Impuls für Freitag, 31. März 2023

Losung
Die Israeliten schrien zu dem HERRN, und der HERR erweckte ihnen einen Retter, der sie errettete.
Richter 3,9

Lehrtext
Zacharias sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk.
Lukas 1,68

Impuls für den Tag

Das Richterbuch im Alten Testament kann (wenn man es nicht rein historisch versteht) ein ganz gutes Abbild auch unseres Lebens sein: Immer wieder kommen die Israeliten von Gottes Wegen ab, dann besinnen sie sich und schreien zu Ihm, und Er erhört sie und lässt ihnen einen Retter erstehen; und freilich muss das Böse in uns auch manchmal bekämpft werden.
Nun können wir heute wissen, was Zacharias in seinem Benedictus schon wissend besang: Dass unser Gott ja da ist, dass er uns längst besucht und erlöst hat.
Dieses Angebot steht also – besinnen wir uns auch darauf? Gerade jetzt am Eingang zur Karwoche wäre dazu eine gute Zeit. Denn Gott hat uns ja in Jesus Christus vor Augen gestellt, auf was es wirklich ankommt und dass Leiden und Kreuz und selbst der Tod eben nicht das letzte Wort sind, das in unsere Welt gesprochen ist.
Also können wir unser Lebenspäckchen willig annehmen, denn da ist doch immer ein Osterlicht am Ende jeder noch so finsteren Nacht.
Dass Sie das in Jesu Nachfolge erleben können, das wünsche ich Ihnen von Herzen!

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Donnerstag, 30. März 2023

Losung
Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.
Prediger 3,1

Lehrtext
Jesus nahm zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen: Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.
Lukas 18,31

Impuls für den Tag

Als Consti aus der Haustür war, hinter der ihr altes Leben lag, das aber nun nicht mehr ihr Zuhause sein konnte, fuhr sie gleich nochmal ins Büro – muss ja weitergehen; abends dann Party – ablenken, abschalten. Das oder anderes machen Menschen nach einschneidenden Erfahrungen. Und sicherlich hat alles in Maßen seine Berechtigung: Weitermachen und Abschalten brauchen Zeit. Lachen und Weinen auch. Gehen und Bleiben, Geboren werden und Sterben, Bauen und Abbrechen, Klagen und Tanzen… Alles hat seine Zeit, sagt der Prediger.
Die Frage ist nur, ob das alles in meinem Leben nur vorkommt, weil es mir widerfährt, oder ob ich mir die Zeit dafür nehme – es also tatsächlich „Zeit hat“ in meinem Leben. Dass Consti bereut und trotzdem froh sein kann – aber Einschneidendes immer Zeit haben will, vor allem zum Heilen.
Hat alles seine Zeit in deinem Leben? Auch die schweren Wege? Manchmal müssen die sein – so gern ich es anders hätte. Jesus kannte das, nicht erst im Garten Gethsemane. Ja, sogar Sterben hat seine Zeit, damit etwas Neues wachsen, damit es auferstehen kann. Passionszeit. Zeit für Schweres, damit das Leben leichter wird. Hast du Zeit?

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Leipzig

Impuls für Mittwoch, 29. März 2023

Losung
Lobt den HERRN, alle Völker! Rühmt ihn, ihr Nationen alle!
[Psalm 117,1]

Lehrtext
Die Menschen sprachen am Pfingsttag: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden.
[Apostelgeschichte 2,11]

Impuls für den Tag

Ein Kanon fiel mir beim Lesen der Losung sofort ein: ŒLobet und preiset, ihr Völker, den Herrn, freuet euch seiner und dienet ihm gern. All ihr Völker, lobet den Herrn. Es ist sicher einer der einfachsten, einprägsamsten und bekanntesten Kanons unseres christlichen Liedguts.
Hier sind alle Volker und Nationen aufgerufen, den lebendigen Gott zu loben. So ist auch der 117. Psalm, der kürzeste Psalm und zugleich das kürzeste Kapitel der Bibel, überschrieben. Trotz seiner Kürze vermittelt dieser Psalm eine wunderbare und klare Botschaft.
Gott wohnt im Lobpreis seines Volkes. IHN zu loben, sollte uns eine Herzensangelegenheit sein. IHN zu loben, bedeutet den Blick weg von uns selbst, hin auf unseren Schöpfer zu lenken. Er ist die Quelle unseres Lebens, von der wir uns stärken lassen sollten.
Und noch ein Gedanke: Wenn ich den Herrn ernstgemeint lobe, ist in dieser Zeit kein Platz für negative Gedanken, für böse Worte, für Fluchen, für Beleidigungen, für Selbstmitleid. Probieren wir es heute aus. Lasst uns den Kanon singen – er wird zum Ohrwurm werden und lassen wir uns durch dieses Loben von unserem HERRN beschenken. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Dienstag, 28. März 2023

Losung
Er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er gedenkt daran, dass wir Staub sind.
Psalm 103,14

Lehrtext
Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, auf dass auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.
2.Korinther 4,10

Impuls für den Tag

Haben Sie vielleicht schon einmal mit Kindern oder Enkeln Sandburgen gebaut? Prächtige Gebilde stehen da manchmal am Strand, wenn Kinder und Erwachsene solche Burgen aus Sand bauen. Aber jeder weiß: Bei der nächsten größeren Welle kann das alles weg sein und man fängt wieder von vorne an zu bauen.
Dass Sandburgen nicht für die Ewigkeit gebaut werden, ist nicht schlimm. Aber wenn wir Menschen über unser Leben nachdenken und uns klar machen, wie vergänglich dieses Leben ist, kann das deprimierend sein. Wenn ich am Sarg eines Freundes stehe, der jung verstorben ist und seine Familie plötzlich zurück lässt, dann spüre ich, was der Psalmist hier meint.
Gut, dass da jenes andere Wort aus dem Korintherbrief beigefügt ist. Es redet auch davon, wie sterblich der Mensch ist, weiß aber auch darum, was bleibt: Das Leben Jesu in Gottes Ewigkeit, das mein Leben umfangen will und meinem sterblichen Körper Ewigkeit verschaffen will. Darüber freue ich mich im Glauben jeden Tag. Bei allem, was mir an Vergänglichem immer wieder begegnet.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Montag, 27. März 23

Losung
Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden.
Psalm 48,11
Lehrtext
Geht und predigt und sprecht: das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.
Matthäus 10,7

Impuls für den Tag

Und dann steht er da. Ganz allein. Er denkt nach. Denkt nach über das, was er in den letzten Tagen erleben durfte. Was er spüren durfte. Er lässt die vergangenen Momente nochmal an sich vorüberziehen. Er reflektiert.
„Für mich gestorben“.
„Unendliche Liebe“.
„Mein Schöpfer, der, der mich wollte.“
„Annahme.“
Dieser Gott kann keine Fiktion sein. Er hat ihn gespürt, ganz deutlich. Es war ein warmes Gefühl und trotzdem hatte er Gänsehaut.
Auf jeden Fall hat dieser Gott eine Chance verdient. Er ist es wert, angebetet zu werden. Er ist es wert, ein Ja als Antwort auf sein eigenes Ja zu bekommen.
An diesem Tag durfte er erfahren, wie das Himmelreich nah herbeigekommen ist. Wie es in sein Leben gekommen ist. Wie es begonnen hat, ihn von innen heraus zu erneuern. Wie es ein Feuer für Gott in ihn gesetzt hat. Wie Gottes unendlicher Ruhm, seine Macht, aber vor all dem seine Liebe nahbar und erlebbar wurde.
Er steht immer noch allein da. Auf den ersten Blick. In Wirklichkeit jetzt nicht mehr. Denn da ist noch jemand. Er ist nie mehr allein. Ich bin nie mehr allein.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Sonntag, 26.3.23

Losung
Sollte Gott wirklich auf Erden wohnen?
1. Könige 8,27

Lehrtext
Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.
Johannes 1,18

Impuls für den Tag

Wie würden Sie darauf antworten? Ich verstehe sie so: Ist es wirklich denkbar, dass Gott auf Erden wohnt? Gibt es hier tatsächlich einen Ort, wo Gott daheim sein kann? Ja, wo ist Gott? Ist er hier und heute und auch in unserm Leben gegenwärtig? Oder hat er sich aus dieser Welt zurückgezogen, weil sie oft gottlos ist? Manchen, nicht zuletzt den Mächtigen, wäre der Rückzug Gottes aus dieser Welt ja wohl ganz recht: Gott los zu sein. In der Losung klingt aber noch eine zweite mögliche Deutung an: Wäre es überhaupt gut, wenn Gott auf Erden wohnen würde? Sollte die Welt und die Menschheit wirklich Gottes Zuhause sein? Wenn Gott hier wirklich Wohnsitz nehmen würde, dann müsste wohl einiges anders werden. Und zwar nicht nur bei den andern, sondern auch gerade bei uns! ŒSollte Gott wirklich auf Erden wohnen? – Ja, es ist dringend nötig, dass er das tut. Ob wir ihn auch bei uns einziehen lassen, entscheiden wir jeden Tag selbst.

Thilo Handschack

Impuls für Samstag, 25.3.23

Losung
Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte einnimmt.
Sprüche 16,32

Lehrtext
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Matthäus 5,9

Impuls für den Tag

Geduld, Selbstbeherrschung, Frieden statt Gewalt und Eroberung. Simple und eigentlich selbstverständliche Aussagen. – Sollte man meinen! Der Blick in die Geschichte zeigt aber, wie notwendig solche Ermahnungen immer wieder waren und wie oft sie auch leider immer wieder ignoriert wurden. Überhaupt nicht besser ist es damit in unsere Zeit und Welt. Sofort fallen uns Länder ein, deren Machthabern man diese Sätze pausenlos zurufen müsste. Allen voran natürlich Herrn Putin. Wenn der das doch endlich kapieren würde…! Doch wie berechtigt dieser Wunsch auch ist – angesprochen sind mit den beiden Bibelversen keinesfalls nur die Mächtigen. Sie gelten für jeden, im Großen genau so wie im Kleinen. Jeder macht in seinem eigenen Umfeld genügend schlimme Erfahrungen mit Unfrieden, Streit, Gewalt, Ungerechtigkeit. Täglich gibt es neue Anlässe, eben mit Geduld, Selbstbeherrschung und Frieden wenigstens ein Stückchen unserer Welt positiv zu beeinflussen. Das ist meist alles andere als leicht. Aber eine wichtige Aufgabe, die Gott uns gegeben hat. Jesus preist und dafür „selig“ und als „Gottes Kinder“. Und was die Mächtigen der Welt betrifft: Für sie ist unser Gebet wichtig.

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Freitag, 24.3.23

Losung
So spricht der HERR: Ich habe zu euch gesprochen, immer wieder mit Eifer gesprochen, ihr aber habt nicht auf mich gehört!
Jeremia 35,14

Lehrtext
Jesus spricht: Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.
Lukas 11,28

Impuls für den Tag

Was veranlasst uns dazu, weniger auf Gott zu hören? Was könnten die Motive sein?
Wir wollen oft ungern die Komfortzone verlassen, um Fehler und Anstrengungen zu vermeiden. Wir wollen dazu gehören und nicht anstößig sein, gehen deshalb Kompromisse ein und schließen uns dem Trend an. Wenn wir auf Gott hören wollen, müssen wir unter Umständen Nachteile in Kauf nehmen. Das kann uns einiges abverlangen. Lohnt es sich wirklich, auf Gottes Wort zu hören? Welchen Gewinn haben wir davon?
Gott ist wahrhaftig in der Lage, unsere hungrige Seele zu stillen. Das kann uns die Welt mit all ihren Vorzügen nicht bieten. Wenn wir Gott ernst nehmen, stellen wir unser Leben auf ein festes Fundament. Wenn Lebensstürme uns bedrängen, haben wir einen festen Halt in Gott. Außerdem werden wir unabhängiger von Menschen und Umständen. Gott kann so die oberste Priorität in unserem Leben werden. Und am Ende unserer Lebensreise erwartet uns ein lohnendes Ziel, das alle unsere Vorstellungen übertrifft: das ewige Leben bei Gott. Behalten wir diese himmlischen Güter im Auge, damit wir Gott treu bleiben und gesegnet werden.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Donnerstag, 23.3.23

Losung
Du stillst das Brausen des Meeres und das Toben der Völker.
Psalm 65,8

Lehrtext
Zacharias sprach: Der Gott Israels hat mit einem Eid versprochen, uns aus der Macht der Feinde zu befreien, damit wir keine Furcht mehr haben müssen und unser Leben lang ihm dienen können.
Lukas 1,73-75

Impuls für den Tag

Das ist nicht fair. Wir leben im Raubbau mit unserer Erde und deren Resourcen. Wir sind eingetreten in einen neuen Verteilungskampf um die Schätze unseres Planeten. Mächtige Männer an der Spitze ihrer Staaten verblenden ihre Völker und hetzen sie gegeneinander. Macht und Besitz haben einen großen Wert und alle wollen davon so viel wie möglich abhaben. Im Streben um all das schaukeln sich Aggression und Kampf immer weiter hoch. Wir sehen im Gegenüber schnell den Feind, dem wir zuvor kommen müssen. Und wenn die Auseinandersetzung tobt, sind wir erstaunt und ratlos, wie das nur passieren konnte. Hatte Jesus uns nicht zum Frieden ermahnt? Kann er nicht die Ruhe unter den Völkern wieder herstellen? Ich glaube, dass Gott das kann und sogar möchte. Aber dass Frieden und Ruhe unter den tobenden Völkern auch ganz viel mit uns, mit mir zu tun haben. Wenn wir Gott dienen wollen, können wir nicht nach dem höher, weiter, schneller auf Kosten anderer leben. Fragen wir uns heute morgen: Wo bin ich bereit, mich um Jesu und des Friedens willen zurück zu nehmen? Das kann der erste Schritt zur Beendigung des Tobens der Völker sein.

Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls für Mittwoch, 22.3.23

Losung
Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.
Hesekiel 34,16

Lehrtext
Wenn der Hirte heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.
Lukas 15,6

Impuls für den Tag

Ein Trainer. Zwölf Jungen. Seit sieben Tagen ver- misst. Ein Drama in Thailand, das die Welt bewegte: eine Jugendfußballmannschaft hatte eine Höhle erkundet. Dabei war sie von einbrechenden Wassermassen überrascht worden. Die Jungs sitzen in der Falle. Rückkehr unmöglich. Doch in der Zwischenzeit läuft eine gigantische Suche nach den Vermissten an. In einem Wettlauf gegen die Zeit arbeiten mehr als eintausend Helfer an der Rettung der Eingeschlossenen. Siebzehn Tage später gelingt Höhlentauchern das schier Unmögliche: tauchend und schwimmend, über eine Strecke von mehreren Kilometern, bringen sie ein Kind nach dem anderen nach draußen. Alle werden gerettet.
Rettungs-Geschichten bewegen uns. Sie berühren uns in der Tiefe unserer Seele. Sie treiben uns Tränen in die Augen. Weshalb? Weil sie uns ganz neu zeigen, was wirklich wichtig ist: Leben. Liebe. Beziehungen. Freundschaft. Für Gott sind wir so wichtig, daß er uns leidenschaftlich sucht. Unsere Beziehung zu ihm ist für ihn so wertvoll, daß er nicht locker lässt, bis er uns gefunden hat. In Jesus Christus macht er sich auf den Weg zu uns und kommt in unsere Verlorenheit. Jeden von uns möchte er retten und heil nach Hause bringen.

Reinhard Pilz, Hainichen