Impuls für Dienstag, 09.11.2021

Losung
Ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.
Psalm 51,19

Lehrtext
Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.
Lukas 15,21

Impuls für den Tag

Ein Vater hatte zwei Söhne. Der Jüngere forderte sein Erbe ein, brach mit seiner Familie und ging mit dem Geld weit weg. Dort verprasste er sein Geld. Als eine Hungersnot über das Land kam, geriet auch er in Not und musste Schweine hüten, um zu überleben. Ganz unten dachte er an seinen Vater und wie gut es selbst seine Knechte bei ihm haben. Er machte sich auf, ging los, zurück nach Hause. Vor seinem Vater sagte er den Satz, den wir heute im Lehrtext lesen können. Aber was macht der Vater? Er gibt ihm beste Kleidung und Schuhe. Er gibt ihm den Ring zum Zeichen, dass er sein Sohn ist. Und er feiert ein großes Fest. Und dann folgt einer der schönsten Sätze der Bibel: Der Vater sagt: Dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Der Vater übertrifft die Erwartungen des heimkommenden Sohnes bei weitem. Jesus sagt mit diesem Gleichnis etwas über uns Menschen: Wie der Sohn sind wir verloren, haben die Sehnsucht nach Hause, trauen uns aber gar nicht so recht unter die Augen des himmlischen Vaters. Und Jesus sagt mit diesem Gleichnis etwas über Gott: Wie der Vater so ist Gott. Er gibt frei. Er liebt. Er wartet auf uns, sieht uns schon von weitem. Bei ihm angekommen, werden wir das, was wir sein sollen: Söhne und Töchter Gottes und nicht Knechte. Das ist unsere Geschichte oder könnte sie werden. Amen.

Jörg Matthies, Pfarrer der Marienkirchgemeinde im Striegistal