Impuls für Samstag, 08.05.2021

Losung

Mache dich auf, hilf uns und erlöse uns um deiner Güte willen!

Psalm 44,27

Lehrtext

Jesus Christus spricht: Sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch!

Lukas 17,21

Impuls für den Tag

„Bitte bilden Sie eine Rettungsgasse!“ – höre ich im Autoradio. Zuvor wurde mir angekündigt, was ich längst vor Augen habe. Stau bis Dreieck Nossen. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten länger. Die Ausweichstrecken sind verstopft. So bilde ich mit den anderen eine Rettungsgasse und fahre im Schritttempo Richtung Dresden. Langsam werde ich ungeduldig. Zeit ist ja noch. Doch werde ich pünktlich ankommen? Ich kann nur abwarten, bis der Stau ein Ende hat. Die Ungeduld wächst von Minute zu Minute.

Mitunter ist es im Glauben genauso. Es geht nicht vorwärts im Leben. Ich kann nichts tun. Doch wo ist Gott, der hier den Weg wieder freimacht? So ging es wohl auch dem Psalmbeter in Psalm 44. „Wach auf, Herr! Warum schläfst Du?“ entfährt es ihm in seiner Ungeduld. Das Losungswort einige Verse später, klingt nicht weniger ungeduldig.

Wie gut, dass mir Jesus in solcher Ungeduld „eine Rettungsgasse bildet“. Ich muss nur genau hinsehen, sagt er im Lukasevangelium. Gottes Reich ist schon längst da. Gott schläft nicht. Gott kommt mir zur Hilfe. Auch wenn um mich herum nichts mehr geht. Seine Barmherzigkeit bahnt sich den Weg zu mir. Amen.

von Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Freitag, 07.05.2021

Losung

Du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich.

Psalm 25, 5

Lehrtext

Wir wissen, dass er uns hört.

1. Johannes 5, 15

Impuls für den Tag

„Harren“, was für ein altes Wort. Ich habe im Duden nachgeschlagen. Da lese ich: „…mit bestimmter innerer Erwartung über eine gewisse Zeit hin sehnsüchtig auf ein Ereignis oder eine Person warten.“
Diese Erklärung erinnert mich an meine Studienzeit vor vielen Jahren. Da wartete ich auf das Wochenende, denn ich wusste, wenn ich nach Hause fuhr, saß da schon jemand auf dem heimatlichen Bahnhof und wartete sehnsüchtig auf mich. Und ich wartete sehnsüchtig auf den Moment, wenn die Zugtür aufging und wir uns endlich wieder hatten.
Harren ist mehr als bloßes warten. Es ist eine Hoffnung, ein inneres Bedürfnis. Liebe lebt davon, zu warten, etwas zu erwarten. Liebende können ausharren, voller Sehnsucht und dem Wissen, dass der andere verlässlich da ist, auch wenn Orte trennen.
In Gott haben wir ein liebendes Gegenüber. Der Psalmbeter weiß darum. Er weiß aber auch, dass er in seinem Leben immer wieder an Grenzen stößt, Niederlagen erleben muss. Und doch vertraut er darauf, dass Gott da ist und hilft – wie auch immer das aussehen mag. Darauf harrt er sehnsüchtig, jeden Tag neu.
Denn Gott ist der, der uns hört. Daran will ich denken und mich festhalten und darauf harren, dass es wirklich so ist.

von Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Donnerstag, 06.05.2021

Losung
Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.
Psalm 145,15-16

Lehrtext
Sorgt euch nicht um das Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um den Leib, was ihr anziehen sollt. Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung. Seht die Raben: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben keinen Keller und keine Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr als die Vögel!
Lukas 12,22-24

Impuls für den Tag

Ein kleiner Junge steht in einem Saal in großer Runde. Alle stehen und falten die Hände. Es ist 12 Uhr. Eine hebt an: „Aller Augen warten auf dich…“
Viele singen mit. Der Junge wundert sich. Er kennt nicht, was die anderen singen. Nur die Melodie prägt sich ihm ein – und ein Gefühlsgemisch aus Erwartung, Dankbarkeit und Ehrfurcht. Doch der Moment verfliegt schnell. Die große Runde setzt sich. Tassen und Teller klirren, Besteck schlägt metallisch aneinander. Jetzt ist nur noch wichtig, was auf den Tischen und am Büfett bereit steht.
Jahre später – aus dem Jungen ist ein Mann geworden – steht erneut eine Runde beieinander. Es ist 12 Uhr. Die Glocken läuten nebenan. Alle lauschen schweigend. Dann beginnt einer: „Aller Augen warten auf dich…“ Jede und jeder stimmt ein. Auch der junge Mann. Die Worte holpern ein wenig über seine Lippen, aber die Melodie hat er bewahrt. Und mit den Tönen kommen Erinnerungen zurück. Sie verbinden sich mit den Worten. Und da weiß ich plötzlich – ich, der kleine Junge von damals -, dass es im Rückblick viele richtige Zeiten gab und was der Psalm 145 mit sattem Wohlgefallen meint. Heute singe ich dieses Lied sehr gern, weil ich dankbar bin, für alles was auf dem Tisch steht, aber auch für die vielen großen und kleinen Dinge, die das Leben reich machen. Sie sind noch nicht textsicher? Kein Problem! Es steht im Gesangbuch: Nr. 461.

Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Mittwoch, 05.05.2021

Losung

Ich habe die Erde gemacht und Menschen und Tiere, die auf Erden sind, durch meine große Kraft und meinen ausgereckten Arm und gebe sie, wem ich will.

Jeremia 27,5

Lehrtext

Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.

Matthäus 5,5

Impuls für den Tag

In unserer heutigen Losung tritt wieder die Größe Gottes in den Vordergrund. „Große Kraft“, „ausgestreckter Arm“ – da spürt man förmlich diesen, unseren lebendigen Gott.
In dem Bibelabschnitt, wo unser Wort eingebunden ist, spricht Gott zu dem Propheten Jeremia. Immer wieder ermahnte Jeremia das Volk Israel, Gottes Gebote und Weisungen zu befolgen und zeigte dem Volk die Konsequenzen seiner Gottlosigkeit auf. Nun muss Jeremia Gottes Strafe verkünden. Denn Gott hat die „Faxen dicke“ und wird sein Volk bestrafen und in Gefangenschaft und unter die Herrschaft Nebukadnezars stellen.
Eine schwere Zeit für das Volk beginnt. Aber auch in dieser Zeit lässt ER sein Volk niemals im Stich und bietet immer wieder Umkehrmöglichkeiten an und schenkt Gnade.
Und hier sehe ich die Parallelen zu uns heute.
Wie für das Volk Israel, gibt es für mich Warnungen und Gebote, die ich mir zu Liebe und Gott zur Ehre einhalten sollte. Aber ich komme immer wieder in Situationen und Entscheidungen auf meinem Lebensweg, die mir nicht guttun.
Und wie herrlich ist es, dass ich von Gottes Gnade wissen darf. Ich kann mich bedingungslos diesem starken Gott anvertrauen und ER wird mich aufrichten und mir wieder auf den rechten Weg helfen. So wie damals dem Volk Israel.
HERR, hab‘ Dank dafür! Amen.

von Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Dienstag, 04.05.2021

Losung

Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.

Psalm 138,3

Lehrtext

Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.

Römer 10,12

Impuls für den Tag

„Houston, wir haben ein Problem!“ Dieser Satz ist berühmt geworden durch eine Verfilmung der Geschichte des Raumschiffs Apollo 13. Der Funkspruch erreichte die Bodenstation, als beim Raumflug technische Probleme auftraten und das Raumschiff sicher zur Erde gebracht werden musste. Wie gut, dass die Funkverbindung stabil blieb. Die drei Astronauten bekamen von der Zentrale in Texas genaue Anweisungen, was sie zu tun hatten und konnten so die Apollo 13 am Ende sicher zur Erde zurück bringen.

Wie gut, wenn wir jemanden haben, den wir bei den Problemen unseres Lebens anrufen können. Dabei meine ich nun nicht in erster Linie Beratungsstellen, Hotlines, Bekannte oder Freunde. Oft brauche ich mehr an Halt, als was mir Menschen geben können. Gott bietet den Menschen an: Für deine Probleme gibt es einen, der sich ihrer annimmt. Er sitz nicht in einer Zentrale, nicht in Houston, noch sonst an irgendeinem Ort, sondern regiert im Himmel. Probieren Sie doch mal das Anrufen Gottes im Gebet. Es ist oft einfacher als man denkt. Das eigene Herz hilft dazu und Gottes Geist leitet uns an.

von Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Montag, 03.05.2021

Losung
Der HERR war mir eine Stütze. Er führte mich hinaus ins Weite.

2. Samuel 22,19-20

Lehrtext

Jesus sah einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm.

Matthäus 9,9

Impuls für den Tag

Schon als Kind liebte ich lange Spaziergänge und das damit verbundene Gefühl von Freiheit. Ich genoss die Weite und das Abenteuer. Es gab ja so viel Spannendes zu entdecken. Diese Ausflüge waren nicht immer zur Freude meiner Eltern, da ich oft ohne ihr Wissen einfach loszog. Besonders überkommt mich heute ein großartiges Gefühl von Freiheit, wenn ich im Urlaub auf einem Gipfel stehe und vor mir sich eine herrliche Landschaft mit einer gigantischen Weite auftut.
Aber der Alltag mit seinen Herausforderungen und die derzeitigen Bewegungseinschränkungen bezüglich der Corona-Pandemie können in mir schnell ein Gefühl der Enge aufkommen lassen. Auch David kannte Situationen, in der er in die Enge getrieben wurde. Häufig ging es bei ihm sogar um Leben und Tod, weil er von seinen Feinden verfolgt wurde. Aber er wandte sich mit seiner Not an Gott, der ihn aus der bedrohten Situation befreite. Am Ende konnte David wieder aufatmen und die Weite spüren, wie es uns heute der Losungstext erzählt.
Auch wir dürfen uns Gott anvertrauen, der uns aus der Enge herausholen möchte. Bei ihm finden wir Schutz und Geborgenheit. Er möchte uns wie- der aufatmen lassen und Kraft für die Bewältigung unseres Alltags geben. Gott steht heute mit seiner Hilfe bereit und reicht uns die Hand.

von Heike Dieken, Gemeindepädagogin aus Pappendorf

Impuls für Sonntag, 02.05.2021

Losung
Mose sprach: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge. Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben.

5. Mose 32, 46.47

Lehrtext

Jesus spricht: Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.

Johannes 6,63

Impuls für den Tag

Leere Worte.
Falsche Versprechungen.
Alltagslügen.
Laut einigen Wissenschaftlern lügt der Mensch durchschnittlich rund 200 Mal am Tag.
Bewusst oder unbewusst.
Aus der Not heraus oder clever geplant.
Vor fremden oder vertrauten Menschen.
Jeder lügt.
Selten.
Manchmal.
Häufig.
Nur einer nicht.
Der, der uns schuf sagt keine leeren Worte.
Er macht keine falschen Versprechungen.
Kurz: Er lügt nicht.
Seine Worte bedeuten Leben.
Das sagte Mose bereits im Alten Testament.
Und Jesus bekräftigt es im Neuen.

Danke Herr, dass deine Worte nicht leer sind, sondern alles bedeuten. Dir können wir immer und überall vertrauen.
Amen.

von Christian Stoll aus Hainichen

Impuls für Samstag, 01.05.2021

Losung
Der HERR wird den Armen nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht ewig verloren sein.
Psalm 9,19

Lehrtext
Der Herr sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein.
Lukas 14,21

Impuls für den Tag

Wir kennen Gott als einen, der Leid und Not wahrnimmt, der unser Leid und unsere Not wahrnimmt. Wir kennen einen Gott, der hernieder fährt und heraus führt. Wir kennen einen Gott, der im Stall von Bethlehem auf die Erde gekommen ist und der am Kreuz von Golgatha heraus führt aus Schuld und Gottlosigkeit.
Wir kennen einen Gott, der uns nicht im Stich lässt, sondern bei uns ist … auch und gerade in Bedrängnis, in Angst, in Verlassenheit. Aber es jammert Gott. Es jammert Gott, wenn er uns am Ende sieht, ausgelaugt und ohne Kraft. Es jammert Gott, wenn er uns wieder einmal in den Scherbenhaufen und Trümmern unseres Lebens, unseres Glaubens, unseres Verhaltens sieht.
Das ist unser Glück und unsere Chance, jeden Tag neu, dass Gott nicht hartherzig und abweisend, gleichgültig und teilnahmslos daneben steht. Das gibt mir den Mut, mit einzustimmen in das Bekenntnis, das David spricht: „Der HERR wird den Armen nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht ewig verloren sein.“ Daran möchte ich mich heute immer wieder erinnern lassen.

Thilo Handschack, Gleisberg

Impuls für Freitag, 30.04.2021

Losung
Seine Herrschaft wird groß und des Friedens kein Ende sein.
Jesaja 9, 6

Lehrtext
Gott hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkündigt durch Jesus Christus, welcher ist Herr über alles.
Apostelgeschichte 10, 36

Impuls für den Tag

Ich habe einen Traum: Es herrscht Frieden. In unserer Welt, in unseren Familien. Unter Nachbarn und Kollegen. In Schulklassen und Kindergartengruppen. Zwischen politischen Lagern, egal welcher Richtung. Unter Christen, egal welcher Konfession. Zwischen Befürwortern und Gegnern der Corona-Maßnahmen. Unter allen Menschen, egal welcher Rasse, welchem Glaubens.
Aber schnell ist der Traum zu Ende. Der Nach-
richtensprecher holt mich in die Wirklichkeit zurück. Dann lese ich die Tageslosung: Œƒ des Friedens kein Ende ƒ – der ewige Traum! In Deutschland sind die Schrecken des letzten Krieges fast 76 Jahre her, eine so lange Friedenszeit ist nicht selbstverständlich. Wie sieht es aber in anderen Ländern aus? Und ist der Zustand bei uns wirklich Frieden?
Doch Halt … beinahe hätte ich den Anfang der Losung übersehen. Die Voraussetzung, der Schlüssel für den ŒFrieden ohne Ende: Gottes Herrschaft. Seit Jahrtausenden beweist die Menschheit, wie Frieden ohne Gott nicht möglich ist. Er möchte Frieden zuerst in unser Herz und Leben schenken. Den können wir dann weitergeben und erleben, wie ansteckend dieser sein kann. Und ihn als Vorgeschmack sehen auf den großen, wirklich endlosen Frieden einmal bei Gott. Ein Traum? Nein, ein reales Angebot. Wir müssen uns aber darauf einlassen.

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Donnerstag, 29.04.2021

Losung
Mose wollte den Herrn besänftigen und sprach: Ach, Herr, kehre dich ab von deinem glühenden Zorn und lass dich des Unheils gereuen, dass du über dein Volk bringen willst.
2. Mose 32,11.12

Lehrtext
Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.
1. Joh 2,1

Impuls für den Tag

Der sechzehnjährige Jugendliche steht vor Gericht. Es ist ein beschriebenes Blatt vor dem Jugendrichter. Zerstörung fremden Eigentums, Randale, Diebstahl, Köperverletzung, Drogenhandel… die Liste ist lang. Bisher war er mit Verwarnung und Sozialstunden davon gekommen. Man hatte ihn in einer Gruppe Jugendlicher aufgegriffen, als ein Güterwaggon mit Graffiti besprüht wurde. Er hat Angst. Er würde dieses Mal nicht so einfach davonkommen, das wusste er. Warum war nur mitgegangen? Er konnte gar nicht gut sprayen. Am Ende der Verhandlung stand sein Sozialarbeiter auf und erzählte von ihm. Wie er täglich im Jugendclub war, dass er dort versuchte, seinem Alltag einen Rhythmus und Sinn zu geben. Dass es nicht leicht war, aber erste Schritte in die richtige Richtung gemacht waren. Er, der Sozialarbeiter, würde sich um ihn kümmern. Der Richter soll noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen.
Genauso hat der Sozialarbeiter Mose vor Gott gestanden und für sein Volk gebeten. Er hatte nichts zu bringen als sein „Ach!“ „Herr, du kennst dein Volk.Es ändert sich nicht. Bitte noch eine Chance.“ Genau deshalb hat Jesus die Strafe auf sich genommen. Das ist die stärkste Fürsprache, die möglich ist. Damit wir frei die ersten Schritte in die richtige Richtung gehen können. Gott sei Dank.

Pfarrerin Diemut Scherzer, Hainichen