Impuls für Mittwoch, 10.11.2021

Losung
Trocknen die eisigen Ströme je aus, die doch von fernen Quellen gespeist werden? Aber mein Volk hat mich vergessen.
Jeremia 18,14-15

Lehrtext
Bleibt in meiner Liebe.
Johannes 15,9

Impuls für den Tag

Man nehme einen Trinkhalm, einen Becher Wasser und ein klitzeklein zusammengeknülltes Stück Tuch. Das stopfe man von unten in das Röhrchen hinein. Nun setze man es in den Becher und versuche zu trinken… – Ja, es ist blöd, wenn die Leitung zum frischen Wasser verstopft ist.

So ungefähr haben wir versucht, das Bild von Jesus dem Weinstock erlebbar zu machen.
Losung und Lehrtext machen heute sehr deutlich, dass ich die Wahl und es selbst in der Hand habe: Nehme ich an oder lehne ich ab? Bleib ich dran oder such ich wo anders?
Es geht um nichts Geringeres als um meine Beziehung zu Gott.
Von Gottes Seite aus fließen die Ströme der Liebe.
Was kann ich nun tun, um das „Röhrchen“ frei zu halten?
An vier von den sieben G´s will ich hier kurz erinnern:
Gottes Wort. Auch wenn der Tag voll ist: Zeit nehmen zum Bibellesen!
Gebet. Popcorn, zur Zeit mein Favorit! (Kurz, sofort, wenn mir der Gedanke blitzt, über den ganzen Tag verteilt).
Gemeinschaft. Einander erinnern, füreinander beten.
Gehorsam. Spannend, darüber mal in Gemeinschaft zu diskutieren. Johannes 15,10!

Elisabeth Bittmann, Arnsdorf

Impuls für Dienstag, 09.11.2021

Losung
Ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.
Psalm 51,19

Lehrtext
Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.
Lukas 15,21

Impuls für den Tag

Ein Vater hatte zwei Söhne. Der Jüngere forderte sein Erbe ein, brach mit seiner Familie und ging mit dem Geld weit weg. Dort verprasste er sein Geld. Als eine Hungersnot über das Land kam, geriet auch er in Not und musste Schweine hüten, um zu überleben. Ganz unten dachte er an seinen Vater und wie gut es selbst seine Knechte bei ihm haben. Er machte sich auf, ging los, zurück nach Hause. Vor seinem Vater sagte er den Satz, den wir heute im Lehrtext lesen können. Aber was macht der Vater? Er gibt ihm beste Kleidung und Schuhe. Er gibt ihm den Ring zum Zeichen, dass er sein Sohn ist. Und er feiert ein großes Fest. Und dann folgt einer der schönsten Sätze der Bibel: Der Vater sagt: Dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Der Vater übertrifft die Erwartungen des heimkommenden Sohnes bei weitem. Jesus sagt mit diesem Gleichnis etwas über uns Menschen: Wie der Sohn sind wir verloren, haben die Sehnsucht nach Hause, trauen uns aber gar nicht so recht unter die Augen des himmlischen Vaters. Und Jesus sagt mit diesem Gleichnis etwas über Gott: Wie der Vater so ist Gott. Er gibt frei. Er liebt. Er wartet auf uns, sieht uns schon von weitem. Bei ihm angekommen, werden wir das, was wir sein sollen: Söhne und Töchter Gottes und nicht Knechte. Das ist unsere Geschichte oder könnte sie werden. Amen.

Jörg Matthies, Pfarrer der Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Montag, 08.11.21

Losung
Gott, wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach. (Psalm 63,7)

Lehrtext

Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. (1.Korinther 13,12)

Impuls für den Tag

In der Roßweiner Kirche hängt in der Sakristei ein Spiegel an der Wand. Hier können Pfarrerinnen und Pfarrer noch einmal einen Blick hineinwerfen, bevor der Gottesdienst beginnt. Schließlich soll ja das Beffchen richtig sitzen und keine Ecke vom Hemdkragen herausgucken. Sicherlich würde es auch ohne Spiegel gehen. Aber praktisch ist das schon.
Der Blick in den Spiegel ist für viele so alltäglich wie Essen und Trinken. Doch mir ist auch klar: Ein Spiegelbild zeigt nie den ganzen Menschen. Es bleibt vieles verborgen. Sorgen, Ängste, Pläne, Wünsche oder Träume erfasst so ein Spiegel nicht.
So ist es letztlich auch mit Gott. Ich trage von ihm ein Bild in mir. Mein persönliches Gottesbild, das mir hier und da durch den Kopf geht. Doch vieles von Gott bleibt mir verborgen. Manches sehe ich nur unscharf. Einiges übersehe ich sicherlich.
Im 1. Korintherbrief wird das Wechselspiel zwischen dem bekannten und verborgenen Gott im ŒHohenlied der Liebe beschrieben: Es ist wie bei einem Spiegel. Ich erkenne Gott nur in Bruchstücken. Doch ich kann mir sicher sein. Gott ist für mich da. Er umschließt mich mit seiner Liebe. Auch und besonders in Zeiten, in denen ich Gott kaum erkennen kann. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Sonntag, 7.11.2021

Losung
Meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen von deinem Mund nicht weichen noch von dem Mund deiner Kinder und Kindeskinder.
Jesaja 59,21

Lehrtext
Was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben.
Römer 15, 4

Impuls für den Tag

Wenn ich an meine Christenlehrezeit denke, sehe ich unsere Katechetin vor mir, die uns Geschichten aus der Bibel erzählte und wir malten dazu ein Bild. Keine große Sache, aber bei mir haben sich diese Stunden fest im Gedächtnis verankert. Bis heute weiß ich noch welches Bild ich zu welcher Geschichte gemalt habe. Inzwischen erzähle ich selbst diese Geschichten weiter und staune wie aufmerksam Große und Kleine dabei sind. Dabei tauche ich selbst immer wieder tief in diese Geschichten ein.
Wie faszinierend welchen Schatz uns die Bibel diesbezüglich bietet. Sie erzählt von Schicksalen, vom Scheitern und Wiederaufstehen, von Abschied und Neubeginn, von Angst und Mut, von Hass und Liebe von Familiendramen und von Wundern, die uns zum Nachdenken bringen.
Es sind Menschen wie wir von denen sie berichtet, keine Übermenschen, einfache Leute, die mit ganz alltäglichen Dingen zu kämpfen hatten. Sie haben erlebt, wie Gott mit ihnen durch die Zeiten ging, aber auch, wie ER ihnen mitunter ganz fern war. Die Bibel ist kein Geschichtsbuch und auch kein Geschichtenbuch. Sie ist ein Lebensbuch, voller Weisheit, Lebens- und Glaubenserfahrungen. Erfahrungen, die mich auch nach 2000 Jahren noch inspirieren, von denen wir alle leben und zehren dürfen. Wir sollten diesen Schatz niemandem vorenthalten.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Samstag, 6.11.2021

Losung
Wenn ich sprach: Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, HERR, deine Gnade.
Psalm 94,18

Lehrtext
Jesus sprach zu Petrus: Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.
Lukas 22,32

Impuls für den Tag

Egal wie sie aussehen.
Es gibt sie.
Glaube ich zumindest.
Engel.
Und ich glaube, dass Menschen manchmal zu Engeln werden. Vielleicht ist sogar jede*r
von uns selbst schon Engel geworden – ohne es zu wissen!?
Mit einer Postkarte, die mitten in der Einsamkeit einer*s anderen ankam.
Mit dem Lächeln für eine*n Fremde*n.
Mit dem leichten Händedruck oder dem langen Handhalten.
Mit dem, was ich selbst in die Hand genommen habe.
Mit dem „Ich bin bei dir.“ in tränenreicher Dunkelheit.
Ich glaube, dass Menschen Engel werden können und ich glaube, dass Gott das macht.

Ich sehe zurück und kann sagen: „Tatsächlich!
Als ich strauchelte, hielt mich deine Hand – und ich glaube, das war DEINE Gnade, Herr.“

Damit das so sein kann und bleibt, sagt Jesus zu Petrus, was wir auch einander sagen und füreinander tun können:
„Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre.“

Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Freitag, 5.11.2021

Losung
Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen!
Jesaja 5,20

Lehrtext
Dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand.
1.Petrus 2,21-22

Impuls für den Tag

Ein Wehe-Wort in der Bibel. Das ist ohne Wenn und Aber knallhart. Und auch worum es hier geht: Falschsein! Schlechtes tuen und damit auch noch prahlen, dass das richtig ist. Und hier können wir so viele Beispiele quer durch unsere Gesellschaft nennen.
ICH denke an die Politik. Steht das C wirklich noch für christlich? Die sind doch fürƒ Und die Kirche?! Da fallen mir ja sofort Dinge ein, die doch gar nicht gehen. Fußball-Fans randalieren und nennen es „feiern“, radikale Gruppen Œdemonstrieren. Für was eigentlich? Das weiß der Mob eh nicht. Und die Politik und die Polizei müssen zusehen. Verordnungen, die die da oben erlassen, heute so, morgen so und immer wird sich auf die Schultern geklopft und über die Sinnhaftigkeit aus Arroganz komplett hinweggesehenƒ
Autschƒ Das warsƒ Beschämt schaue ich nach unten. Was habe ich gerade gemachtƒ Ich glaube ich bin keinen Deut besser als die Anderen.
Der Lehrtext mahnt uns, oder ich sage besser, er muntert uns auf, Christus nachzufolgen, in seine Fußstapfen zu treten und ihn zum Vorbild zu nehmen. Schnell erkenne ich, dass meine verbalen Entgleisungen einfach falsch sind.
Möge mich der Heilige Geist dazu immer wieder überführen und solche Entgleisungen aufdecken. Seelsorge – Vergebung erfahren – sich bessernƒ so wird mein Herz frei und meine Seele gesund.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Donnerstag, 4.11.2021

Losung
Meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet.
Jesaja 61,10

Lehrtext
Der Kämmerer zog seine Straße fröhlich.
Apostelgeschichte 8,39

Impuls für den Tag

„Kleider machen Leute“, so lautet der Titel einer Novelle von Gottfried Keller. Dabei wird ein verarmter Schneidergeselle fast gegen seinen Willen von den Menschen geradezu zum Grafen gemacht, weil er gut gekleidet über Land zog. Die Kleider, die er anhatte, entsprachen nicht seinem Stand, schienen ihm aber Würde und Ehrfurcht zu verleihen.
Was hier wie ein lustiges Schauspiel daherkommt, ist beim Propheten Jesaja eine Ansage von Gott Herr: Gott kleidet dich Menschen neu ein, damit du heil und gerecht wirst. Gott schenkt dir die neuen Kleider, die zu deinem Menschsein passen und dich als Mensch zu einem Geschöpf Gottes machen, das Gott in Würde begegnen kann.
Wie sehen Kleider des Heils aus? Sie lassen mich als einen Menschen erscheinen, der voller Zuversicht und Hoffnung durchs Leben geht. Sie zeigen mich als einen Menschen, der Gott und die Welt fest im Blick hat. Sie verleihen mir innere Schönheit und innere Kraft und äußeren Schutz. Sie machen erkennbar, dass ich als fröhlicher Mensch zu Gott gehöre und mit ihm meinen Weg gehe, so wie lange nach Jesaja Jener Kämmerer durch Philippus Jesus begegnet und danach fröhlich seinen Weg geht.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Mittwoch, 3.11.2021

Losung
Das ist’s, was der HERR gesagt hat: Ich erzeige mich heilig an denen, die mir nahe sind, und vor allem Volk erweise ich mich herrlich.
3. Mose 10,3

Lehrtext
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
1. Korinther 3,16

Impuls für den Tag

Wenn ich Kinder beim Rollenspiel zuschaue, finde ich es erstaunlich, wie genau sie z.B. die Vater- oder Mutterrolle einnehmen. Tonfall, Mimik, Gestik und Sprache werden dabei nachgeahmt. Die Entwicklungspsychologie spricht bei diesem Vorgang von „Lernen am Modell“. Wird den Kindern ein schlechtes Vorbild vorgelebt, kann das für sie schwerwiegende Folgen haben. An dieser Stelle wird deutlich, dass Erwachsene wie z.B. Eltern oder Lehrer eine große Verantwortung für die Entwicklung der Kinder haben.
Auch wir Christen sind dazu aufgefordert, als Vorbild für andere zu leben. Dabei sollen wir keinen Perfektionismus betreiben. Es geht darum, nach Gottes Wegen zu fragen. Dabei hat Jesus uns durch seinen Tod ein unglaubliches Geschenk ge- macht. Er hat uns vor Gott gerechtfertigt und geheiligt. Unsere Aufgabe ist es, dass wir uns für den Prozess der Heiligung öffnen. Je mehr wir von Gott wissen und ihn in unserem Leben erfahren haben, desto mehr erwartet er von uns Gehorsam und Ehrfurcht. Gott ist unser Lebensstil keineswegs gleichgültig. Geben wir ihm mit unserem Leben die Ehre, damit andere auf ihn aufmerksam werden. Er hat uns durch seinen Sohn das Vorbild und die Gaben dazu gegeben.

Heike Dieken, Gemeindepädagogin aus Pappendorf

Impuls für Dienstag, 2.11.2021

Losung
Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht den Schein verlieren; denn der HERR wird dein ewiges Licht sein.
Jesaja 60,20

Lehrtext
Jesus spricht: Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.
Johannes 12,46

Impuls für den Tag
Beim Jugendfestival Bietz hatten wir in diesem Jahr das Privileg, im Gebetsraum in Pappendorf das 24 Stunden Gebet durchzuführen. Ein Raum, der mit seiner Atmosphäre einfach zum Beten einlädt. Instrumente zum Lobpreis, duftender Weihrauch, eine große Bibel, Gebetshilfen und viele Kerzen. Ich bin jeden Tag eine Stunde in diesen Raum gegangen und habe jedes Mal gemerkt, dass seine äußere Gestaltung mein Herz für Gebet geöffnet hat. Klar, Gott kann man immer anbeten und erreichen, aber so wirklich zur Ruhe kommen… das kann ich nicht einfach immer überall. Dafür braucht es manchmal solche Orte wie diesen.
In meinem Zimmer in Zwickau habe ich mir mittlerweile auch so einen kleinen „Altar“ eingerichtet. Ein Keyboard und eine Gitarre stehen da. Meine Bibel liegt bereit, gelesen zu werden. Verschönert wird das ganze durch Kerzen. Allein das kleine Licht, was von einer Kerze ausgeht, hat eine so beruhigende und spirituelle Wirkung auf mich. Ich sehe es bildlich vor meinen Augen: Jesus ist mein Licht. Er verteibt alle Dunkelheit. Er leuchtet mir meinen Weg und lässt mich nie allein. Dafür darf ich dankbar sein.

von Christian Stoll aus Zwickau

Impuls für Montag, 1.11.2021

Losung
Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte.
Jesaja 9,2

Lehrtext
Bittet, so werdet ihr empfangen, auf das eure Freude vollkommen sind.
Johannes 16,24

Impuls für den Tag

Zum christlichen Glauben gehört die Freude, nicht die gekünstelte, nicht die mit einem ständig fröhlichen Gesicht, auch wenn es einem schlecht geht, wenn getrauert und gelitten wird. Nein, ich meine jene Freude, von der Johann Franck singt: „Weicht, ihr Trauergeister,denn mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein. Denen, die Gott lieben, muss auch ihr Betrüben lauter Freude sein. Duld ich schon hier Spott und Hohn, dennoch bleibst du auch im Leide, Jesu, meine Freude.“ Wer den christlichen Glauben ohne Freude erlebt hat, als einengendes Gesetz, als Strenge und Druck, hat ihn ganz bestimmt nicht richtig erlebt. Der Apostel Paulus hat aus dem Gefängnis den Christen in Philippi geschrieben: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freut euch!

Thilo Handschack