Impuls für Montag, 07.06.2021

Losung
Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich.
Psalm 143,8

Lehrtext
Am Morgen, noch vor Tage, stand Jesus auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.
Markus 1,35

Impuls für den Tag

Ich erinnere mich noch gut und gerne daran, dass es eine Zeit in meiner Kindheit gab, da weckte mich mein Vater jeden Morgen mit einem kleinen Lied auf den Lippen. Es hatte den folgenden Wortlaut: „Good morning. Good morning, Sir, ich bringe schon den Tee.“ Natürlich fand ich es als Kind witzig, mit „Sir“ angesprochen zu werden. Aber das Morgenliedchen meines Vaters vermittelte mir auch Wertschätzung und ein Gefühl davon, dass da jemand ist, der für mich sorgt. Mal abgesehen davon, dass ich bis heute kein ganz großer Fan der frühen Morgenstunden bin, hat es mir doch geholfen, dann annehmen zu wollen – vielleicht zu hoffen -, dass es bestimmt ein guter Morgen werden könnte.
Heute gehe ich meist selbst mit Worten aus der Bibel oder der Tradition in den Tag und merke – zugegeben, nicht jeden Tag, aber doch immer wieder – dass ich der gleichen Wertschätzung begegne und sich die gleichen Gefühle des Umsorgtseins einstellen, wie ich es aus Kindertagen erinnere. Immer schon nämlich, weckt Gott mir Herz und Sinne, damit ich ihm auf vielfältige Weise begegnen kann. Den Tisch hat er schon für mich bereitet – bestimmt findet sich auch Tee darauf. Und selbst als Morgenmuffel erweckt es in mir die Hoffnung: Das könnte ein guter Morgen, ja ein guter Tag, und – wer weiß – sogar ein guter Abend werden!

Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Sonntag, 6.6.2021

Losung
Die zum Frieden raten, haben Freude.
[Sprüche 12,20]

Lehrtext
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
[Matthäus 5,9]

Impuls für den Tag

Unsere Losung führt uns mal wieder in das Buch der Sprichwörter. Die Weisheiten des König Salomos als ganz praktische Ratschläge für unser Leben finden wir hier. Immer wieder entdecke ich geniale Tipps auch für mein Leben.
Der Fokus ist heute auf den Frieden gelegt. Zum Frieden raten, Frieden stiften, Frieden nachjagen und dabei Freude haben und Gottes Kinder heißen, ist heute die Kernaussage.
Doch bevor ich Frieden stiften kann, muss ich im Frieden mit mir sein.
Jesus ist gekommen, um Frieden zu stiften in unseren Herzen. Wieviel Unfriede, Selbstvorwürfe, Schuldgefühle, Unruhe und Verletztheit regieren manchmal in unseren Herzen und machen uns das Leben schwer! ER will unser Herz heilen und SEINEN Frieden hineinlegen. ER ist gekommen, um Frieden zu stiften zwischen den Menschen. Wie wichtig ist dem HERRN, dass Friede herrscht. Und ER braucht uns, um die Menschen zu rufen, sich mit Gott auszusöhnen. Gottes Hand ist schon ausgestreckt, der Mensch muss nur noch einschlagen, dann ist Versöhnung da!
ŒDanke, Jesus, Du hast mich mit Gott versöhnt, Du beruhigst mein Herz durch Deine Gegenwart und Du hilfst mir, Deinen wunderbaren Frieden anderen zu bringen. Lass mich heute in Deiner Ruhe bleiben und zum Friedensstifter werden.
Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Samstag, 5.6.2021

Losung
Der Herr sah ihre Not an, als er ihre Klage hörte, und gedachte um ihretwillen an seinen Bund.
Psalm 106, 44-45

Lehrtext
Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat zu unseren Vätern, Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit.
Lukas 1, 54-55

Impuls für den Tag

In den Ausgrabungen der antiken Stadt Gortyn auf Kreta kann man Außergewöhnliches sehen: Auf dem zentralen Platz sind die Gesetze der Stadt in Stein an die Wand gemeißelt. Den Bewohnern waren sie damit stets vor Augen, wenn sie zusammen kamen oder Dinge auf dem Markt zu erledigen hatten. Die Stadtväter wussten: So prägen sich die Gesetze und Ordnungen am besten ein, wenn man sie immer wieder sieht.
Hier in der Losung steht auch Außergewöhnliches: Gott erinnert sich immer wieder an sein Volk, weil er sein Volk nicht aus den Augen verliert. Immer wieder scheint er erinnert zu werden oder sich erinnern zu lassen. Das ist hier sehr menschlich dargestellt. Es will sagen: Wir sind Gott immer vor Augen als seine Geschöpfe. Unsere Not ist Gott nicht gleichgültig. Gott beugt sich zu uns herab wie er es später durch Jesus getan hat, der ganz Mensch wurde.
Wer das empfinden kann, dessen Alltag wird geprägt sein vom Wissen um einen liebenden Gott. Er wird nicht die etzte Einsamkeit spüren, sondern Gott als seinen Begleiter bei sich wissen. Er wird Gott mitten im täglichen Leben begegnen auf vielfältige und unterschiedliche Weise. Gott lässt sich ja an uns und unsere Not immer wieder erinnern, so wie ein Bewohner des alten Gortyn immer daran erinnert wurde, was in der Stadt galt.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Freitag, 4.6.2021

Losung
Der HERR spricht:
Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.

Lehrtext
Weil wir zu Christus gehören, hat Gott uns bereits erwählt, bevor die Welt erschaffen wurde. Denn wir sollen heilig und makellos vor ihn treten können in der Liebe.
Epheser 1,4

Impuls für den Tag

Unser heutiges Losungswort entstammt aus dem Bündnis, das Gott einst mit den Israeliten nach der Befreiung Ägyptens am Berg Sinai geschlossen hatte. Israel wurde von Gott auserwählt und nahm damit eine bevorzugte Stellung gegenüber den anderen Ländern ein. Gott wählte Israel aber nicht wegen irgendwelcher besonderen Eigen- schaften, sondern allein deshalb, weil er es liebte. Verbunden mit der Erwählung Israels war ein Auftrag. Die Israeliten sollten eine priesterliche Aufgabe, nämlich eine Vermittlerrolle zwischen
Gott und Menschen, übernehmen. Außerdem gehörte zur Bestimmung Israels die Heiligung. Es sollte Gott gehorsam sein und für seinen Dienst ausgesondert werden. Obwohl Israel oft diesen Bund brach, blieb Gott seinem Volk treu.
Seid dem neuen Bund gilt auch uns Christen diese Zusage Gottes, von ihm erwählt und geliebt zu sein. Wir sind in Jesus geheiligt und beauftragt. Durch Gottes Geist werden wir befähigt, seinen Willen zu tun, damit sich sein Reich ausbreiten kann. Wir sollen das Priesteramt übernehmen, um Menschen vor Gott zu bringen und für sie einzutreten.
Welche Personen fallen uns ein, die unsere Fürbitte besonders benötigen? Nehmen wir heute unsere Priesterrolle wahr, denn dazu hat Gott uns durch seinen Sohn befreit.

Heike Dieken, Gemeindepädagogin aus Pappendorf

Impuls für Donnerstag, 3.6.2021

Losung
Um Jerusalem her sind Berge, und der HERR ist um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit.
Psalm 125,2

Lehrtext
Der Herr des Friedens gebe euch Frieden allezeit und auf alle Weise. Der Herr sei mit euch allen!
2. Thessalonicher 3,16

Impuls für den Tag

Berge sind faszinierend!
Das denke ich jedes Mal aufs Neue, wenn ich durch Berglandschaften wandere. Egal, ob im Elbsandsteingebirge, im Harz oder in den Alpen: Berge begeistern mich!

Sie symbolisieren Macht. Größe. Stärke. Unüberwindbarkeit.
Das Erreichen eines Gipfels nach vielen Stunden und Höhenmetern ist ein Wahnsinnsgefühl. Beim Blick in die umliegenden Täler bekommt man fast schon den Eindruck, selbst höher zu stehen als alles andere. Überlegen zu sein. Mächtig.

Krass zu wissen, dass es da noch einen gibt, der viel höher steht. Der die mächtigen Gebirge unseres Planeten geformt hat. Gegen den wir so klein erscheinen.

Und ebendieser Gott will alle, die zu seinem Volk gehören selbst umgeben wie eine mächtige Gebirgskette. Eine Gebirgskette voller Liebe, Gnade, Treue und Schutz. Eine Gebirgskette, die auch in Millionen von Jahren nicht abgetragen wird, sondern bis in alle Ewigkeit besteht.

Was für ein schönes Bild für diesen Tag!

von Christian Stoll aus Hainichen

Impuls für Mittwoch, 2.6.2021

Losung
„Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben!“
Jesaja 55,3

Lehrtext
„Jesus spricht: „Wer zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie – ich will euch zeigen, wem er gleicht. Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf Fels.“
Lukas 6,47-48

Impuls für den Tag

Dieser Ruf Gottes trifft mich sehr direkt. Zwar bin ich kein Israelit, lebe auch nicht in Babylon. Grundsätzlich gebe ich mich nicht damit zufrieden, das Streben nach Besitz und Erfolg zu meinem Lebensinhalt zu machen. Aber dennoch stehe ich täglich in der Gefahr, mich im Alltag von ganz anderen Dingen abhängig zu machen als von Gott. Da entscheidet die Frage, ob ich gut oder nicht gut gearbeitet habe darüber, ob ich mich wichtig und ernst genommen fühle. Ein bisschen mehr oder weniger Gewicht auf der Waage bestimmt, ob ich mich schön oder hässlich, geliebt oder ungeliebt fühle. Schon wird das Streben nach Erfolg oder nach weniger Gewicht zum Ziel und Inhalt meiner Entscheidungen. Schon suche ich mein Glück an der falschen Stelle. In dieser Gefahr stehe ich täglich. Genau deshalb möchte ich diesen Ruf Gottes an sein Volk genauso als Ausdruck seiner fürsorglichen Liebe für mich hören. Seinen Ruf möchte ich mit in den Tag nehmen, ihn im Kopf behalten und mich durch ihn jederzeit ausbremsen lassen, wenn ich in Gedanken oder Verhaltensweisen mein Glück an der falschen Stelle suche. Immer dann möchte ich hören: ŒNeige dein Ohr und komme zu mir! Höre, und deine Seele wird leben! Spätestens dann will ich meine Gedanken und mein Herz wieder auf ihn richten und seine Nähe suchen. Weil ich sonst mein Leben verliere.

Thilo Handschack, Gleisberg

Impuls für Dienstag, 1.6.2021

Losung
Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem HERRN bekehren wollt, so tut von euch die fremden Götter.
1. Samuel 7, 3

Lehrtext
Kein Knecht kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Lukas 16, 13

Impuls für den Tag

Ihre Liste scheint unendlich, auch durch die Bibel zieht sie sich hindurch. Mögliche und unmögliche Dinge, von denen sich Menschen Hilfe versprachen: Sterne oder Statuen, Götter oder Geister, Amulette oder Herrscher. Gut, dass wir heute alle aufgeklärt sind! Fremde Götter – die gab es nur vor Jahrtausenden. Oder?
In jedem Menschen steckt tiefe Sehnsucht nach Erlösung. Auf der Suche danach gibt es bis heute eine bunte Palette unzähliger Angebote wie Aberglaube, Astrologie, exotische Religionen, Sekten, Geld, Naturheilkräfte oder der Mensch mit seiner eigenen Kraft. Sowohl von deren Erfolglosigkeit als auch Gefahren kann sich jeder täglich neu überzeugen.
Das einzig ehrliche Angebot macht uns Gott in der Bibel. Durch Glaube und Taufe dürfen wir seine Kinder sein und uns von ihm getragen wissen. Allerdings erwartet er unser komplettes Vertrauen, so wie für jede Partnerschaft Treue die wichtigste Voraussetzung ist. Im 1. Gebot sagt er deutlich „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“
Lassen wir uns immer wieder von Gott und seinem Wort schützen und korrigieren, wo Dinge unseren Glauben behindern. Martin Luther hat es wunderbar auf den Punkt gebracht: „Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.“

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Montag, 31.5.2021

Losung
Losung: So spricht der Herr: Wahrt das Recht und übt Gerechtigkeit; denn meine Heil ist nahe, dass es komme, und meine Gerechtigkeit, dass sie offenbar werde. Jes 56,1

Lehrtext

Lehrtext: Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe jetzt ist der Tag des Heils! 2 Kor 6,2

Impuls für den Tag

Willkommen – das Wort assoziiert bei mir eine freundlich und herzliche, eine offene Einladung. Wozu? Wohin? Paulus schreibt im zweiten Brief an die Gemeinde in Korinth, dass die Zeit der Gnade mit Christi Kommen, Leiden, Sterben und Auferstehen für uns Menschen angebrochen ist. Dass es für uns dran ist, uns zu entscheiden: für oder gegen Gott. Und Paulus wirbt, lädt ein, sich durch Christus mit Gott zu versöhnen. Wir sind willkommen bei Gott, Er lädt uns in ein Leben mit ihm ein. Wenn ich allerdings in den griechischen Text schaue, wird schnell deutlich, dass die Übersetzung der „willkommenen Zeit“ etwas ungenau ist. Sie könnte uns suggerieren, dass die offene Einladung Gottes ohne Begrenzung ist. Aber Paulus schreibt hier von einem Kairosmoment. Einer Zeit und einem Zeitpunkt, die so nie wiederkommen. Das kleine Wörtchen „jetzt“ macht das sehr genau deutlich. Es geht also darum, dass Gott jetzt mit seinem Heil in unser Leben kommt. Siehe, sieh hin, mach die Augen auf und entdecke Ihn und sein Handeln und entscheide dich für Ihn. Jetzt. Heute Morgen! Du bist willkommen.

Diemut Scherzer, Pfarrerin in Hainichen

Impuls für Sonntag, 30.5.2021

Losung
Losung:
Herr, du lässt mich fröhlich singen von deinen Werken, und ich rühme die Taten deiner Hände.

Lehrtext
Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.
Apg 4,33

Impuls für den Tag

Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht, die Weisheit deiner Wege, die Liebe, die für alle wacht, anbetend überlege: So weiß ich von Bewundrung voll, nicht, wie ich dich erheben soll, mein Gott, mein Herr und Vater.
Mein Auge sieht, wohin des blickt die Wunder deiner Werke; der Himmel, prächtig ausgeschmückt, preist dich, du Gott der Stärke. Wer hat die Sonn an ihm erhöht? Wer kleidet sie mit Majestät? Wer ruft dem Heer der Sterne?
EG 506,1-2
Diese Worte stammen von Christian Fürchtegott Gellert. Sein Name war Programm – er war ein gottesfürchtiger Christ.
Wer, wie er, den Schöpfer loben kann, muss nicht in
Depressionen versinken. Wir dürfen uns an der Schönheit der Schöpfung freuen und in diesen Lobgesang einstimmen.
Gott loben zieht bekanntlich nach oben.

Pfarrer Friedrich Scherzer, Hainichen

Impuls für Samstag, 29.5.2021

Losung
Wie wir’s gehört haben, so sehen wir’s an der Stadt unsres Gottes: Gott erhält sie ewiglich.
Psalm 48,9

Lehrtext
Durch den Herrn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.
Epheser 2,22

Impuls für den Tag

Diese Stadt hat viel erlebt und überstanden. Wenn die Steine und der Staub sprechen könnten, was würde ich nicht für Geschichten hören: Entführungs- und Zerstörungsgeschichten, Befreiungsgeschichten und solche vom Wiederaufbau; und von Wundern, die bis heute gefeiert werden; von Besetzung, Aufstand und Vertreibung; und immer noch will die bewegte Geschichte dieser Stadt kein Ende finden. Die gesamte alte Welt hat sich um sie gestritten und auch jetzt beobachtet die neue Welt den Streit in dieser Stadt. Gemeint ist: Jerusalem.
Als ich selbst vor mehr als 10 Jahren für einige Monate in Jerusalem leben durfte, sagte mir ein altgewordener Jude: „Diese Stadt ist die Stadt eines anderen.“ Er dachte an „den großen Anderen“ und ich ahnte, was er meint.
Für mich ist Jerusalem damit zum Sinnbild eines ganzen Lebens geworden – oder vieler Leben: Durch all die bewegten, hohen und tiefen, Zeiten des Lebens hindurch, bleibt Gott dem Ort treu, den er sich einmal als Wohnung genommen hatte. Er geht nirgendwo hin. Auch nicht einfach weg.
Wenn Gott nun bei mir wohnen wollte und ich ihn ließe, dann könnte ich mir sicher sein, dass er mich nicht verlässt, was immer auch geschieht.
Ach so! Ich sollte wohl noch erwähnen, dass ER das will – bei Dir wohnen.
Die Frage ist nur: willst Du das auch?

Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf