Impuls vom 10.4.21

Losung

Verwirf mich nicht im meinem Alter, verlass mich nicht, wenn ich schwach werde.
Psalm 71,9

Lehrtext

Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt , so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.
2.Kor. 4, 16

Impuls für den Tag

Heute ergänzen sich Losung und Lehrtext, denn sie erzählen von den manchmal so gegensätzlichen Erfahrungen unseres gesamten Lebens: es gibt Phasen, wo wir Gottes Nähe nicht so spüren, wo wir uns wünschen, daß er uns endlich helfen möge. Manchmal müssen wir uns einfach in Geduld üben und auf seine Liebe und Treue vertrauen, egal wie schlecht es uns geht, welche Erfahrungen wir im Leben machen. Das wird auch im Kontext des Psalms 71 deutlich, denn hier ist Einer zwar in Bedrängnis, zehrt aber von den guten Erfahrungen mit Gott, die er in seinem langen Leben gemacht hat und er hat Gewissheit, dass ihm Gott trotz allem die Treue hält. Was können wir von ihm lernen?
Mach Dir tagtäglich bewusst, was für gute Erfahrungen Du mit Gott gesammelt hast und vertraue auf seine Liebe und Nähe!

Den Lehrtext finde ich sehr beMERKEnswert – egal wie alt Du bist – Dein innerer Mensch wird von Tag zu Tag erneuert. Das ist eine wunderbare Vorstellung. Jesu Tod und Auferstehung wirken schon jetzt: jeden Tag feiert unserer innerer Mensch eine kleine Auferstehung, wir haben schon jetzt Teil an SEINER Herrlichkeit, Halleluja!

Kantorin Susanne Röder aus Roßwein

Impuls vom 9.4.21

Losung

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!
Jesaja 43,1

Lehrtext

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
Römer 8,31

Impuls für den Tag

Es sind wunderbare, tröstende Worte, die uns durch die Losung heute zugesprochen werden. Gerne auch Kindern zur Taufe. Es sind aber ebenso Worte für Trauernde bei Trauerfeiern.
Stärkung, Kraft, Hoffnung und Zuversicht sprechen aus diesen Worten. Voller Vertrauen dürfen wir uns und das Leben der Menschen, die wir lieben, in Gottes treusorgende Hände legen: Er nimmt uns als seine Kinder an, wir sind sein.

Doch heute früh habe ich mit einer jungen Frau gesprochen. Sie erzählte mir von einem machtbewussten Ehemann. Aus dessen Mund klingen die Worte: „Du bist mein“ ganz anders. Er sieht seine Frau als seinen Besitz an, kontrolliert ihr Handy und ihre Einkünfte, macht sie von sich emotional und wirtschaftlich abhängig. Zunehmend wird der Handlungsspielraum der Frau eingeengt. Eine eklige und belastende Situation. Hier wird Liebe mit seelischer Abhängigkeit verwechselt.

So tickt der Gott Israels, der Vater von Jesus nicht.
Seine Beziehung zu uns ist reine Liebe, seine Kraft sprengt die Ketten von Manipulation und Angst. Sie setzt frei und lässt Freiraum zur kreativen Gestaltung. Ich bin so froh, dass ich zu ihm gehören darf. Halleluja!

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls vom 8.4.21

Losung
Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt.
1.Mose 3,9-10

Lehrtext
Kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen.
Hebräer 4,13

Impuls für den Tag

Zugegeben: Heute ist ein schwieriges Bibelwort an der Reihe. Da ist die Rede von Rechenschaft ablegen, Blöße und Aufdecken, von zur Verantwortung ziehen und Beschämung. Kein „ŒWohlfühlevangelium“ sondern klare Kante und scharfe Worte.

Wir sehen es ja eigentlich gern oder gar mit einer gewissen Genugtuung, wenn Skandale aufgedeckt und Menschen zur Rechenschaft gezogen werden. Was aber, wenn es uns selber betrifft, wenn plötzlich unsere wohlgehüteten Geheimnisse ans Licht kommen? Bei dem Gedanken wird einem doch etwas mulmig zumute, oder? Wer wird schon gern zur Rechenschaft gezogen oder bloßgestellt?

Die schlechte Nachricht ist: Gott ist ein unbestechlicher Richter und die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass es am Ende der Zeiten eine Abrechnung, ein letztes Gericht gibt, dem keiner entfliehen kann. Das kann ein Trost sein für die, die Unrecht erleiden müssen. Und für alle Menschen soll es eine Warnung sein, denn nichts und niemand kann sich vor Gott verbergen.

Die gute Nachricht ist: Der Richter ist gleichzeitig Anwalt und ist kein anderer als Jesus Christus, der uns freigekauft hat, indem er mit seinem Leben für unsere Schuld bezahlt hat. Die Abrechnung am Ende der Zeiten endet mit FREISPRUCH für Dich, wenn Du Jesus als Deinen Herrn annimmst. Amen.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls vom 7.4.21

Losung

Er hat die Sünde vieler getragen, und für die Übeltäter trat er ein.
Jesaja 53,12

Lehrtext

Jesus spricht: Segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen.
Lukas 6,28

Impuls für den Tag

Eigentlich hat mich meines Wissens nach in den letzten Tagen keiner verflucht. Auch beleidigt wurde ich lange nicht…. Es geht aber auch gar nicht um MICH und das Unrecht, das ICH erleide.
Im Blickpunkt steht „der Übeltäter“. Der steht hier nicht am Pranger oder im Scheinwerferlicht. Er steht an einer Stelle, an der Jesus ihn mit Liebe anschaut. Jesus schaut Menschen, die Unrechtes tun, ins Herz und weiß um das Unrecht, das sie selbst erlitten haben.
In meinem Beruf als Lehrer bin ich Kindern begegnet, die andere verletzten und Angst bereiteten. Ein näherer Blick zeigt, dass diese Kinder selbst tiefe Wunden in ihren Herzen davon getragen haben.
Wenn Jesus für Gerechtigkeit und Beziehungen eintritt, verurteilt er nicht den „Übeltäter“, sondern er tritt tatsächlich für ihn ein. Er sieht die Verletzungen am Herzen und möchte diese heilen, weil er weiß, dass nur dann Miteinander im Sinne seiner Liebe möglich ist.
Wo stehe ich als derjenige, der verflucht und beleidigt wird? Ich muss erstens aufpassen, dass ich mit meinen Verletzungen nicht noch anderen Unrechtes tue. Zweitens soll ich „Übeltäter“ ungeachtet der üblen Tat als Menschen in den Blick nehmen und für sie beten.

Carsten Bittmann aus Arnsdorf

Impuls vom 6.4.21

Losung
Gott erhöht die Niedrigen und hilft den Betrübten empor.
Hiob 5,11

Lehrtext
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis.
2. Korinther 1,3-4

Impuls für den Tag

Ich gebe es zu: Ich brauche Trost – nicht immer, aber immer mal. Gründe dafür gibt es viele. Manchmal hängen sie mit meinem Alltag zusammen. Manchmal liegen sie tief in mir verborgen. Manchmal passiert irgendetwas, bringt alles durcheinander, greift nach meiner Seele und zieht alles an sich. Das kennt jeder von Ihnen sicher sehr gut. Unser Leben ist kein Spiel. Kraft und Zeit sind begrenzt und werden bisweilen überstrapaziert. Gott sei Dank, das ist nicht alles! Es gibt den Ort, wo es Trost gibt – einen Trost, der so wirklich wie der Sauerstoff in der Luft ist und der nicht vertröstet. Dieser „Ort“ ist der Gott, der die Niedrigen erhöht und den Betrübten hilft. Es ist der Gott allen Trostes. Heute werden wir durch Losung und Lehrtext daran erinnert. Also, worauf sollten wir noch warten? Wir, die wir Trost brauchen, dürfen zur Quelle des Trostes kommen. Der Vater der Barmherzigkeit erwartet uns mit offenen Armen. Amen.

Pfr. Jörg Matthies aus Marbach

Impuls vom 5.4.21 – Ostermontag

Losung

Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, und der HERR hat es nicht getan?
Amos 3,6

Lehrtext

Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?
Lukas 24,26

Impuls für den Tag

Kleinstädte sind oft eine „einzige Einbahnstraße“. So ist es auch in Roßwein. Bin ich mit dem Auto in der Stadt unterwegs, muss ich oft einen großen Bogen fahren. Nur so gelange ich ans Ziel. Das liegt daran, dass die Straßen zu eng sind. Vor Jahrhunderten konnten die Stadtplaner ja nicht ahnen, dass jemals große Sattelzüge durch die Stadt gelenkt werden. So muss ich eben die Einbahnstraßen durch Roßwein in Kauf nehmen.

Einbahnstraßen haben etwas Zwangsläufiges. Es gibt kein Zurück, sondern nur ein Vorwärts. Ich kann weder wenden, noch rückwärtsfahren. Habe ich einmal den Weg eingeschlagen, muss ich ihn bis zum Ende durchfahren.

Auch für Jesus Christus gab es damals kein Zurück. Der Leidensweg zum Kreuz war nicht zu vermeiden. „Jesus Christus musste dies erleiden“ verdeutlicht der Evangelist Lukas. Sein Weg in den Tod hatte etwas Zwangsläufiges. Doch der Weg war keine Sackgasse, wie viele meinten. Sondern er führte zum Ziel: Jesus Christus ist auferstanden. ER lebt! Auch für mich und meinen Weg. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls vom 4.4.21 – Ostersonntag

Losung

Der HERR sprach: Mein Angesicht soll vorangehen; ich will dich zur Ruhe leiten.
2.Mose 33,14

Lehrtext

Jesus spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben.
Johannes 14,19

Impuls für den Tag

Wissen sie was? So langsam geht mir diese Coronapandemie echt auf die Nerven. Dieses Hin und Her. Ständig gibt es neue Meldungen, Einschränkungen, Lockerungen …. So geht das nun schon über ein Jahr.

Aber – heute ist Ostern: „Jesus lebt!“ So heißt die Osterbotschaft. Er ist auferstanden trotz aller Widrigkeiten dieser Welt. Daran glauben wir. Und DASS Jesus lebt ist nicht abhängig von Inzidenzzahlen, Öffnungen und Schließungen und begrenzten Besucherzahlen in den Gottesdiensten. Es ist Gottes Geschenk an uns. Ein Geschenk, dass uns Mut zum Leben geben soll und das Christen seit zwei Jahrtausenden bis jetzt durch die Zeiten getragen hat. Übrigens bei weitem nicht nur gute Zeiten. Es ist die Nachricht, die in die Welt hinaus muss, damit die Menschen nicht verzagen. Besonders die, die schwer unter dieser Pandemie oder was auch immer zu leiden haben. Die Jünger damals waren in dieser Hinsicht ziemlich eingeschränkt. Da haben wir ganz andere Möglichkeiten, um online oder in Präsenz auf der ganzen Welt zu erzählen: Wir haben Christus, dem selbst der Tod klein beigeben musste. Und weil ER lebt, dürfen auch wir leben. Das ist doch mal eine gute Nachricht, oder?

Der HERR ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja!

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin

Impuls vom 3.4.21 – Ostersamstag

Losung

Er ist der HERR, unser Gott, er richtet in aller Welt.
Psalm 105,7

Lehrtext

Christus hat gelitten, ein für alle Mal um der Sünden willen, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führe.
1.Petrus 3,18

Impuls für den Tag

Sabbat. Ruhetag. Nicht politisch verordnet, sondern immer schon von Gott empfohlen. Jüdische Glaubensgeschwister halten diesen Tag an jedem Samstag. Ruhen und rasten von der Hast des Alltags. Gerade bei den Freuden Jesu war es gestern noch besonders hektisch. Vor Sonnenuntergang musste der Leichnam Jesu ins Grab gebracht werden. Zeit für die Versorgung des toten Leibes blieb nicht. Nur schnell ein paar Tücher herbeigebracht, um ihn zu wickeln und zu betten. „Den Rest erledigen wir übermorgen bei Sonnenaufgang.“ könnten sie zueinander gesagt haben. Und dann passierte nichts. Rasten vielleicht, aber von Ruhe keine Spur.
Ich stelle mir vor, wie Maria von Magdala dasitzt, mit wippenden Beinen, zum Aufspringen bereit. Wenn doch nur schon die Sonne unter- und wieder aufgehen würde. Sekunden ziehen sich elend. Und dazu dieser unfassbare Gedanke, dass es jetzt vorbei sein soll; dass die vergangenen 3 Jahre umsonst waren; dass er weg ist, in den sie alle Hoffnungen gesetzt hatten: Jesus. Heute halte auch ich mit den Freunden aus – halte aus, dass das gerechte Richten Gottes heute in weiter Ferne scheint, um dann morgen früh mit Maria von Magdala aufzuspringen, loszugehen, das Grab leer zu finden, es noch nicht fassen zu können und schon wenig später dem Herrn zu begegnen – dem HERRN, unserem Gott, der in aller Welt richtet.

Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls vom 2.4.21 – Karfreitag

Losung
Der HERR schafft deinen Grenzen Frieden.
Psalm 147,14

Lehrtext
Christus ist unser Friede.
Epheser 2,14

Impuls für den Tag

„Der HERR schafft deinen Grenzen Frieden“ – so lesen wir heute im Psalm 147. In den Versen davor heißt es: „Lobet Gott, den Herrn! Denn er heilt die zerbrochenen Herzen und verbindet unsere Wunden. Er richtet die Elenden auf. Er macht fest die Riegel deiner Tore. Er schafft deinen Grenzen Frieden und er sättigt dich.“
Wenn wir auf unser Leben zurückblicken, denken wir sicher auch an schwere Etappen. Gerade da, aber auch in der momentanen Zeit brauchen wir so einen starken, vertrauensvollen Zuspruch. Es lenkt unseren Blick darauf, dass Gott uns aufrichtet und uns SEINEN Frieden gibt.
Wie tut Gott das alles? Er sandte seinen Sohn mitten in diese kaputte, notvolle und unfriedliche Welt. Der Spruch für den heutigen Karfreitag sagt uns: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
Der Karfreitag zeigt uns einen Menschen, der völlig unschuldig brutal hingerichtet wird, dessen Leiden unvorstellbar groß gewesen sind. Der Karfreitag zeigt uns aber auch noch mehr. Er öffnet uns eine Tür zum Glauben, dass dies alles für uns geschieht, zu unserem Heil, zu unserer Heilung. Uns wird eine neue Perspektive geschenkt: „Christus ist unser Friede.“
Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls vom 1.4.21 – Gründonnerstag

Losung
Warum willst du mit Gott hadern, weil er auf Menschenworte nicht Antwort gibt? Denn auf eine Weise redet Gott und auf eine zweite; nur beachtet man’s nicht.
Hiob 33,13-14

Lehrtext
Jesus antwortete dem Hohenpriester: Ich habe frei und offen vor aller Welt geredet. Ich habe allezeit gelehrt in der Synagoge und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet. Was fragst du mich? Frage die, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe.
Johannes 18,20-21

Impuls für den Tag

Menschen fragen mich: Hat denn die Kirche nichts zur Corona-Pandemie zu sagen außer, dass man sich eben an die staatlichen Vorgaben halten solle, damit der Spuk schnell ein Ende nimmt? Diese Menschen – manchmal der Kirche fern stehend – haben wohl ein Gespür dafür, dass alles, was wir erleben immer auch mit Gott zu tun hat. Hiob war verzweifelt. Er war fromm und ihm ist viel Schlimmes widerfahren. Gott hat ihn lange auf die Probe gestellt. Und in seiner ganzen Leidenszeit war er der festen Überzeugung: Gott hat seine Hände im Spiel. Es gibt kein Geschehen auf der Welt, bei dem er nicht beteiligt wäre. Nur wissen wir oft nicht, auf welche Weise. Oder wir achten nicht auf die Zeichen Gottes und meinen nichts von ihm zu spüren in den Krisen des Lebens und der Welt.
In früheren Zeiten hat man bei Katastrophen Buß- und Bettage ausgerufen. Das Oberhaupt der orthodoxen Kirchen, Patriarch Bartholomäus, hat das angesichts der Corona-Pandemie ebenfalls getan. Heute, am Gründonnerstag denke ich auch an das Gebet Jesu im Garten Gethsemane vor der Kreuzigung. Selbst er leidet unter den Plänen seines himmlischen Vaters, weil er doch ganz Mensch geworden ist. Und doch fügt er sich diesen Plänen am Ende – ganz wie Hiob. Und uns zum Heil und zum Segen und zum Leben.

Dekan Michael Karwounopoulos, Bad Urach/Württemberg