Impuls für Dienstag, 30.11.2021

Losung
Meine Zeit steht in deinen Händen.
Psalm 31,16

Lehrtext
Wer von euch vermag mit seinem Sorgen seiner Lebenszeit auch nur eine Elle hinzuzufügen?
Lukas 12,25

Impuls für den Tag

Schön, dass Sie Zeit gefunden haben, diesen Impuls heute zu lesen. Das geht nicht allen so, denn viele haben nie Zeit. So sagen sie zumindest. Auch wenn jeder weiß, dass das Quatsch ist. Jeder hat pro Tag die gleiche Zeit zur Verfügung, exakt 24 Stunden. Die Frage ist nur, was wir mit dieser Zeit machen.
Genau so spannend ist die Frage, was die Zeit mit uns macht. Während für Kinder vier Wochen warten auf Weihnachten eine gefühlte Ewigkeit sind erschrickt manch Älterer, wie schnell ein Jahr vergangen ist. Wir planen, organisieren, arbeiten, sichern uns gegen alle möglichen Risiken ab, und doch kommt vieles dann ganz anders. Nur sehr begrenzt haben wir in der Hand, was aus unserer Lebenszeit tatsächlich wird und wie lange sie einmal gehen wird.
Gut zu wissen, dass wir damit nicht irgendeinem Schicksal oder Zufall ausgeliefert sind, keiner Krankheit oder Pandemie, keinen dubiosen Versprechen anderer Menschen. Gott trägt uns, unsere Lebenszeit ist in seiner Hand. Das verschont uns natürlich nicht vor Problemen, die gehören zum Leben dazu. Aber wir sind damit nicht allein, dürfen uns von dem mächtigen und ewigen Gott getragen wissen. Von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Montag, 29.11.2021

Losung
Losung:
Wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen wirst: Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang.

Lehrtext
Jesus spricht: Wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.
Mt 12,50

Impuls für den Tag

Meine Enkelkinder durchleben gerade die erste Trotzphase. Egal, was immer auf den Frühstückstisch steht, es fehlt etwas und genau das möchte das Kind essen. Wenn gleich die Lieblingsjacke für den Kindergarten an der Garderobe hängt, heute ist sie bestimmt falsch und es muss eine andere sein. Neulich meinte mein Enkelkind voller Zorn: „Immer musst du alles bestimmen, nie darf ich, was ich will!“ Ich vermute, die meisten von uns kennen solche Situationen. Ich erlebe meine Tochter in vielen Auseinandersetzungen sehr kompromissbereit. Es gibt den fehlenden Jogurt oder die andere Jacke. Aber wenn es um das Anfassen auf dem Weg zum Kindergarten oder das Stoppen an der Hauptstraße geht, ist sie sehr klar. Immer wieder erklärt sie ihrem Sohn, wie gefährlich es werden kann, wenn er da nicht auf sie hört.
Gott geht mit uns genau so um, sagt uns das Wort für heute. Er redet mit uns und tut uns seinen Willen kund, damit wir es leichter haben. Aber er gibt uns ganz viel Freiheit, selbst zu entscheiden, wie wir handeln wollen. Und Gott sagt uns in seinem Wort ,welche Konsequenzen unser Handeln haben kann. Wer hört und gehorcht, wird Segen erfahren. Und wer nicht hört….? Menschliche Erfahrung ist es, dass es dann nicht immer gleich schief geht, aber die Gefahr ist sehr realistisch. Hören ist besser als fühlen, finde ich.

Pfrn. Diemut Scherzer aus Hainichen-Bockendorf-Langenstriegis

Impuls für Sonntag, 28.11.21

Losung
Deine Gnade soll mein Trost sein, wie du deinem Knecht zugesagt hast.
Psalm 119,76

Lehrtext
Ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm.
Lukas 2,25

Impuls für den Tag

Jahreshauptversammlung im Schwimmverein. Der Vorstand liest den Jahresbericht vor: „Ich beginne mit der schlechten Nachricht: Im vergangenen Jahr konnten wir leider keine Preise gewinnen. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Keiner von uns ist ertrunken!“ So kann man es auch sehen – aber nüchtern betrachtet: Ein schwacher Trost!

Ein schwacher Trost! Das stellen wir manchmal ernüchtert fest. Die gutgemeinten Argumente anderer kommen bei uns nicht so richtig an. Sie helfen nicht wirklich dabei, unseren Schmerz zu lindern. Echter Trost scheint eben Mangelware zu sein. Dabei braucht ihn jeder von uns! Wir sehnen uns danach, in unserer Traurigkeit nicht allein zu bleiben. Trostpreise gibt´s für die Verlierer. Und auf das Trostpflaster können wir verzichten. Aber echten Halt finden – inmitten unserer Not – danach suchen wir.
Der Trost, den Gott uns schenkt, kommt wirklich an. Weil es ein starker Trost ist. Und weil er uns mehr schenkt, als ermutigende Worte. Er schenkt uns sich selbst. In Jesus Christus schenkt er uns seine Freundschaft. Echte, innige Gemeinschaft. Gerade dann, wenn der Boden unter unseren Füßen wankt und unser Leben aus den Fugen gerät. Oder so, wie es jemand ausdrückte: Wenn alle gegangen sind, Jesus bleibt! Deshalb: wer mit ihm unterwegs ist, muss niemals trost-los sein.

Reinhard Pilz, Paraguay

Impuls für Samstag, 27.11.21

Losung
Beweise deine wunderbare Güte, du Heiland derer, die Zuflucht suchen vor denen, die sich gegen deine rechte Hand erheben.
Psalm 17,7

Lehrtext
Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus.
1.Thessalonicher 5,23

Impuls für den Tag

Unser Gott ist ein Gott, der uns segnen will – und mit uns seine ganze Schöpfung.
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es am Ende des Schöpfungsberichtes heißt, auf den ersten Seiten der Bibel: „Und siehe es war sehr gut“?
Und Gott schuf Tiere und Menschen, er schuf den Shabbat und „er segnete sie“ alle: die Tiere, die Menschen – und den Ruhetag.
Und so geht es weiter, die ganze Geschichte Gottes mit seiner Menschheit, mit seinem Volk Israel, mit seinem Volk der Christen. Immer ist Gott zum Segnen bereit. Immer.
Vielleicht ist es uns noch nicht aufgefallen, aber es ist so: Gott will uns segnen, er will uns Gutes tun, er will uns gnädig sein, er will uns bewahren, heilmachen: Schon Aaron, der erste Priester des Volkes Israel im Alten Testament, erhob seine Hände, wandte sich dem Volk Gottes zu und segnete es mit den Worten: Der Herr segne dich und behüte dich…
Jeder jüdische und christliche Gottesdienst endet seit Jahrtausenden mit diesen Segensworten. Viele Segensworte folgten, bis heute – bis auf den Tag des Kommens unseres Herrn Jesus.
Morgen ist erster Advent. Advent heißt Ankunft.
Wir erwarten die Ankunft, das Kommen unseres Herrn.
Maranatha. Unser Herr komm! Er kommt uns zum Segen.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Freitag, 26.11.21

Losung
Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen?
Psalm 94,9

Lehrtext
Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.
Matthäus 6,8

Impuls für den Tag

Unser heutiger Lehrtext aus dem Matthäusevangelium steht unmittelbar vor dem Gebet, das Jesus seine Jünger lehrte und das wir bis heute sprechen: dem Vaterunser. Irgendwie scheint das im Widerspruch zu stehen: Warum sollen wir überhaupt bitten und beten, wenn Gott doch schon weiß, was wir brauchen? Ich versuche für mich darauf eine Antwort zu finden:

  1. Gott, unser Vater, will eine Herzensbeziehung zu uns. In jeder guten Beziehung ist das Gespräch und der Austausch essenziell; wenn man sich nichts mehr zu sagen hat, gibt es auch keine Herzensbeziehung mehr.
  2. Gott möchte, dass wir ihn bitten im Bewusstsein, dass er unser Bestes will. Und das ist nicht immer die Erfüllung unserer Wünsche, denn ER kennt uns besser als wir selber und weiß, was gut ist für uns und was wir wirklich brauchen.
  3. Dadurch, dass wir im Gebet unsere Gedanken, Sorgen und Nöte formulieren und aussprechen, wird ihnen ihre Macht genommen.
  4. Unser Vater im Himmel hat Geduld und Verständnis für uns, wie kein Mensch es je aufbringen kann. IHM können wir alles anvertrauen. Das zu wissen tut unheimlich gut.
  5. Im Gebet öffnen wir unser Herz für Gottes Reden. Unser Blick wird von uns selbst weg hin auf Gott und Seine Möglichkeiten gelenkt.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Donnerstag, 25.11.21

Losung
Denn nur bei dir sind die Waisen sicher geborgen.
Hosea 14,4

Lehrtext

Deshalb seid ihr nicht länger Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern ihr gehört zu den Gläubigen, zu Gottes Familie. Epheser 2,19

Impuls für den Tag

Mein Mann durchforstet die Bibel nach Verheißungen Gottes. Unglaublich, wie viele orangene Kringel er schon rein gemalt hat!
Gott hat die Erde nicht nur wunderbar geschaffen, sondern lebt in einer Beziehung mit den Menschen und liebt es, Hoffnungsworte zu sprechen und Wunder zu tun. Ständig!

Als ich mich vor ein paar Jahren einmal intensiv mit der Bibelstelle beschäftigt habe, wo Jesus mit der kanaanäischen Frau spricht (Matthäus 15,21ff), war ich tief getroffen! All die Bemühungen Gottes um die Menschen, alle Verheißungen und Versprechen, ja, sogar Jesus selbst, gelten exklusiv für das auserwählte Volk der Juden. Aufgewachsen in einer christlichen Familie hatte ich bis dahin keine Sekunde daran gezweifelt, dass auch ich dazugehöre, wenn Gott Heil verspricht.
Was für ein verlorenes Gefühl, das sich da breit machte.
Doch genau diese Verzweiflung muss ich verstehen. Es ist nicht selbstverständlich, sondern wirklich nur unverdientes Geschenk, dass wir dazugehören dürfen. Paulus argumentiert das in seinem Brief an die Epheser damit, dass der Tod von Jesus der verbindende Eckstein ist.
Das ist Gnade. Halleluja!

Elisabeth Bittmann, Arnsdorf

Impuls für Mittwoch, 24.11.21

Losung
Lasst unter euch nicht eine Wurzel aufwachsen, die da Gift und Wermut hervorbringt.
5. Mose 29,17

Lehrtext
Euch lasse der Herr wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann, wie auch wir sie zu euch haben.
1. Thessalonicher 3,12

Impuls für den Tag

Die meisten Menschen sind nicht allein. Wir gehören zu Familien, arbeiten mit Kollegen zusammen, gehen mit Freunden ins Kino, treffen Glaubensgeschwister im Gottesdienst oder in unseren Gruppen und Kreisen und engagieren uns im Verein, bei der Feuerwehr oder anderswo. Menschen mögen Menschen. Gemeinschaft tut gut. Aber: Gemeinschaft ist auch immer gefährdet. Menschen verletzen einander mit Worten oder auf andere Weise. Besonders traurig ist es, wenn sie sich eigentlich mögen. Die Frage ist nicht, ob es passiert. Die Frage ist wann man einander verletzt und wie dann damit umgegangen wird. Verletzungen kann man beiseite schieben, herunter schlucken oder herunterspielen. Man kann zurückschlagen, sich zurückziehen oder passiv aggressiv werden. Aber all das hat unangenehme Nebenwirkungen. Erstens sind das keine Mittel zur Versöhnung. Und zweitens sind das Nährstoffe für eine Wurzel, die unsere Herzen vergiftet und verbittert. Die Losung für heute fordert uns auf, diese Wurzel nicht bei uns wachsen zu lassen. Leider steht dort nicht, wie genau das funktioniert. Vielleicht könnte es aber ein erster Schritt sein, diese Losung zu hören, anzunehmen und sich zu entscheiden, dieser Wurzel den Kampf anzusagen. Dazu helfe uns der Lebendige Gott. Amen.

Jörg Matthies, Pfarrer der Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Dienstag, 23.11.21

Losung
Fürchte dich nicht, Zion! Lass deine Hände nicht sinken! Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland.
Zefanja 3,16-17

Lehrtext

Die Jünger stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer. Johannes 21,3-4

Impuls für den Tag

Angeln gehört zum Großwerden dazu. So zog auch ich als Kind mit einigen Freunden und Angelausrüstung am Wochenende an die umliegenden Seen zum Angeln. Ich gebe zu, gefangen haben wir selten etwas. Trotzdem ließ die Angelbegeisterung nicht nach. Natürlich waren wir bestens ausgestattet: Angelrute, Angelstuhl, Angelhalter, Kescher und Regenwurm-Dose. So harrten wir stundenlang am See aus, verbesserten ständig die Angeltechnik und fingen am Ende nur wenig. Trotzdem zogen wir immer wieder los, zuversichtlich auf „Petri Heil“.
Bei den Jüngern damals war der Fischfang kein Freizeitvergnügen. Die Ausrüstung wird notdürftig gewesen sein, dafür hatten sie aber genug Erfahrung. Die Netze blieben selten leer. Bis auf die eine Nacht, als Jesus am Ufer stand und ihre Netze reichlich füllte. Da erkannten sie, dass Jesus der HERR ist. Später erzählten sie in ihren Predigten davon. Sie begeisterten so Menschen für den christlichen Glauben. Nicht immer waren sie erfolgreich. Sie gaben trotzdem nicht auf. Denn jeder von ihnen wusste: Der HERR ist bei mir, ein starker Heiland. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Montag, 22.11.2021

Losung
Siehe auf den Bergen die Füße eines guten Boten, der da Frieden verkündigt!     Nahum 2.1

Lehrtext
Gott hat uns mit sich selber versöhnt durch Christus und uns das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt.
2. Korinther 5, 18

Impuls für den Tag

Welchen Frieden mag der Bote wohl verkündigen? Schließlich gibt es einen äußeren und einen inneren Frieden. Der innere Frieden ist das was mir gerade fehlt. Es gibt so vieles was mich umtreibt, beunruhigt und mich keinen Frieden finden lässt. Es müssen Entscheidungen getroffen und Gespräche geführt werden. Manche davon tun weh. Dann sind da noch die ganz eigenen Aufgaben, Sorgen und Ängste. Aber auch um den äußeren Frieden ist es nicht besonders gut gestellt. Von Kriegen und den üblichen politischen Auseinandersetzungen mal abgesehen, hat uns nach wie vor ein Virus fest im Griff das uns an den Rand des Möglichen bringt, viele Menschen ihre Gesundheit oder sogar das Leben kostet und eine ganze Gesellschaft auf den Prüfstand stellt. Was können wir tun?
Wir können … nein, wir sollen uns auf das besinnen was unser ureigenster Auftrag ist. Versöhnung durch Christus heißt, nicht bei mir zu bleiben, sondern den Blick zu schärfen für die Menschen um mich herum: ihnen zuhören, Mut machen, miteinander nach Lösungen suchen. Dafür muss ich meinen Verstand und mein Herz einsetzen. Auch das kostet Kraft, ohne Zweifel. Ich will Gott bitten, dass er uns diese Kraft gibt, dazu einen klaren Bick und ein weites Herz, damit wir wieder Frieden finden können.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Sonntag, 21.11.2021

Losung
Ewigkeitssonntag

Lehrtext
Seid weise zum Guten, aber geschieden vom Bösen.
Römer 16,19

Impuls für den Tag

Beinahe drei Jahre im Pfarrdienst und der Ordner, in dem ich die abgeschlossenen Beisetzungen ablege, lässt mich wissen: es sind 65.
65 Lebenswege, 65 Geschichten, 65 Gespräche mit Angehörigen voller Trauer, manchmal Ärger oder Verzweiflung, aber oft genug mit Dankbarkeiten im Rückblick und manchmal sogar mit frohen Momenten in aller Suche nach Trost und Beistand. Und ich habe dabei erfahren: jeder dieser Wege war anders, aber auf seine Weise besonders.
Ich glaube, viele dieser Vorausgegangenen haben ihren Weg durch das Leben für einen irgendwie richtigen gehalten – für einen den Umständen und Möglichkeiten entsprechenden guten Weg.
Und weshalb auch nicht!? Ich darf ja nur durch die Erzählungen hindurch auf die vergangenen Wege zurückblicken. Ich weiß nichts und erfahre wenig über die Regungen des Herzens – nicht bei denen, die gestorben sind und nicht bei den Erzählenden.
Es bleiben ihre Geschichten. Ich nehme sie, wie sie sind; nehme vielleicht nicht alles auf, aber alles ernst. Und alle weitere Prüfung überlasse ich Gott – dem, der die Herzen ansieht und kennt.
Nur eines meine ich nach inzwischen über 65 erzählten Lebenswegen noch immer eisern: die guten, rechten, wahren, weise gewählten Wege, die haben zuallermeist auch andere Herzen berührt – und das, so glaube ich, erfüllt bestimmt die höchsten und letzten Prüfkriterien.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf