut sind: ŒUnsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Dazwischen steht eine riesige Freude über die so unverhoffte Freiheit: Der Schöpfer von allem setzt sich für uns kleine Menschen ein, er ist unsere Hilfe! „ Ein in einem Netz verhedderter Vogel, wie stehen seine Chancen? Er kann sich nicht selbst befreien, vielleicht wird er gar jämmerlich verenden. So ist auch unsere Situation, gefangen im Netz der Sünde. Gott aber macht uns frei davon, er pflegt und heilt den geknickten Flügel. Gott will unsere Krankheiten heilen und unsere Gefangenschaften aufheben. Er tut das, damit unsere Seele sich erheben und aufschwingen kann, wie der befreite Vogel. Der geheilte Mensch soll Gott preisen, sich zu ihm bekehren. Denn nur bei ihm kann auch unsere Seele frei und geheilt werden!

Jonathan Seidel, Moosheim

Impuls für Montag, 18. November 2024

Losung
Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster.
Psalm 9,3

Lehrtext
Freut euch immerzu, weil ihr zum Herrn gehört.
Phil 4,4

Impuls für den Tag

Als ich die Losung gelesen habe, war sofort eine Melodie und ein Liedtext in meinem Kopf: Ich freue mich und bin fröhlich Herr in Dir, Halleluja. Dieses Lied habe ich zuerst auf der See`r Kirchenwoche 1975 und dann immer wieder gesungen. Die See´r Kirchenwoche war eine Jugendwoche der Bewegung für geistliche Gemeindeerneuerung und ich war 1975 zum ersten Mal da. Ich bin dann sechs Jahre lang immer zu dieser Kirchenwoche gefahren, bevor ich 1981 mit dem Theologiestudium begonnen habe. In See habe ich diese Freude an und in Gott jeden Tag erleben können und aus den Erfahrungen dieser Kirchenwochen habe ich auch in kraftzehrenden Zeiten meine Pfarrdienstes Ausdauer und Durchhaltevermögen geschöpft. Wir können alles andere verlieren: Besitz, Freunde, Schönheit, Freude an der Arbeit. Aber die Freude an Gott, kann uns keiner nehmen.

Gerold Heinke, Marbach

Impuls für Sonntag, 17.11.24

Losung
Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.
Jeremia 29,11

Lehrtext
Die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
Römer 8,21

Impuls für den Tag

Schluckauf kennt wahrscheinlich jeder.
Die häufigste Erklärung dafür lautet: Da denkt gerade jemand an dich. Auch bei uns zu Hause wurde das immer so gesagt und dann wurde überlegt, wer da an einen denken könnte. Die Freundin, deren Buch du noch zu Hause hast. Der Lehrer, der gerade deine Arbeit kontrolliert. Die Nachbarin, die du total in Gedanken versunken, vergessen hast zu grüßen. Wir haben viele Möglichkeiten durchgespielt.
Unsere heutige Losung richtet den Blick in eine andere Richtung – Gott denkt an dich mit Gedanken des Friedens.
Egal wie es mir gerade geht, egal wo ich gerade bin – Gott meint es gut mit mir und er denkt an mich, mit positiven Gedanken, mit Gedanken des Friedens.
Diesen Frieden hat Jesus mit seinem Blut auf Golgatha besiegelt. Deshalb dürfen wir Gottes Kinder sein und in die Zukunft mit Hoffnung blicken. Eine Zukunft in seinem Friedensreich.
Und wenn ich manchmal Zweifel habe, weil scheinbar alles schief geht, möchte ich Gott bitten, dass er mir Vertrauen und Hoffnung schenkt und meinen Blick lenkt auf eine Zukunft in einem zu Hause bei ihm.

Sandra Barthel, Raußlitz

Impuls für Samstag, 16.11.24

Losung
Das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre sein unter allen Völkern auf Erden, wenn sie all das Gute hören, das ich Jerusalem geben will.
(Jeremia 33,9)

Lehrtext
Das Volk, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!
(Matthäus 21,9)

Impuls für den Tag

Nun werden sie uns bald wieder an den Straßenkreuzungen ansehen und vollmundig Gutes versprechen … die Plakate der Parteien, die zur Wahl antreten. Manche Wahlwerbung kommt mit Wortwitz daher, andere zeigen klare Kante. Ein freundlicher Kandidat lächelt auf dem Bild oder ein Wahlspruch ist zu lesen. Natürlich wollen alle: mehr Sicherheit, mehr Frieden, mehr Gerechtigkeit, mehr Wohlstand, mehr Freiheit. Wer sehnt sich nicht danach?
Solche Sehnsucht ist nicht neu. Schon in der Bibel wird das deutlich. Die Menschen sehnten sich nach einem, der ihnen endlich das gibt und zusichert, was sie für ein zufriedenes Leben brauchen. Jesus hat es ihnen gezeigt, wie das möglich ist. Viele waren begeistert, sie riefen: Hosianna. Anderen war Jesus ein Dorn im Auge und riefen: Kreuzige ihn! Er hat auch das überwunden. Ich möchte ermutigen, Jesus zu folgen. Nicht mit vielen Versprechungen, sondern mit Taten der Nächstenliebe, für ein zufriedenes Leben für alle Menschen! Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Freitag, 15.11.24

Losung
Du hast gesehen, wie dich der HERR, dein Gott, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gewandert seid.

Lehrtext

Lukas 24, 35

Impuls für den Tag

Er ist ein starker Bursche. Gerade mal drei Jahre alt. Gemeinsam wandern wir durch die Sächsische Schweiz. Er klettert über Wurzeln, bezwingt, Stolpersteine, Treppen und Klettersteige. Das ist anstrengend, auch für uns Große. Er hat sich einen Wanderstock gesucht. Das geht besser, meint er. Irgendwann lassen die Kräfte dann doch nach. Wir reden gut zu. Es gibt „Kraftwasser“ aus der Trinkflasche und „Kraftbären“ von Haribo. Es nützt nichts. Der Weg ist zu weit, zu beschwerlich für so kleine Füße. Was tun? Zwei starke Arme fassen zu. Der Vater nimmt seinen Sohn und setzt ihn sich einfach auf die Schultern. Nun kann es weitergehen. Der Kleine freut sich, er sieht viel weiter als alle anderen. Irgendwann ist er eingeschlafen. Der Vater läuft vorsichtig. Er hält seinen Sohn ganz fest.
Gott trägt mich, wie ein Mann seinen Sohn trägt. Das ist ein schöner Gedanke. Obwohl ich es manchmal kaum glauben kann. Manchmal sind die Berge meines Lebens so hoch, dass ich aufgeben will. Manchmal, wenn der Boden unter mir schwankt und ich nicht weiterweiß. Erst in der Rückschau erahne ich die starken Arme. Sie waren da, irgendwie, irgendwo. Und ich schaffe es weiter zu gehen.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Donnerstag, 14.11.24

Losung
Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des HERRN, deines Gottes.
5.Mose 10,14

Lehrtext
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Lukas 2,14

Impuls für den Tag

Wir Menschen neigen ja sehr leicht dazu, uns grandios zu überschätzen: Politiker machen in Wahlkämpfen Messias-gleiche Versprechungen, Unternehmer meinen, das Wohl ganzer Gesellschaften hinge von ihnen ab, manch ein Lebenslauf wird der Karriere zuliebe kräftig geschönt, und oft lügen wir uns selbst ins Gesicht und glauben das dann tatsächlich! Da hilft es, innezuhalten, vielleicht mal den Sternenhimmel in seiner unendlichen Weite überwältigt zu bestaunen (aber nicht mit egomanischem Gehabe, dort auch wieder ein Geschäft etablieren zu wollen).

Gläubige, auch wir Christen, könnten es ja wissen: Da ist Einer, der größer ist als all‘ unsere Vorstellungen, der weit über unsere kleinlichen Ziele hinausreicht, der uns immer wieder mal auf unser menschliches Maß zurückstutzt – zu unserem Glück! Denn von Ihm haben wir alles geschenkt bekommen – und nicht etwa einen Anspruch darauf – damit wir sorgsam damit umgehen und diese Gaben nicht vergeuden. Einmal werden wir mit den Folgen unseres Tuns konfrontiert sein. Nein, das ist keine Drohung eines rächenden Gottes, sondern schlicht ein Lebensgesetz der geistigen Welt. Und dem unterliegen wir alle, ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Mittwoch, 13.11.24

Losung
Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke.
1 Samuel 2, 4

Lehrtext
Paulus schreibt: Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.
2 Korinther 12, 10

Impuls für den Tag

Sie war keine, die man gern in seiner Runde hatte; vielleicht ein bisschen schrullig, auf jeden Fall aber seltsam. Auf dem Markt machten sie einen Bogen um sie, auf dem Gehweg wechselten einige die Straßenseite. Ich kann sie vor mir sehen, diese tragische, bedauernswerte Frau. Hannah hieß sie. Verheiratet, aber ihr Mann hatte noch eine Andere; kinderlos, obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschte, als ein Kind. Von ihr stammen diese Zeilen der Losung aus dem Samuel-Buch. Das verwundert, oder? Es gibt sie ja heute noch genauso, die Menschen am Rand, die Außenseiter, die Schrulligen, Seltsamen und Tragischen. Würde ich nun erwarten, dass diese ein Lied mit jenen Zeilen schreiben? Vielleicht ein Hoffnungslied, einen Protest-Song, meinetwegen, aber ein Loblied? Doch Hannah singt ein Loblied. Wohl eines der ältesten Lieder der Bibel. Sie lobt und dankt Gott, weil sie ein Kind erwartet. Damit ist sicher nicht jede Verletzung der Vergangenheit geheilt, aber wohl ihr größter Schmerz gestillt. Ihr Sohn, Samuel, wird ein großer Prophet. Und Hannahs Geschichte zeigt: Gott ist auch und gerade mit denen am Rand unterwegs, mit den Außenseitern, den Schrulligen, den Seltsamen und den Tragischen. Gott sei Dank!

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Dienstag, 12.11.24

Losung
Durch Stillesein und Vertrauen würdet ihr stark sein.
Jesaja 30,15

Lehrtext
Das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft.
1.Korinther 4,20

Impuls für den Tag

Meine geistliche Heimat ist das Haus der Stille in Grumbach bei Wilsdruff. Schon seit 25 Jahren suche ich dort Ruhe und Stille vor Gott – und finde sie. Das ist kein Selbstzweck, sondern für mich eine Kraftquelle, um für den Verkündigungsdienst aufzutanken. Ja, ich kann die Losung bestätigen und habe es am eigenen Leib immer wieder erfahren: Durch Stillesein und Vertrauen würdet ihr stark sein. Ich bin sehr dankbar, dass es diesen Ort in unserer sächsischen Landeskirche gibt.

Ein Tag der Stille beginnt mit einer Begrüßung und einem kurzen vorstellen in der Runde. Danach wird der Tag im Schweigen verbracht. Es gibt zwei Impulse – am Vormittag und am Nachmittag, wo man mit Gottes Wort ganz bewusst in Kontakt kommt. Es wird das Mittagsgebet auf der Höhe des Tages gefeiert. Auch das Essen wird im Schweigen verbracht, was für manche gewöhnungsbedürftig ist. Abgeschlossen wird der Tag mit der Feier des Heiligen Abendmahls.

Übrigens ist ein stiller Tag in Grumbach kostenlos, aber gewiss nicht umsonst.

Michael Tetzner, Frohburg